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Rückreiseerlebnisse

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    Rückreiseerlebnisse

    Hallo zusammen,

    ich bin letztes Jahr bei meinen bescheidenen Streckenflugversuchen doch immer wieder geschlossene Aufgaben angegangen, weil ich aufwändige Rückreiseaktionen eigentlich vermeiden wollte. Aber da ein Start in den Bayerischen Alpen doch oft bedeutet, den letzten Streckenabschnitt gegen den Wind zu fliegen, musste ich auch einige male aussenlanden (manchmal bin ich auch schlicht und einfach aus Dummheit abgesoffen ). Die Erlebnisse, die ich im Anschluss daran hatte, haben bei mir die Angst vor dem Zurückkommen ziemlich schwinden lassen.

    Einmal bin ich an einem Sonntag nach einem Ausflug ins Karwendel in der Jachenau gelandet und musste zurück zum Parkplatz am Brauneck - das ist nicht wirklich superweit, aber einen Fußmarsch von zehn Kilometern hätte das schon bedeutet. Ich packte schön gemütlich zusammen, liess mir richtig Zeit und erwartete eigentlich, dass ich noch lange mit erhobenen Daumen an der Strasse stehen müsste. Ich also zur Strasse und an dieser Stelle war auch gleich eine Bushaltestelle. Den Minifahrplan guggte ich mir eigentlich mit wenig Hoffnung an. Doch dann durchzuckte es mich: Sonntags fährt nur zwei mal ein Bus - und der nächste würde in fünf Minuten kommen!
    Im Bus unterhielt ich mich noch wunderbar mit ein paar älteren Bergwanderern, die viel von Ihrer Tagestour zu erzählen hatten...

    Auch die Erlebnisse beim Trampen waren durchwegs positiv und ich bin nie länger als eine halbe Stunde gestanden. Es ergeben sich häufig interessante Gespräche. Oft sind es auch Flieger, die einen mitnehmen. Vor längerer Zeit bin ich in der Schweiz auch mal auf der Ladefläche eines Pickups mitgefahren
    Dieses Jahr werde ich wohl auch öfters mit dem Zug zum Fliegen fahren, um die manchmal lästige Fessel 'geparktes Auto' loszuwerden und um (noch) entspannter auf Strecke zu gehen.


    Was habt ihr schon alles beim 'Zurückkommen' erlebt? Gabs auch schon mal echte Probleme?



    Neugierig:
    Robert

    #2
    AW: Rückreiseerlebnisse

    Servas,
    nachdem einige Strecken(versuche) mit Gewaltmärschen und Blasen endeten (4h aus nem Tal rauslaufen macht auf Dauer irgendwie kein Spass mehr), versuch ich wenigstens in Nähe von befahrenen Straßen und am Besten noch Bahngleisen zu landen.
    Mit das Lustigste war letztes Jahr von der Hochries kommend und am Pillersee gestrandet, wo mich 2 wirklich alte Ehepaare beim Landen beobachteten. Ist immer wieder faszinierend in welchen Formen sich die Neugier zeigen kann. Auf jeden Fall hatten sie Mitleid mit nem total verschwitzen (und stinkendem!? ) aber strahlenden Bub, nötigten mich fast, dass ich doch bitte in ihren dicken Benz steigen soll und fuhren mich zur nächsten Bushaltestelle. War mir ziemlich unangenehm
    Aber mei, normalerweise wird man nicht von so nem Klientel mitgenommen, da schaut höchstens die Oma bemitleidend aus der klimatisierten Karre, während man am Straßenrand in 30° im Schatten dampft.
    Meißt wurde ich von alternativeren Leuten mitgenommen, oft sinds auch Outdoorsportler (Kanu, Kletterer, Skitourengeher) wo´s dann nie am Gesprächsthemen mangelt. Von Fliegern selbst wurde ich sehr selten mitgenommen ... kann aber auch daran liegen, dass ich vorallem dort fliege, wo man das Gegenteil von Kössen, Andelsbuch und co bzgl. den Menschenmassen hat

    Gruß
    Stephan

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      #3
      AW: Rückreiseerlebnisse

      Bisher habe ich auch nur positives erlebt.

      Einmal im Goms (ja ich weiss, da säuft man eigentlich nicht ab...) bin ich nach einer glücklichen Landung auf einer steilen, knapp Handtuch-grossen Wiese (na ja, klein eben) an der Strasse gestanden. Die war so eng, durch Mauer und Abgrund begrenzt, dass ich mehr Angst vor dem Fussmarsch hatte als vorher beim Landeanflug. Mit dem grossen Rucksack blieb für kreuzende Autos und Busse einfach zu wenig Platz...

      Ich hatte mich auf eine längere Wartezeit eingestellt - schliesslich konnten die Autos auch nicht einfach an der Stelle anhalten - als einer es trotzdem tat, und: meinen Namen rief!

      Tatsächlich hatte mich ein alter Studienkollege (aus einer anderen Gegend des Landes, wir hatten uns bestimmt zehn Jahre nicht gesehen!) erkannt, weiter vorne gewendet und mich dann mitgenommen...




      Letztes Jahr stand ich nach einem wunderschönen Flug von Engelberg über den Klausen zuhinterst auf dem Urnerboden. Auch ich hatte dann nach seeehr gemütlichem Packen die Bushaltestelle angepeilt, und auch mich durchzuckte es: Nur zwei Busse im Tag, aber die waren schon weg!

      Na ja, Daumen raus. Bald hielt ein netter Mensch, der sich an dem wunderschönen Tag auf der Heimfahrt einen riesen Umweg über den Klausen leistete und mich bis Zürich mitnahm.



      Ein anderes Mal, im Obergoms, entpuppte sich der nette alte Herr, bei dem ich mitfahren konnte, als alter Drachenflieger. Er hat mir dann gehörig die Levitten gelesen: Ob ich denn nicht wisse, dass man bei so starkem Nord hier hinter dem Grimsel völlig im Lee sei. So einen Sch... solle ich nie mehr machen...



      Mitunter ist aussenlanden interessanter, als neben dem Bahnhof ausflaren

      Gruss
      Marcel
      Zuletzt geändert von Flattervogel; 31.01.2006, 14:53.

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        #4
        AW: Rückreiseerlebnisse

        Zitat von arcusXC
        ... nachdem einige Strecken(versuche) mit Gewaltmärschen und Blasen endeten (4h aus nem Tal rauslaufen macht auf Dauer irgendwie kein Spass mehr), versuch ich wenigstens in Nähe von befahrenen Straßen und am Besten noch Bahngleisen zu landen.
        Jo. Das kenne ich auch. Vier Stunden sind aber auch heftig. Mein längster Fußmarsch nach einem Flug dauerte zweieinhalb Stunden. Deshalb habe ich auch immer eine Notration Essen und Trinken dabei Und auch ein sauberes T-Shirt passt meist noch ins Gurtzeug. Das wird dann angezogen, bevor ich in ein fremdes Auto, oder in ein öffentliches Verkehrsmittel steige....
        Irgendwo gabs doch mal jemanden, der hat so ein Flieger-Tramper-T-Shirt entworfen und zum Verkauf angeboten. Weiss noch jemand wo es das gibt?

        Zitat von arcusXC
        Von Fliegern selbst wurde ich sehr selten mitgenommen ... kann aber auch daran liegen, dass ich vorallem dort fliege, wo man das Gegenteil von Kössen, Andelsbuch und co bzgl. den Menschenmassen hat
        Ich nehm Dich mit, wenn ich Dich mal irgendwo mit Packsack stehen sehe! Versprochen!

        Zitat von Flattervogel
        ...entpuppte sich der nette alte Herr, bei dem ich mitfahren konnte, als alter Drachenflieger. Er hat mir dann gehörig die Levitten gelesen: Ob ich denn nicht wisse, dass man bei so starkem Nord hier hinter dem Grimsel völlig im Lee sei. So einen Sch... solle ich nie mehr machen...
        So wird die Rückreise noch zum Bildungsausflug - Aber ich glaube das, was der nette alte Herr Dir da gesagt hat haste auch schon vorher gewusst

        Zitat von Flattervogel
        Mitunter ist aussenlanden interessanter, als neben dem Bahnhof ausflaren
        Schön gesagt! Und da man meist sowieso noch total besoffen von seinen (hoffentlich positiven) Flugerlebnissen ist, ist man auch geduldiger und ausgeglichener. Da nimmt man dann auch Wartezeiten oder Fußmärsche leichter in Kauf. Zumindest gilt das für mich.

        Gruß
        Robert

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          #5
          AW: Rückreiseerlebnisse

          Ich trampe eigentlich immer und bis auf ein einziges mal als ich sehr lange geflogen bin und es bereits dunkel war als ich wieder an der Strasse stand hatte ich nie Probleme zurueckzukommen.

          Trampen ist einfach interessant, oft sprech ich aber auch einfach die leute an und bitte drum ein Stueck mitgenommen zu werden. Wenn man freundlich fragt nehmen einem dann auch aeltere Herrschaften im Benz mit. Ich bin dann sogar schon von denen zum Essen eingeladen wurden.

          Einen oeffentlichen Bus oder eine Zug habe ich noch nie gebraucht.
          Meistens sind halt die Verbindungen so schlecht und es wird an jedem Kuhstadl gehalten dass selbst mit einiger Wartezeit der Daumenexpress schneller ist.

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            #6
            AW: Rückreiseerlebnisse

            Rhön Open 2004
            Nach 118km im Freie Strecke Wettbewerb dachte ich allmählich ans Landen. War ja schon 18 Uhr und zurück zur Wasserkuppe geht keine,aber auch absolut keine direkte Verbindung.Trampen wäre da nicht so toll gewesen,irgendwann wärs dunkel und ich steh mitten im Thüringer Wald.Der ist seeeehr groß.
            Das allerbeste aber war,Handy akku fast alle.Konnte mir gerade noch die Nummer von Nina durchgeben lassen.Mit dieser dann zum erstbesten Haus in dem ein etwa 80 jähriger Mann wohnte.Ich erzählte meine Flugstory und ob ich mal sein Telefon benutzen könnte,ev. dann nochmal und vielleicht ein weiteres Mal und er fragt mich,wo das wäre ,die Rhön?Na toll,denk ich mir,das kann ja heiter werden.Zum Glück wußte Nina mittlerweile wo ich gelandet war und fuhr schon mal los.Über die Autobahn waren es ca. 220km. Hoffnung keimte auf,wollte ich doch auf keinem Fall die abendliche Party versäumen und außerdem hatte ich meinem Mädel versprochen rechtzeitig wieder da zu sein.Der Mann lud mich dann auf das eine oder andere Bier ein und ich sah Fußball-Wm oder Em,keine Ahnung, im Fernsehen.So gegen halb elf war Nina zur Stelle und es ging zurück und wir trafen um 1 Uhr nachts im Festzelt an der Wasserkuppe ein.Mein Mädchen wirft mir nen bösen Blick zu und die ,nach Zeugenaussagen wirklich klasse Band spielt gerade das letzte Stück-ZU SPÄT von den Ärzten.
            Nachdem ich also 7 Stunden für den Rückweg brauchte,dachte ich mir,keine freien Strecken mehr in der Rhön,wenns Mädel ,Bier und Party wartet.



            Gruß Mayer

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              #7
              AW: Rückreiseerlebnisse

              Servus,

              eigentlich hatte ich nur nette oder interessante Erlebnisse. Z.B. im 240 PS - Ralley- Escort von Lofer nach Kössen
              Das nachhaltigste ergab sich jedoch einst im Jahre 2003 von Schwoich nach Kössen... Auf knappen 35km hab´ ich geschlagene 5 Autos verbraucht. Nach langem warten brachte mich eine Fliegersgattin in vollgepackten japanischem Winzling nach Kufstein, dort übernahm mich ein Rentnerehepaar mit WoMo. In Oberaudorf erbarmte sich der Vetreter im Audi- Rennkombi, der mich an der Kreuzung nach Ebbs einer Mutter mit Benz weitergab. Und am Walchsee hatten die 5 Dachdecker in ihrem Montagewagen noch einen Platz frei. Dumm nur, dass ich grad mal 5 Minuten nach Bahnschluss an der Talstation war

              Gruß,
              Martin

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                #8
                AW: Rückreiseerlebnisse

                Die persönliche Ansprache bringt meistens die besten Ergebnisse. Nur an der Straße stehen mit Daumen oben ist nicht immer so erfolgreich, hängt aber vom Gelände ab. Perfekt war die Rückreise nach meinem ersten kleinen Streckenflug im Elsass: Nach 3 km Laufen und x Mal Vorbeifahren von älteren Herrschaften auf Kaffeefahrt treffe ich Motorradmensch beim Betrachten der Landschaft. Ich frage ihn, ob er mich mitnehmen könne - er fragt mich, ob ich einen Helm dabeihabe. Mit einem Grinsen ziehe ich Integralfliegerhelm, Handschuhe und Jacke an und steige auf... Die Beschleunigungswerte beim Motorradfahren haben mich etwas an Steilspirale und Co erinnert... Und das mit dem Riesensack auf dem Rücken. Hat aber Spaß gemacht!

                Ren.é

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                  #9
                  AW: Rückreiseerlebnisse

                  ...übrigens das Wichtigste beim "Daumenreisen" Sonnenbrille runter damit die Leut die Augen sehen......ich weis zwar nicht warum...aber scheint psychologisch wichtig zu sein

                  Ich mußte mal in Feltre unten landen.....ja da säuft man normalerweise auch nicht ab....´s war auch kein normaler Flug
                  Da hat mich ein ital. Opa mitgenommen ..... fragt nicht .... erst dacht ich - ich sterb 1000 Tode aber nachdem der Opa ja noch fuhr, war dies wohl sein Fahrstil. Der hat in jeder Kehre so ausgeholt als hätte er nen 8-Achser - egal ob einer entgegenkam oder nicht, die letzten Höhenmeter zum Startplatz haben dann wieder Farbe in mein Gesicht gebracht

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                    #10
                    AW: Rückreiseerlebnisse

                    Derlei Erlebnisse gibts recht viele.
                    - ich steh in Frankreich an der Straße und was hält: ein älterer Porsche. Den Gurt hab ich nicht mehr umbekommen, war aber auch nicht mehr nötig, der Packsack hat mich im Sitz festgenagelt!
                    -auf der Rückreise von Oberstdorf zum Hochgrat gabelt mich ein Fluglehrer der Bregenzerwälder mit Frau und Kind auf und bringt mich bis zum Parkplatz der Bahn. Wer die Strecke kennt, weiß was für ein Umweg das ist. Falls Du mitliest, nochmals herzlichen Dank.
                    - Pustertal Italien von Bruneck bis Sillian bleibt eigentlich niemand stehen. Ich stand dort schon oft und lange, dort hilft nur der Bus oder die Bahn. Ab der Österreichischen Grenze komme ich meist in 5 Min. weg.
                    -Eine Rückholung bei einem GC hinten zwischen SChirmen in einem Courier Kastenwagen eingeklemmt, so schlecht ist mir vom Fliegen noch nie geworden wie bei dieser Fahrt, der Fahrer war zuvor schnell abgesoffen und nicht so glücklich drüber. Dennoch vielen Dank für den Lift.
                    -Lienz Greifenburg mit 3 jungen Blondinen, da hab ich es bereut zuvor in der Luft das Pustertal in den Leegräten ausgeritten zu sein, es war turbulent und mein Deo hat mich dabei im Stich gelassen. Wer weiß -träumen darf ja jeder.

                    Ich freu mich schon darauf, was dieses Jahr so mit sich bringt, vielleciht nimmt mich ja mal jemand von Euch mit.

                    Grüße
                    Nessie

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                      #11
                      AW: Rückreiseerlebnisse

                      dies macht unsern Sport doch abenteurlich

                      Ist doch immer mit etwas Abenteur verbunden. Ich liebe solche Flüge!
                      Einmal jedoch wars auch für mich happig: Bin ich doch um Mittag bei den
                      Lago Mojando (oder so ähnlich) in der Nähe von Otavalo (Ecuador) gestartet.
                      Der Taxi der mich am Morgen auf den Pass hochgebracht hat, meinte noch,
                      ob er mich holen solle gegen Abend. Nein und Tschüss!
                      Nach einem eher kurzen Flug dann den Daumen hoch an der Strasse.
                      Aber kein Auto, kein Bus, kein Pferdefuhrwerk! Also ist marschieren angesagt.
                      Keine einsame Hacienda, kein Telefon, nur Gehen, Gehen ...
                      25 km bis zur nächsten Ortschaft........
                      nach fünf Stunden dann:........hei welch gutes Landebier!

                      Ulrich

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Rückreiseerlebnisse

                        Hi Leute,

                        Ich habe bei Streckenflügen in unserem Gebiet oft freundliche Rückholer in Form jener, die es nicht geschafft haben wegzukommen (ist bei uns nicht so einfach).

                        Einmal war ich unterwegs vom Kulm (Oststmk.) über die Sommeralm Richtung Mürztal. Dieser Tag war etwas labil und nachdem es auf höhe Karpfenberg/Kindberg schon schüttete und ich auf Grund der Abschattung auch nichts mehr zum kurbeln fand, ging ich nahe Stanz nieder. Nach der Landung in mitten der Einöde war das Grafflwerk schnell gepackt, doch wie ich trocken aus der Situation heraus kommen sollte, war mir noch unklar. Stanz war noch 5km, dem Wetter entgegen entfernt. Also habe ich versucht eines der wenigen Autos aufzuhalten und tatsächlich, als die ersten fetten Regentropfen fielen, hielt ein älteres Ehepaar mit einem neuen dicken fetten 6er-Audi an. Ich bat sie mich zu einem trocken Platzerl in den nächsten Ort zu bringen. Auf der Fahrt redeten sie von einer Wanderung auf irgendeinem Hügel in der Gegend. Da klinkte ich mich ein und sagte:" Das können sie vergessen, da wird es bald regnen." Darauf hin fragten sie mcih, ob ich einen Ort kenne wo es nicht so bald regnet. Ich nutzte das natürlich sofort aus und sagte, "Den Kulm bei Stubenberg, da regnet es nur selten und "zufällig" muß ich dort auch hin ."

                        Ein ander mal ging ich von der Rax kommend in Aflenz landen und ein Clubkollege fuhr mich mit dem VW-Bus nach Mürzzuschlag zum Bahnhof. Am Weg dorthin rief mich ein Freund an, ob ich mit ihm auf die Rax schauen wolle. Also übernahm er mich in Mürzzuschlag. Das Problem war, das es schon kurz nach 17.30 war und die Raxbahn um 18.00 die letzte Fahrt hatte. Da es damals noch kein S6-Tunnel gab wählten wir die schnellste und wenig befahrene Route über das Preiner-Gschaid, einem recht kurvenreichen Pass. Ich dachte ich müsste sterben als wir mit dem Octavia die Kurven mit Vollgas nahmen - was die Fluggeilheit bewirkt .
                        Tatsächlich schafften wir es rechtzeitig zur letzten Auffahrt und hatten dann noch einen absolut geilen AbendSoaringflug.

                        Sonst bestrafe ich mich gerne selbst. Wenn ich auf meinem Hausberg wieder einmal am Gegenhang eingeschlagen bin, weil nichts ging, dann marschiere ich manchmal die 5-8km zu Fuß zurück zum Auto .

                        Irgendwo ahb ich mal gelsesen, das man den Helm aus dem Packsack geben und ihn sichtbar platzieren soll. Dann wissen die Leute instinktiv, das man Flugsportler und kein schmieriger Tramper ist, der einem ausrauben könnte...
                        Bei mir hatt es bei allen kleinen Rücktrampaktionen gut gewirkt.

                        Das beste was ich bis dato gehört habe, war die Rückholaktion vom Maier Robert. Vom Schöckl flog er ohne Pass nach Kroatien...
                        Eine echt feine Story, viellecht findet sich ja einer, der die Geschichte wieder wo ausgräbt.

                        CU, Franz
                        Zuletzt geändert von Sick Dog; 12.02.2006, 20:18.
                        Mürzzuschlager Paragleiter

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                          #13
                          AW: Rückreiseerlebnisse

                          Hi,
                          In Anschluss die wohl irrste Rückreise-Story, die ich je gehört habe.

                          Gefunden Dank archive.org von paragleiter.org (Vers. IV/2003)

                          CU, Franz





                          120 km Streckenflug über 2 Staatsgrenzen
                          Baron Münchhausen

                          Meine liebe Leserschaft. Es ist schon eine Gnade den leibhaftigen Erzengel Leopold angesichtig zu werden, jedoch kurz darauf auch noch mit Baron Münchhausen ein Abenteuer zu teilen ist nahezu schon unglaublich.

                          Nun diese Geschichte ist vermutlich die einzig wahre Geschichte dieser sagenhaften Märchengestalt. Eigentlich ist es ja der Enkel von jenem namhaften Abenteurer der noch die Kanonenkugel als Luftfahrtgerät gebrauchte. Der Sohn von Baron Münchhausen und zugleich Vater des nun lebenden Stammeshalter war bereits mit Luftschiffen unterwegs, lebte eher zurückgezogen und war keine Geschichten wert. Ganz anders der Sohn, oder um einen besseren Bezug herzustellen der Enkel von obigen „großen“ Baron.

                          Dieser neuzeitliche Wortakrobat ist von mittlerem Wuchse, mit aschgrau gewelltem Haupthaar und verkündet bisweilen seine Heldentaten unter zu Hilfenahme eines Seiteninstruments. Diese drollige Figur trägt den bürgerlichen Namen Robert MAIER. In den Kreisen seines Adelsgeschlechtes jedoch auch kurz als Baron „M“ bekannt.

                          Die Iden des März waren bereits verstrichen, als der ortsansässige Club zu Graetz - das heutige Graz, zum Halali geblasen hatte. Es galt wieder einmal den Besten aus den eigenen Reihen zu finden, sowie es alle Jahre nach alter Vorschrift gepflogen wurde. Auch Baron „M“ war aus dem Norden des Landes angereist und hatte eine Wunderwaffe im Gesäck. Die geschmiedete Eisenkugel des Großvaters waren einem luftgeblähtem mit Leinen verzurrtem Tuche gewichen. Ein Großmeister dieser Fertigungskunst aus dem fernen Osten – Meister GIN - hatte mit flinker Nadel dem Baron „M“ ein Segel der Lüfte an den Leib geschneidert.

                          Der Zeremomienmeister hatte in aller Eile die Aufgabe der Bewährung verkündet – man werde gegen Süden halten, das Schloß Freiberg ( 18 km entfernt bei Gleisdorf gelegen) ins Visier nehmen, und dann den Recken die Möglichkeit geben bis zum bitteren Ende sich im Einzelkampf zu stellen.

                          Eile war geboten, denn der Himmel hatte mit bauschigem Gewölk bereits die Sonne ummantelt. Recke Sommer Peter, wild entschlossen stand zu vorderster Reihe, gab seinem Segel die Sporen und ward bald unter dem Himmelsgewölb. Ich folgte kurz darauf, mußte auf halber Himmelshöhe erkennen, dass die Kraft aus dem Warmluftkörper gewichen war, und kehrte zum Startpunkt zurück. Von diesem war gerade Baron „M“ in die Lüfte entschwebt und erkämpfte sich einen Weg nach oben. Denn der Schatten hatte Einzug gehalten und die Erde erkalten lassen. Viele der Recken sollten dies teuer bezahlen und mußten ihre Ransen nach kurzem Fluge packen.

                          Baron „M“ und ich waren auf uns gestellt und nahmen Kurs auf. Nach 10 km nährte uns die erste Quelle Thermik und wir konnten bereits den Zielpunkt orten. Doch gerade über diesem hatte sich ein riesiges blaues Loch aufgetan, das dem kundigen Luftstreiter verriet, dass es danach eine intensive Erdverbindung geben würde. Diese wollten wir nicht eingehen, und so schlugen wir dem Hasen gleich einen Haken hart gegen Osten. Dort trug uns eine Welle warmer Luft unter die Himmelsdecke, und so konnten wir aus sicherer höhe auf das Schloß zu halten. Baron „M“ entlockte dies einen Freudensjodler, und nachdem wir Flügel an Flügel waren beschlossen wir ab nun in trauter Zweisamkeit den Weg fortzusetzen. Die Freude währte jedoch nur kurz, denn der Himmel hatte sich zu verdunkeln begonnen, und so mußten wir einen Ausweg finden. Die Lenkungsleine wurde hart steuerbord gezogen, um entlang der Wolkenstrasse in die Zone der Aufwinde zu gelangen. Immer wieder jedoch fiel aus dem Himmelsdach Eisgraupel und Regen, der uns auf eine harte Probe stellte. Sollten wir aufgeben und die Flucht antreten – ein kurzer Wortwechsel einte unser Ansinnen – und so beschlossen wir der Natur zu trotzen und setzten unsere Reise fort. Doch Ungemach folgt Sonnenschein der über den weiten Ebenen der südlichen Provinz die Felder in lieblichem Lichte erstrahlen ließ. Die Gewänder begannen aufzutrocknen und unsere Segel der Lüfte zu sinken. Jetzt zeigte sich die bittere Wahrheit.

                          Mein Tuch von Meister GIN war von älterer Bauart und konnte der neuen Waffe (Boomerang III) nichts entgegen halten. Baron „M“s Jubelschreie waren unüberhörbar. Ein wahrer Lobgesang auf die fernöstliche Fertigungskunst bohrte sich in meinen Gehörgang. Baron „M“ trohnte immer ein bis zwei Schirmhöhen über mir. So blieb mir denn nichts anderes übrig als auf die Suche nach neuen Steigwerten zu gehen, wohl wissend einen unerbittlichen Verfolger im Nacken zu haben. Und dieser Leidensweg sollte sich über die gesamte Reisestrecke hin ziehen. Aber weil Baron „M“ ein Edelmann war, wartete er geduldig am Dach des Thermikgebäudes, bis ich zu ihm aufgeschlossen hatte – und ich mich erneut wie ein Trüffelschwein auf die Suche nach heißer Luft begab. Nachdem so Stunde um Stunde verstrichen war und ein wüstenbrauner Acker uns ein mildes Steigen spendierte war es höchste Zeit der Navigation etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Baron „M“ gesellte sich zu meiner Flügelspitze, und in einem fundierten Beratungsgespräch wurde als baldigst eines klar. Wir hatten keine Ahnung wo wir denn waren. Einzig und allein die Landschaft ließ uns vermuten, dass wir an die Grenzen unseres Hoheitsgebietes vorgedrungen sein mußten. Doch all unsere Fragen fanden bald eine Antwort, da die letzte Thermikquelle versiegt war und uns Mutter Erde zum Landen aufforderte. Baron „M“ und ich standen friedlich vereint auf der selben Wiese – nachdem wir in der Luft beschlossen hatten, dass Duell ein andermal auszutragen – und richteten unsere ersten Worte an zwei erstaunte Jungen. Eine fremdländische Sprache ließ erste Befürchtungen wahr werden.

                          So ca. 120 km vom Ausgangspunkt entfernt waren wir gereist und wurden eines zentralen Problems gewahr. Baron „M“ hatte sein Reisedokument wohlfeil in seinen Gemächern an gesichertem Orte aufbewahrt. Meines hatte zufällig den Weg in eines meiner Satteltaschen gefunden. Doch unverdrossen beschlossen wir den Weg Richtung Heimatland anzutreten, und auf Gottes Hilfe zu vertrauen. Ein Reisender der Landstrasse nahm uns mit seinem Vierradgefährt bis zum Grenzbalken mit. Jetzt wurde es klar und deutlich, das fremdländische Land hieß – CROATIA und der Wächter über Grenzverlauf und Zoll forderte uns auf, unsere Herkunft mittels eines Papiers kund zu tun. Der freundliche Ausdruck in seinem Gesicht wich umgehend, als Baron „M“ statt eines Bescheinigungspapiers nur nette Worte zum Besten geben konnte. Jetzt wurde ein Kollega hinzugezogen, der uns unmißverständlich zu verstehen gab, dass nun eine Anhaltung von unbestimmter Dauer zu erfolgen habe. Baron „M“ sah sich mit 2 Anklagepunkten konfrontiert.

                          Problema 1: illegaler Grenzübertritt;

                          Problema 2: nix gültiges Reisedokumenta, deshalb du müssen nach Zagrebbotschaft austarici und dann sehen weiter.

                          Unbeeindruckt von unserem Hinweis, dass gerade der Tag des Herrn zu Ende ginge und deshalb wohl kein Mensch uns dort helfen könne, ließ uns der Wächter mit unserem Schicksal alleine um bei höherer Stelle anzufragen. Etwa 90 lange Minuten zogen ins Land, mit ihnen unzählige Befragungen, und dann kam er. Der wahre Befehlshaber über die Grenze und ihre Gesetze. Ein Mann mittleren Alters forderte Baron „M“ zur erneuten Detailbeschreibung auf. Was nun folgte läßt sich nur schwer wiedergeben. Baron „M“ stand in devoter Kommunionshaltung – also mit gesenktem Haupte und flehendem Gottesblick – und schilderte die schlimmsten Stunden seines Erdendasein.

                          „Die anfänglich Freude in den Lüften zu schweben war bald der Todesangst gewichen. Denn Petrus hatte eine blitzend krachende Ausgeburt der Hölle (cumulus diabolus) am Himmel enstehen lassen, in deren Fängen wir hilflos mal auf und mal ab geschleudert wurden. Gefrierender Regen hatte uns unserer Sinne beraubt, und als wir das Stoßgebet zum Allmächtigen bereits gesprochen hatten, ließ dieser Gnade wallten und gebot dem Treiben ein Ende. Lebend aber völlig orientierungslos trieben wir mit unseren unsteuerbar gewordenen Luftschiffchen dann in fremdes Land“.

                          Tief beeindruckt von diesen Ausführungen ging dann alles ganz schnell. Ein Vierradtransporter wurde auf hohen Befehl bereitgestellt, der Kommandant nahm Verbindung mit dem Kommandanten des angrenzenden Landes SLOVENJA auf, die Strafen wurden erlassen, die fehlenden Einreisedokumente durch das Machtwort des Befehlshabers ersetzt, und die Überführung zum Nachbarland befohlen. Dort erwartete uns wiederrum der Oberbefehlshaber des Landes Slovenja. Trotz Kenntnis dieses unglaublichen Ereignisses durfte Baron „M“ seine Ausführungen noch einmal zum Besten geben, was bei türkischem Kaffee und Mehlspeise auch viel detailreicher gelang.

                          Inzwischen war auch Recke maRtin (Reiter) mit seiner Kutsche aus AUSTARICI angereist, und so mußten wir schweren Herzens lebewohl sagen und hatten nur noch eine Grenze zu überwinden. Doch unseren Landsleuten gefielen die zum drittenmal vorgetragenen Ausführungen ebenfalls, und so war zur späten Stunde das Mutterland erreicht.

                          Dies war die wahre Begebenheit, erlebt und festgehalten von eurem Zeitzeugen

                          Markus (Harpf)
                          Mürzzuschlager Paragleiter

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