Hallo bzw. guten Morgen,
das Wochenende ist vorbei, einige tolle, einige weniger tolle Rückmeldungen sind mittlerweile aus verschiedenen Regionen der Alpen eingegangen. Tja, dem Kaltluftropfen sei Dank hatten viele Piloten Glück mit echt guter Herbstthermik, die anderen hat es entweder am Samstag mit Regenschauern Kalt erwischt oder am Sonntag zunächst mit dickem Hochnebel der sich aber dann doch bald lichtete.
Dort wo es allerdings ging, ging es hervorragend, nicht nur wegen dem Kaltlufttropfen. Der war ja bereits in 2. Auflage Geschichte.
Am Südrand eines Hochdruckgebietes über dem nördlichen Mitteleuropa lag der Alpenraum in einer durchweg stabil geschichteten Luftmasse. Nur der Kaltlufttropfen vermochte es mit einwenig tieferen Temperaturen in der Höhe sowie hohem Feuchteeinfluss die Stabilität kurzzeitig zu beenden. Danach stellte sich wieder ein typisch herbstliches Temperaturprofil ein das ich heute beschreiben möchte.
Dazu verwende ich den Sondenaufstieg von München von Sonntagmittag 12z (= 14h MESZ). Dieser Temp entstand also nahe dem Temperaturmaximum des Tages. Aufgrund der Windrichtung aus Nordosten lagen die Alpen also recht genau in Richtung der Luftmassenzufuhr, so dass dieser Temp nahezu den perfekten Übertrag auf die Alpen erlaubt.
Die rote Kurve stellt die Temperatur dar.
Wir erkennen deutlich wie am Boden am Mittag eine Temperatur von etwa 14 Grad erreicht wurde. Dies nach Tiefstwerten der Nacht von etwa 6-7 Grad.
Mit der ganztägigen Sonneneinstrahlung erwärmten sich die bodennahen Schichten nochmals deutlich. Die nächtliche Inversion konnte mit der Erwärmung zwar deutlich abgeschwächt werden, doch für die komplette thermische Durchmischung hat es nicht mehr gereicht. Die dünne Warmluftschicht am Boden konnte lediglich noch einen vertikalen, thermischen Luftmassenaustausch bis etwa 900m ermöglich. Das entspricht etwa einer Mächtigkeit von 400m über München.
Bei etwa 900-1000m lag eine unüberwindbare Inversion. Damit diese Inversion durchbrochen werden hätte können, hätten wir eine Bodentemperatur von mindestens 20 Grad erreichen müssen. Gute Thermik hätte dies jetzt im Herbst noch nicht bedeutet.
Der untere grüne Querbalken markiert den Bereich eines Temperaturgradienten der für die thermische Entwicklung schon einen brauchbaren Gradienten von etwa 0.6-0.7K/100m darstellt. Damit wir in den Genuß dieser Thermik hätten kommen können, wäre allerdings eine Bodenerwärmung von mindestens 24 Grad vonnöten gewesen. Schaft man kaum mehr Mitte Oktober, im Flachland. Das sieht einwenig anders aus wenn wir aus der kalten Schicht von Voralpenland in die Berge flüchten und oftmals führe ich im Herbst aus, das man sich nach Möglichkeit einen hochgelegenen Startplatz suchen möge. Der gestrige Sondenaufstieg zeigt das sehr deutlich. Unterhalb von 1500m hätte man nur schwerlich mit der schwachen Hangthermik die besser geschichteten Bereich darüber erreicht.
Der darüberliegende grüne Querbaldken markiert den den Übergang in einen Bereich mit guter bis sehr guter Thermik. Etwa 0.8K/100m. Diese Schicht ist mehr als 1000m dick und zusammen mit der Einstrahlung in die Südhänge konnte sich in der "thermisch aktiven" Bergluft aus den Hängen heraus nochmals großartige Thermik aufbauen. Bei 3200m war allerdings dann wirklich Feierabend. Dort findet sich die Absinkinversion die zu jedem Hochdruckgebiet gehört. Im Sommer mit der kompletten thermischen Durchmischung bei etwas über 30 Grad wäre das eine Schichtung für einen echten Hammertag gewesen. :-)
Sodele, hoffe nun ich konnte einwenig aufzeigen warum das am Samstag bzw. Sonntag mit der Thermik nochmals so gut geklappt hat. Je später die Saison, umso weiter rauf auf die Berge kraxeln.
Viele Grüße,
Stefan
das Wochenende ist vorbei, einige tolle, einige weniger tolle Rückmeldungen sind mittlerweile aus verschiedenen Regionen der Alpen eingegangen. Tja, dem Kaltluftropfen sei Dank hatten viele Piloten Glück mit echt guter Herbstthermik, die anderen hat es entweder am Samstag mit Regenschauern Kalt erwischt oder am Sonntag zunächst mit dickem Hochnebel der sich aber dann doch bald lichtete.
Dort wo es allerdings ging, ging es hervorragend, nicht nur wegen dem Kaltlufttropfen. Der war ja bereits in 2. Auflage Geschichte.
Am Südrand eines Hochdruckgebietes über dem nördlichen Mitteleuropa lag der Alpenraum in einer durchweg stabil geschichteten Luftmasse. Nur der Kaltlufttropfen vermochte es mit einwenig tieferen Temperaturen in der Höhe sowie hohem Feuchteeinfluss die Stabilität kurzzeitig zu beenden. Danach stellte sich wieder ein typisch herbstliches Temperaturprofil ein das ich heute beschreiben möchte.
Dazu verwende ich den Sondenaufstieg von München von Sonntagmittag 12z (= 14h MESZ). Dieser Temp entstand also nahe dem Temperaturmaximum des Tages. Aufgrund der Windrichtung aus Nordosten lagen die Alpen also recht genau in Richtung der Luftmassenzufuhr, so dass dieser Temp nahezu den perfekten Übertrag auf die Alpen erlaubt.
Die rote Kurve stellt die Temperatur dar.
Wir erkennen deutlich wie am Boden am Mittag eine Temperatur von etwa 14 Grad erreicht wurde. Dies nach Tiefstwerten der Nacht von etwa 6-7 Grad.
Mit der ganztägigen Sonneneinstrahlung erwärmten sich die bodennahen Schichten nochmals deutlich. Die nächtliche Inversion konnte mit der Erwärmung zwar deutlich abgeschwächt werden, doch für die komplette thermische Durchmischung hat es nicht mehr gereicht. Die dünne Warmluftschicht am Boden konnte lediglich noch einen vertikalen, thermischen Luftmassenaustausch bis etwa 900m ermöglich. Das entspricht etwa einer Mächtigkeit von 400m über München.
Bei etwa 900-1000m lag eine unüberwindbare Inversion. Damit diese Inversion durchbrochen werden hätte können, hätten wir eine Bodentemperatur von mindestens 20 Grad erreichen müssen. Gute Thermik hätte dies jetzt im Herbst noch nicht bedeutet.
Der untere grüne Querbalken markiert den Bereich eines Temperaturgradienten der für die thermische Entwicklung schon einen brauchbaren Gradienten von etwa 0.6-0.7K/100m darstellt. Damit wir in den Genuß dieser Thermik hätten kommen können, wäre allerdings eine Bodenerwärmung von mindestens 24 Grad vonnöten gewesen. Schaft man kaum mehr Mitte Oktober, im Flachland. Das sieht einwenig anders aus wenn wir aus der kalten Schicht von Voralpenland in die Berge flüchten und oftmals führe ich im Herbst aus, das man sich nach Möglichkeit einen hochgelegenen Startplatz suchen möge. Der gestrige Sondenaufstieg zeigt das sehr deutlich. Unterhalb von 1500m hätte man nur schwerlich mit der schwachen Hangthermik die besser geschichteten Bereich darüber erreicht.
Der darüberliegende grüne Querbaldken markiert den den Übergang in einen Bereich mit guter bis sehr guter Thermik. Etwa 0.8K/100m. Diese Schicht ist mehr als 1000m dick und zusammen mit der Einstrahlung in die Südhänge konnte sich in der "thermisch aktiven" Bergluft aus den Hängen heraus nochmals großartige Thermik aufbauen. Bei 3200m war allerdings dann wirklich Feierabend. Dort findet sich die Absinkinversion die zu jedem Hochdruckgebiet gehört. Im Sommer mit der kompletten thermischen Durchmischung bei etwas über 30 Grad wäre das eine Schichtung für einen echten Hammertag gewesen. :-)
Sodele, hoffe nun ich konnte einwenig aufzeigen warum das am Samstag bzw. Sonntag mit der Thermik nochmals so gut geklappt hat. Je später die Saison, umso weiter rauf auf die Berge kraxeln.
Viele Grüße,
Stefan
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