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Medien und Flugunfälle - was tun?

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    #16
    AW: Medien und Flugunfälle - was tun?

    Hat jetzt zwar nichts mit Unfällen zu tun, aber letzte Woche hatten wir in unserer Zeitung einen sehr schönen Artikel über den GS-Verein Nahe-Glan. Ich erlaube mir mal hier den Link zu posten:


    (bessere Qualität gibts leider nicht)

    Im Gegensatz zu vielen anderen Zeitungsartikeln mal kein Wort über Abstürzen, Gefährlich oder Runterpsringen. Sogar der technische Hintergrund hat gestimmt, wobei hier bestimmt ein Vereinsmitglied etwas nachgeholfen hat.
    http://www.vimeo.com/SaschaN
    https://www.facebook.com/saschan.hg
    https://www.youtube.com/channel/UC7lgX90a3BVgwoYzNZLRMIg

    Kommentar


      #17
      Kein Zeitungsmensch schreibt mit voller Absicht wissentlich Blödsinn...

      Hier mal ein besonders gut recherchierter Bericht über die Gleitschirmfliegerei von Frank Buchmeier:


      Eine verunglückte Fliegerin will wieder abheben
      Zwölf Schrauben und sechs Stäbe stabilisieren Kathrin Hagels Wirbelsäule. Sie leidet bis heute unter Schmerzen.
      Foto: Stollberg


      Neuffen - Es sind häufig die kurzen Meldungen, die unsere Leser neugierig machen. Frank Buchmeier erzählt in einer Serie Geschichten aus der Region Stuttgart, die sich hinter wenigen Zeilen verbergen.



      Die Meldung...


      Schwere Verletzungen hat eine 27 Jahre alte Frau gestern Abend gegen 18.10 Uhr bei einem Sportunfall nahe Neuffen im Landkreis Esslingen erlitten. Wie die Polizei mitteilt, war die Stuttgarterin mit ihrem Gleitschirm vom Startgelände Neuffen-West aus abgesprungen. Beim Landeanflug geriet die 27-Jährige dann vermutlich in ein Luftloch. Sie stürzte mit ihrem Gleitschirm aus etwa fünf Metern Höhe ab. Dabei zog sich die Frau so schwere Verletzungen zu, dass sie mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden musste.(StZ, 25. Juni 2008)

      ...und ihre Geschichte

      Majestätisch schraubt sich der Bussard in die Höhe. Wo er kreist, müssen wunderbare Aufwinde herrschen. Kathrin Hagel folgt dem Lockvogel. Doch als sie das Ziel erreicht, ist das Tier verschwunden und mit ihm die tragenden Lüfte. Sie will landen. Sechs Meter über dem Boden erfasst eine Böe den Gleitschirm, er klappt halb ein. Es bleibt keine Zeit zum Reagieren. Der Aufprall ist hart.

      Zwei Monate später schwitzt Kathrin Hagel im Zentrum für ambulante Rehabilitation am Stuttgarter Wilhelmsplatz. Ihr Chef weiß, dass sie ihre Werktage mit Krankengymnastik, Magnetfeldtherapie und Akupunktur verbringt, aber er ahnt nicht, warum. Sie hat ihm erzählt, sie sei die Kellertreppe hinunter gefallen. Das war eine Notlüge, und deshalb darf Kathrin Hagels richtiger Name nicht in der Zeitung stehen. Die 27-Jährige meint, dass jeder in seiner Freizeit machen kann, was er will. Ihr Chef sieht das anders. "Hör endlich mit dieser gefährlichen Fliegerei auf", hat er gefordert, als sie im vergangenen Jahr wegen eines Bänderrisses ein paar Tage ausfiel. Beim Start war sie auf einem Maulwurfshügel umgeknickt. Kann passieren.

      Unfälle gibt es täglich zigfach in der Region Stuttgart. Eine Hausfrau fällt von der Leiter, ein Bauarbeiter vom Gerüst, ein Grundschüler vom Fahrrad. Vieles erfährt die Presse nicht, und von den Fragmenten, die in den Redaktionen landen, findet wiederum nur ein Bruchteil den Weg in die Blätter. Redakteure sitzen auf einem Berg aus Informationen und sieben kräftig aus. An schönen Sommertagen gibt es regelmäßig tödlich verunglückte Motorradfahrer, bei so viel Leid ist in der Zeitung oft kein Platz für die weniger schweren Fälle. Es sei denn, es geht um Exoten wie Gleitschirmflieger, von denen es bundesweit nur rund 30.000 gibt.

      Erste Versuche auf der Kuhwiese

      Dabei ist die Sehnsucht weit verbreitet, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Laut einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung würden 15,7 Prozent der Deutschen gerne das Gleitschirmfliegen ausprobieren, das entspricht 8,3 Millionen Menschen. Doch der Weg in den Himmel ist hierzulande stark reglementiert. Bevor man zum ersten Mal abheben darf, muss man dröge Sachen wie Luftrecht, Technik und Wetterkunde pauken. Wenn der Anfänger die Theorie beherrscht, darf er auf einer abschüssigen Kuhwiese erste Bekanntschaft mit dem Fluggerät schließen. Bestensfalls schwebt der Flugschüler ein paar Meter. Manche kapitulieren nach wenigen so genannten Aufziehübungen, weil sie sich unter grenzenloser Freiheit etwas anderes vorgestellt haben.

      Kathrin Hagel hätte niemals aufgegeben. "Fliegen ist mein Lebenstraum", sagt sie. In einem quietschgelben Ausbildungsheft ist ihre sportliche Flugbahn dokumentiert: Schnupperkurs in Göppingen, Grundkurs in Wiesensteig, Höhenschulung in Venetien. Im Juni 2004, am Monte Grappa, hängt ihr Leben zum ersten Mal an ein paar Bindfäden und einem Fetzen Stoff. Sie fühlt sich wie eine Marionette im Wind, geführt von Mutter Natur. Bei der Landung schießen die Glückshormone durchs Hirn, der Fluglehrer Klaus reicht zur Feier des überstandenen Höhenflugs ein kühles Bier.

      Es ist nicht allein der Sport selbst, der Kathrin Hagel gedankliche Fluchten aus dem Alltag als Werbetechnikerin erlaubt. Es sind auch die Menschen, die ihn betreiben. Neun von zehn Gleitschirmflieger sind Männer. "Ich falle auf", sagt Kathrin Hagel. Irgendeiner findet sich immer, der der blonden Stuttgarterin die Ausrüstung galant hinterher trägt. Alle sind per du, jeder kennt jeden, ein lockerer Haufen. Abends ist Party angesagt. Kathrin Hagel hat tätowierte Oberarme und denkt mit 27 nicht ans Heiraten und Kinderkriegen. Ihr Hobby hat viel mit der Suche nach einem besonderen Kick zu tun, den man nicht in Filzpantoffeln vor dem Fernseher finden kann.

      Ausbildung kostet 3000 Euro

      Gleitschirmfliegen ist die einfachste Art, die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Etwa 3000 Euro kostet die Ausbildung, noch einmal dieselbe Summe muss in eine Ausrüstung investiert werden - Gurtzeug, Overall und der Schirm mit zwölf Meter Spannweite und 39 Luftkammern. Anschließend bewegen sich die monatlichen Fixkosten für Versicherungen, Vereins- und Verbandsbeiträgen im zweistelligen Eurobereich. Das kann sich eine Durchschnittsverdienerin leisten.

      Am 4.Juni 2005 erhält Kathrin Hagel den A-Schein. Mit der Lizenz zum selbstständigen Fliegen geht sie auf Erlebnistour. Schwarzwald, Gardasee, Österreich, Südtirol. Die Startplätze liegen höher, die Flüge werden länger. Oft hängt sie anderthalb Stunden in den Seilen, mit zwei Kilometer Luftraum unterm Hintern. Innerhalb von drei Jahren startet sie 400 Mal. Die Routine führt zu Sicherheit, und die Sicherheit verführt zu Experimenten.

      Manchmal landet Kathrin Hagel synchron mit drei anderen Gleitschirmpiloten, nur so zur Gaudi. "Dabei muss man tierisch aufpassen, dass man sich nicht gegenseitig abschießt." Auch andere Manöver laufen nicht mehr so ab, wie es in den Lehrbüchern steht. Wer fährt schon nach Jahren noch so Auto, wie man es in der Fahrschule lernt? Beim Gleitschirmfliegen sei das nicht anders, sagt Kathrin Hagel. Man vertraut dem Instinkt.

      Wer sucht schon die Fehler bei sich selbst?

      Aus Sicht des Deutschen Hängegleiterverbands (DHV) sind praktisch alle Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen. Dazu zählt Mangel an Erfahrung, falsche Pilotenreaktionen - und Fehleinschätzung des Wetters. "Eine unvorhersehbare Windböe in Bodennähe gibt es genauso wenig wie unvorhersehbares Glatteis auf einer Brücke", sagt Hannes Weininger, Technikbeauftragter beim DHV. "Aber niemand sucht gerne den Fehler bei sich selbst."

      Der 24. Juni 2008 ist ein wunderbarer Frühsommertag. Für die Messstation Echterdingen meldet der Deutsche Wetterdienst eine Höchsttemperatur von 28,8 Grad Celsius und Wind aus Nordost mit Spitzenböen von 8,3 Metern pro Sekunde. Es muss mit erheblichen Turbulenzen gerechnet werden. Das Hanggelände Hohenneuffen West liegt im kontrollierten Luftraum des Stuttgarter Flughafens, die Höhenfreigabe für Gleitschirme beträgt an dem sonnigen Dienstag 6000 Fuß. Kathrin Hagel macht frühzeitig Feierabend, ihr 743 Meter hoher Hausberg ruft.

      Die schlimmste Nacht ihres Lebens

      Jörg Patka ist auf Ermittlungsfahrt, als er um 18.13 Uhr über Funk die Nachricht von einer abgestürzten Gleitschirmpilotin erhält. Wenige Minuten später ist der Polizist vor Ort und möchte die Verunglückte zu den Ursachen befragen. Die brüllt ihn an: "Was willst du von mir? Verpiss dich!" Der Notarzt trifft ein und ordert sofort einen Rettungshubschrauber. Kathrin Hagel wird ins Stuttgarter Katharinenhospital geflogen. Die Diagnose: sechs gebrochene Rippen, Brustwirbel acht ist komplett zertrümmert. In einer stundenlangen Operation wird der Patientin ein Hüftknochen entnommen, daraus der zerstörte Wirbel rekonstruiert und in den Rücken verpflanzt. Es folgt die härteste Nacht ihres Lebens: "Ich habe vor Schmerz die ganze Chirurgie zusammengeschrien."

      Bis heute nimmt Kathrin Hagel Betäubungsmittel. Doch nach 24 Tagen in der Klinik und drei Wochen ambulanter Rehabilitation sind große Fortschritte erkennbar. Seit Anfang des Monats arbeitet sie wieder. In spätestens einem Jahr sollen die zwölf Schrauben und sechs Metallstäbe entfernt werden, die ihre Wirbelsäule stabilisieren. Anschließend will Kathrin Hagel wieder mit ihrem Gleitschirm abheben. So, als wäre nichts passiert.

      Frank Buchmeier

      29.09.2008 - aktualisiert: 25.09.2008 16:48 Uhr


      Quelle

      Auf stuttgarter-zeitung.de finden Sie aktuelle Nachrichten, Bilderstrecken und Reportagen aus Stuttgart, Baden-Württemberg und der Welt.

      Kommentar


        #18
        AW: Kein Zeitungsmensch schreibt mit voller Absicht wissentlich Blödsinn...

        Am besten gefällt mir:


        Zitat von xjanex Beitrag anzeigen


        Aus Sicht des Deutschen Hängegleiterverbands (DHV) sind praktisch alle Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen. Dazu zählt Mangel an Erfahrung, falsche Pilotenreaktionen - und Fehleinschätzung des Wetters. "Eine unvorhersehbare Windböe in Bodennähe gibt es genauso wenig wie unvorhersehbares Glatteis auf einer Brücke", sagt Hannes Weininger, Technikbeauftragter beim DHV. "Aber niemand sucht gerne den Fehler bei sich selbst."


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        Die brüllt ihn an: "Was willst du von mir? Verpiss dich!"


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        Irgendeiner findet sich immer, der der blonden Stuttgarterin die Ausrüstung galant hinterher trägt


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        Schirm mit zwölf Meter Spannweite und 39 Luftkammern.


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        Anschließend will Kathrin Hagel wieder mit ihrem Gleitschirm abheben. So, als wäre nichts passiert.


        Gleitschirmfliegerinen sind die härtesten......ich habs gewusst
        Zuletzt geändert von xjanex; 01.10.2008, 20:50. Grund: Nachtrag

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