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Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

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    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

    Zitat von MuhTiger Beitrag anzeigen
    Glaubst du Fetzenfliegen kann dasselbe (Un-)Sicherheitsniveau erreichen?

    Für mich tönt der Ruf nach der allumfassenden Ausbildung wie Abgeben der Eigenverantwortung. Sicherheit gibts nicht zu kaufen!

    Das Konzept es gibt eine Grundschule, nach welcher ich minimale Kenntnisse habe um meinen fliegerischen Werdegang in die Hand zu nehmen gefällt mir besser. Ausgebildet im Sinn dass man alles kann ist man nie. Wozu ich ausgebildet werde (Abgleiter / Flugferien unter Leitung / Walk and Fly / Streckenfliegen / Akro / Wettkampf) entscheide ich selbst und womöglich gelegentlich auch neu.
    Regelmässige Analyse wo habe ich Schwächen und diese aufarbeiten gilt für jeden jederzeit.
    Eine Schulung sollte konsequenterweise diesbezüglich den Piloten Wege aufzeigen wie sie sich selbst einschätzen lernen (dies auch üben) und den Wert des selbstständigen Trainings und des Besuchs von begleiteten Kursen nutzen.
    Ein mündiger Pilot ist derjenige, der seine Grenzen hinterfragt, respektiert und laufend erweitert. Dies ist wird in der Vergabe eines Scheins nicht berücksichtigt und in der Schule, welche den Zweck hat die Prüfung zu bestehen, dann halt auch nicht als Wichtigstes mitgegeben.
    hi urs

    im grunde hast du recht aber wie viele machen das so? aber nur minimale kenntnisse reichen nicht, mit denen kannst du nur die prüfung bestehen. 50 abgleiter machen, theorieprüfung bestehen, prüfungsfiguren lernen und ab an die prüfung. das reicht vieleicht für abendliche abgleiter bei windstille. das ist für mich einfach zuwenig an ausbildung. es ist doch gut wenn du schon in der schule so viel wie möglich lernst und diverse erfahrungen sammelst, bevor du alleine drauflos fliegen darfst. eigenverantwortung hat man schon in der schulug (nicht fliegen weils für dich nicht passt obwohl der fluglehrer es für ok findet) und fängt nicht erst nach dem brevet an.
    ich verstehe schon was du meinst aber das ist in der praktik wunsch denken, da es schüler braucht die nicht nur ein "bisschen" fliegen lernen wollen, sondern die wollen richtig fliegen lernen.

    .

    ihl piti
    Zuletzt geändert von piti; 10.11.2010, 16:26.
    www.flytours.ch

    Kommentar


      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

      HI Karl,
      naja- die tödlichen Unfälle sind ja auch nur ein kleiner Auszug aus den Gesamtunfällen.
      Ich bin ähnlicher Meinung wie Pipo, dass die Unfallzahlen nur schwer direkt vergleichbar sind. Dennoch würde ich sagen, dass zwischen den Unfällen mit Verletzten ein zweistelliger Faktor liegt - zu Ungunsten des Gleitschirmsports. Insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die Dunkelziffer mit Verletzten beim Segelflugsport (schätzungsweise) gegen 0 geht (einem verletzten Segelflieger gibt's ja meist nur in Kombination mit einem gecrashten Flugzeug) und dagegen beim Gleitschirmsport sehr groß ist. Diese beiden Aspekte lassen das Gleitschirmfliegen, zumindest bei den Unfällen mit Verletzten, recht mies gegenüber dem Segelfliegen aussehen.
      Aber eigentlich sollte der Vergleich ja auch nur dazu dienen zu Hinterfragen, weshalb das Ausbildungsniveau so unterschiedlich ist, obwohl das Gefahrenpotential ähnlich/ bzw. eigentlich deutlich höher ist.
      Zuletzt geändert von SebastianB; 11.11.2010, 09:07. Grund: Ein unbedachtes Wort hat den Satzsinn ins Gegenteil gedreht

      Kommentar


        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

        Hallo,

        Weil's manchen zu unkonkret war, noch mal zur Erklärung was ich in Post #179 unter Persönlichkeit und Einstellung verstehe.

        Es gibt Menschen die eher auf der sicheren Seite sein wollen, die alles was sie tun vorher möglichst genau selbst einschätzen können wollen, die wenig Herdentrieb haben, die für sich fliegen und nicht für oder gegen Andere, die konsequent umsetzen was sie sich vorgenommen haben, die sich selbst gut einschätzen können und die keinen zu großen Ehrgeiz haben.

        Ich hab mal versucht eine Persönlichkeit zu skizzieren deren Risiko beim Fliegen zu verunfallen eher gering wäre. So jemand fährt eher mal wieder runter wenn die Bedingungen für ihn nicht passen. Er lässt sich nicht von einem Startplatzcrack oder von der Meute dazu überreden Dinge zu tun die er nicht einschätzen kann. Er wird kaum verfrüht auf einen für ihn zu heißen Schirm umsteigen. Er wird nicht versuchen in seinen ersten Jahren in die thermischen Hotspots zu fahren um dort mit den Cracks um die Wette zu fliegen. Er wird seine Grenzen nur seinem Können angemessen erweitern.
        So jemand wird auch als Wenigflieger mit schlechter Ausbildung relativ sicher unterwegs sein.

        Man kann jetzt eine Persönlichkeit genau im anderen Extrem erfinden. Diese Person wäre als Anfänger wie als Vielflieger wesentlich gefährdeter und auch eine gute (fachliche) Ausbildung würde nicht wirklich weiterhelfen. Derjenige wird sich immer überschätzen.

        Leider kann man an seiner Persönlichkeit relativ wenig ändern. An der grundsätzlichen Einstellung zum Fliegen schon. Da stellt sich z.B. die Frage, „Nehme ich das Fliegen so ernst wie es dieses Hobby nun mal erfordert?“
        An dieser Einstellung lässt sich sicher am Anfang der Karriere noch am meisten drehen, deswegen sind hier auch die Flugschulen gefordert.

        Grüße

        Wolfgang
        Zuletzt geändert von Wolfgang Jauch; 10.11.2010, 18:42.

        Kommentar


          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

          @ Wolfgang:

          Auch ein sehr guter Beitrag (ich finde den Thread einen der besten seit langem - so bringt das Forum was).

          Das Thema ist allerdings, dass wohl so gut wie alle Flieger weder dem einen, noch dem anderen Extrem entsprechen und irgendwo in der Grauzone zwischen maximal sicherem und maximal draufgängerischem Flieger einpendeln. Es ist extrem schwer, sich selbst hier einzuschätzen.

          Eventuell könnte man eine Checkliste entwickeln mit dem Ziel, zu analysieren, ob man ein "sicherer" Flieger ist und an welchen Punkten man ein Manko hat. Allein die Kriterien aus dem Aufsatz und diesem Thread würden schon eine solche Checkliste hergeben. Man könnte sie für sich selbst so ehrlich es geht durcharbeiten, Risiken erkennen und feststellen, an welchen Ecken man noch feilen muss, zum Beispiel mit Trainings, Theorie pauken oder Änderungen im Verhalten oder der Einstellung zum Fliegen.

          Wär vielleicht auch mal ne coole Aufgabe für die Sicherheitsforschung im DHV - damit könnte man sicher einiges erreichen. Vielleicht gibt's das aber auch schon lange, vielleicht bei den Segelfliegern?

          Andererseits werden die meisten Flieger auch ohne Checkliste für sich sehr genau sagen können, wo ihre Gefährdungspotenziale liegen - wenn sie ehrlich sind. Ich jedenfalls könnte es problemlos... ;-)

          Kommentar


            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

            @Wolfgang

            Guter Gedanke, da steckt ein Großteil des Problems! Seit "reihenweise" Fluglehrer und bekannte Vielflieger verunglücken (einige davon kenne/kannte ich persönlich), hat sich meine Einstellung gründlich geändert. Wenn ich die Berichte einiger zum Thema hörte, spürte ich die "Sorglosigkeit", mit der sie zuvor geflogen waren, offenbar im sicheren Bewußtsein ihres Könnens.

            Ich würde da nicht mal von "Selbstüberschätzung" sprechen, eher von einer Art "Unbedarftheit", so als wüßten sie nicht, daß sie "runterfallen" können...
            (eigentlich unerklärlich).

            Wie sagt Ewa (sinngemäß) in "Reise zum Horizont": "Ich wußte, da ist ein Lee, und ich dachte, ich muß da durch..."

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              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

              Zitat von Pikachu Beitrag anzeigen
              ...Ich würde da nicht mal von "Selbstüberschätzung" sprechen, eher von einer Art "Unbedarftheit", so als wüßten sie nicht, daß sie "runterfallen" können...
              (eigentlich unerklärlich)....
              Eigentlich gar nicht unerklärlich. Der Unfall wird einfach verdrängt. Man nimmt es nicht als Gefahr wahr, schon gar nicht für sich selbst. Je länger die Fliegerkarriere dauert desto näher kommen die Einschläge: Liest man zuerst im DraMa von Unfällen, dann in irgendwelchen Club/Verbandsnachrichten, bis man plötzlich die Leute aus den Nachrichten persönlich kennt. Wenn dieser Schock nicht zum Nachdenken anregt und Verhaltensänderung bewirkt, dann weiss ich nicht wie man zum lernen noch anregen kann.

              Kommentar


                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                Hallo Sebastian,

                Aber eigentlich sollte der Vergleich ja auch nur dazu dienen zu Hinterfragen, weshalb das Ausbildungsniveau so unterschiedlich ist, obwohl das Gefahrenpotential ähnlich/ bzw. eigentlich deutlich höher ist.
                Für mich liegt die Antwort auf der Hand:
                Die GS-Schule will für ihren Geschäftserfolg den Flugschüler natürlich so schnell, und so reibungslos wie möglich bis zum Schein bringen. Wie gut der Schüler dann für das selbstständige Fliegen gewappnet ist, ist zweitrangig. Und ein Unfall während der Ausbildung ist viel geschäftsschädigender, als drei Unfälle von ehemaligen Schülern in irgend einem anderen Fluggebiet.

                Die Segelflugausbildung, wie ich sie kenne, wird im Verein ehenamtlich durchgeführt. Für den Erfolg des Vereins ist es entscheidend, dass die Leute in der Lage sind, sicher und selbstständig zu fliegen. Und darauf wird man als Segelflugschüler deutlich gründlicher bzw. besser vorbereitet, als als GS-Schüler.

                Die Rahmenbedingungen sind also grundverschieden. (Es gibt natürlich auch kommerziell organisierte Segelflugausbildungen. Da habe ich aber keinerlei Einblick.)

                vG!

                P.
                NOVA

                Kommentar


                  AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                  Zitat von pipo Beitrag anzeigen
                  Für mich liegt die Antwort auf der Hand:
                  Die GS-Schule will für ihren Geschäftserfolg den Flugschüler natürlich so schnell, und so reibungslos wie möglich bis zum Schein bringen. Wie gut der Schüler dann für das selbstständige Fliegen gewappnet ist, ist zweitrangig. Und ein Unfall während der Ausbildung ist viel geschäftsschädigender, als drei Unfälle von ehemaligen Schülern in irgend einem anderen Fluggebiet.
                  Dazu möchte ich mal kurz etwas persönliches erzählen.

                  Zuerst die Fakten: Nach etwa 2 bis drei Jahren des Fliegens begann ich in einer Flugschule mitzuarbeiten und Tandem zu fliegen. Nach weiteren 2 Jahren machte ich die Ausbildung zum Fluglehrer. Nach wiederum 2 Jahren des Unterichtens hab´ ich das Lehrerdasein dann wieder an den Nagel gehängt.

                  Jetzt die Beweggründe: Ich wollte ursprünglich möglichst vielen Menschen etwas beibringen von dem ich selbst begeistert war und auch das entsprechende Leben führen. Ich habe jedoch bald bemerkt, daß ich selbst immer mehr die Lust am Fliegen verlor. Abends war ich meistens nur froh daß sich niemand verletzt hat.

                  Ich war oft mit Menschen konfrontiert, denen ich teilweise abgeraten haben zu Fliegen. Manche haben den Schein woanders gemacht. Manche leben heute nicht mehr.

                  Ich habe mich damals oft gefragt ob die Ausbildung in dieser Form ausreichend ist. Ich habe so unterrichtet wie es für das alpine Fluggelände der Flugschule angebracht war und nicht wie es der Lehrplan verlangt. Meine Schüler konnten z.B. nach der Grundausbildung eine Spirale fliegen. Manche haben sie dann auch bald gebraucht.

                  Trotz aller Bemühungen kommt man aber nicht gegen die, in dieser Diskussion bereits genannten, menschlichen Faktoren wie Faulheit, erhöhte Risikobereitschaft, mangelndes Verantwortungsbewusstsein, falsche Motivation, etc. an.

                  Das war für mich dann auch der Punkt vor dem ich kapituliert habe.
                  Mittlerweile macht das Fliegen wieder Spaß.

                  Gruß, Mike
                  Zuletzt geändert von SATurn; 10.11.2010, 20:03. Grund: Typo
                  Gruß, Mike

                  Kommentar


                    AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                    Hallo,

                    Zitat von JN Beitrag anzeigen

                    Andererseits werden die meisten Flieger auch ohne Checkliste für sich sehr genau sagen können, wo ihre Gefährdungspotenziale liegen - wenn sie ehrlich sind. Ich jedenfalls könnte es problemlos... ;-)
                    Und, schon versucht dein Verhalten dahingehend zu verändern? ;-)
                    Da liegt dann schon mal die Krux an der Sache. Eine Seite ist, ehrlich zu sich zu sein und zuzugeben, dass man nicht dem vorhin entworfenen Idealcharakter entspricht. Eine Andere ist es, das oder zumindest die daraus resultierenden gefährlichen Verhaltensweisen zu ändern.

                    Ich musste jedenfalls schon häufig frustriert feststellen, dass ich manche "Fehler" immer wieder mache. Immerhin soll ja Einsicht der erste Schritt zur Besserung sein.

                    Grüße

                    Wolfgang

                    Kommentar


                      AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                      Zitat von JN Beitrag anzeigen
                      Statt dessen sollte man permanent an seiner Ausbildung in Sachen aktiver Sicherheit feilen. Mir fallen da so Dinge ein wie:
                      > Groundhandling ohne Ende. Mit einem alten Lappen bei allen üblen Bedingungen
                      > Sicherheitstrainings (simulierte Klapper aller Art und Größe beherrschen, Fullstall, Strömungsabrisspunkt genau kennen)
                      > Lernen, mit einem agilen Gurtzeug mit niedriger, breiter Aufhängung fliegen zu können
                      > Lernen, wie man wirklich aktiv fliegt
                      > Lernen, seine Konzentration hoch zu halten, Entspannungstechniken während des Fluges
                      > Den Beschleuniger aktiv einsetzen lernen
                      > Sich intensiv mit dem Retter auseinandersetzen, diesen kennen und bedienen lernen
                      > Big Ears und Spirale lernen
                      diese Liste könnte noch endlos verlängert werden. Die meisten Piloten sind dazu nicht bereit, sie sind schlichtweg zu faul dazu.
                      Was mir zur Ergänzung deiner Liste noch einfällt:

                      - Gleitwinkelübungen, Peilübungen bei jedem Flug trainieren, um Gleitwinkel besser abschätzen zu lernen (insbesondere unter verschiedenen Bedingungen)
                      - Behalte beim Hangkratzen und Thermikzentrieren immer eine Landemöglichkeit im Auge und schätze nonstop deine Chance, diese auch zu erreichen
                      - Achte beim Zentrieren bei (starken) Wind darauf, den "point of no return" bewusst und mit genügend Marge zu überdrehen. Wenn kein sicheres Fortfliegen möglich, zurück an den Hang. Eine sträkere Ablösung mit weniger Versatz kommt bestimmt!
                      - Sei dir grundsätzlich bewusst, wie hoch du gerade bist und wo im Raum (in Bezug auf die Orografie) du dich gerade befindest
                      - Mache Landeübungen bei jedem Flug (Punkt treffen) und plane deine Landung früh genug und akribisch! (Trainiere abachtern auf einer Linie (!) auch bei 0-Wind, ganz wichtig ist aber auch eine gute Landevolte!)
                      - Opfere Streckenkilometer einem sauber angeströmten Landeplatz
                      - Wickele beim Landen (1/2 Wicklung mehr als im Flug) - aber sei dir dessen auch bewusst.
                      - Fliege in Boden-/Hangnähe IMMER leicht (!!) angebremst
                      - Lande niemals in einer Waldlichtung - nimm dir den Baum nebendran!
                      - Die Luft lesen: Am Startplatz Zeit zum Beobachten nehmen, um Luft zu lesen (bspw. durch Böen, Vögel, Gleitschirmflieger, Windwechsel, Pollen) --> Turbulenzbeurteilung, dazu die Regel: Reißt es deine Kameraden nach dem Start direkt nach oben, erwartet dich häufig starke Thermik und viel Wind -->Anfänger: Finger - ähh Tüte weg!
                      - Bespreche immer die zu erwartende Situation in der Luft mit einem Erfahrenen
                      - Mentales Training: Gehe alle Extremsituationen regelmäßig im Kopf durch, auch wenn du sie noch nicht trainiert hast --> Abrufbarkeit in Extremsituation (richtiges Handeln) Denn Fakt: Man kann in Extremsituationen nur das abrufen, was automatisiert ist.
                      - Greife bei jedem Flug mind. 1 mal an den Retter
                      - Lass dich nicht überraschen. Unbekannte Gefahren sind nicht für alle unbekannt - spreche immer intensiv mit Gebietskennern
                      - Reflektiere dein Tun: Wo hätte bei dem eben beendeten Flug etwas schief gehen können? Was war nicht gut? Wo waren Turbulenzen, die du nicht erwartet hast? Wo kamen die her?
                      - Führe ein Buch "Lessons Learned" - sei schonungslos mit dir selbst.
                      - Gewöhne dir an, niemals starke Steuerausschläge (Pendeln, steile Kurven) in Bodennähe zu machen (schlechte Landeeinteilung, steile Kurve kann Wirbelbruch bedeuten!)
                      - Man sammelt Erfahrungen auch, wenn man nicht fliegt. Kein Tag am Berg ist verloren. Runterlaufen macht Spaß!
                      - Fliege ab und zu Spiralen, damit dir Rotationsbewegungen und deren Ausleitung in Notsituation (bspw Verhänger-Sturzspirale) nicht neu ist.
                      - Ist die Spirale dein Abstiegsmethode Nr. 1, trainiere häufig und frage dich ehrlich: Kannst du diese notfalls über viele Minuten sicher halten? Verträgt dein Körper das?
                      - Sorge dafür, dass die Grundbedürfnisse befriedigt sind: Blutzuckerspiegel i.O.? Genug getrunken? Trinkschlauch vorbereitet? Trinke wärhend des Flugs regelmäßig und nicht erst dann, wenn du Durst hast!
                      - Absolutes Minimum: Kenne IMMER die Windentwicklung (Grundwind) der nächsten 24 Stunden ab Flugbeginn, ebenso Fronten/Tröge!
                      Zuletzt geändert von SebastianB; 11.11.2010, 08:04. Grund: Ergänzung

                      Kommentar


                        AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                        Zitat von Karl Slezak Beitrag anzeigen
                        Zitat von SebastianB: < Die Unfallzahlen beim Gleitschirm sind erheblich höher als beim Segelfliegen. >

                        Das gilt nicht für die Anzahl der tödlichen Unfälle. Die sind bei den Segelfliegern im Mittel doppelt so hoch wie bei den Gleitschirmfliegern, teilweise noch deutlich drüber. Bsp: 2007, Segelfliegen 23 tödliche Unfälle*, Gleitschirmfliegen 6 tödliche Unfälle (deutsche Piloten im In- und Ausland).

                        * Quelle: BfU

                        Grüße

                        Karl
                        Halten wir fest: Der Fachreferent für Sicherheit des DHV benutzt dieses Argument

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Tote.jpg
Ansichten: 2
Größe: 32,8 KB
ID: 811164

                        um der Beschreibung dieses Zustands

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Schwerverletzte.jpg
Ansichten: 2
Größe: 43,9 KB
ID: 811165

                        entgegenzutreten.

                        Weshalb ?


                        ________________

                        Gleicher Maßstab, Quellen: BFU / DHV

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                          AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                          Zitat von SebastianB Beitrag anzeigen
                          Was mir zur Ergänzung deiner Liste noch einfällt:

                          - Gleitwinkelübungen, Peilübungen bei jedem Flug trainieren, um Gleitwinkel besser abschätzen zu lernen (insbesondere unter verschiedenen Bedingungen)
                          - Behalte beim Hangkratzen und Thermikzentrieren immer eine Landemöglichkeit im Auge und schätze nonstop deine Chance ab, diese auch zu erreichen
                          - Achte beim Zentrieren bei (starken) Wind darauf, den "point of no return" bewusst und mit genügend Marge zu überdrehen. Wenn kein sicheres Fortfliegen möglich, zurück an den Hang. Eine sträkere Ablösung mit weniger Versatz kommt bestimmt!
                          - Sei dir grundsätzlich immer bewusst, wie hoch du gerade bist und wo in Raum (in Bezug auf die Orografie) du dich gerade befindest
                          - Mache Landeübungen bei jedem Flug (Punkt treffen) und plane deine Landung früh genug und akribisch! (Trainiere abachtern auf einer Linie (!) auch bei 0-Wind, ganz wichtig ist aber auch eine gute Landevolte!)
                          - Opfere Streckenkilometer einem sauber angeströmten Landeplatz
                          - Wickele beim Landen (1/2 Wicklung mehr als im Flug) - aber sei dir dessen auch bewusst.
                          - Fliege in Boden-/Hangnähe IMMER leicht (!!) angebremst
                          - Lande niemals in einer Waldlichtung - nimm dir den Baum nebendran!
                          - Die Luft lesen: Am Startplatz Zeit zum Beobachten nehmen, um Luft zu lesen (bspw. durch Böen, Vögel, Gleitschirmflieger, Windwechsel, Pollen) --> Turbulenzbeurteilung, dazu die Regel: Reißt es deine Kameraden nach dem Start direkt nach oben, erwartet dich häufig starke Thermik und viel Wind -->Anfänger: Finger - ähh Tüte weg!
                          - Bespreche immer die zu erwartende Situation in der Luft mit einem Erfahrenen
                          - Mentales Training: Gehe alle Extremsituationen regelmäßig im Kopf durch, auch wenn du sie noch nicht trainiert hast --> Abrufbarkeit in Extremsituation (richtiges Handeln) Denn Fakt: Man kann in Extremsituationen nur das abrufen, was automatisiert ist.
                          - Greife bei jedem Flug mind. 1 mal an den Retter
                          - Lass dich nicht überraschen. Unbekannte Gefahren sind nicht für alle unbekannt - spreche immer intensiv mit Gebietskennern
                          - Reflektiere dein Tun: Wo hätte bei dem eben beendeten Flug etwas schief gehen können? Was war nicht gut? Wo waren Turbulenzen, die du nicht erwartet hast? Wo kamen die her?
                          - Führe ein Buch "Lessons Learned" - sei schonungslos mit dir selbst.
                          - Gewöhne dir an, niemals starke Steuerausschläge (Pendeln, steile Kurven) in Bodennähe zu machen (schlechte Landeeinteilung, steile Kurve kann Wirbelbruch bedeuten!)
                          - Man sammelt Erfahrungen auch, wenn man nicht fliegt. Kein Tag am Berg ist verloren. Runterlaufen macht Spaß!
                          - Fliege ab und zu Spiralen, damit dir Rotationsbewegungen und deren Ausleitung in Notsituation (bspw Verhänger-Sturzspirale) nicht neu ist.
                          - Ist die Spirale dein Abstiegsmethode Nr. 1, trainiere häufig und frage dich ehrlich: Kannst du diese notfalls über viele Minuten sicher halten? Verträgt dein Körper das?
                          - Sorge dafür, dass die Grundbedürfnisse befriedigt sind: Blutzuckerspiegel i.O.? Genug getrunken? Trinkschlauch vorbereitet? Trinke wärhend des Flugs regelmäßig und nicht erst dann, wenn du Durst hast!
                          Schöne Zusammenstellung,
                          doch ob ich auf einem Baum, statt in einer Lichtung lande, würde ich schon von den Windbedingungen abhängig machen. Das Verletzungsrisiko bei einer Baumlandung ist ja auch nicht gleich null. Noch besser vermeiden! Lieber 30 m vor einem Wald als 100 m dahinter. Und welcher Schirm muss heute noch gewickelt werden?

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                            AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                            Zitat von JN Beitrag anzeigen
                            Auch ein sehr guter Beitrag (ich finde den Thread einen der besten seit langem - so bringt das Forum was).
                            Stimmt! In diesem Fred kommen immer mehr interessante Aspekte zusammen.
                            Danke euch!

                            Zitat von JN Beitrag anzeigen
                            Andererseits werden die meisten Flieger auch ohne Checkliste für sich sehr genau sagen können, wo ihre Gefährdungspotenziale liegen - wenn sie ehrlich sind. Ich jedenfalls könnte es problemlos... ;-)
                            Zitat von Norskog
                            Eine Checkliste für ein Persönlichkeitsprofil ist mir auch in den Sinn gekommen und wäre sicher eine gute Hilfe, sofern vernünftig ausgearbeitet, für die Eigeneinschätzung von Flugschülern.
                            Ich denke auch, dass viele Piloten und noch mehr ein Anfänger gar keine Ahnung haben, wo sie sich einzuordnen haben. Bei mir selbst bin ich mir eher sicher - klarer Fall von „ich bin anders“ ;-)
                            Eine objektive und ehrliche Selbsteinschätzung ist eine sehr schwierige Aufgabe. Wie kann man diese Aufgabe vernünftig lösen, gibt es da Tipps zu?
                            Man selbst ist der letzte, der seinen Fehlern auf die Spur kommt. Oft sind es Aussenstehende, denen es auffällt und die einen darauf ansprechen können. So meine Erfahrung. Aber nicht alle sind in einem Verein oder anderen Pilotengruppe aktiv. Manche ziehen als "einsame Flugnomaden" von Fluggebiet zu Fluggebiet und werden nach einem Start lange nicht mehr wieder gesehen. Sind also für Kritik nicht mehr erreichbar.

                            Den Eindruck, dass es sich eher um „Sorglosigkeit“ und weniger um Überschätzung bei den meisten handelt, teile ich. Und genau hier kann sicher angesetzt werden. Wie? Unter anderem über so eine Diskussion wie hier.
                            Schade dass diese Diskussion hier zu wenige mitbekommen:
                            a) Dieser Fred ist zu lang um sich darin einzulesen (besonders wenn man nicht seit den Anfängen mitliest)
                            b) Nur ein kleiner Teil der Piloten, erst recht "Urlaubspiloten", schauen ins DHV-Forum regelmäßig rein - "Sind mir zu viele Idioten und Trolle drin"
                            c) "Fürs Internet hab ich keine Zeit."
                            d) "Das Internet wird schlicht überbewertet."

                            Du sprichst mir aus der Seele damit, dass viele Piloten sich nicht die Mühe machen, auch mal zwischendurch kleine Abgleiter zu tätigen. Vielen scheint dies einfach zu wenig reizvoll.
                            Ja, bei dieser "Faulheit" erwische ich mich auch manchmal.

                            Zitat von SebastianB Beitrag anzeigen
                            ...
                            Wow, eine wirklich gute "Checkliste"! Danke!
                            Zuletzt geändert von FliegenWilli; 11.11.2010, 00:00.

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                              AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                              Hat eigentlich mal einer daran gedacht, dass es
                              A: Piloten gibt welchen schlicht die Zeit zum fliegen fehlt (Beruf, Familie, andere Hobbis)
                              B: die wenigsten gleich neben einem Berg oder einem Windenplatz sind und beispielsweise Abends kurz mal einen Flug machen können
                              (wer erst mal 2 Stunden im Auto sitzen muss, überleg es sich zweimal ob er wirklich losfahren will - zumal da auch Punkt A wieder zum Zuge kommt und gerade bei Familienvätern oder natürlich auch fliegenden Müttern die Zeiteinteilung nun mal nicht für alles Platz lässt)

                              Sollen die Wenigflieger (ob sie nun mal effektiv nicht fliegen können oder halt einfach nicht immer Lust dazu haben) denn nach der teuren Ausbildung und dem nicht wirklich günstigen Material einfach nur noch rumstehen, auch wenn sich paar Mal pro Jahr vielelicht die Möglichkeit bieten würde schöne Flüge zu machen?

                              Ich würde, nur so ganz nebenbei, bezweifeln, dass die Wenigflieger viel gefährdeter sind als die welche öfters fliegen gehen. Gerade nach der Schulung nimmt man sich doch viel Zeit abzuklären wo man fliegen gehen will, wie die Windbedingungen sind und ob es sich wirklich lohnt die teilweise sundenlange Anfahrt auf sich zu nehmen (habe schon öfters in Fluggebieten gefragt wie die Windprognosen waren, gibt viele Lokals welche das nicht im geringsten interessiert und einfach loslegen wenn die Windfahne auch nur halbwegs einen Start zulässt). Es scheint auch Vielflieger zu geben (man vergleiche diverse Treads im Forum) welche sich weder durch Föhn noch durch aufziehende Gewitterwolken, schon gar nicht durch Rückenwind oder Hardcore-Startplätze abschrecken lassen. Die ganz oft Flieger (ich gehörte da auch mal dazu, als ich nur 20 Minuten vom Startplatz entfert wohnte) haben ganz klar Vorteile, weil Sie fast täglich das Handling testen können, wer öfters das Fluggebiet wechselt, kommt natürlich auch mit den diversen Bedinungen besser klar. Nur: wer viel fliegt, wird sich rasch einen Schirm mit viel Leistung kaufen (bei uns waren massenhaft Flieger unterwegs welche schon ein Jahr nach der Schulung mit DHV 3 Schirmen unterwegs waren) - fraglich ob das bei Extremsituationen dann die theoretischen Vorteile vom Vielfliegen nicht wieder aufhebt.

                              Mir wäre selber klar wohler, wenn ich mehr fliegen könnte, geht aber einfach nicht. Und je weniger ich fliege (6 Flüge im ganzen Jahr 2010, mehr werden es nicht werden) desto unsicherer wird man, egal ob beim Start, bei der Landeeinteilung oder wenn der Schirm (immerhin umgestigen von DHV 3 auf 2 und jetzt 1-2) doch mal richtig raschelt oder halt mal richtig klappt. Aber eben: die schönen Flüge im Frühherbst, an denen man mit paar anderen eine Stunde lang (wer möchte, könnte sicher viel länger fliegen oder auf Strecke gehen) hoch über den Gipfeln kreisen und die Aussicht geniessen kann, entschädigen für das lange Warten. Mit so wenig Start und Landung ist auch klar, dass man die ganzen (gut gemeinten und sinnvollen) Ideen welche gegeben wurden um sicherer zu fliegen schlicht nicht umsetzen kann, da ist man ja schon froh, wenn der Start auch bei mässigen Bedingungen einigermassen hinbekommt und wenigstens in der Nähe der Landefahne landet. Wieso sich die Piolten darüber aufregen welche in allen Verhältnissen schulbuchmäsige Starts hinlegen und auf den Meter genau die Mite der Zielkreise treffen verstehe ich nicht, fliegt ja jeder für seinen eigenen Spass - und der kann nun mal unterschiedlich aufgefasst werden (die einen sind froh, wenn sie heil wieder unten sind, die anderen finden es blöd, wenn sie nicht mindestens einen Full-Stall oder einen Sat sauber durchziehen konnten).

                              Dass Fliegen selber nicht grundsätzlich Risikofrei ist, wird jeder wissen, egal ob Anfänger oder Profi. Es bleibt somit jedem selber überlassen wo und wann er (je nachdem ob er sich an die DHV-Richtlinien hält, auch mit was) er fliegen will. Dass es dabei nicht immer einfach ist, dass die Top-Piloten und Einsteiger in Gebieten mit viel Flugverkehr problemlos aneinander vorbeikommen ist klar, aber mit bisschen Rücksicht passt das immer. Im übrigen haben damit die Einsteiger und (beinahe-)Profis kaum Probleme, es sind da eher die "Durchschnittspiloten" welche auf Ihr Recht pochen und vergessen, dass Wenigflieger, Schüler und solche welche sich vielelicht erst gerade einen neuen Schirm zugelegt haben eventuell noch mit anderen Problemchen zu kämpfen haben als das (berechtigte) Vortrittsrecht oder vielleicht auch die Drehrichtung in der Thermik. Wer viel fliegt, dem kann es ja auch egal sein, wenn er mal absäuft weil er einem anderen den Vortritt gelassen hat oder sich aus dem Mega-Pulk fernhält, wer gerade mal Zeit für einen kleinen Flug hat und dann wieder einen Monat mit anderem beschäftigt ist, der sieht das vielleicht etwas anders.

                              Marc
                              der nach über 10 Jahren "savoir-vivre" die ganze Gesetzesflut und das Rumgehacke auf Paragraphen nie mehr richtig verstehen wird. Leben und Leben lassen ist doch die Devise, so hat jeder seinen Spass daran.

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                                AW: Diskussion zum Duddefliecher Aufsatz zur Risikoeinschätzung beim GS-Fliegen

                                Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
                                Halten wir fest: Der Fachreferent für Sicherheit des DHV benutzt dieses Argument

                                [ATTACH]15511[/ATTACH]

                                um der Beschreibung dieses Zustands

                                [ATTACH]15512[/ATTACH]

                                entgegenzutreten.

                                Weshalb ?


                                ________________

                                Gleicher Maßstab, Quellen: BFU / DHV
                                Das ist doch bitte sowieso Humbug. Was will man denn da bitte vergleichen ?

                                Tote oder Verletzte pro Jahr / pro Flug / pro Flugstunde /pro geflogenen km / pro 1000 Piloten / .... ?

                                Wenn es wie hier nach Toten pro Jahr geht empfehle ich ab sofort das Surfen auf ICEs oder TGVs, da gabs letztes Jahr meines Wissens überhaupt keine Toten ergo viel sicherer als jedes Fluggerät (inkl. Linienflüge)

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