AW: Auswirkung eins Sitzgurtzeugs bei schnellen Schirmen
Nein, dafür habe ich bisher keinen Anlass gesehen.
Mein Vorgehen sieht wie folgt aus:
Ich habe ein Gleitschirmsystem, welches über ein lokales Koordinatensystem verfügt, das um phi gegenüber dem globalen Koordinatensystem gedreht ist. Nun habe ich drei Objekte: Gleitschirm, Leinen und Pilot, die über eine Masse und ein Trägheitsmoment verfügen. Außerdem erzeugen sie aerodynamische Kräfte, die parallel bzw. senkrecht zur Anströmung (alpha) stehen. Die Positionierung der Objekte und damit der Kraftangriffspunkte erfolgt über die Variable x_rel. Anhand der Massen und Positionen berechne ich den Schwerpunkt und das Trägheitsmoment des Systems. Um diesen Schwerpunkt berechne ich nun Momente, aus denen ich dann die Rotationsbeschleunigung berechne, und Kräfte, die wiederum eine translatorische Beschleunigung erzeugen.
Zur Integration nutze ich das klassische Runge Kutta Verfahren vierter Ordnung.
Was sich für die Nickdämpfung als sehr wichtig herausgestellt hat, ist, dass die Luftgeschwindigkeit der einzelnen Objekte, die in die Berechnung der aerodynamischen Kräfte und Momente einfließt, auch an der jeweiligen Position berechnet wird (durch Rotation erzeugte Umfangsgeschwindigkeit omega x r). Also dass der Schirm, wenn er gerade vornickt, mit einer höheren Geschwindigkeit gerechnet wird, als der Pilot.
Ist denn der Einfluss des Pendelns des Piloten um die Karabiner so groß?
Ich stell mir z.B. vor ich bin im Sackflug und lasse den Schirm anfahren. Der Schirm nickt vor, dreht sich um die Karabinerlinie. Ich als Pilot pendel dann ruckzuck nach, sodass der Winkel zwischen Pilot und Leinenebene gar nicht so groß geändert wird. Allerdings hab ich weniger Trägheitsmoment für den Schirm-Körper während er vornickt.
Hast du mal verglichen, wie groß die Unterschiede sind, wenn du den Piloten starr anbindest - also den Winkel Pilot/Leinen fixierst?
Ich habe derzeit noch das Problem, dass ich bei manchen Konfigurationen extreme Ausschläge bekomme. Das kann aber auch noch an der Polare liegen. Ich habe einfach eine NACA2216 Polare genommen und den Auftrieb mit 0,6 und den Widerstand mit 3,0 multipliziert.
Hast du nicht eine nette Polare für mich, Horst?
Gruß,
Malte
EDIT: Wenn ich mir das auf dem Video so ansehe (Extrembeispiel Stall bei 1:10), dann pendelt der Pilot vielleicht um max. 10-15° gegenüber dem Schirm. Ich bezweifel, dass dies große Auswirkungen hat, aber eine genauere Analyse würde mich sehr interessieren.
Zitat von Horst Altmann
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Mein Vorgehen sieht wie folgt aus:
Ich habe ein Gleitschirmsystem, welches über ein lokales Koordinatensystem verfügt, das um phi gegenüber dem globalen Koordinatensystem gedreht ist. Nun habe ich drei Objekte: Gleitschirm, Leinen und Pilot, die über eine Masse und ein Trägheitsmoment verfügen. Außerdem erzeugen sie aerodynamische Kräfte, die parallel bzw. senkrecht zur Anströmung (alpha) stehen. Die Positionierung der Objekte und damit der Kraftangriffspunkte erfolgt über die Variable x_rel. Anhand der Massen und Positionen berechne ich den Schwerpunkt und das Trägheitsmoment des Systems. Um diesen Schwerpunkt berechne ich nun Momente, aus denen ich dann die Rotationsbeschleunigung berechne, und Kräfte, die wiederum eine translatorische Beschleunigung erzeugen.
Zur Integration nutze ich das klassische Runge Kutta Verfahren vierter Ordnung.
Was sich für die Nickdämpfung als sehr wichtig herausgestellt hat, ist, dass die Luftgeschwindigkeit der einzelnen Objekte, die in die Berechnung der aerodynamischen Kräfte und Momente einfließt, auch an der jeweiligen Position berechnet wird (durch Rotation erzeugte Umfangsgeschwindigkeit omega x r). Also dass der Schirm, wenn er gerade vornickt, mit einer höheren Geschwindigkeit gerechnet wird, als der Pilot.
Ist denn der Einfluss des Pendelns des Piloten um die Karabiner so groß?
Ich stell mir z.B. vor ich bin im Sackflug und lasse den Schirm anfahren. Der Schirm nickt vor, dreht sich um die Karabinerlinie. Ich als Pilot pendel dann ruckzuck nach, sodass der Winkel zwischen Pilot und Leinenebene gar nicht so groß geändert wird. Allerdings hab ich weniger Trägheitsmoment für den Schirm-Körper während er vornickt.
Hast du mal verglichen, wie groß die Unterschiede sind, wenn du den Piloten starr anbindest - also den Winkel Pilot/Leinen fixierst?
Ich habe derzeit noch das Problem, dass ich bei manchen Konfigurationen extreme Ausschläge bekomme. Das kann aber auch noch an der Polare liegen. Ich habe einfach eine NACA2216 Polare genommen und den Auftrieb mit 0,6 und den Widerstand mit 3,0 multipliziert.
Hast du nicht eine nette Polare für mich, Horst?
Gruß,
Malte
EDIT: Wenn ich mir das auf dem Video so ansehe (Extrembeispiel Stall bei 1:10), dann pendelt der Pilot vielleicht um max. 10-15° gegenüber dem Schirm. Ich bezweifel, dass dies große Auswirkungen hat, aber eine genauere Analyse würde mich sehr interessieren.
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