In der aktuellen Thermik 8_2015 gibt es einen interessanten Artikel von Bruce Goldsmith zum Bremseinsatz bei modernen Schirmen. Bisher sind ja wohl die meisten von uns mit den "berühmten 2kg" Zug auf den Bremsen unterwegs gewesen (so wird es ja heute noch gelehrt), um eben möglichst umgehend zu erfahren, was uns der Schirm so zu erzählen hat. Gleiches wohl ebenso beim Kurvenflug (Thermik) wo wohl auch die meisten die Neigung eher mit der Aussenbremse, als mit der Innenbremse steuern.
Bruce plädiert nun, auf Grund der technischen Fortschritte bei den GS dazu, die Schirme eher ohne Bremse, also völlig offen zu fliegen, da ein Bremseinsatz sofort dazu führt, das der Schirm um einige km langsamer wird und die Gleitzahl um mindestens 1 bis 1,5 Gleitzahlen in den Keller geht. Die Geschwindigkeit des geringsten Sinkens habe sich dabei der Trimmgeschwindigkeit ziemlich angenähert. Bei Kurven plädiert er, diese nur noch mit der Innenbremse zu fliegen und den Schirm insgesamt eher "laufen zu lassen", besser noch ganz ohne Bremse und nur durch Gewichtsverlagerung.
Sein Fazit hierbei:
Dazu ist mir spontan eine Diskussion unter Kollegen eingefallen, die einen Tequila 4 fliegen und sich darüber beschwert haben, dass dieser eben bei leichtem "klassischen" Fliegen mit leichter Bremse sofort einige km langsamer wurde. Die Erklärungen dazu von Bruce ergeben daher absolut Sinn und geben eigentlich die Antwort darauf.
Mit ein Grund warum man quasi ohne Bremse fliegen soll ist u.a. die, dass die heutigen Schirme wesentlich stabiler fliegen und keine "künstliche" bzw. zusätzliche Stabilität durch Anbremsen mehr benötigen, dieses durchaus auch in turbulenter Luft.
Das klingt für mich auch alles soweit logisch und plausibel, allerdings stellt sich mir daraus folgende Frage, die wir uns auch schon in der o.g. Tequila 4 Diskussion gestellt haben: Wie kann ich dann noch aktiv fliegen? Wenn ich also (durch 0 Bremse) keinen, bzw deutlich weniger Kontakt mehr zum Schirm habe, spüre ich ihn auch nicht mehr wirklich, oder evtl. zu spät. Das macht ja zumindest theoretisch ein aktives Fliegen ziemlich unmöglich.
Was sagen unsere weisen Flieger dazu, wie fliege ich unter diesen "Bedingungen" richtig & aktiv?
Wenn ich also im Gleitflug mit offenen Bremsen ein Hindernis überfliegen möchte, oder möglichst weit kommen möchte, mache ich das ja nach Bruce, mit offene Bremsen. Das gilt ja dann im Prinzip auch wenn ich im selben Flug durch leichtes Steigen fliegen würde. Denn, wenn ich jetzt anbremsen würde, wäre ich zwar möglicherweise länger im Steigen, hätte aber durch das Anbremsen eine um bis zu 1,5 GZ größeres Sinken, d.H das Steigen müsste entsprechend größer sein, damit sich ein Anbremsen überhaupt lohnen würde. Oder sehe ich das falsch?
Es scheint ja wohl so, als sei ein leichtes Umdenken durchaus sinnvoll.
Danke für Eure konstruktiven Beiträge
bigben
Bruce plädiert nun, auf Grund der technischen Fortschritte bei den GS dazu, die Schirme eher ohne Bremse, also völlig offen zu fliegen, da ein Bremseinsatz sofort dazu führt, das der Schirm um einige km langsamer wird und die Gleitzahl um mindestens 1 bis 1,5 Gleitzahlen in den Keller geht. Die Geschwindigkeit des geringsten Sinkens habe sich dabei der Trimmgeschwindigkeit ziemlich angenähert. Bei Kurven plädiert er, diese nur noch mit der Innenbremse zu fliegen und den Schirm insgesamt eher "laufen zu lassen", besser noch ganz ohne Bremse und nur durch Gewichtsverlagerung.
Sein Fazit hierbei:
Warum für die bestmögliche Leistung viel Geld zahlen, wenn ein bisschen Bremse diese gleich wieder vernichtet
Mit ein Grund warum man quasi ohne Bremse fliegen soll ist u.a. die, dass die heutigen Schirme wesentlich stabiler fliegen und keine "künstliche" bzw. zusätzliche Stabilität durch Anbremsen mehr benötigen, dieses durchaus auch in turbulenter Luft.
Das klingt für mich auch alles soweit logisch und plausibel, allerdings stellt sich mir daraus folgende Frage, die wir uns auch schon in der o.g. Tequila 4 Diskussion gestellt haben: Wie kann ich dann noch aktiv fliegen? Wenn ich also (durch 0 Bremse) keinen, bzw deutlich weniger Kontakt mehr zum Schirm habe, spüre ich ihn auch nicht mehr wirklich, oder evtl. zu spät. Das macht ja zumindest theoretisch ein aktives Fliegen ziemlich unmöglich.
Was sagen unsere weisen Flieger dazu, wie fliege ich unter diesen "Bedingungen" richtig & aktiv?
Wenn ich also im Gleitflug mit offenen Bremsen ein Hindernis überfliegen möchte, oder möglichst weit kommen möchte, mache ich das ja nach Bruce, mit offene Bremsen. Das gilt ja dann im Prinzip auch wenn ich im selben Flug durch leichtes Steigen fliegen würde. Denn, wenn ich jetzt anbremsen würde, wäre ich zwar möglicherweise länger im Steigen, hätte aber durch das Anbremsen eine um bis zu 1,5 GZ größeres Sinken, d.H das Steigen müsste entsprechend größer sein, damit sich ein Anbremsen überhaupt lohnen würde. Oder sehe ich das falsch?
Es scheint ja wohl so, als sei ein leichtes Umdenken durchaus sinnvoll.
Danke für Eure konstruktiven Beiträge
bigben
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