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---Turbolenzen---

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    ---Turbolenzen---

    Hallo Vielflieger und Streckenjäger,

    bin erst kurz dabei (1Jahr) und wollte von Euch mal wissen wann es (bezogen auf die Jahreszeit) am turbulentesten in der Luft ist und vor allem WARUM ?

    Ist das Frühjahr z.B. (März, April) turbulenter als z.B. der Sommer (Juli, August) wo doch im August die meisten Streckenrekorde aufgestellt werden ?


    ... thx ...

    LG michiM
    Zuletzt geändert von michiM; 04.01.2005, 18:49. Grund: Rechtschreibung

    #2
    AW: ---Turbolenzen---

    Turbo-lenzen kommt wohl vom Segeln und heißt sowas wie ganz schnell das Wasser aus dem Boot kriegen.
    Meinst Du vielleicht Turbulenzen?
    Zur Frage: am turbulentesten ist es dann (von der Thermik) wenn die Temperaturunterschiede auf kleinem Raum am größten sind, z.B. Schneefeld neben Felsen etc. Diese Verhältnisse findest Du im Frühjahr bei uns, im Sommer immer noch im Hochgebirge, z.B. in der Nähe von Gletschern.

    Das ist sehr vereinfacht ausgedrückt, reicht mir als Anhaltspunkt aber meist aus.

    Gruß, Bertram
    Zuletzt geändert von gerninderluft; 04.01.2005, 18:23. Grund: Bezug auf die Jahreszeit fehlte

    Kommentar


      #3
      AW: ---Turbolenzen---

      Richtig gesagt

      Im Frühling ist die Umgebungstemperatur relativ tief. Die Sonne brennt auf die ersten dunkeln und trocknen Stellen die sich relativ rasch erhitzen. Während die Umgebungstemperatur bei sagen wir mal 10° liegt kann sich so eine Fläche gut und gerne mal gegen die 20° erwärmen wenn richtig zur Sonne liegt.

      Das heisst wir haben einen relativ grossen Temperaturunterschied der Luftmasse über diesem Feld und der Umgebungstemperatur. Lösst sich diese Luftmasse nun ab steigt sie sehr schnell und sehr hoch da der Temperaturunterschied in meinem Beispiel z.B. 10° ist. Im Sommer kann eine solche Termikblase gar nicht mehr in so kurzer Zeit so hohe Temperaturunterschiede aufbauen weil die Umgebungstemperatur einfach bereits zu warm ist.

      Diese aufsteigenden Luftblasen (Thermikblasen) sind das was du als Turbulenz wahrnimmst, also schnell steigende oder - im Gegenzug auch schnell absinkende Massen.

      Kommentar


        #4
        AW: ---Turbolenzen---

        hi,
        möchte noch ergänzen, dass bei starkem Wind die Turbulenzen beim Rausfallen aus der Thermik sehr knackig sind. Auch in Lee-Thermik gehts zur Sache! Hängt aber auch viel vom gewählten Fluggebiet ab, denn was im Pinzgau hammerhart ist, ist in Kössen oft absolut problemlos.

        Ein Thread mit Anfängerfluggebieten gabs hier http://www.sports-funline.de/vbullet...ad.php?p=76262

        Gruß Volker
        ...

        Kommentar


          #5
          AW: ---Turbolenzen---

          Interessantes Thema. Betreffend lernfliegen.

          Ich habe im Frühling begonnen in den Schweizer Alpen zu fliegen. Und ich bin sehr froh drum. Es war zwar ab und zu ruppig und für den Anfang ungemütlich aber gegen Schluss (bin jetzt bei rund 150 Flügen ) bin ich nur noch im eher Turbulenzlosen Gefielde geflogen (Sommer/Herbst) und bin eigentlich verdammt froh weiss ich was Turbulenzen sind und wie man damit umgeht. Im Frühling kommen die unruhigen Zeiten in der Luft wieder von heute auf Morgen und da ich jetzt auf mich gestellt bin bin ich froh zu wissen was da auf mich zukommen mag.

          Habe Flugschulen gesehen bei denen die Schüler wohl bis ende der Ausbildung nur vom Theoriebuch wissen was Turbuleznen sind. Bin froh um die Erfahrung, weiss nicht wie ihr das seht.

          Kommentar


            #6
            AW: ---Turbolenzen---

            Zitat von kerim
            als ich dieses jahr zum ersten mal in ruppiger leethermik unterwegs war dachte ich, ich falle vom glauben ab.
            LOL...(nicht böse gemeint) - Ist aber sehr gut ausgedrückt!
            Zum Thema aktives Fliegen bzw auf Turbuolenzen reagieren gibts in der guten alten Ente einen schönen Beitarg von Bodo Genz: http://www.lahmeente.de/dkl/aktives_fliegen_bodo.htm

            Gruß Volker
            Zuletzt geändert von sonnenscheiner; 05.01.2005, 00:23. Grund: tippfehler
            ...

            Kommentar


              #7
              AW: ---Turbolenzen---

              Hallole,

              Zitat von Serafin
              Richtig gesagt

              Im Frühling ist die Umgebungstemperatur relativ tief. Die Sonne brennt auf die ersten dunkeln und trocknen Stellen die sich relativ rasch erhitzen. Während die Umgebungstemperatur bei sagen wir mal 10° liegt kann sich so eine Fläche gut und gerne mal gegen die 20° erwärmen wenn richtig zur Sonne liegt.
              Die Warmluftblase wird in der Phase der Erwärmung in sich selbst unruhig und fängt an zu wabern. Da brauchts nur ein kleines Lüftchen und die Warmluftblase wird i.d.R. schon bei einem Temperaturüberschuß von 2 bis 4 Grad im Mittel abgelöst. Wird auch als überadiabatische Erwärmung bezeichnet, die etwa innerhalb der ersten 50m vom Boden auftritt.

              Das heisst wir haben einen relativ grossen Temperaturunterschied der Luftmasse über diesem Feld und der Umgebungstemperatur. Lösst sich diese Luftmasse nun ab steigt sie sehr schnell und sehr hoch da der Temperaturunterschied in meinem Beispiel z.B. 10° ist. Im Sommer kann eine solche Termikblase gar nicht mehr in so kurzer Zeit so hohe Temperaturunterschiede aufbauen weil die Umgebungstemperatur einfach bereits zu warm ist.
              Ja, der große Temperaturgradient ist es der uns schon früh im Frühjahr schon so tolle Steigwerte beschert. Hier sollte man aber bisschen differenzieren und ich füge noch etwas hinzu.

              Im folgenden Text liefere ich der besseren Verständlichkeit halber ein Beispiel, wie sich die Sache in der Standard-Atmosphäre verhalten würde, ohne dass ich auf Luftmassenzufuhr und Fronten eingehe, die wesentlichen Einfluss auf die thermischen Bedingungen zu jeder Jahreszeit haben.

              Thermische Tubrulenz:
              In der freien Atmosphäre (ab ca. 1500m aufwärts) sind die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen lange nicht so starken und kurzfristigen Sprüngen unterworfen. Gerade die mittlere, vor allem aber die obere Tropopause reagiert sehr träge auf jahreszeitliche Temperaturschwankungen, während sich die bodennahen Schichten sehr schnell erwärmen können. Deswegen stehen im Frühjahr bereits stark erwärmten Luftmassen in Bodennähe, noch sehr kalten Luftmassen in der Höhe gegenüber.

              Der Temperaturgradient ist bei Hochdruckwetterlagen aber meist immer noch groß genug, damit es ausreichend labil für die Entwicklung von vom Boden ausgehender Thermik ist. Da kann dann selbst die sich mit dem Hochdruckeinfluss etablierende Absinkinversion, die wir bei Hochdruckeinfluss immer haben, nicht dagegen stemmen. Mit fortschreitender Jahreszeit nimmt dann auch langsam die Erwärmung in der Höhe zu, der große Temperaturgradient wird abgebaut, die Atmosphäreninstabilität nimmt ab, die Thermik steigt gedämpfter und erreicht aufgrund der zunehmenden Wetterwirksamkeit der Hochdruck-Absinkinversion auch nicht mehr die Höhen wie sie noch im Frühjahr möglich waren. Deswegen gibt es auch in den Fluggebieten am Alpennordrand in nicht-inneralpinen Fluggebieten ab Juli/August sehr oft nur noch zähle, wenig hochreichende Thermik. Die Absinkinversion gammelt da auf irgendwas um 2000m herum und die Luftmasse ist stumpf, der Temperaturgradient vom Boden bis dorthin einfach "unter alle Sau" :-)

              Soweit der Bezug auf die Standardatmosphäre bei ruhiger Hochdrucklage ohne Lutfmassenzufuhr.

              Wir benötigen im Sommer also viel mehr Bodenwärme, damit wir den selben Temperaturgradienten wie im Frühjahr erhalten. Dies kann nur mit Luftmassenzufuhr passieren, typischerweise aus den Subtropen. Tja, diese Luft ist ziemlich feucht und das ist schlecht, da sie schon bei wenig Erwärmung durch die Sonne explodiert. Die hohe Feuchte löst die Labilität aus und führt zur Kondensation. Je mehr Feuchte, desto früher (und tiefer) setzt die Kondensation ein und desto labiler wird es.

              Neben dem Temperaturgradienten ist der Feuchtegehalt der Luft ein weiterer wichtiger Labilitätsindex. Die Atmosphäre kann sehr stabil sein, doch wenn die diabatischen (Energiezufuhr auf das Luftmolekühl von aussen -> Advektion) stark genug ist und die Luftmasse nur ein bisschen angehoben wird (z.B. an einer kleiner Hügelkette), dann reicht das aus um die Labilität auszulösen. Schauer und Gewitter, das volle Programm.

              Diese aufsteigenden Luftblasen (Thermikblasen) sind das was du als Turbulenz wahrnimmst, also schnell steigende oder - im Gegenzug auch schnell absinkende Massen.
              Ja, bezugnehmend auf die Fragestellung, in der eindeutig die thermische Turbulenz gekennzeichnet ist, ist das kurz, prägnant und korrekt.

              Zur Turbulenz möchte ich noch etwas wichtiges anfügen was ebenfalls zu diesem Thema gehört, nämlich die dynamische Turbulenz.

              Dynamische Turbulenz:
              Der thermischen Turbulenz steht die die dynamische Turbulenz gegenüber. Die dynamische Turbulenz entsteht völlig getrennt von der thermischen Turbulenz an den Grenzschichten, zumeist von Luftmassen (Inversionen) oder an der Orographie durch Reibung sowie durch Richtungsänderung von Luftmassen in und an unseren geliebten Bergen.

              Die dynamische Turbulenz entsteht bei Windscherungssituationen und damit gehört die dynamische Turbulenz fest in den Fliegeralltag, denn Leefliegen ist z.B. fliegen in dynamischer Turbulenz, gemischt oft mit edler thermischen Turbulenz.

              Wieder so ein Stichwort: Scherungssituation!

              Scherung, auch da muss man ein bisschen differenzieren.

              Richtungsscherung:
              Hier ändert sich der Betrag der Windrichtung innerhalb einer bestimmten vertikalen Distanz stark.

              Geschwindigkeitsscherung:
              Innerhalb einer bestimmten vertikalen Distanz nimmt die Windgeschwindigkeit stark zu. Je enger diese, desto heftiger die Störung

              Geschwindigkeits- und Richtungsscherung können sich im Idealfall aufheben, i.d.R. verursachen sie aber eine massive Verstärkung der dadurch erzeugten dynamischen Turbulenz, da die Wirbelhaftigkeit des Bereiches steigt.

              Weiters ist es auch möglich, und in der Praxis trifft das sehr oft zu, dass sich durch thermische Ankopplung (wenn es gut labil ist) die dynamische Turbulenz vermischt und so gesamtheitlich für saumäßig bockige Luft sorgt. Auch die Obergrenze der Thermik kann sehr bockig sein, wenn am Top man plötzlich aus der Thermik rauskickt wird -> Frontstall und so Sachen.

              Und dann gibts es da noch die Zufuhr von Wirbelhaftigkeit, die dafür sorgt, dass sich Verwirbelungen, nachdem sie entstanden sind, sich die noch verstärken können. Das Thema wäre hier aber fehlt am Platz und wäre vielleicht auch ein bisschen viel des Guten. Wirbelhaftigkeit (Vorticity in der Meteorologie) ist aber ebenfalls ein Labilitätsauslöser. -> dyn. Hebung etc......

              Man sieht: Turbulenz kann vielfältige Ursachen haben.

              Noch ein paar Beispiele:

              Fazit:

              Thermische Turbulenz entsteht durch Erwärmung von Luftmassen und dessen Luftmassenaustausch (Auf- und Abwinde) und ist damit abhängig von der thermischen Luftschichtung (Labilität).

              Dynamische Turbulenz entsteht durch die Änderung von Windrichtung und Windgeschwindigkeit innerhalb kurzer Distanzen sowie die Ablenkung von strömenden Luftmassen an Hindernissen.

              Föhn gehört immer zur dynamischen, je nach Labilität aber auch gleichzeitig zur thermischen Turbulenz.

              Gruß
              Stefan

              http://www.gleitsegelwetter.de - GFS - Gleitsegelwetter Flugwetter Service
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