Hallo,
wiedermal für alle was. Weitere Flugwetterprognosen, die nun als Demo in die Seite eingefügt werden, werden in den nächsten Tagen aktuell sein.
Das sieht dann so aus:
http://www.gleitsegelwetter.de/gfs/g...en-tendenz.htm
Und im Detail sieht es so aus:
Rückblick:
Am vergangenen Wochenende lagen die Alpen meist bei starker
bis geschlossener Quellbewölkung im Einflussbereich eines
komplexen Höhentiefsystems, während am Boden nur ein schwaches
Druckgefälle (Druckgradient) vorhanden war. So konnte sich
innerhalb der feucht-labilen Troposphäre bei nur schwachen
Winden die Feuchte in teils flächige Regenfronten, teils in
nur sehr langsam ziehende Schauer und Gewittern ausbilden.
Dort wo diese Gewitterschauer niedergegangen sind, wurden
lokal sehr hohe Niederschlagsmengen gemessen. Hauptsächlich
betroffen vom neuerlichen Sauwetter waren die gesamten
Westalpen, Nord wie Süd. Ein wenig freundlicher war es etwa
östlich vom Salzkammergut (nicht Salzjammergut :-), wie
irrtümlich am letzten Do. geschrieben).
Aktuelle Wetterlage: Langsame Stabilisierung
Das markante Höhentief hat sich bereits wesentlich
abgeschwächt. Es beeinfluss aber derzeit noch die Gebiete in
einem Streifen von Ostösterreich über den Alpenhauptkamm zum
Südwestalpenbogen und weiter bis nach Spanien. Gleichzeitig
hat sich ein langgestreckter Hochdruckkeil von Westen nach
Mitteleuropa ausgedehnt. Er reicht von den Azoren über gesamt
Westeuropa bis zur Ostsee. An seiner Südflankewird unter
Druckaufbau mit östlichen Winden langsam trockene
Festlandsluft gegen die Alpennordseite geführt. In der
Grundschicht(Schicht bis ca. 1500-1800m) lagert aber noch
recht feuchte Luft, die nur langsam abgeführt werden kann. Die
(kurze) Wetterbesserung wird also nicht auf einen Schlag
einsetzen.
Weitere Wetterentwicklung bis zum kommenden Wochenende:
Mittwoch: Noch viel Restfeuchte die gegen die Nordalpenberge
drückt
Das Höhentief, das nun schon ziemlich arg am Krepieren ist,
zieht sich weiter auf den Balkan zurück und das kräftige Hoch
setzt sich auch im Nordalpenraum durch. Mit nordöstlichen
Winden wird aber die feuchte Grundschicht zunächst noch zum
weiteren Feuchtestau an den Nordalpen führen, so dass es
zunächst hochnebelartig grau ist. Südlich der Alpen lagert
noch feuchte und labile Luft in der es am Mittag nochmals zu
vereinzelten Schauern kommen kann, während auf der
Alpennordseite wohl erst am Nachmittag die Hochnebeldecke
auflockert. Von den höchsten Bergen kann man wunderbar auf das
Nebelmeer blicken, leider wohl noch nicht mit
Abgleiterqualitäten. Sehr typisch ist diese zarkhafte
Wetterbesserung für die Nordalpen bei Nordostlagen, gerade
wenn das Wettergeschehen zuvor sehr feucht gewesen ist. Die
unter Hochdruckeinfluss sich entwicklende Sperrschichten
(Inversion, Isothermie) sorgen dafür, dass der vertikale
Luftmassenaustausch kaum stattfinden kann, vor allem wenn die
Thermik keine Chance (mehr) hat diese zu knacken. Die Feuchte
ist gefangen und es dauert seine Zeit bis sie ausgeräumt
werden konnte.
Donnerstag: Anfangs Hochdruckeinfluss, dann durch
Warmfrontaufzug Regen
Die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa beginnt sich schon
wieder abzubauen und das Höhentief über dem Balkan gibt auch
keine Ruhe. Ausgehend des nordeuropäischen Tiefdrucktroges
nähert sich am Donnerstag eine Warmfront von Nordwesten den
Alpen, die zu einem Teil schon zu einem ziemlich aktiven Tief
gehört, das vom Atlantik nach Mitteleuropa zieht. Davor stellt
sich an der Alpennordseite anfangs nochmals gutsichtiges
Flugwetter ein, wobei bei zunehmenden und auf West drehenden
Windendann doch schon Einschränkungen bei der Flugtauglichkeit
auftreten werden, vor allem in den Regionen westlich vom
Alpsteingebiet, bedingt nicht nur durch die auflebenden Winde.
Auch durch die Warmfronthervorgerufene hohe und mittelhohe
Bewölkung wird kaum mehr empor steigendes zu erwarten sein. Am
Nachmittag und Abend hat die Warmfront dann die Alpennordseite
erfasst und es kann entlang der Alpennordseite regnen. Noch
bleibt es aber rel. mild.
Freitag: Labilisierung in aktiver Warmluft bei stark
eingeschränkten Flugmöglichkeiten
Unbeständig ist es mit Eintreffen der Warmfront geworden. Sie
liegt am Freitagmorgen noch mit Regen an den Alpen an.
Gleichzeitig nähert sich das kleine und aktive
Tiefdruckgebiet. Es sorgt nochmals für einen Schub feuchter
und labiler Mittelmeerluft, die zu Schauern und Gewitter
führen wird. Am Nachmittag und Abend muss präfrontal (der
Front vorgelagert) und am Abend und in der Nacht an der Front
wieder mit kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden.
Die Kaltfront wird einen Temperatursturz in den Bergen
einleiten. Schneefall bis 1700m herab ist durchaus möglich.
Unter diesen Gesichtspunkten ist momentan der Beginn des
Wochenendes sich kaum schlechter vorzustellen, in den
Nordalpen. Südlich des Alpenhauptkammes bleibt es zwar
freundlicher, doch durchziehende hohe Wolkenfelder künden vom
markanten Wetterumschwung. Bei leichten bis mäßigen
nordwestlichen Höhenwinden etabliert sich südlich des
Alpenhauptkammes eine schwache Föhnströmung. Die Dolomiten
sind unter diesem Gesichtspunkt nicht zu empfehlen. Bassano
wäre ja evtl. auch schon eine Reise wert.
Samstag und Sonntag: Unbeständig
Die Kaltfront, die in der Nacht auf Samstag die Alpennordseite
erreicht haben sollte, liegt am Samstag an der Alpennordseite
an. Gleichzeitig dehnt sich dahinter von Westen sehr schnell
ein kräftiger Hochkeil nach Mitteleuropa aus, so dass die
Winde rasch wieder auf Nord bis Nordost drehen. Wie schon
weiter oben erwähnt, muss am Samstag und auch zu Anfang noch
am Sonntag mit Nordstau gerechnet werden, wobei am Samstag
auch noch einiges an Regen dabei sein wird. Am Sonntag liegen
die Nordalpen im Einflussbereich feuchter Meeresluft die mit
kräftigen Nordostwinden gegen die Alpennordseite gedrückt
wird. Wiederum dürfte es einige Zeit dauern, wie schon einmal
heute beschrieben, bis die Feuchte ausgeräumt ist, wenngleich
sich der Hochkern direkt nach Süddeutschland verlagert und ein
erheblicher Druckgradient im Bodendruckfeld aufgebaut wird.
Während an der Alpennordseite Nordstau dominiert, bleibt auf
der Alpensüdseite die mäßige Föhnströmung erhalten und da
könnte auch Bassano einwenig Wind von hinten haben.
Fluggebietstipp: Bassano
Auch wenn das Wochenende im Zeichen von reger Tief- und
Frontaktivität steht, so steht uns doch eine kleine
Alternative bereit, Bassano. Jedoch muss dort mit zeitweise
durchbrechendem labilen Sommerföhn gerechnet werden. Ein
Garant für 100%ige Flugsicherheit ist auch dieses Fleckchen
Erde nicht, vor allem nicht am Sonntag wenn feuchte
Mittelmeerluft nach Föhnende gegen die Südalpen strömt.
Fazit: Der Herbst geht proben
Bis gestern war die Entwicklung für das kommende Wochenende mehr ein Würfelspiel, denn eine Prognose für das kommende Wochenende und noch immer ist nicht sehr sicher, wie stark nach der Warmfront am Freitag das
aktive Tiefdruckgebiet nach Mitteleuropa mit seiner "echt starken" Kaltfront hereindrängt. Heute haben sich die Entwicklungen mehrerer Modelle doch deutlich stabilisiert, so dass die Tendenz zum Wochenende auch als solche bezeichnet werden kann. Also, nach einem nochmals schönen Mittwoch und
anfangs auch noch Donnerstag, geht es pünktlich zum Wochenende
weiter mit dem Schiffwetter.
Liebe Grüße und passt auf Euch auf
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de
wiedermal für alle was. Weitere Flugwetterprognosen, die nun als Demo in die Seite eingefügt werden, werden in den nächsten Tagen aktuell sein.
Das sieht dann so aus:
http://www.gleitsegelwetter.de/gfs/g...en-tendenz.htm
Und im Detail sieht es so aus:
Rückblick:
Am vergangenen Wochenende lagen die Alpen meist bei starker
bis geschlossener Quellbewölkung im Einflussbereich eines
komplexen Höhentiefsystems, während am Boden nur ein schwaches
Druckgefälle (Druckgradient) vorhanden war. So konnte sich
innerhalb der feucht-labilen Troposphäre bei nur schwachen
Winden die Feuchte in teils flächige Regenfronten, teils in
nur sehr langsam ziehende Schauer und Gewittern ausbilden.
Dort wo diese Gewitterschauer niedergegangen sind, wurden
lokal sehr hohe Niederschlagsmengen gemessen. Hauptsächlich
betroffen vom neuerlichen Sauwetter waren die gesamten
Westalpen, Nord wie Süd. Ein wenig freundlicher war es etwa
östlich vom Salzkammergut (nicht Salzjammergut :-), wie
irrtümlich am letzten Do. geschrieben).
Aktuelle Wetterlage: Langsame Stabilisierung
Das markante Höhentief hat sich bereits wesentlich
abgeschwächt. Es beeinfluss aber derzeit noch die Gebiete in
einem Streifen von Ostösterreich über den Alpenhauptkamm zum
Südwestalpenbogen und weiter bis nach Spanien. Gleichzeitig
hat sich ein langgestreckter Hochdruckkeil von Westen nach
Mitteleuropa ausgedehnt. Er reicht von den Azoren über gesamt
Westeuropa bis zur Ostsee. An seiner Südflankewird unter
Druckaufbau mit östlichen Winden langsam trockene
Festlandsluft gegen die Alpennordseite geführt. In der
Grundschicht(Schicht bis ca. 1500-1800m) lagert aber noch
recht feuchte Luft, die nur langsam abgeführt werden kann. Die
(kurze) Wetterbesserung wird also nicht auf einen Schlag
einsetzen.
Weitere Wetterentwicklung bis zum kommenden Wochenende:
Mittwoch: Noch viel Restfeuchte die gegen die Nordalpenberge
drückt
Das Höhentief, das nun schon ziemlich arg am Krepieren ist,
zieht sich weiter auf den Balkan zurück und das kräftige Hoch
setzt sich auch im Nordalpenraum durch. Mit nordöstlichen
Winden wird aber die feuchte Grundschicht zunächst noch zum
weiteren Feuchtestau an den Nordalpen führen, so dass es
zunächst hochnebelartig grau ist. Südlich der Alpen lagert
noch feuchte und labile Luft in der es am Mittag nochmals zu
vereinzelten Schauern kommen kann, während auf der
Alpennordseite wohl erst am Nachmittag die Hochnebeldecke
auflockert. Von den höchsten Bergen kann man wunderbar auf das
Nebelmeer blicken, leider wohl noch nicht mit
Abgleiterqualitäten. Sehr typisch ist diese zarkhafte
Wetterbesserung für die Nordalpen bei Nordostlagen, gerade
wenn das Wettergeschehen zuvor sehr feucht gewesen ist. Die
unter Hochdruckeinfluss sich entwicklende Sperrschichten
(Inversion, Isothermie) sorgen dafür, dass der vertikale
Luftmassenaustausch kaum stattfinden kann, vor allem wenn die
Thermik keine Chance (mehr) hat diese zu knacken. Die Feuchte
ist gefangen und es dauert seine Zeit bis sie ausgeräumt
werden konnte.
Donnerstag: Anfangs Hochdruckeinfluss, dann durch
Warmfrontaufzug Regen
Die Hochdruckbrücke über Mitteleuropa beginnt sich schon
wieder abzubauen und das Höhentief über dem Balkan gibt auch
keine Ruhe. Ausgehend des nordeuropäischen Tiefdrucktroges
nähert sich am Donnerstag eine Warmfront von Nordwesten den
Alpen, die zu einem Teil schon zu einem ziemlich aktiven Tief
gehört, das vom Atlantik nach Mitteleuropa zieht. Davor stellt
sich an der Alpennordseite anfangs nochmals gutsichtiges
Flugwetter ein, wobei bei zunehmenden und auf West drehenden
Windendann doch schon Einschränkungen bei der Flugtauglichkeit
auftreten werden, vor allem in den Regionen westlich vom
Alpsteingebiet, bedingt nicht nur durch die auflebenden Winde.
Auch durch die Warmfronthervorgerufene hohe und mittelhohe
Bewölkung wird kaum mehr empor steigendes zu erwarten sein. Am
Nachmittag und Abend hat die Warmfront dann die Alpennordseite
erfasst und es kann entlang der Alpennordseite regnen. Noch
bleibt es aber rel. mild.
Freitag: Labilisierung in aktiver Warmluft bei stark
eingeschränkten Flugmöglichkeiten
Unbeständig ist es mit Eintreffen der Warmfront geworden. Sie
liegt am Freitagmorgen noch mit Regen an den Alpen an.
Gleichzeitig nähert sich das kleine und aktive
Tiefdruckgebiet. Es sorgt nochmals für einen Schub feuchter
und labiler Mittelmeerluft, die zu Schauern und Gewitter
führen wird. Am Nachmittag und Abend muss präfrontal (der
Front vorgelagert) und am Abend und in der Nacht an der Front
wieder mit kräftigen Schauern und Gewittern gerechnet werden.
Die Kaltfront wird einen Temperatursturz in den Bergen
einleiten. Schneefall bis 1700m herab ist durchaus möglich.
Unter diesen Gesichtspunkten ist momentan der Beginn des
Wochenendes sich kaum schlechter vorzustellen, in den
Nordalpen. Südlich des Alpenhauptkammes bleibt es zwar
freundlicher, doch durchziehende hohe Wolkenfelder künden vom
markanten Wetterumschwung. Bei leichten bis mäßigen
nordwestlichen Höhenwinden etabliert sich südlich des
Alpenhauptkammes eine schwache Föhnströmung. Die Dolomiten
sind unter diesem Gesichtspunkt nicht zu empfehlen. Bassano
wäre ja evtl. auch schon eine Reise wert.
Samstag und Sonntag: Unbeständig
Die Kaltfront, die in der Nacht auf Samstag die Alpennordseite
erreicht haben sollte, liegt am Samstag an der Alpennordseite
an. Gleichzeitig dehnt sich dahinter von Westen sehr schnell
ein kräftiger Hochkeil nach Mitteleuropa aus, so dass die
Winde rasch wieder auf Nord bis Nordost drehen. Wie schon
weiter oben erwähnt, muss am Samstag und auch zu Anfang noch
am Sonntag mit Nordstau gerechnet werden, wobei am Samstag
auch noch einiges an Regen dabei sein wird. Am Sonntag liegen
die Nordalpen im Einflussbereich feuchter Meeresluft die mit
kräftigen Nordostwinden gegen die Alpennordseite gedrückt
wird. Wiederum dürfte es einige Zeit dauern, wie schon einmal
heute beschrieben, bis die Feuchte ausgeräumt ist, wenngleich
sich der Hochkern direkt nach Süddeutschland verlagert und ein
erheblicher Druckgradient im Bodendruckfeld aufgebaut wird.
Während an der Alpennordseite Nordstau dominiert, bleibt auf
der Alpensüdseite die mäßige Föhnströmung erhalten und da
könnte auch Bassano einwenig Wind von hinten haben.
Fluggebietstipp: Bassano
Auch wenn das Wochenende im Zeichen von reger Tief- und
Frontaktivität steht, so steht uns doch eine kleine
Alternative bereit, Bassano. Jedoch muss dort mit zeitweise
durchbrechendem labilen Sommerföhn gerechnet werden. Ein
Garant für 100%ige Flugsicherheit ist auch dieses Fleckchen
Erde nicht, vor allem nicht am Sonntag wenn feuchte
Mittelmeerluft nach Föhnende gegen die Südalpen strömt.
Fazit: Der Herbst geht proben
Bis gestern war die Entwicklung für das kommende Wochenende mehr ein Würfelspiel, denn eine Prognose für das kommende Wochenende und noch immer ist nicht sehr sicher, wie stark nach der Warmfront am Freitag das
aktive Tiefdruckgebiet nach Mitteleuropa mit seiner "echt starken" Kaltfront hereindrängt. Heute haben sich die Entwicklungen mehrerer Modelle doch deutlich stabilisiert, so dass die Tendenz zum Wochenende auch als solche bezeichnet werden kann. Also, nach einem nochmals schönen Mittwoch und
anfangs auch noch Donnerstag, geht es pünktlich zum Wochenende
weiter mit dem Schiffwetter.
Liebe Grüße und passt auf Euch auf
Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
http://www.gleitsegelwetter.de
Kommentar