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Vorsicht am Monte Baldo angesagt

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    Vorsicht am Monte Baldo angesagt

    Mein Gips und was ich daraus gelernt habe

    Hintergrund
    Seit 2003 hab ich meinen A-Schein, seit 2005 meinen B-Schein, fliege gerne
    aber selten und gehöre auch nicht zu den guten Fliegern. In meinem Flugbuch
    stehen 150 Flüge und ich fliege seit 2 Jahren einen Ozon buzz m. Um langsam
    wieder aufzubauen, habe ich dieses Jahr das Fliegen in Westendorf begonnen,
    dort einige schöne Flüge gehabt und dann ein paar Flüge am Tegelberg.
    Flugzeit dieses Jahr ca. 6 Stunden.

    Monte Baldo
    Dann ging es Anfang Juli mit der Familie an den Gardasee Malcesine,
    natürlich mit Schirm. Ich hatte mich gut vorher informiert und vor dem Flug
    mich vom Chef des örtlichen Vereins Claudio einweisen lassen.

    Der Startplatz dort ist unglaublich schön und leicht: Ein langer Bergrücken,
    wo nix schief gehen kann.

    Der Landeplatz hat es dafür in sich. Der See ist schmal an der Stelle, die
    Berge ragen steil nach oben. Der Landeplatz ist vergleichsweise klein und
    als schwer klassifiziert, zu recht wie sich schnell zeigte. Die Winde sind
    dort mitunter ziemlich schnell, vormittags von Nord, nachmittags von Süden.
    Vom Startplatz aus ist nicht auszumachen, wie stark der Wind am Landeplatz
    weht.

    Flug
    Der erste Flug war einschließlich Landung ok. Ein anderer Flieger landete
    knapp ein, der Schirm landete im Wasser. Meine zweite Landung setzte ich zu
    weit im Lee an, vermutlich frischte der Wind kurz vor der Landung auch noch
    auf. Wo der Landeplatz anfängt, waren Badegäste mit aufgestelltem
    Sonnenschirm, so dass ich die Wahl hatte zwischen Wasser und Sonnenschirm.
    Der Wind entschied das kurzfristig für Wasser. Die Schwimmweste, die ich mir
    besorgt hatte, löste durch das Wasser aus. Ich wurde schnell geborgen. Nach
    zwei Tagen war alles wieder trocken. Der dritte Start am 6. Juli 2006 so
    gegen 12:30 war ok, jedoch waren die Batterien im GPS schwach und das Dinge
    schaltete sich aus. Dadurch konnte ich nicht mehr die Geschwindigkeit über
    Grund sehen. Ich habe fälschlicherweise mittleren Wind erwartet und daher
    ziemlich weit im Luv angelandet. Mit abachtern war nix, weil der Wind dafür
    zu schwach war. Am Schluss bin ich ziemlich tief in den Gegenanflug, kurzer
    Queranflug. Dann musste ich ja in den Wind eindrehen. Diese Kurve war wohl
    viel zu eng genommen für den wenigen Wind, so dass es einen Stall gab und
    einen Absturz aus ca. 6 bis 7 Metern Höhe. Kurz vor dem Aufsetzen nahm der
    Schirm auch nach vorn wieder sehr kräftig an Geschwindigkeit zu. Ich setzte
    mit den Beinen auf und war sofort von Helfern umringt. Auch Claudio war
    dabei. Das eine Bein war unverletzt. Das andere Sprunggelenk hat ziemlich
    was abbekommen, dick geschwollen. Mit dem Krankenauto in die Ambulanz.
    Gottlob nix gebrochen, aber böse Bänderverletzung, Riss oder Zerrung egal.
    Nun laufe ich seit drei Wochen im Gips.
    In der gleichen Woche gab es in Malcesine zwei weitere Unfälle von
    italienischen Kollegen: Offener Bruch von zwei Unterschenkeln beim Landen im
    einen Fall. Im anderen Fall: Wasserlandung. Die Leinen haben sich um den
    Hals verhängt und den Piloten unter Wasser gedrückt. Die in der Nähe
    befindlichen Surfer waren erst nach 15 Minuten zur Stelle. Der Man hat zwar
    überlebt, liegt aber wohl noch im Koma.

    Was ich lerne:
    - Schwere enge Landeplätze meiden.
    - Bei Planung der Landung die aktuelle Windgeschwindigkeit und Richtung
    besser checken und in Planung einbeziehen.
    - Keine engen Kurven in Bodennähe.
    - Batterieladung GPS besser prüfen vor jedem Flug.

    Gute Flüge wünscht Aribert Peters

    #2
    AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

    Weiterer Tipp:
    Seine Flugfähigkeiten stets weiterbilden.
    Dazu eignet sich hervorragend ein Sicherheitstraining.
    Hier lernt man u.a. auch den Stallpunkt seines Schirms kennen, was wohl letztendlich der auslösende Faktor war.

    Gruß,
    Malte
    http://malte.aero

    Kommentar


      #3
      AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

      Da finde ich den Monte Baldo,aber für Wenigflieger sowieso nix!
      Daß es da zu Schwierigkeiten kommt ist dann vorprogrammiert.

      Darum muß man sich dann im nach hinein nicht wundern.....

      Kommentar


        #4
        AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

        Ironie des Schicksals:

        Sicherheitstraining werden auch am Gardasee mit eben diesem Landeplatz durchgeführt. Na, wenigstens kann dann der Trainer einen runterlotsen...

        Gute Besserung für deinen Bänderriß, der heuzutage aber nicht mehr mit Gips, sondern mit elastischen Kunststoffschienen behandelt wird. Immer schön in Bewegung blwiben...

        Kommentar


          #5
          AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

          Gute Besserung dir ! Is ja noch mal einigermaßen glimpflich abgegangen. Bänder sind leider schnell mal ab.
          Wieviel Gewalt muss man eigentlich anwenden um einen low-level 1-2er einseitig abzureissen?

          lg, zeckenklauber
          Hangnahes Fliegen bitte nur mit Zeckenschutzimpfung / Vogelgrippeimpfung!

          www.stefan-hofbauer.com

          Kommentar


            #6
            AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

            Zitat von zeckenklauber
            Gute Besserung dir ! Is ja noch mal einigermaßen glimpflich abgegangen. Bänder sind leider schnell mal ab.
            Wieviel Gewalt muss man eigentlich anwenden um einen low-level 1-2er einseitig abzureissen?

            lg, zeckenklauber

            Nicht viel, wenn er eh schon weich ist - siehe parallele Diskussion über einseitige Strömungsabrissehttp://forum.dhv.de/showthread.php?t=15103&page=1

            Kommentar


              #7
              AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

              Der Absturz mit Bänderiss hat an sich mit dem Baldo nichts zu tun, der hätte überall bei einer zu eng gezogenen Kurve im Landeanflug passieren können. Der Baldo ist an sich ein wunderschönes Fluggebiet und auch trotz Starkwind am Nachmittag sicher landbares Gebiet, wenn man die Eigenheiten beachtet:

              NIEMALS soll man auf der Lee-Seite des Landeplatzes fliegen, immer Luv-seitig bleiben!

              Der Landplatz ist 100m lang und 30m breit, der ist wirklich zu treffen! Da allerdings viele Piloten, vor allem Anfänger, durch die fehlende Auslandemöglichkeit leicht in eine Stresssituation kommen, rate ich dennoch allen ab dort zu fliegen, die immer wieder mal den Landeplatz nicht treffen.

              Fliegergrüße und gute Besserung an Aribert!
              Thermann
              NOVA Team Pilot

              Kommentar


                #8
                AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                Lieber, Aribert,
                erstmal alles Gute! Wirst sicher schnell wieder fliegen können!

                Ich hatte zu früherern Zeiten, als es diesen in den See aufgeschütteten LP noch nicht gab, und man auf einem Parkplatz landen musste, der meist mit Campingbussen, Motorrädern, Autos vollstand, ehrlich gesagt auch Muffe.

                Der neue LP aber ist sicher sehr gut und ausreichend, wenn man die psychische Schwelle ausschaltet, wenn man ihn von oben anschaut. Da liegt er halt einfach mitten im Wasser!!!

                Grundsatz: ich fahre eigentlich immer erst spätnachmittags/abends rauf und starte zT auch erst um 18.00. Dann ist die Ora eigentlich so schwach dass der Wind sicher nicht mehr das Problem ist. Thermisch geht es meist auch noch und die Familie hat dich auch (fast) den ganzen Tag gehabt.
                Ausserdem: beim Landen nicht ins Lee fliegen , zur Not kann man aber auch um diese Zeit an dem Strand etwas weiter im Norden fliegen (da starten die Jungs mit ihren Kites).

                Folgender Link ist ganz nett:http://www.paraglidingmalcesine.it/index.htm.

                Grüße
                Jörg

                Kommentar


                  #9
                  Claudio weist exakt darauf hin, dass....

                  .....man im Landeanflug bei stärkerem Wind NIE hinter die "Leekante" des Landeplatzes fliegen darf (und zwar keinen Meter).

                  Claudio gibt einen kurzen prägnanten Überblick für Leute die das erste Mal am Monte Baldo fliegen.

                  War gerade vor 2 Wochen das erste Mal unten und das war der wichtigste Tipp von allen, muß halt auch berücksichtigt werden.

                  Ging bei meiner ersten Landung so vor (Wind aus S, ca. 17.00 Uhr)
                  Vom Startplatz sofort Richtung Malcesine, dann so ca. ab 500 m auf meinen "GPS" (G-lobal P-ositioning S-chatten, dessen Batterien nie ausgehen), geachtet, 2 "Testanflüge" in größerer Höhe am Sportplatz und am Schimmbad gemacht. Es zeigte sich, praktisch kein Vorwärtskommen Richtung S, damit war klar: Auf keinen Fall hinter die "Leekante", auch beim Abachtern darauf achten, dass der Windversatz nicht zu groß wird --> Punktlandung in der Mitte.


                  Besondere Achtung, wenn zu Mittag die Boote nicht mehr eindeutig nach Norden stehen, sobald sie sich zu drehen beginnen (also noch deutlich bevor sie wieder alle nach Süden zeigen) schon mit S Wind rechnen (sonst wird der Landeplatz zu kurz, Grüße an G.K. :-)), der sehr schnell durchgreifen kann.

                  Wenn der Landeplatz offensichtlich gerade nicht mehr erreicht werden kann, dann nicht versuchen auf den seitlichen "Steinmauern" zu landen, that´s gonna leave a mark, und zwar sicher. Lieber darauf vorbereiten, dass man knapp daneben ins Wasser geht.

                  age.pi
                  Zuletzt geändert von age.pi; 07.08.2006, 16:49.

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                    Hallo!
                    Habe mir den Landeplatz einmal angeschaut und eigentlich sofort beschlossen, dort nicht zu fliegen. Nicht deshalb, weil der Platz zu klein ist, sondern weil 1. keine vernünftigen Notlandemöglichkeiten erkennbar waren, 2. mir keiner garantieren kann, daß die Windgeschwindigkeit nicht ganz schnell über der Geschwindigkeit meines Schirmes liegt und 3. die psychische Belastung beim Anflug auf so einen Landeplatz so hoch ist, daß mir der ganze Flug keinen Spaß macht. Das Risiko, auf diese Art bei der Landung schon wegen der Streßsituation in kritische Bereiche zu kommen , ist mir als Genußflieger zu hoch, auch wenn meine letzte Außenlandung wohl schon 10 Jahre her ist.
                    Ich denke übrigens, daß die übliche Empfehlung "üben" oder "fliegen lernen" nur teilweise hilfreich ist. Für den durchschnittlichen Flieger birgt ein solcher Landeplatz mit etlichen Unwägbarkeiten so oder so ein hohes Restrisiko. Ob man das wirklich braucht, muß jeder für sich entscheiden.
                    Gruß Sigi

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                      dann gabs noch den echten Könner,

                      setzte über dem See zur letzten Spirale an, dicht über Wasser und kam dann im großen Bogen angerauscht, das hörte sich an wie ein Jet im Anflug. Die Ufer böschungshöhe hatte der auch im Griff und rauschte mit seiner Bodenspirale über das schmale Handtuch von Landeplatz und machte in der Mitte ne prima Landung.

                      Bei mir sah das so aus: Landeanflug vom Wasser, ja nicht so dicht ans Ufer mit seinen Masten, Bäumen, Leitungen usw. Achtung Gegenwind, gestern sind nen Haufen in den See, verdammt, so stark wie vermutet ist der Wind gar nicht. Und jetzt: Stehe ich zu hoch am Ende vom Landeplatz und sehe die Boote vor mir. Nö, da landen wir nicht rein! Kurzer Check, die Höhe könnte reichen. Also, kurz entschlossen rum mit der Kiste, schönen Kreis überm See, jawoll das reicht. Oh,vielleicht doch nicht! Verfl... jetzt gehts in die Steinböschung oder? Ne, zwei meter vor der steilen Uferböschung, ziemlich in der Mitte vom Platz, wenigstens das sah gut aus, gabs ne gepflegte Wasserlandung.....platsch! Schirm rauschte an Land, war bis auf ein Ohr trocken, ist ja auch schon mal was. Pilot bis zum Hals im Wasser, zwei Armzüge und schon hatte ich die Steine in der Hand. Klasse! Direkt hinter mir das Schlauchboot der Feuerwehr. Brauchte diese nicht, aber trotzdem Danke. Ein freundlicher Italiener reichte mir die Hand und Poseidon entstieg dem Wasser.

                      Jetzt ging die Trocknerei los: Rettung, Vario, Handy, Funke und Klamotten.

                      Fazit: Vario, Handy, Funke OK, beim Handy brennt seitdem das Licht nicht! Rettung hat der liebe Peter am Platz gepackt und schon gings mit nassen Schuhen wieder rauf zum Fliegen. Und? Ab jetzt hats geklappt mit den Landungen am See.
                      Grüßle,
                      Wolfgang http://www.dgf-fn.de/

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                        Ich war am monte Baldo 10 Flugstunden nach dem A-Schein.
                        Hab mir zuerst den Landplatz mal angeschaut und zugeschaut wie es die anderen machen, ein Bischen Theorie revue passieren lassen und dann entschlossen das ich da fliegen muss. Sind während der Ausbildung schon auf kleineren Flächen gelandet mit vergleichbaren Windgradienten. Und was soll ich sagen. Jeden Tag ein Morgends und ein Abendflug. Tagsüber Mit der Freundin Shopen. Perfekt.

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                          #13
                          AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                          Der Landeplatz ist über 150 m lang und fast 40 m breit, von drei Seiten absolut hindernissfrei anzufliegen.
                          Wasserlandungen sind selbst beim ST mit Anfängern eher die Seltenheit, meistens landen eher die vermeintlichen Könner im Wasser, da sie die Tips von Claudio und den Fluglehrern als Anekdoten statt als sinnvolle Hilfe interpretieren.
                          Meistens reicht es, sich am Nachmittag genau über der Mitte des Landeplatzes im laminaren Gegenwind zu platzieren und gemütlich zu warten, bis man am Boden aufsetzt.
                          Was aber immer wieder zu beobachten ist sind die drei Klassiker:
                          - Überfliegen ins Luv bei starkem Wind, trotz Einweisung
                          - Mitten über dem Landeplatz noch einen Kreis fliegen, sehr ungesund und völlig unnötig
                          - Bei der Landevolte vergessen, das man den Endanflug auch über Land fliegen könnte

                          Mit Sicherheit ist der Monte Baldo kein gefährliches Fluggebiet, allerdings sollte man sich mit der Windsituation am Landeplatz auseinandersetzten und sich an die Spielregeln halten.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                            @ Danke Michael, Dir wird man´s ja glauben!

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Vorsicht am Monte Baldo angesagt

                              Zitat von moses
                              @ Danke Michael, Dir wird man´s ja glauben!
                              ... wie jetzt und alle anderen Poster haben geschwindelt?!
                              Grüßle,
                              Wolfgang http://www.dgf-fn.de/

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