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Bezau, was hätten wir tun können?

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    Bezau, was hätten wir tun können?

    Hallo Flieger,

    heute 12 Uhr Mittags am oberen Startplatz in Bezau. Die Thermik steht an, die ersten Piloten können sich halten und landen am Startplatz wieder ein. Ein Pilot mit gelbweißem Edel Vektor kommt herein und chrast mit Karacho in den Schnee, es geht nochmal gut. In der Folge versucht er ca. 10 Mal per Rückwärtsstart wieder in die Luft zu kommen, seine Versuche sind absolut stümperhaft, alle schütteln den Kopf. Dann hebt er doch einmal ab, dreht nach ca. 30 Meter Flug nach rechts 180 Grad, kommt zurück und kracht mit Rückenwind in den steilen Starthang. Er schlägt im Winkel von ca 30 Grad ein, knallt voll auf den Rücken, nach einem dumpfen Schlag wird sein Körper nochmals 2 Meter hochgeworfen, nach weiteren Überschlägen kommt er zur Ruhe. Alle sind überrascht, daß er nach einer Schrecksekunde aufsteht. Ich laufe zu ihm und rate ihm, daß er nach diesem glücklicherweise glimpflich verlaufenen Sturz überlegen solle für heute Schluß zu machen (er hätte tot sein können). Alle schütteln den Kopf, als er seinen Schirm zusammenrafft und wieder zum Startplatz läuft. Er versucht wieder zig-mal vergeblich in die Luft zu kommen, wir helfen ihm bewußt nicht, damit er am Boden bleibt. Nach einer Stunde ist er dann doch wieder irgendwie in die Luft gekommen, wir verfolgen ihn wie er ca. 15 Minuten vor dem Startplatz hin und her fliegt, die Ohren seines Edel Vektor sind dauernd am klappen, wir haben nicht das Gefühl, daß er den Schirm im Griff hat. Dann geht alles ganz schnell. Nach einem der vielen Klapper kommt er in eine Steilspirale und verschwindet hinter Bäumen ca. 200 Meter links unterhalb des Startplatzes. Es bleibt uns nur noch den Heli zu rufen. Der kommt nach 20 Minuten, ein Arzt und Retter werden in den Hang abgeseilt, der Heli wartet ca. 1 Stunde am Startplatz bis er Arzt, Retter und den Unglückspiloten per Seil aus dem Steilhang holt. Wir wissen nicht wie es dem GS-Piloten geht?
    Wir haben uns nachträglich gefragt, was hätten wir tun müssen, damit dieser offensichtlich völlig überforderte Mensch am Boden geblieben wäre. Jetzt ist er sicherlich schwerstverletzt, wenn nicht mehr.
    Gibt es rechtlich irgendwelche Handhaben, damit man so ein Verhalten unterbinden kann, im Nachhinein bedaure ich, daß wir allesamt am Startplatz nicht mutiger waren. Alle haben es kommen sehen!
    Der Pilot war übrigens ein nicht mehr ganz junger Mann ( vielleicht so 55 Jahre?), dem Dialekt nach Vorarlberger. Ein Alter in dem man normalerweise weiß was man tut.

    Hätte mir einen schöneren Abschluß für dieses Traumwochende gewünscht.

    Gute Nacht!
    Hartmut

    #2
    In Schoppernau am Diedams ebenfalls Unfall

    Hi,

    siehe:

    Kommentar


      #3
      Hallo Hartmut,

      das ist ja wirklich eine schreckliche Geschichte.
      Es tut mir leid, daß das Wochenende so enden mußte. Ich hätte mich wahrscheinlich auch nicht anders verhalten, wie ihr es getan habt.
      Vielleicht wollte er sich das Leben nehmen?
      gruß, cosi
      Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

      Kommentar


        #4
        Bezaueinschlag

        Ich denke rechtlich kann man nichts machen, wenn er nicht gerade offensichtlich wirr im Kopf ist. Dann wäre es wohl unterlassene Hilfeleistung wenn man nichts macht. Aber wer denkt in so einem Fall an Gesetze. Die helfen einem doch hier gar nichts.

        Vielleicht wäre es hilfreich zu wissen und notwendiger Ausbildungsinhalt, dass nach einem Unfall wie der erste beschriebene Einschlag ein Mensch so viel Adrenalin im Blut hat und unter Schock steht, dass er einfach nicht mehr zurechnungsfähig ist.
        Man kann durchaus auch schwerere Verletzungen nicht spüren und völlig widersinnig handeln auch wenn man sich nach dem Unfall subjektiv tip top fühlt. Die Frage an einen Verunfallten ob ihm was fehlt und ob es ihm gut geht ist kaum aussagekräftig.

        Es gibt doch z.B. immer wieder die Leute die nach einem schweren Autocrash unverletzt aussteigen, auf die Gegenfahrbahn laufen und überfahren werden.
        Eine Bekannte von mir hat sich nach einem leichteren Unfall im Stehen mit dem Daumen am Auto abgestützt und sich diesen dabei gebrochen.

        Dies ist auch ein Wissen das man an sich selber anwenden kann wenn was schiefgelaufen ist.
        Auch wenn ihr euch nach einem leichten Unfall gut fühlt, wartet mindestens eine Stunde bevor ihr ins Auto steigt oder nochmal startet. Geht lieber eine Pizza essen. Wer Hunger hat und nach dem Essen noch schmerzfrei aufstehen kann ist wieder ok.
        Wer hat sich noch nie einen Fuß umgetreten, ist weitergelaufen und hat erst Stunden später gemerkt wie schlimm es eigentlich ist.

        Ein schwerer Schock kann im übrigen noch viel länger dauern.
        Vielleicht kann uns ja ein Arzt oder parashorty hier mal KURZ fachlich fundiertes dazu sagen.

        Dieses Wissen hätte euch wahrscheinlich die nötige Sicherheit gegeben um dem Mann nachdrücklicher vom Start abzuraten.


        Beste Grüße
        Markus Schmidt

        Kommentar


          #5
          Vorsicht vor übereilten Mutmaßungen !!

          Hartmut hat dem Mann dazu geraten, das Fliegen für den Tag aufzugeben !! Wir waren nicht dabei und können die Intensität des Ratschlages genauso wenig, wie die Gesamtumstände beurteilen !!!

          nachdenkliche Grüße

          Michael

          Kommentar


            #6
            Hallo Leute,

            Michael hat schon recht.

            @Hartmut: Es klingt verrückt, aber Ihr wart nicht direkt an der Absturzstelle des Piloten und deswegen wurde von Euch der Notruf aktiviert.
            Rechtlich gesehen habt Ihr sozusagen im indirekten Sinne ERSTE HILFE geleistet.
            Dies ist absolut korrekt.
            Wenn etwas direkt vor Euren Augen passiert, dann seid Ihr , wie im Straßenverkehr dazu verpflichtet ERSTE HILFE zu leisten und sei es nur im kleinsten Maße.

            Wenn jedoch ein Arzt/Ärztin oder eine Krankenschwester/ pfleger
            sich am Unfallort befindet, dann werden sie dafür haftbar gemacht, wenn sie die Verantwortung sozusagen nicht übernehmen ( dies bedeutet, sich bevor der Notarzt eingetroffen ist- vom Unfallort wegzubewegen.)
            Die Anderen Helfer können dies durchaus dann tun, wenn genug Helfer da sind bzw. ein Arzt oder eine Krankenschwester/ pfleger vor Ort ist. Auch ein Rettungsassistent hat auch die Verantwortung.
            Meine Mutter ist im letztem Jahr beim Klettern abgestürtzt ( zweieinhalb Meter in der Wand und voll auf den Felsen aufgeprallt).
            Mein Vater stand weiter oben und mußte alles mit ansehen.
            Leider war keine Menschenseele dort- außer die Beiden.
            Als mein Vater sich vom ersten Schock erholt hatte, wollte er zu meiner Mutter- in diesem Moment kamen wohl 2 Bergsteiger daher , weil sie den Aufprall gehört haben.
            Sie sicherten meine Mutter mit einem extra Karabiner und versuchten sie wach zu bekommen, so daß sie was trinken und ne Kleinigkeit essen konnte.
            Dies gelang ihnen auch. Einer rief in der Zwischenzeit die Bergrettung an.
            Mein Vater wurde beruhigt.
            Der Hubi, der dann kam hatte unheimliche Schwierigkeiten meine Mum aus der Wand herauszuholen- nach mehreren Versuchen glückte es dann, worauf sie dann in ein örtliches Krankenhaus kam und sofort operiert werden mußte.
            Mein Vater hatte den größten Schock und das Beide heile aus der Geschichter herausgekommen sind- ist ein wahres Wunder.

            Deswegen ist Schock absolut nicht zu unterschätzen.

            Das nächste Mal mehr über die medizinische Sicht.

            Mittlerweile haben sich Beide wieder erholt - meine Mutter mußte noch 2 mal operiert werden. Heuer geht es ihr endlich besser.
            Glück im Unglück.


            gruß, p.
            Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

            Kommentar


              #7
              Re: Bezaueinschlag

              Original geschrieben von Markus Schmidt
              Vielleicht wäre es hilfreich zu wissen und notwendiger Ausbildungsinhalt, dass nach einem Unfall wie der erste beschriebene Einschlag ein Mensch so viel Adrenalin im Blut hat und unter Schock steht, dass er einfach nicht mehr zurechnungsfähig ist
              ja, diese Erfahrung hab ich selber schon gemacht. Hab nach einem Crash den ich vor 2 Jahren an der Winde baute, praktisch alle angebotene Hilfe abgelehnt und wollte gleich wieder fliegen. Kollegen hinderten mich daran, verfrachteten mich abseits in ein Auto (Ruhe, hinsetzen, Beine hoch, Wasser trinken) und ließen mich nicht mehr aus den Augen (Danke nochmals, Sigi, Wolfgang und Hubsi!)
              Nach ca. einer Viertelstunde war wohl das Adrenalin raus und ich merkte selber, dass ich im Kopf nicht ganz beisammen war. Da erst kamen auch die ersten körperlichen Schockanzeichen durch (leichtes Kreislaufproblem, Frieren) obwohl ich bis auf Prellung/Stauchung nicht verletzt war.
              Was aber sollen Helfer tun, wenn jemand freiwillig keine Lehren annimmt... da wüsste ich auch keinen Rat.
              Grüße,
              Bettina
              Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

              Kommentar


                #8
                zwang kann gerechtfertigt sein

                doch, ich wüsste einen Rat: man muss ihn eben daran hindern, zu fliegen.
                Sagt sich leicht, ich weiß, aber in so einem Extremfall, in dem ALLE Anwesenden einer Meinung sind, dürfen sie, finde ich, den betreffenden auch "tätlich" daran hindern, sich in Gefahr zu bringen.
                Die Frage ist: was ist schlimmer? Die Einschränkung seiner persönlichen Freiheit, oder die potentielle Gefahr, in die er sich begibt?
                So ein Eingriff ist aber sehr schwerwiegend und das funktioniert nur, wenn da viele oder am besten alle am Startplatz gemeinsam handeln, ihn vom Start wegschaffen und sagen: probiers in ner Stunde nochmal oder sowas.
                Aber ich kann genauso gut nachvollziehen, wenn - wie in Eurem Fall - eine Gruppe völlig paralysiert zusieht, wie das Unheil seinen Lauf nimmt...
                Gut, sich über sowas vorher schonmal Gedanken gemacht zu haben...

                Grüßle!

                Roland

                Kommentar


                  #9
                  Informationen zum Unfall

                  Ich war als erster beim Unfallpilot. Dem Einschlag nach war ich aufs Schlimmste gefasst. Doch der Pilot - ein Dornbirner - war ansprechbar, hatte außer etwas Blut im Gesicht keine äußerlich sichtbaren Verletzungen. Er konnte alle Gliedmaßen bewegen, hatte aber mit dem Atmen Schwierigkeiten und Schmerzen vor allem im Bauchraum. Einen Hubschrauber zu holen fand er allerdings überflüssig.... (soviel zum Realitätssinn eines Menschen im Schock)
                  Wenige Minuten später waren ein halbes Dutzend Personen an der Unfallstelle und der Hubschrauber war alarmiert. Wir legten den Gleitschirm zusammen, damit er im Downwash des Hubschraubers keinen Ärger machte. Allerdings erschwerte das die Suche für den Hubschrauber. Er flog dicht über uns weg, ohne uns zu sehen, obwohl wir ziemlich frei am Hang standen und heftig winkten. Da wäre der ausgelegte Schirm doch wieder hilfreich gewesen. Wie man's macht ist's falsch! Nachdem die Profis eingetroffen waren, verabschiedete ich mich von der Unfallstelle. Ich kann also nicht sagen, in welchem Zustand der Verunfallte eine Stunde später war, als er schließlich geborgen wurde.

                  Der Grund für den Absturz war ein Verhänger. So viel ich erkennen konnte, war es nur ein kleiner Zipfel, der sich verhängt hatte. Daß ein so kleiner Verhänger für eine offensichtlich nicht mehr auszuleitende Spirale reicht, hat mich doch überrascht. Zu diesem Thema werde ich ein neues Thema eröffnen, wenn ich mehr Zeit habe.

                  In der Hoffnung auf viele unfallfreie Flugtage,

                  Bernd

                  Kommentar


                    #10
                    Re: Bezau, what to do..

                    Original geschrieben von Sepp Gruber
                    ..., erkläre ich mich in diesem Moment auf Grund meiner Erfahrung unmißverständlich zum Startleiter des Geländes und verbiete mit sofortiger Wirkung jeden weiteren Startversuch für den heutigen Tag ...
                    Großartig Sepp, auf diese Idee wäre ich nicht gekommen, denn Reden (und dabei etwas Schwindeln) kann man immer, wenn´s die Situation erfordert.

                    Ansonsten: schwierige Frage, ohne in der konkreten Situation dabei gewesen zu sein. Ich weiß nur, das z.B. auch bei offensichtlich schwerstens psychisch beeinträchtigte Personen diese auch von Sanitätspersonal nicht ohne ärztliche Einweisung gegen ihren Willen mitgenommen werden dürfen.

                    Hier war zwar offenbar unmittelbar Gefahr in Verzug. Trotzdem denke ich, dass die Beteiligten rechtlich (sowieso) und auch moralisch zweifellos aus dem Schneider sind.

                    Wenn wir hier schon beim Nachdenken sind, wie sollte denn ein möglicher Zwang aussehen? Einen Gleitschirm am Starten zu hindern wäre ja relativ leicht, ohne den Piloten persönlich anzugreifen. Und wenn man dann da nicht konsequent ist und der Pilot dann doch, vielleicht kurz später startet, emotional womöglich noch mehr aufgeladen, kann ich mir vorstellen, dass man da erst recht in irgendeine moralische/rechtliche Rechtfertigungssituation kommt. Und wenn die Startverhinderung gelingt, kann der Pilot im Nachhinein natürlich auch Probleme machen, wie oben schon erwähnt. Ich würde mich ziemlich sicher wohl auch nur auf jedenfalls beruhigendes Zureden beschränken.
                    So wie Sepp das gelöst hat. Alle Achtung! Aber es war eben nicht ganz vergleichbar.

                    Schöne Grüße, Peter
                    Gewechselt zum:
                    http://forum.schlechtfliegermag.com/

                    Begründung hier: http://fullstall.gmxhome.de/dhv.htm

                    Kommentar


                      #11
                      Re: Bezau, what to do..

                      Original geschrieben von Sepp Gruber
                      ... Auch auf die Gefahr hin, das Ego der beiden nun gravierend zu verletzen, erkläre ich mich in diesem Moment auf Grund meiner Erfahrung unmißverständlich zum Startleiter des Geländes und verbiete mit sofortiger Wirkung jeden weiteren Startversuch für den heutigen Tag - so richtig wirklich scheint das aber die beiden nicht zu beeindrucken. Erst als ich ihnen explizit erkläre, dass ich das Kennzeichen Ihres Wagens notiert habe, den Start, so sie ihn durchführen würden der Flugschule und der Polizei melden würde und auch nicht zögern würde, bei einem eventuellen Unfall die Krankenversicherung von diesem Vorfall zu informieren, packen sie wortlos ihre Sachen zusammen. ...
                      Respekt, lieber Sepp!
                      Ich weiß nicht, ob ich mich getraut hätte, mich "spontan" als Startleiter auszugeben und den beiden den Start zu verbieten.
                      Aber offensichtlich war es die einzige Möglichkeit, schlimmere Folgen zu verhindern.

                      Heiko

                      Kommentar


                        #12
                        @Sepp:

                        Ich kann Dir für Deine couragiertes Auftreten, nur meinen offenen Respekt entgegenbringen !!!
                        Eine gute Idee, daß mit dem Startleiter. Vielleicht kommt es einem von uns wieder in den Sinn, wenn es wieder einmal nötig ist.

                        In der Hoffnung, das nicht,
                        ekke
                        .
                        „Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von mir.“ frei nach Karl Valentin

                        Kommentar


                          #13
                          Hier der richtige Link



                          Gibt allerdings nicht viel her.

                          Kommentar


                            #14
                            Hallo Leute,
                            auch wenn ich prinzipiell nichts von Bevormundung halte - in einem solch eindeutigen Fall sollte man versuchen, vernünftig auf die Leute einzuwirken. Sepp hat das super gemacht. Ich würde auch verlangen, die Flugscheine vorgezeigt zu bekommen, wenn Argumente nichts mehr helfen. Mit Gewalt kann man natürlich nichts machen.
                            (Grins Andererseits beobachtete ich ähnliches wie das geschilderte Verhalten so oft in österreichischen Fluggebieten, daß ich glaube: so wird dort geflogen, das ist normal.
                            Nun wieder ernsthaft:
                            Einigem aber muß ich widersprechen:
                            - Wenn man nach einem (unverletzt überstandenem Crash) sofort wieder fliegt, hilft das wesentlich, das daraus entstehende Unsicherheitsgefühl zu überwinden. Und irrationale Angst ist ein ganz großer unkalkulierbarar Gefährdungsfaktor beim Fliegen, denn er beeinträchtigt die Entscheidung in Streßsituationen. Ich konnte vor ein paar Jahren einmal nach so einem Sturz wetterbedingt nicht sofort wieder in die Luft - ich hatte lange Zeit Angst beim Fliegen. Noch heute kommen mir bei sportlicheren Bedingungen oft Selbstzweifel, die das vernünftige Maß der Sorge deutlich übertreffen und mich bei Entscheidungen verlangsamen. Wenn`s geht, also gleich nochmal fliegen.
                            - Unter Schock versteht man einen absolut lebensbedrohlichen Vorgang, nämlich die Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Übersäuerung bis zum Tod. Das hat absolut nichts mit den passageren Verwirrungszuständen nach solchen Ereignissen zu tun. Sie rühren i.d.R. daher, daß der Betreffende mit einer Situation konfrontiert wurde, auf die er sich nie vorbereitet und deren Eintrittsmöglichkeit verdrängt hatte. Das ist harmlos und wirkt sich bei weitem nicht so drastisch aus, wie es meist zum Zwecke der Ergötzung erzählt und vor allem als Ausrede für Dämlichkeit mißbraucht wird. Notfalls holt man den Betroffenen mit einer unidirektionalen, nonverbalen, manuellen Kommunikationstechnik (auf bayrisch: Watsch`n) wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Auch in der Psychologie verwendet man den Begriff: "Schock" - aber auch hier ist ein drastischer langdauernder Vorgang damit gemeint und nicht der kurze Blackout, der nur daher rührt, daß man nicht weiß, was man tun soll.
                            Genug gequaselt, ich duck`mich jetzt vor den österreichischen Steinwürfen...
                            Gruß
                            Georg

                            Kommentar


                              #15
                              Schock oder passagerer Verwirrungszustand

                              Hallo Schorsch,

                              nenn es wie Du willst.

                              Mit Watschn wirst Du jedenfalls Leute die gerade eine lebensbedrohliche Situation überstanden haben nicht kurieren. Ich finde so eine Aussage gefährlich verharmlosend. Siehe Eingangsposting.
                              Immerhin sind bei Weicheiern wie mir und Bettina neben der Verwirrung auch deutliche körperliche Symptome zu bemerken.

                              Kreislaufprobleme, zitternde Knie, Selbstüberschätzung, mangelndes Schmerzempfinden oder Hyperaktivität sind verdammt schlechte Voraussetzungen für einen Flug.

                              Wenn das bei Dir deiner Meinung nach nicht der Fall war, bist Du vielleicht eben gerade dem angesprochenen Problem aufgesessen, somit evtl. ein Paradebeispiel für das was ich in meinem letzten Posting sagen wollte.

                              Nach einer Stunde des Abkühlens reicht es meistens auch noch für einen Flug. Und wenn man dann feststellt, dass einem nichts gefehlt hat ist ja nichts schlimmes passiert.

                              Gefährlicher als Angst beim Fliegen ist allemal keine Angst.


                              Beste Grüße
                              Markus Schmidt

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