Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

[Bernd]

Hallo,

eben lese ich, dass beim diesjährigen Dolomitenmann bekannte Piloten wie Christian Amon, Kaspar Henny, Mike Küng, Mario Eder und Christian Gruber disqualifiziert wurden. Kennt jemand Details?

Gruß
Bernd

[gerifly]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Hallo,

eben lese ich, dass beim diesjährigen Dolomitenmann bekannte Piloten wie Christian Amon, Kaspar Henny, Mike Küng, Mario Eder und Christian Gruber disqualifiziert wurden. Kennt jemand Details?

Gruß
Bernd

Scheinbar wurden sie Opfer der Technik. Irgendwas war mit den GPS-Daten nicht in Ordnung. Jedenfalls hab ich das Heute im österreichischen Fernsehen so mitbekommen.....
Das Blöde daran ist aber, dass das ganze Team jeweils disqualifiziert wurde....

Scheisstechnik.......

Gruss Geri

[MalteJ]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Vergessen das GPS einzuschalten???

http://www.kleine.co.at/sport/197730/index.do

Irgendwie komisch....

Gruß,
Malte

[pipo]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Hi!

Das Reglement schrieb eine, per GPS dokumentierte Umrundung einer Boje vor.
(bzw. den Einflug in einen 60m Radius um die Boje)
An dieser Stelle gab´s aber für knapp 40(!) Piloten keinen GPS Empfang, sodass bei diesen Piloten kein Trackpunkt im vorgeschriebenen Radius lag.

Grade die Spitzenpiloten wurden natürlich an der Boje gefilmt, sowie von einer Vielzahl an Beobachtern gesehen. Beides wurde nicht als Beweis zugelassen.

Die Jury hat sich hier wohl nicht durch besonders viel Fingerspitzengefühl ausgezeichnet.
Wenn das vorgeschriebene Dokumentationsgerät bei über einem Drittel der Piloten nicht funktioniert, dann macht man sich´s mit einer Disqualifikation ein bisschen zu einfach, würde ich meinen.
Zumal ja ein nicht korrektes Umfliegen der Boje durch einen Spitzenpiloten garantiert gesehen (sowie gefilmt) worden wäre.
Die meisten Spitzenpiloten hatten sich auch gegenseitig beim regelkonformen Umfliegen beobachtet.

Schade, dass man da für die Piloten, für die Teams und die Sponsoren keine sinnvolle Lösung gefunden hat.

Naja, wie Hohn mutet es an, dass nachträglich alles auf die Piloten abgewälzt wurde. Siehe Zeitungsbericht im Attachment:

Pipo

[mars]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

War selbst Teilnehmer des Dolomitenmannes und hatte keinerlei Probleme mit dem GPS. Als Gerät verwendete ich ein Garmin Geco welches ich in der Rückentasche meines Gurtzeuges verstaute. Der Track war absolut lückenlos aufgezeichnet, inkl. 1. Lauftsrecke. (Abdeckung des GPS durch Schirm) Hab ich allerdings vorher mehrmals getestet.
Lt. Auswerter hatten einige Piloten gar kein GPS abgeben, einige hatten eine gültige Aufzeichnung, waren allerdings nicht im Sektor.
Der Radius war 60 Meter, mein Geco zeigte eine Genauigkeit von 42 Meter. Aus Sicherheitsgründen hab ich die Boje nicht nur tangiert, sondern richtig schön umrundet. Es gab lt. Auswerter keinerlei Problem mit den Geräten von Garmin, bzw. MLR.
Probleme bereiteten die GPS Uhren. Ein Kollege hat sich extra für den Dolomitenmann die Suunto Military besorgt. Beim Testen hat sich dann herausgestellt, dass diese teilweise den Empfang verlor, und dann relativ lange nicht mehr aufsynchronisierte.
Manche Piloten dürften sich da ziemlich blind auf Technik verlassen haben, ohne diese vorher auszubrobieren.
Obwohl ich keinerlei Chance auf den Sieg hatte, führte ich zusätzlich noch ein Backupgerät mit. (Sicherheit)
Die Verantwortlichen für den Flugbewerb haben jedem Piloten angeboten die Daten der Bojen vorher auf das GPS zu Laden. Somit hätte man im Flug das korrekte Passieren überprüfen können.
Für Amon, Gruber, Eder, usw. ist es doppelt schade, da sie viel in die Entwicklung eingener Dolomitenmann Schirme investiert haben und sich auf die Technik zu sehr verlassen haben.
Die Umrundung der Bojen Dokumentation dessen war nun mal gefordert. Die Regeln bestimmt der Veranstalter, welcher alles mögliche für einem reibungslosen Ablauf beigetragen hat. Es gab sogar Garmin Geco als Leihgeräte.
80 Piloten hatten keinerlei Probleme mit der Aufzeichnung. Eine nachträglich gelockerte Anwendung der Regeln wäre unfair diesen Piloten gegenüber gewesen.
Die Disqualifikation der Teams war meiner Meinung nach nicht in Ordnung. Vielmehr hätten sie die im Vorfeld angekündigte Regel mit den den 10 Strafminuten pro nicht ordnungsgemäß dokumentierter Boje anwenden sollen.

[pele]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Hallo Flieger,

als Teilnehmer, bei dem alles reibungslos geklappt hat (GPS Legend, Punklte habe ich einlesen lassen), möchte ich mich hier auch zu Wort melden.

Es hinterläßt auf alle Fälle einen faden Beigeschmack, wenn so viele disqualifiziert werden. Die Gründe sind übrigens hier etwas genauer aufgeführt:

http://forum.newspirits.com/red-bull-dolomitenmann-f6.html

Nach langem Überlegen finde ich, dass der Veranstalter richtig gehandelt hat! Ich würde nicht 100prozentig beschören, dass alle die Bojen korrekt umflogen haben. Vor allem die, die mit ihren winzigen Schirmen voll Gas geflogen sind und bei denen es um einen haufen Kohle geht...

Bin schon sehr gespannt, wie es nä. Jahr weitergeht...

Bilder vom 19. Red Bull Dolomitenmann:

http://www.virgosystem.cc/2006/rrracing/xteam/060907_dolomitenmann/report.htm

[Tobias S.]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Der Radius war 60 Meter, mein Geco zeigte eine Genauigkeit von 42 Meter.

Als ehemaliger OLC-Auswerter habe ich, glaube ich, einen recht guten Eindruck, wie zuverlässig normale GPS-Geräte beim Fliegen so sind und welche Abweichungen in der Praxis vorkommen. Beim normalen Wettkmapf wird mit 400m Radien geflogen und es werden Geräte verwendet, die beim Einfliegen in den Radius sofort einen Punkt abspeichern und diesen Vorgang über optische und/oder akustische Signale an den Piloten melden. Deswegen kommt es da in der Praxis kaum zu Problemen.

Bei einem Speedrun mit 60m-Radius halte ich persönlich GPS-Aufzeichnung für nicht praxistauglich, weil die Ungenauigkeit und Zuverlässigkeit der Geräte ein zu großer Unsicherheitsfaktor ist.

Sehr lesenswert zu diesem Thema sind die Erfahrungen, die Andreas Rieck als Auswerter des Paragliding Grand Prix gemacht hat, bei dem mit 100m-Radien geflogen wurde: http://www.bodenlos.de/f_trash/grand...hnikreport.php

Tobias

[pipo]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Es hinterläßt auf alle Fälle einen faden Beigeschmack, wenn so viele disqualifiziert werden. Die Gründe sind übrigens hier etwas genauer aufgeführt:

http://forum.newspirits.com/red-bull-dolomitenmann-f6.html

Da steht, dass es nur 3 Fälle von Fehlern ohne Einwirkung/Verschulden des Piloten gab. Naja, mir haben alleine 4 Piloten, die ich kenne, persönlich versichert, dass ihr Track - bei korrekter Bojenumrundung - nur lückenhaft vorhanden war.
(Die verwendeten Geräte waren MLR, Suunto und Bräuniger (Competino).)
Auf alle Fälle kann das mit den 3 Fällen nicht stimmen!

Ich sehe das so wie Tobi Schreiner:
Der 60m Radius ist für die GPS Dokumentation zu klein. Außerdem war die Boje knapp an der Felswand, wodurch der Empfang zumindest eingeschränkt war. Weiters fliegen die kleinen Schirme (z.B. Nova12m²) etwas beschleunigt schon mal mit 20m/s. Verbunden mit dem schlechten Empfang leuchtet es da schon ein, dass viele korrekte Flüge keinen Trackpunkt im Radius hatten.

Das alles haben die Veranstalter wohl nicht ausreichend bedacht.

Pipo

[sollruchstelle]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

@pipo

Ich glaube auch, dass der Veranstalter etwas voreilig den Zylinder auf 60m gesetzt hat. Das ist wie du sagst, mit 20 m/s und schlechtem GPS-Signal ein Garant dafür, dass der Track lückenhaft sein kann. Allerdings ist das Kinde halt schon in den Brunnen gefallen...man hätte dies einfach vorher mal mit allen GPS-Geräten abfliegen sollen, oder einen Videobeweis...oder ein Fesselballon ...

Naja...schad isses für nen paar der "richtigen" Männer!

Mit den Suunto-Uhren scheint es wohl nicht so ganz zu funktionieren...vielleicht mal ne bessere Antenne verbauen??Oder ein Backup im GZ...
gruß

[pipo]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Hi!

Allerdings ist das Kinde halt schon in den Brunnen gefallen...man hätte dies einfach vorher mal mit allen GPS-Geräten abfliegen sollen

Ja genau.
Anstatt sich zumindest im Nachhinein den Fehler einzugestehen und nach einer sinnvollen Lösung für alle Beteiligten zu suchen, (und es waren definitiv nicht nur drei Piloten, die davon betroffen waren!) wälzt man lieber jede Schuld auf die Piloten ab.
(siehe den oben angehängen Zeitungsbericht. Und Küng, Eder und Amon hatten alle lückenhafte Tracks an der Boje. Es kann also keine Rede von eigenem Verschulden sein.)

Woher die Info mit den nur drei unverschuldet betroffenen Piloten stammt, würde mich eh interessieren. Es passt aber ganz gut zum Zeitungsartikel, der ein völlig Falsches Bild vermittelt bzw. wohl vermitteln soll.

Pipo

[sollruchstelle]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Hi!

Ja genau.
Anstatt sich zumindest im Nachhinein den Fehler einzugestehen und nach einer sinnvollen Lösung für alle Beteiligten zu suchen, (und es waren definitiv nicht nur drei Piloten, die davon betroffen waren!) wälzt man lieber jede Schuld auf die Piloten ab.


Woher die Info mit den nur drei unverschuldet betroffenen Piloten stammt, würde mich eh interessieren. Es passt aber ganz gut zum Zeitungsartikel, der ein völlig Falsches Bild vermittelt bzw. wohl vermitteln soll.

Pipo

Ich weiß nichts über die Kenntnisse der Veranstalter über GPS-Tracking, aber soweit kann es nicht her sein damit. Naja, was würdest du tun??Als Veranstalter:

Ich würde mich hinstellen und im Boden versnken, Asche über mein Haupt schütten, mich für längere Diskussion zur Verfügung stellen und versuchen anhand der weiteren Auswertmöglichkeiten (Video, Inaugenscheinnahme) das Reglement im Zweifel für den Piloten/Team auslegen. Dazu gehört allerdings der potentielle Verlust des Hauptsponsors, der dann in Salzburg sitzend, sich an den Kopf greift und fragt welcher Gehirnakrobat so eine Orga auf die Beine stellt. Und dann ist wharscheinlich das krude Verhalten der Auswerter (obiger link..."so viel...gehört nicht bewertet") wahrscheinlich eine politisches Vorpreschen, dass der Sache so nicht gerecht wird...

Naja...dann halt evolution...im nächsten Jahr.

gruß

Was Lernen wir: GPS ist keine unfehlbare Gschicht, auch wenns sogar jeder Kurierfahrer im PDA hat.

P.S. Etwas peinlich scheint mir die Tatsache, das gerade ein empfohlenes GPS-Gerät (suunto) so seine Track-Probleme hatte...

[mars]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Die GPS Auswertung in Zusammenhang mit einem Speedrun bei dem 2 knapp beeinander liegende Bojen mit einem so kleinen Radius passiert werden müssen hätte im Nachhinein gesehen doch besser getestet werden sollen.
Zusätzlich per Video dokumentieren wäre auch nicht optimal gewesen. Die erste Boje haben doch die meisten unterhalb passiert.
Bei meinen Testflügen zeigte mir das GPS meist eine Genauigkeit von 40 Metern.
Mein Resümee daraus war das Mitführen eines Backupgerätes, sowie das möglichst lange Durchfliegen des Sektors.
Die erste Boje ist ja schon seit einigen Dolomitenmännern pflicht. Einmal musste diese sogar per Foto dokumentiert werden.
Jeder bekam einen Fotoapparat mit auf die Reise. Auch da hatte sich später herausgestellt, dass nicht alle Teilnehmer, sogar topplatzierte die Boje nur von der Seite fotografierten.
Damas wurde das Reglement im Nachhineinen nicht so rigoros angewendet.
Die Schuld an dem Dilemma trifft meiner Meinung nach aber nicht nur den Veranstalter.
Als Teilnehmer mit Siegeschancen hätte ich auf alle Fälle 2 GPS Geräte mitgeführt.
Machen die meisten im OLC, PWC ja auch.
Was ich so mitbekommen habe, wurden die verwendeten GPS Uhren von den Teilnehmern kaum auf deren Tauglichkeit für den Bewerb getestet.
Die Liste auf der Website des Veranstalters war meines Wissens keine Empfehlung, nur eine Auflistung der Geräte die ausgelesen werden können.
Naja, wurde wahrscheinlich als Empfehlung verstanden.
Ich denke, dass Bojen und die Dokumentation derer in Zukunft kein Thema mehr sein wird. Hoffe ich auf alle Fälle.

[sollruchstelle]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

"Wir empfehlen folgende Geräte oder Marken, die auch bei internationalen Wettkämpfen empfohlen werden:..."

http://www.redbulldolomitenmann.com/de/paragleiten.php

gruß

[mars]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

@ Sollbruchstelle:
Hast recht, hätte genauer lesen sollen.

Wenn der Veranstalter schon so eine Empfehlung rausgibt, sollte man annehmen, dass er diese Geräte auch getestet hat was wahrscheinlich nicht der Fall war.
Wie gesagt, ein Kollege hat die Suunto beim Training probiert und sich dann aufgrund von Fehlern für sein MLR entschieden.

LG

[Tobias S.]

AW: Dolomitenmann: viele Promi-Piloten disqualifiziert!

Wenn der Veranstalter schon so eine Empfehlung rausgibt, sollte man annehmen, dass er diese Geräte auch getestet hat was wahrscheinlich nicht der Fall war.

Wer den ersten Pylonen nicht umfliegt, wird mit einer Strafzeit von 10 Minuten belegt. Wer beide auslässt, wird mit insgesamt 20 Minuten Strafzeit belegt.

Was willst du von einem Veranstalter erwarten, der sich selbst nicht an seine Ausschreibung hält?