Ein "heißes Thema", auf was ich mich da einlasse, aber es sind ja nur Gedankenanstösse. (die Strecken-Cracks werden aufschreien....)
Seit ca. 1,5 Jahren veröffentlicht das Gleitschirm-Magazin bei jedem Schirm-Test auch die ermittelte Gleitzahl (wie, steht ja genau beschrieben).
Es hat nicht lange gedauert, und es wurden daraus Rankings erstellt.
Hier ist übrigens eines: http://www.thermik.at.tf
Naja, und als Käufer eines Gleitschirmes, aber auch in Wirtshausdiskussionen, Apres-flying-Diskussionen etc... ist seit Äonen von Gleitschirmjahren die Leistung ein gewichtiges Thema. Wer kennt das nicht von sich selbst, zu behaupten, dass der oder der Schirm "schon besser ist" oder "deutlich mehr Leistung hat".
Heute beweisen sog. "möglichst objektiv ermittelten GZ", das wir oft um Nachkomma-Stellen sprechen. Und im Nachkommabereich entscheidet sich auch das Ranking, wo unser geliebter Schirm auftaucht, ODER vielfach AUCH, für welches Gerät wir uns beim Kauf entscheiden.
Und beim Stammtisch möchte halt fast jeder gerne auf seinen "leistungsstärkeren" Schirm stolz sein. Klar. Denn: Handling, Thermikstärken, Sicherheit, usw. sind ja schwer beweisbar und zu beziffern.
Aber: Was machen die Nachkommastellen eigentlich in der Flugpraxis aus?
Auf die Stammtischfrage, was eigentlich der Unterschied einer Gleitzahl von 8,7 oder 8,5 beim Streckenfliegen bei einer Talquerung von 3 km ausmacht, habe ich meistens wundersame Antworten erhalten: 30 Meter, 50 Meter, 80 Meter usw..
Tatsächlich: es sind 8 Meter Differenz (also ca. eine Schirmlänge)
Bei 6 km sind es dann 16 Meter (eine Baumhöhe)
Bei einer Gleitzahldifferent von 8,5 auf 9 (eine halbe GZ sind ja Welten...)
wären es bei 3 km Talquerung auch nur 20 Meter, erst bei 6 km rund 40 Meter Differenz. Dei meisten schätzten hier 150 Meter und noch mehr!
Nun ja, für den absoluten Strecken-Crack noch ein Beispiel:
Bei 100 km Strecke macht ein Gleitzahlunterschied von 8,5 oder 8,7 gerade mal 270 m Höhenverlust aus, oder ca. 2 Minuten mit einem 2-Meter Bart aufholen. Ein wirklich großer Zeitverlust ? (eingerechnet sind da natürlich nur Gleitpassagen, aber in der Thermik ist bekanntlich die reine GZ ja nicht alles, sonder eher das Pilotenkönnen :-)
Wir sprechen also in Wahrheit selbst für den ambitionierten Streckenpilot über nur geringe Zeit- und Meterunterschiede an einem gesamten Flugtag, weniger jedenfalls, also viele meinen. (ich weiß, jetzt kommt "naja, 5 km können schon entscheidend sein....") Mag sein, am Stammtisch jedoch siehts gerne so aus:
Bei Schirmtypen zB Gin Zulu GZ oder Nova Mamboo GZ (beides DHV 1-2) im Vergleich zu einem Magic 4 GZ oder UP Trango 2 (beides DHV 2-3) sprechen wir am Stammtisch ja gerne von Welten und beträchtlichen "Leistungsunterschieden". Und oftmals entscheiden wir auch danach, lieber einen leistungsstärkeren 2er als einen schwächeren 1-2er zu kaufen. Prestige ist eben ........
Ich weiß, diese Berechnungen sind ein zarter Versuch, die Gleitzahl-Brille manchmal abzunehmen..
Ich befürchte halt, dass "Gleitzahl-Rankings" eher dazu beitragen werden, dass Handling, Sicherheit, Thermikstärken, usw. noch stärker in den Hintergrund treten, lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen...
Grüße
Franky
Seit ca. 1,5 Jahren veröffentlicht das Gleitschirm-Magazin bei jedem Schirm-Test auch die ermittelte Gleitzahl (wie, steht ja genau beschrieben).
Es hat nicht lange gedauert, und es wurden daraus Rankings erstellt.
Hier ist übrigens eines: http://www.thermik.at.tf
Naja, und als Käufer eines Gleitschirmes, aber auch in Wirtshausdiskussionen, Apres-flying-Diskussionen etc... ist seit Äonen von Gleitschirmjahren die Leistung ein gewichtiges Thema. Wer kennt das nicht von sich selbst, zu behaupten, dass der oder der Schirm "schon besser ist" oder "deutlich mehr Leistung hat".
Heute beweisen sog. "möglichst objektiv ermittelten GZ", das wir oft um Nachkomma-Stellen sprechen. Und im Nachkommabereich entscheidet sich auch das Ranking, wo unser geliebter Schirm auftaucht, ODER vielfach AUCH, für welches Gerät wir uns beim Kauf entscheiden.
Und beim Stammtisch möchte halt fast jeder gerne auf seinen "leistungsstärkeren" Schirm stolz sein. Klar. Denn: Handling, Thermikstärken, Sicherheit, usw. sind ja schwer beweisbar und zu beziffern.
Aber: Was machen die Nachkommastellen eigentlich in der Flugpraxis aus?
Auf die Stammtischfrage, was eigentlich der Unterschied einer Gleitzahl von 8,7 oder 8,5 beim Streckenfliegen bei einer Talquerung von 3 km ausmacht, habe ich meistens wundersame Antworten erhalten: 30 Meter, 50 Meter, 80 Meter usw..
Tatsächlich: es sind 8 Meter Differenz (also ca. eine Schirmlänge)
Bei 6 km sind es dann 16 Meter (eine Baumhöhe)
Bei einer Gleitzahldifferent von 8,5 auf 9 (eine halbe GZ sind ja Welten...)
wären es bei 3 km Talquerung auch nur 20 Meter, erst bei 6 km rund 40 Meter Differenz. Dei meisten schätzten hier 150 Meter und noch mehr!
Nun ja, für den absoluten Strecken-Crack noch ein Beispiel:
Bei 100 km Strecke macht ein Gleitzahlunterschied von 8,5 oder 8,7 gerade mal 270 m Höhenverlust aus, oder ca. 2 Minuten mit einem 2-Meter Bart aufholen. Ein wirklich großer Zeitverlust ? (eingerechnet sind da natürlich nur Gleitpassagen, aber in der Thermik ist bekanntlich die reine GZ ja nicht alles, sonder eher das Pilotenkönnen :-)
Wir sprechen also in Wahrheit selbst für den ambitionierten Streckenpilot über nur geringe Zeit- und Meterunterschiede an einem gesamten Flugtag, weniger jedenfalls, also viele meinen. (ich weiß, jetzt kommt "naja, 5 km können schon entscheidend sein....") Mag sein, am Stammtisch jedoch siehts gerne so aus:
Bei Schirmtypen zB Gin Zulu GZ oder Nova Mamboo GZ (beides DHV 1-2) im Vergleich zu einem Magic 4 GZ oder UP Trango 2 (beides DHV 2-3) sprechen wir am Stammtisch ja gerne von Welten und beträchtlichen "Leistungsunterschieden". Und oftmals entscheiden wir auch danach, lieber einen leistungsstärkeren 2er als einen schwächeren 1-2er zu kaufen. Prestige ist eben ........
Ich weiß, diese Berechnungen sind ein zarter Versuch, die Gleitzahl-Brille manchmal abzunehmen..
Ich befürchte halt, dass "Gleitzahl-Rankings" eher dazu beitragen werden, dass Handling, Sicherheit, Thermikstärken, usw. noch stärker in den Hintergrund treten, lass mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen...
Grüße
Franky
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