Handy-Ortung für Notfälle

[Gerd99]

Auf den DHV-Seiten gibt es seit heute eine Meldung zur Handy-Notfallortung. Ich frage mich, ob es wirklich gut ist, seine Handynummer dort zu registrieren. Wer die Stiftung genauer kennt, wird damit vielleicht etwas zurückhaltend sein, oder täusche ich mich da?

Gibt es für diese Registrierung nicht irgendeine Alternative? Bzw. wie lange verzögert sich denn die Ortung, wenn man nicht registriert ist? Werden doch wahrscheinlich nur ein paar zusätzliche Minuten sein, oder?

Hat sich jemand mit diesem Thema schon einmal intensiver beschäftigt?

Viele Grüße
Gerd

[j_ferner]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

Erstmal kurz zu meiner Person: Ich bin Entwickler bei eurofunk Kappacher, dem Hersteller der Integrierten Einsatzleitstellen in ganz Bayern (-> eurofunk.com).

Soweit mir bekannt ist, besteht keine Notwendigkeit, sich für die Handyortung zu registrieren, diese wird ausserdem vom Netzbetreiber durchgeführt und hat (soweit ich weis) nichts mit dieser besagten Stiftung zu tun. Die Ortung darf (zumindest in Ö-Land, in D bin ich mir nicht sicher) auch ohne deine Zustimmung durchgeführt werden, du musst nur (ev. im Nachhinein) darüber informiert werden.

Grüße aus Österreich

[zeckenklauber]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

In Österreich wird Handyortung öfter von der Polizei bei Fahndungen eingesetzt. Sofern dein Handy eingeschaltet ist kann es geortet werden. D.h. falls du am Abend nicht nach Hause kommst, deine Familie eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgibt, wird die Pozilei vermutlich als erstes versuchen dein Handy zu orten ...

[sollruchstelle]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

Hallo j_ferner,

Wie wird denn eine Ortung technisch durchgeführt?

Ich dachte immer, es wäre eine vergleichende Sendeleistung des Mobilfunkgeräts innerhalb der verfügbaren Zellen. Also so eine Art Schnittbereichsortung. Linien gleicher Sendeleistung die sich schneiden sind der potenzielle Aufenthaltsort.
Ist demm denn so?

Wenn dem so ist, obliegen allerdings die Daten über Sendleistung dem Netzbetreiber, bzw. dem Servicebetreiber. Nun ist aber nach EU-Recht die Portierung von Nummern möglich und somit anhand der Vorwahl des betreffenden Handys keine zwangsweise richtige Zuordnung zu einem Netz/Servicebetreibers mehr möglich (zumindest in D). Jetzt muss also eine Rettungsleitstelle zur Ortung zunächst einmal alle Netz/Servicebetreiber anfragen, ob das zu ortende Handy einem Kunden ihres Sevices gehört um die Daten zu erfragen. Das dauert evtl. aber relativ/zu lange.
Anders sieht es selbstverständlich per richterlicher Verfügung zur Ortung aus. Da kann sich die ermittelnde Behörde etwas Zeit lassen, denn im Falle eines Rechtsverstosses des Kunden, sieht die Verjährung nicht so zeitnah aus, wie das Leben eines Verunfallten.

Denk ich da vollkommen falsch?? Deswegen auch die verkürzende Registrierung des Handys zur schnellen Zuordnung zu einem Dienstleister?

gruß

[j_ferner]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

Wie wird denn eine Ortung technisch durchgeführt?

Ich dachte immer, es wäre eine vergleichende Sendeleistung des Mobilfunkgeräts innerhalb der verfügbaren Zellen. Also so eine Art Schnittbereichsortung. Linien gleicher Sendeleistung die sich schneiden sind der potenzielle Aufenthaltsort.
Ist demm denn so?

Genau

[...]anhand der Vorwahl des betreffenden Handys keine zwangsweise richtige Zuordnung zu einem Netz/Servicebetreibers mehr möglich (zumindest in D). Jetzt muss also eine Rettungsleitstelle zur Ortung zunächst einmal alle Netz/Servicebetreiber anfragen, ob das zu ortende Handy einem Kunden ihres Sevices gehört um die Daten zu erfragen. Das dauert evtl. aber relativ/zu lange.

Das passiert paralell für alle Betreiber, hier gibt es also keinen Zeitverlust.

Nachtrag:
Die Zuordnung zum jeweiligen Netzbetreiber hat den Vorteil, dass früher feststellen kann, falls eine Ortung nicht möglich ist, da man nich auf die negativen Antworten der anderen Netztbetreiber warten muss.
ABER wenn man sich registriert und anschliessend den Netzbetreiber wechselt, ohne dass der besagten Stiftung mitzuteilen, wird man im falschen Netz gesucht, was eigendlich eher ungut ist

Grüße

[ma(u)pinthesky]

von entlaufenen hunden und hilflosen piloten

Wer die Stiftung genauer kennt, wird damit vielleicht etwas zurückhaltend sein, oder täusche ich mich da ...

woher diese zurückhaltung? beim siegfried steige(r)n,
nomen est omen, noch ganz andere ideen. für mitglieder
seiner stiftung bietet er gegen gebühr "life services".
nach entlaufenen hunden, gestohlenen baumaschinen
läßt er per gps fahnden. vielleicht hat er demnächst "life
service pilots" im angebot? sobald der pilot von der
vorgegebenen route abweicht, steige(r)n bestimmte
hubschrauber auf und bestimmte rettungswagen
brausen los. "life service dementia" ortet piloten,
die überraschend hilflos in lange angekündigten
gewitterwolken oder leerotoren herumfliegen ...

[Karl Slezak]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

Hallo Leute,

auf der website des Bayerischen Roten Kreuzes sind noch ein paar zusätzliche Informationen zu diesem Thema. http://www.brk.de

Grüße

Karl Slezak
DHV-Ausbildung/Sicherheit

[ForumAdmin]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

@JHG

Gute Idee .

[Peter Felk]

Handy-Ortung für Notfälle, die "Zelle" machts.

Handy-Ortung.
Nicht nur ein eingeschaltetes Handy kann geortet werden sondern haben auch die
Provider die Technik um ein ausgeschaltetes Handy zu "orten".
Ausschlaggebend dafür ist das Speichern des Handys in der letzten Zelle in der sich das Handy zuletzt befand oder in der ein Logout durchgeführt wurde.
Wie groß die Zellen sind kann ich nicht sagen, aber an Autobahnen und/oder in Österreichs Tourismuszentren oder in Ballungsgebieten sind die Zellen nicht sehr groß.
Da ich kein Telekommunikationsspezialist bin wäre es auch für mich wichtig zu Wissen wie groß so eine Zelle ist und wie genau eine Ortung möglich ist (Meter).

Grüße von Peter

[j_ferner]

AW: Handy-Ortung für Notfälle, die "Zelle" machts.

Wie groß die Zellen sind kann ich nicht sagen

Im Gebirge relativ groß - an die 8 km (bei 1800MHz) bzw 30+ km (bei 900 MHz). In Städten (wo aber die wenigsten Drachen/Gleitschirmflieger gesucht werden) 0,5-2 km

Da ich kein Telekommunikationsspezialist bin wäre es auch für mich wichtig zu Wissen wie groß so eine Zelle ist und wie genau eine Ortung möglich ist (Meter).

Mit eingeschaltenenm Handy aufgrund der Signalqualität auf cirka 500 meter, wenn man Verbindung zu mehreren Sendemasten hat noch genauer über Triangulation (das dauert dann aber auch länger), mit ausgeschaltenem Handy kann man nur sagen, dass der gesuchte irgendwo in der Zelle (8 bzw. 30 km) ist.

Grüße, Johannes

[JHG]

AW: Handy-Ortung für Notfälle, die "Zelle" machts.

Im Gebirge relativ groß - an die 8 km (bei 1800MHz) bzw 30+ km (bei 900 MHz). In Städten (wo aber die wenigsten Drachen/Gleitschirmflieger gesucht werden) 0,5-2 km

Radius oder Durchmesser ?

[Doubleudee]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

Wer die Stiftung genauer kennt, wird damit vielleicht etwas zurückhaltend sein, oder täusche ich mich da?

Hi.
Das einzige was ich weiß, ist, dass die Stiftung die Aufstellung von Notrufsäulen initiiert und den Löwenanteil davon aus den Stiftungserträgen selber finanziert hat, dass die Bundeseinheitlichen Notrufnummern 110 und 112 auf die Initiative der Stiftung zurückgehen und dass die Stiftung auf den Tod eines Jungen 1969 zurückgeht, der verstarb, weil es zulange dauerte, die Rettungskräfte zu mobilisieren.

Was weißt du mehr, das deine latente Diskreditierung rechtfertigt?


Grüßle WD

[camouflage]

AW: Handy-Ortung für Notfälle

Was ich auf der Website nicht gefunden habe: eine Erklärung zum Datenschutz. Ist keine da oder bin ich nur zu doof zum Lesen?

[j_ferner]

AW: Handy-Ortung für Notfälle, die "Zelle" machts.

Radius oder Durchmesser ?

Die Zellen sind nicht rund, da mit Antennen mit begrenztem Öffnungswinkel geartbeitet wird - es ist also ein Keulenförmiger Bereich mit den oben genannten Längen, der Öffnungswinkel liegt meist zwischen 60° und 120°.

Grüße, Johannes

[JHG]

AW: Handy-Ortung für Notfälle, die "Zelle" machts.

Die Zellen sind nicht rund, da mit Antennen mit begrenztem Öffnungswinkel geartbeitet wird - es ist also ein Keulenförmiger Bereich mit den oben genannten Längen, der Öffnungswinkel liegt meist zwischen 60° und 120°.

Grüße, Johannes Ferner

Wieder was gelernt. Danke