Hilfe, Fragen

[Anfänger_Heinz]

Hallo,

ich bin nicht nur neu im Forum, sondern auch neu im GS Bereich und hoffe, dass mir jemand von euch meine Fragen beantworten kann bzw. mich etwas beraten kann.

Sicherlich wurden die Fragen schon des Öfteren gestellt, habe das Forum auch durchforstet, aber letztenendes ist die jeweilige Situation doch immer etwas anders gelagert.

Ich plane meine Ausbildung im März zu beginnen (Kann ich die FS hier nennen?). Da ich immer auf Nummer sicher gehe, habe ich mich ersteinmal für einen Schnupperkurs in meiner unmittelbaren Nähe angemeldet, mit der Option, diesen gleich als Grundkurs weiter zu machen.

Nun habe ich mir natürlich auch die weitere Ausbildung der FS angeschaut und bin ein wenig stutzig geworden. Um den A Schein zu erwerben, muss ich verschiedene Teile absolvieren, welche zum einen die Ausbildung an der Winde umfasst, Theorie und Höhenflugausbildung in den Alpen. Ab der Windenausbildung muss ich für jeden Flug(!) 10 € Ausrüstungsgebühr zahlen, welche mir aber beim anschliessenden Kauf der Ausbildung erlassen werden würde Zudem wird empfohlen, dass man bei der Höhenflugausbildung schon eigene Ausrüstung hat (aber keine Pflicht, kostet wieder Gebühr). Dies kann ich zum einen nachvollziehen, denn bei den Übungen bekommt man gleich Gespür für den Schirm, andererseits habe ich gehört, dass man sich während seiner Ausbildung die Ausrüstung auch gut ruinieren kann. Was haltet ihr davon?

Zudem wird angeboten, dass man nicht in die Alpen zum Höhenflug "muss", sondern diese Flüge auch an der Winde in heimatlichen Gefilden absolvieren kann. Was ist besser? Kann man Höhenflüge und damit Hangstarts auch anders üben bzw. nachholen? Ich weiss, dass das Wetter mitspielen muss, aber mal objektiv subjektiv betrachtet: in welchen Zeitraum ist es bei gutem Wetter mgl. seinen A-Schein zu machen? Die vorgegebenen Zeiträume der FS sind ja meist nicht zu schaffen.


Eine weitere Frage: Ich überlege, ob ich einen Teil (Höhenflüge) der Ausbildung nicht doch in den Alpen mache, da aber wollte ich nach Rieden zu Heinz Fischer. Ist dies überhaupt mgl.? Zerstückelt woanders? UNd wie läuft dass dann mit Flügen im Gebiet bei mir "zu Hause"? Ich meine zwecks Gebühren?


Ich hoffe ihr könnt einem Neuling helfen und den Eintritt in solch eine schöne Sportart erleichtern...


Danke schonmal im Voraus!

Grüsse, Steffi.


BTW: Zweimal POsting in unterschiedlichen Subforen nur deshalb, weil cih mir nicht ganz sicher war. Schuldigung

[ekke]

AW: Hilfe, Fragen

http://www.gleitschirm-faq.de/Einsteiger

Man kann ein Teil der Höhenflüge an der Winde machen. Der andere Teil muss aber vom Berg gestartet werden. ...es sei denn Du willst nur an der Winde starten/fliegen und nicht am Berg.

Schreiben kostet echt viel Zeit. ...und es ist schon oft und viel über Deine Fragen geschrieben worden (s.obigen Link)

Entweder bemühst Du die Suchfunktion oder hoffst auf Langeweile anderer Schreiberlinge.

gruss e.

[tigloo]

AW: Hilfe, Fragen

Hi,

das Ausbildungsforum ist im Bereich "Fragen an den DHV", dort können nur die jeweiligen Referenten des DHV antworten. Deswegen wird es hier vermutlich die größere Resonanz geben.

Zunächst einmal die Frage mit den Ausrüstungskosten: für den A-Schein brauchst Du mindestens 40 Höhenflüge, das macht bei 10 Euro pro Flug insgesamt mindestens 400 Euro Leihgebühr. Das liegt meiner Meinung nach eher am oberen Ende, vor allem, wenn Du mehr als die 40 Flüge brauchst, geht es zu Deinen Lasten. Aus der Sicht der Flugschule natürlich eine nachvollziehbare Kalkulation. Der Standard ist aber eher ein fester Preis für die Ausrüstung während der Ausbildung.

Ob man sich einen eigenen Schirm kaufen sollte für die Ausbildung ist nur mit einem definitiven JEIN zu beantworten. Ob nun erst mit Leihausrüstung, mit einer eigenen Gebrauchtausrüstung oder komplett neu anzufangen hat so viele Facetten, dass man das für sich selbst abwägen muss.

Ich habe mir für meine Höhenflugausbildung im letzten Jahr eine Komplettausrüstung selbst neu gekauft. Einerseits war ich mir nicht sicher, ob ich mich unter der Leihausrüstung wohl fühlen würde (ohne das jetzt näher begründen zu können) und wollte gleich "etwas eigenes" haben. Andererseits wollte ich nicht immer von der Verfügbarkeit der Leihausrüstung abhängen und mich dauernd mit den anderen Schülern koordinieren müssen. Als ich dann mit Flugauftrag fliegen durfte, habe ich einfach meinen Schirm in den Kofferraum geladen und bin losgefahren. Das hat die Ausbildung deutlich verkürzt, da Flüge mit Flugauftrag und Leihausrüstung bei meiner Flugschule aus Versicherungsgründen nicht möglich waren (ich nehme an, bei anderen Flugschulen ist dies auch so). Nicht zuletzt gewöhnt man sich gleich sehr gut an das Gerät.

Nachteile sind natürlich die höheren Anfangskosten und dass man sich auf die Geräteempfehlung des Fluglehrers blind verlassen muss. Ich kann nicht sagen, dass ich mit meiner Wahl unzufrieden bin, aber ein komisches Gefühl war dabei.

Das Material kann natürlich viel leiden in der Ausbildung, aber bis zum L-Schein hat man ja eh Material von der Flugschule und bis dahin sollte man sicher mit dem Schirm umgehen können. Vielleicht legt man danach noch ein paar Fehlstarts hin, aber wenn man den Schirm ordentlich abwürgen kann und nicht gefüllt auf die Nase schmeißt, passiert dabei auch nichts.

Abgesehen vom Schirm gibt es ja auch langlebigere Ausrüstungsgegenständige wie das Gurtzeug oder den Helm - da hab ich dann auch ohne zu Zweifeln investiert.

Die Startarten sind abhängig von den Fluggebieten, in denen Du unterwegs sein willst - generell kannst Du auch nur Hangstart oder nur Windenstart lernen und bei Bedarf eine Nachschulung durchführen, bei der die jeweils andere Startart dann nachgetragen wird. Wenn Du flexibel bleiben willst, ist es nicht verkehrt, beides auf einmal zu machen. Auf jeden Fall kann man den Hangstart nur am Hang lernen und nicht an der Winde, eine Fahrt in die Berge (oder mehrere) wird Dir für diese Startart nicht erspart bleiben.

Die Ausbildungszeit ist extrem unterschiedlich, hängt auch stark von der Flugschule ab. Ich bin der Meinung, dass man hier auf keinen Fall aufs Gas treten sollte. Ich habe einige Flugschüler letztes Jahr beobachtet und mein Eindruck war, dass je schneller die Leute oben am Berg standen, desto öfter hingen sie in den Bäumen (oder schlimmer).

Ich selbst bin im Zeitraum von fünf Wochen diverse Male (weit über 60) vom Übungshang gerannt und geflogen. Ich war bestimmt 3 komplette Wochenenden und unter Woche nochmal 8-9 Tage zum Üben unterwegs, mit 5-10 Versuchen jedes Mal. Unsere Gruppe ist schon gut getrimmt worden bevor wir dann das erste Mal hochgefahren sind, und auch wenn wir keine Naturtalente waren, waren wir nicht gerade grobmotorisch. Wir sind dann auch alle sehr sicher rausgekommen, ohne Ausnahme.

Am gleichen Berg waren viele Schüler, die bereits nach wenigen Tagen und nur ein paar Aufziehübungen oben standen. Weiohwei. Mich hat die Zeit am Übungshang sehr frustriert, eben gerade weil sie viel viel länger dauerte, als von der Flugschule angegeben... aber im Nachhinein bin ich froh, dass das so gründlich gemacht wurde.

Den A-Schein kann man dann nur schätzen: 40 Höhenflüge, 4 pro Tag, macht 10 Tage, jedes zweite Wochenende fliegbar, ergibt nach 10 Wochen die Prüfung. Wenn man eine Woche Urlaub nimmt, kann man Glück oder Pech haben.

Zerstückelte Ausbildung ist auf jeden Fall möglich, man muss sich dann aber mit der jeweils nächsten Flugschule kurzschließen und auf einen Preis einigen. Billiger macht es den Schein bestimmt nicht.

Viele Grüße,

Till

[tigloo]

AW: Hilfe, Fragen

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Treffer!

[airdance]

AW: Hilfe, Fragen

Hi Steffi,

ich versuche mal die Fragen zu beantworten
(@ekke: keine Langeweile, aber die Fragen habe ich mir am Anfang auch ähnlich gestellt).

Gebühren Windenfliegen: Kenne ich so in dieser Form noch nicht, aber Gebühren für Ausrüstung ist bei einigen FS im Kurspreis enthalten,
bei anderen muss man/frau zahlen. Meine FS wollte im Höhenkurs I 150,-€ Leihgebühr haben. Wir sind am Hang
und an der Winde geflogen (Winde war aber keine Pflicht) und dafür mussten wir nichts extra berappen. 10,- / Flug finde ich etwas ungewöhnlich,
aber wenn der Kurspreis recht gering ist, so mag es aufs Gleiche rauskommen. (GK inkl.Material 299,-€, HK I ohne Ausrüstung 299,-€) HK II/Alpenkurs inkl. Material ca. 600,- bis 700€

Die GS-Ausbildung besteht zumindest für den A-Schein aus drei Teilen Praxis und zwei Teilen Theorie.
Praxis: 1. Grundkurs, 2. Aufbaukurs/Höhenkurs I, 3. Abschlußkurs/Höhenkurs II
Theorie: 1. Grundkurstheorie, 2. A-Scheintheorie
Die Bezeichnungen der Praxisteile sind je nach Flugschule unterschiedlich und bei Windenausbildung kenne ich die Begriffe leider nicht genau.
Prinzipiell könntest Du den gesamten A-Schein an der Winde machen, sogar den Prüfungsflug,
ob das bei Dir Sinn macht hängt von Deiner Planung für die Zukunft ab, willst Du im Flachland an der Winde fliegen, oder von Hügeln und Bergen?

Die Startart (Prüfung) ist nachher in Deiner A-Schein-Lizenz eingetragen, das kann "Hang" sein, oder auch "Winde".
Möchtest Du beides im Schein haben, so wirst Du eine Zusatzausbildung machen müssen, je nachdem was noch fehlt.

Zeiträume für Ausbildung: Auch da ist es abhängig davon, oib die Kurse am Wochenende laufen, oder als Block eine ganze Woche lang.
Bei Blockschulung am Stück müsstest Du drei Wochen einplanen. Meine Ausbildung war gemischt, Teil I+II am WE und Abschlußkurs Alpen am Stück,
im April angefangen und im Oktober hatte ich meinen Schein, war aber auch Mistwetter für die Schulungen am WE.

Verschieden FS kombinieren: Das ist natürlich möglich, denn jeder Ausbildungschritt wird in Deinem Flugbuch dokumentiert und daher könntest Du Teil I+II bei FS-A machen und den Abschlußkurs bei FS-B, die einzelnen Kurse werden ja auch meist einzeln berechnet.
Ausnahme: A-Schein-Sorglos-Paket mit entsprechender Vergünstigung, das bieten euch so einige FS an und das mag sich rechnen,
aber damit wärest Du an die eine FS eben bis zur Prüfung gebunden.

Nach meiner Meinung eine gute Entscheidung (Ausbildung bei zwei FS kombinieren),
denn so kannst Du Dir die besten Teile von zwei FS mitnehmen.
Wir waren zu dritt und haben es genau so gemacht und im Nachhinein war das die goldene Entscheidung und genau so würde ich das auch wieder machen.
Nachher hat man einen Vergleich, was bei beiden FS gut und was weniger gut war.

Die Kosten für die Ausbildung können sich auch erheblich unterscheiden und ein Vergleich könnte lohnenswert sein.
(Normalerweise macht man sich diese Arbeit nicht, ist aber als Ergebnis erschreckend aufschlußreich.)
Nur mal so zum Stöbern: http://forum.dhv.de/showpost.php?p=136529&postcount=33

Kosten/Leihgebühren auf Ausrüstung anrechnen: Das macht fast jede FS, stellt sich nur die Frage, werde ich bei der FS auch meine Ausrüstung kaufen?
Bei gebrauchter Ausrüstung mag die Antwort in 90% der Fälle "ja" lauten, aber das ist ein anderes Thema.

Ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebracht zu haben,
Avolare Crassus
Udo

[Ortsvorsteher]

AW: Hilfe, Fragen

habe dir eine private Nachricht geschickt......

Gruß, Möchtegern.....

[Anfänger_Heinz]

AW: Hilfe, Fragen

Also, erst mal herzlichen Dank an euch!

Da ich weder im absoluten Flachland noch in den Alpen wohne, bietet die FS quasi Winde mit an. 400€ wären auch ganz schön teuer! Andererseits habe ich mir mal die Kosten für die Kurse angeschaut und ein wenig Vergleiche angestellt.
GK: 259,-
HK, Theorie, HK (Alpen): 700,- (exclusive Ausrüstung)

Also wären die hohen Ausrüstungskosten "gerechtfertigt"?

Die Kurse werden hier folgendermassen angeboten:
GK:4d
HKI:6
HKII (Alpen): 7d

Ist das zu schaffen? besonders die nur 7d Alpen geben mir Rätsel auf oder wird dann einfach an der Winde aufgestockt?

Eine weitere Option bezüglich der Ausrüstung und früheren Anschaffung ist wirklich die relative Selbstständigkeit wenn man den D-Schein in der Tasche hat - das stimmt. Danke für diesen Denkanstoss!

Ich gehe im Moment davon aus, dass wenn ich in FS A meine Ausbildung mache, ich auch dort im Ü-Gelände fliegen darf. (schon falsch?) Wenn ich nun meine Ausbildung zerhackstückele, müsste ich dann fürs Fliegen in beiden Geländen "Miete" zahlen?

Ausrüstung würde ich dann sowieso dort kaufen, aber eben nicht zu früh, dass ich sie mir zerschiesse.


So, auf die Schnelle war es das, später fallen mir bestimmt noch weitere Sachen ein (keine Drohung! ).

Also, nochmal besten Dank!!!!


Steffi

[tigloo]

AW: Hilfe, Fragen

Gebühren für das Fliegen in Fluggebieten fallen generell nicht seitens der Flugschule an. In vielen Gebieten muss man aber eine Start- und/oder Landegebühr zahlen. Diese wird üblicherweise an den Bergbahnen oder Restaurants/Kneipen an den Start- und Landeplätzen entrichtet. Manchmal verlangen auch Vereine, die die Gebiete unterhalten, eine Tagesmitgliedschaft. Näheres erfährt man z.B. hier durch die Suche im Forum, auf Paragliding365 oder bei den örtlich ansässigen Flugschulen.

Du darfst während der Ausbildung selbständig in einem Fluggebiet fliegen, wenn Du den D-/Ö-Schein besitzt, fünf Einweisungsflüge unter Fluglehreraufsicht durchführst und im Flugauftrag Deines Fluglehrers fliegst. Prinzipiell kannst Du Dir damit jedes Fluggebiet erschließen, welches Deine Flugschule besucht.

Die Angaben der Flugschule halte ich für knapp bemessen, aber vielleicht klappt es mit viel Glück beim Wetter. Wie gesagt, meiner Meinung nach geht zuviel Zeitdruck in der Ausbildung zu Lasten der Sicherheit, also lieber ruhig angehen lassen, dann hat man mehr Freude am Sport.

[#herby#]

AW: Hilfe, Fragen

Hallo Steffi,

ich hätte da auch noch ein paar Aspekte:
Fliegen ist eine komplexe Sache die eine Menge an Wissen und Können erfordert um es sicher betreiben zu können. Deshalb beschränke den Vergleich der Ausbildungen nicht auf Euros und Tage, sondern schau dir auch mal genau an was du für dein Geld an Inhalten bekommst.

Nach meiner Erfahrung nach gibt es Schulen die die Theorie als lästige Notwendigkeit ansehen und gerade mal das machen was zwingend vorgeschrieben ist. Andere geben sich hier richtig Mühe den Schülern möglichst viel mit auch den Weg zu geben.

Dann zu deiner Überlegung bezüglich Windenstarts oder Hangstarts:
Die 10 Euro für jeden Windenstart würde ich nicht überbewerten, da du in den Alpen auch Kosten für die Bergbahnfahrten hast. Der Einfachheit halber gehe mal im Mittel von 7 Euro pro Fahrt aus. Dann ist der Unterschied nicht mehr so groß. Unabhänig davon würde ich aber den Hangstarts in den Alpen den Vorzug geben. Das hat für mich den größeren Lerneffekt.

Wochenendkurse finde ich nicht so gut, da der Lerneffekt höher ist, wenn du etwas in kurzen Abständen wiederholen kannst.

Versuche auch herrauszufinden ob die Schule eher dazu neigt, die Ausbildungsflüge möglichst schnell herrunterzureissen oder ob sie Wert darauf legen, das du bei jedem Flug entsprechende Aufgaben bekommst.
Ich kann immer nur mit dem Kopfschütteln wenn mir mal wieder jemand ganz stolz erzählt, er sei schon ein paar Flüge früher zur Prüfung zugelassen worden, da der Lehrer der Meinung war, das er schon viel weiter ist als die Anderen. Letztendlich wird einem so nur Ausbildungsleistung vorendhalten für die man bezahlt hat. Einem Schüler kann man immer noch was beibringen. So gut kann keiner sein.

Ingo hat sich mal die Mühe gemacht und verschiedene Ausbildungsangebote miteinander verglichen. Das Ganze findest du auf seiner Homepage unter http://www.fliegen-ist.de/html/gleitschirm.htm


Dann wünsche ich dir noch viel Spaß bei deiner Ausbildung, wo immer du sie auch machen wirst.