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Extremsituation Gewitter/Einschätzung

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    Extremsituation Gewitter/Einschätzung

    Das Mißgeschick von Ewa Wisnierska hat mich sehr erschreckt. Wenn sowas einem Profipiloten passieren kann, wieviel mehr einem Durchschnittsflieger? Ich denke weniger an offensichtliche Fehlentscheidungen beim Start, vor dem ja der DHV in seiner Stellungnahme gleich mal wieder gewarnt hat, sondern an eine unerwartete Konfrontation mit einer sich überraschend schnell bildenden CB. Bei 20m Steigen bis 10 km Höhe hätte ich absolut keine Chance, mit dem Leben davonzukommen. Da oben kanns -60 Grad haben. Ewa hat einen besonderen Schutzengel gehabt. Wenns nun aber mal so richtig um Leben und Tod geht, warum dann nicht in der richtigen Reihenfolge die Leinen kappen, sich durchfallen lassen und in sicherer Höhe den Retter werfen? Besser eine kleine Chance als garkeine? Was meinen die Profis? Ich hab bisher noch nie was darüber gelesen, was man in solchen Extremsituationen tun kann. Wenns um mein Leben geht würde ich jedenfalls gern auf meinen Schirm verzichten.

    Werner

    #2
    AW: Ewa Wisnierska

    Da kann man jetzt trefflich spekulieren.

    Auf Deine erste Frage: Es kann jeden treffen, der in der Nähe von CB's rumfliegt.
    Wäre jetzt noch von den Profis zu definieren, was denn "nah" sei.

    Wenn sich über Dir aus dem Blau zwischen zwei Zellen eine weitere Zelle bildet, kann sie sich locker in 5 Min. voll durchentwickelt haben - ggf. sogar schneller.

    Man sollte also nicht glauben, wenn man zwischen den Zellen oder am Rand rumfliegt, sei man sicher.

    Das wäre das eine.

    Das andere: Wenn Du Quick-Outs oder ein scharfes Messer dabei hast, könntest Du versuchen, eine Seite komplett von Deinem Sitz zu trennen. Die Sinkgeschwindigkeit dürfte ausreichen, um negative Werte aufs Vario zu bekommen und wäre dennoch kein freier Fall, welchen ich den heutigen Rettungssystemen keinesfalls zumuten wollte.

    Wenn Du Glück hast, liegt die Wolke nicht auf, und Du hast einmalig die Chance in ausreichender aber geringstmöglicher Höhe Deine Rettung zu werfen. Wenn Du dann noch mehr Glück hast, saugt es Dich nicht wieder in die CB rein. Wenn Du dann tatsächlich den Boden erreichen solltest, bete darum, dass kein Böenkragen oder ähnliches Ungemach Dich am Rettungschirm über felsiges oder kakteenreiches Gelände zieht.

    Solltest Du dann noch eine Bar oder etwas ähnliches in Deiner Nähe finden, kannst Du Dir getrost ordentlich einen auf die Lampe giessen, wenn Dir danach sein sollte.

    Ich hoffe jedoch für Dich und für mich und für alle anderen, dass so was nie Wirklichkeit wird.


    Gruß
    Bernd
    Zuletzt geändert von El Zorro; 19.02.2007, 22:00.

    Kommentar


      #3
      AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

      Hallo,

      ich habe das Thema umbenannt; Ewa hat das Szenario überlebt, aber deswegen heisst es ja nicht sofort das Ewa-Szenario

      Naja und dann kommen in der Frage so viele schon so oft besprochene Aspekte vor, das ich auch nicht recht weiss:

      - Fehleinschätzung von Wetter,
      - vertikale Windgeschwindigkeiten in einem Gewitter,
      - Freifallöffnungen mit unseren Rettungssysystemen.

      Wird etwas schwierig werden mit dem Thema fürchte ich.
      Grüße, Dirk

      Kommentar


        #4
        AW: Ewa Wisnierska

        Was Ewa passiert ist, war kein Missgeschick. Es war ein kapitaler Fall von Selbstüberschätzung. Es ist eben so, dass mit zunehmender Übung das Risiko beim Fliegen nicht automatisch abnimmt, weil man seine persönliche Grenzen immer weiter nach oben schraubt. Die Gewitterwolke ist ja nicht ganz plötzlich aus dem Nichts entstanden. Andere haben die Situation vorsichtiger eingeschätzt und sind landen gegangen. Ich bin mir sicher, dass Ewa inzwischen bewusst geworden ist, dass auch sie nicht unsterblich ist und dass sie keine unnötigen Risiken mehr eingehen wird.

        Die Idee mit dem Leinen kappen halte ich für wirklichkeitsfremd. Willst Du vorsorglich ein Kappmesser mitführen, falls Du in einer CB verschwindest? Die Chancen, nach einigen 1000 m Freifall mit Hilfe einer GS-Rettung zu überleben, schätze ich geringer ein, als einen Flug im CB lebend zu überstehen. Es gibt ja noch die Chance, dass der CB Dich wieder ausspuckt, bevor Du die Todeszone erreicht hast. Ich kenne zwei Berichte von Piloten, die dieses Horrorszenario heil überstanden haben.

        Gruß
        Bernd

        Kommentar


          #5
          AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

          Beiträge, in denen es konkret um Ewas Flug geht, bitte hier posten. Sonst wird's unübersichtlich.
          Ein Posting wurde verschoben.
          Schöne Flüge

          ForumAdmin
          Richard Brandl

          Kommentar


            #6
            AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

            Hallo
            kann mir einer die Koordinaten durchgeben, von wo aus in Australien gestartet wird.
            Ich möchte gern in Google Earth nachsehen.
            Gruß Erich

            Kommentar


              #7
              AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

              Ich nehme an, dass du diese Seite noch nicht kennst.
              Momentan laden die WM-Piloten die Tracks hier auf.

              On-Line Contest (OLC) The worldwide leading database and scoring system for gliding, paragliding and hanggliding.


              Der Platz ist Mt. Bora, kannst bei den Flügen rechts das Info Zeichen anklicken.
              dann siehst du den Flug und kannst direkt auf Google Earth Link klicken.

              Gruss
              Raphael

              Kommentar


                #8
                AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

                Hallo
                Für spezielle Wettersituationen gilt halt auch der altbekannte aber bewährte Gleitschirmfliegerspruch "Lieber einmal auf dem Boden stehen und bedauern, dass man nicht oben ist als oben zu sein und bedauern, dass man jetzt nicht auf dem Boden steht". Wie mir ist es mit Sicherheit den meisten Forumsteilnehmern schon gegangen, dass es eben gescheiter ist, von einer Wolke, die über einem immer dunkler wird, wegzufliegen und eventuell landen zu gehen, als das Risiko einzugehen, das leider andere, z.T. sogar sogenannte "Top"pilotInnen noch eingehen. Wobei "top" für mich auch heissen würde, dass man solche Situationen richtig einschätzen kann und nicht zugunsten eines sportlichen Ziels die Sicherheitsmarge auf 0 reduziert. Vielleicht auch ein Grund, eher etwas vorsichtig zu sein, als zu viel zu riskieren, dass ich inzwischen auf bald 15 Jahre Fliegen zurückschauen darf, in denen mir nichts gravierendes passiert ist. Die Flüge, die am Limit waren, sind ja auch nicht gerade die, an welche man sich gerne erinnert. Deshalb ist es gesünder, sie erst gar nicht zu fliegen... Klar habe ich mich schon öfter geärgert, wenn ich eine Situation überschätzt habe. Aber es ist mir immer noch lieber, als einmal eine Situation so krass unterschätzt zu haben, wie das bekannte Beispiel (E.W.) zeigt.
                Gruss und schöne Flüge
                Urs
                Lieber hoch fliegen als tief sinken!

                Kommentar


                  #9
                  AW: Ewa Wisnierska

                  Zitat von Bernd Beitrag anzeigen

                  Die Idee mit dem Leinen kappen halte ich für wirklichkeitsfremd.
                  Mit Quick Outs kein Thema.

                  Zitat von Bernd Beitrag anzeigen
                  Die Idee mit dem Leinen kappen halte ich für wirklichkeitsfremd.
                  Wenn nur eine Seite geöffnet ist, dürfte das keinen freien Fall ergeben. Wäre halt mal auszuprobieren. Wer hat schon mal?

                  Zitat von Bernd Beitrag anzeigen
                  Die Chancen, nach einigen 1000 m Freifall mit Hilfe einer GS-Rettung zu überleben, schätze ich geringer ein, als einen Flug im CB lebend zu überstehen.
                  Das ist vergleichbar mit Roulettespiel. Meines Erachtens nicht geeignet, um sich einen Lösungsansatz für ein solches Szenario zurechtzulegen.

                  Diejenigen, die meinen, sie könnten zu 100% ausschliessen, dass ihnen so etwas widerfahren könnte, muss ich warnen. Ich hatte auch schon mal das Glück, gerade noch rechtzeitig gelandet zu sein. 5 Min. später hatte es aus diesem Blau, zu dem ich hin geflüchtet war, gedonnert, 3 Min. später kam ein Kaltluftauswurf hinterher. Wie war ich froh, dass ich am Boden stand. Zwei andere mussten den vollen Ritt über sich ergehen lassen, hatten aber Glück und konnten unversehrt landen. Selbstverständlich wäre es besser gewesen, deutlich früher die Landeentscheidung zu treffen. Aber ich schätze mal 90 % der hier anwesenden, hätten genauso gehandelt und ebensowenig eine derartige heftige Entwicklung in Talmitte vermutet.

                  Vermeidbar ist so was nur, wenn man in vorherrschender labiler Luft auch beim nur allergeringsten Ansatz einer etwas dunkleren und grösseren Basis sofort landen geht. Hier muss ich fragen: Wer macht das von uns im Freizeitsportbereich? Und wer beim Wettbewerbsfliegen??

                  Die Idee mit den 20% die einen Task sicherheitsmässig canceln können, finde ich einen guten Ansatz. Mal sehen, ob es die gewünschte Wirkung ergibt.
                  Zuletzt geändert von El Zorro; 19.02.2007, 10:21.

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Ewa Wisnierska

                    Zitat von El Zorro Beitrag anzeigen
                    Wenn nur eine Seite geöffnet ist, dürfte das keinen freien Fall ergeben. Wäre halt mal auszuprobieren. Wer hat schon mal?
                    Hab mal bei einem Sicherheitstraining einem Piloten zugeschaut, der die eine Seite des Schirmes ausgehängt hat. Der Schirm ging in eine abartige Spirale - kein freier Fall oder so. Aber die Umdrehungen waren wohl an der heftigen Grenze. Er warf anschliessend den Notschirm (war auch so geplant), was problemlos vonstatten ging.


                    Zitat von Bernd Beitrag anzeigen
                    Willst Du vorsorglich ein Kappmesser mitführen, falls Du in einer CB verschwindest?
                    Warum nicht? Ich hab immer ein Schweizer Armeemesser in der Seitentasche des Gurtzeugs. Weiss nicht, ob ich damit die Leinen kappen würde. Aber Schaden tuts nicht - schliesslich kann man damit auch Flaschen öffnen, Grillwurst aufschneiden und ein Stück Brot abschneiden. Ist doch auch nützlich, oder?

                    Gruss Simon

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

                      Hi;
                      habe zu diesem Missgeschick von Ewa eine Frage zu Extremabstiegshilfen!

                      Was würde denn passieren, wenn man z.B. alle A-; B- C- Leinen durchschneiden würde, und man so dann an den D-Leinen hängend, eine Art Fahne (Gleitschirm) hinter sich herziehen würde. Dies sollte den freien Fall deutlich mindern, und man könnte die Rettung in Bodennähe werfen (wenn man noch bei Bewußtsein ist).

                      Gibt es hier jemanden der hierzu was sagen kann (Physiker oder ähnliches)?
                      Ps: Ich glaube, "obengeblieben" ist noch keiner!

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

                        Grüße Cay Enne,

                        alles trennen bis auf D Ebene ? , bremst in Jedenfall enorm, aber mach mal !!!!??.

                        Bei über 20 m/s steigen, jede Menge Schiss, mit Handschuhen oder ohne in Taschen kramen, locker Messer o. ä. suchen, aufklappen / betriebsbereit machen und nicht fallen lassen.

                        In Ruhe und Gelassenheit eine Leine nach der anderen suchen ! und möglicht´s symetrisch kappen. Übrigens steppt dabei der Bär und die Leinen sind nicht annähernd da wo du sie vermutest.

                        Kanst du mal bei einem Sicherheitstraining testen, bei voller Sicht, nur bis zum Messer, Leinen suchen und sortieren ohne Kappen aber bei Voll Aktion !

                        Nicht zu vergessen man sieht fast nichts !!!

                        Warst du schon mal richtig in einer ,, harmlosen Wolke - Hell ,, ?, schon da ist wenig auszumachen.

                        Bis du fertig bist mit werkeln, hat´s dich oben schon wieder rausgeschmissen.

                        Glaub uns und mach dich rechtzeitig vom Acker.

                        Im Falle eines Falles hast du eh nur Zeit für ein Stoßgebet, egal ob ,, hochgespielter Berufs- und Ausnahmepilot ,, oder wir anderen Funfliegern.

                        ,, Kommt ein Gewitter geflogen, machte flugs ein großen Bogen ,,

                        ,, Wenn die Blitze fröhlich zucken, sollst du lieber an dem Fenster gucken ,,


                        Viele unfallfreie Flüge, Grüße Limeric

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

                          oder genau umgekehrt. D C B Leinen und dann hat man mit den Öffnungen (die ja neu gegen unten zeigen) eine Art Mini - Fallschirm...

                          Wobei ich mir vorstelle, dass man sowieso ziemlich herumgeworfen wird.

                          Die Möglichkeit die mir im Moment am nächsten liegt, falls ich jemals in eine solche Situation komme:
                          - Ohren rein (so dass der Schirm knapp noch fliegt) und ab die Post in eine Richtung... Hier natürlich die Frage, ob man gegen oder mit dem Wind fliegen sollte (quer?).
                          - Falls man doch nicht rauskommt und man "gefangen" ist, ist wohl wirklich die Devise: Ruhe bewaren und die Körperaktivitäten möglichst klein zu halten und alles mögliche tun um warm zu bleiben.

                          Ich finde die Frage nach dem Verhalten in einer solchen Situation sehr hilfreich und würde mich auch freuen über ein paar konstruktive Beiträge.
                          http://wolkenstrasse.net - Life below the clouds

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

                            Ich hab meine Zweifel, wie viel da «Ohren rein» hilft, selbst bei wirklichen BigEars. Wenn eine Ewa selbst in der Spirale nicht auf Sinkwerte kommt, dann scheint mir Ohren anlegen eher wie einen Tropfen auf den heissen Stein.

                            Beim Thema Leinen kappen würde ich mich eher Limeric anschliessen. Auch da habe ich meine Zweifel. Ich denke, dass man in einer echten CB eher keine Chance hat. Wenns mit 15 bis 20 m/sek raufgeht, dann geht die Post ab! Ich stelle es mir so vor, dass man da wie in einer Waschmaschine rumgeworfen wird, Schirm hinten, Schirm vorne, mal links mal rechts. Wie fest man da noch gezielt eingreifen kann?

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Extremsituation Gewitter/Einschätzung

                              Hallo Ewa
                              Gute Besserung!

                              Leinen abschneiden? Freifall?

                              So weit ich weiss sind GS-Rettungsgeräte nicht "Freifalltauglich".
                              Ich glaube einen Freifall Rettungsstoß würde das GS-Ballongewebe und die Nähte platzen lassen.
                              Und vor allem, es geht doch dann immer noch hoch wie im Aufzug.

                              Ich behaupte das Ewa nach dem "Erkennen" der Lebensgefährlichen Situation instinktiv alles Richtig gemacht hat.

                              Meine persönliche Meinung: Nicht zu Starten = Das wäre es gewesen!

                              Gruß von Peter

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