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Betreutes Fliegen

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    Betreutes Fliegen

    Hi Kolleginnen und Kollegen,

    nachdem dieses Thema im Forum schon einigemale gestreift (und leider fast schon zum Reizthema) wurde, würde ich es gerne mal gesondert zur Diskussion stellen.
    Möchte hierbei ausdrücklich auch Flugsport-Einsteiger und weniger erfahrene Piloten um Meinungen bitten (es müssen insgesamt über 2000 Leutchen sein, die hier regelmäßig oder gelegentlich mitlesen – traut Euch!):
    - Seht Ihr Fortbildung nach dem A-Schein (nicht unbedingt rein auf Sicherheits/Performancetrainings bezogen, sondern speziell die Ausfahrten/betreute Flugurlaube, Touren) als erforderlich an?
    - Was erwartet Ihr von einer guten Fortbildung (z.B. Inhalte, Qualität, Gruppenerlebnis)?
    - Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht, wo seht Ihr Vor- und Nachteile
    - Was würdet Ihr gern ändern/ verbessern/ neu einführen?

    An die Erfahrenen/ambitionierten, teils langjährig (viel-)fliegenden: Wir steht Ihr zum betreuten Fliegen – z.B.:
    - "erzieht" es letztlich Piloten zur Unselbständigkeit, weil man dabei ja z.B. Gelände- und Wetterinfos auf dem Silbertablett serviert bekommt?
    - Sollte sich ein Pilot, mal provokativ gefragt, irgendwann nun wirklich mal von jeder Betüttelei "abnabeln", um nicht quasi auf "Schülerniveau" stehen zu bleiben?
    - Wie bewertet Ihr aus Eurer Sicht die individuelle Effektivität (Lernwert) betreuter Ausfahrten z.B. Thermik-/Streckenflugkurse (wo sich ja letztlich, wenn es für alle Teilnehmer was bringen soll, das Angebot zwangsläufig an den jeweils Schwächsten der Gruppe orientieren muss)?
    - Was würdet Ihr aufgrund eurer Erfahrungen gern ändern/ verbessern/ neu einführen?

    Hab selber mit drei, vier verschiedenen m.E. guten Flugschulen diesbezüglich Erfahrungen gesammelt und dann jeweils auch dies oder jenes, was ich trotz bestem Gesamteindruck vielleicht doch nicht ganz so optimal fand, nachgefragt. Dabei sind im Gespräch mit Lehrern/Ausbildungsleitern sehr interessante Aspekte rausgekommen, die mir eine teils völlig neue Sichtweise verschafft haben - will ich auch noch wiedergeben, aber sagt Ihr erstmal eure Meinungen.
    Vielleicht kriegen wir ja gemeinsam aus Vor- und Nachteilen, Lob, Kritik, Wünschen so was wie ’ne Ideensammlung zusammen, aus der die Anbieter (Flugschulen) für sich (und damit für uns, die "Kunden") Nützliches entnehmen können.

    Grüßli,
    Bettina
    Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

    #2
    Hallo Bettina,

    wir kennen uns zwar schon (Tandem...) aber zur besseren Einstufung meines Erfahrungsstandes in Kürze:

    Habe seit knapp 2 Jahren den A-Schein, seit 1 Jahr Windenschlepp, nach der Ausbildung ca. 120 Höhenflüge mit ca. 40 Flugstunden, fliege einen pure (1-2).

    Habe bislang zwei betreute Reisen mit der gleichen Flugschule (nicht die, bei der ich gelernt habe) nach Osttirol/Kärnten und nach La Palma gemacht.

    Vorteile in Bezug auf Sicherheit sehe ich in folgenden Punkten:

    1) Man kommt SEHR viel in die Luft in einer solchen Woche, zumindest, wenn der Organisator sich auskennt und Auffahrten etc. perfekt organisiert. Ergo sammelt man viel Erfahrung.

    2) Man traut sich noch in die Luft, wenn der Fluglehrer bei eigenen Zweifeln sichtbar macht, dass und warum es noch geht.

    3) Man macht (hoffentlich) nicht den Fehler , bei unfliegbaren Bedingungen in die Luft zu gehen und Unfälle zu riskieren, wenn man einen verantwortungsbewußten Fluglehrer als guide hat.

    4) Man lernt bei dem briefing vor jedem Start, warum das Wetter ist, wie es ist, wo Tücken liegen, worauf zu achten ist. Das schult.

    5) Man bekommt per Funk auch während des Fluges Tipps, z.B. zum Thermikfliegen, zum aktiven Fliegen etc.. Auch das hilft, das handling und somit die Beherrschung des Schirmes zu verbessern.

    Summa summarum sammelt man in gut geführten Flugtouren m.E. sehr viel Erfahrung, die einem dann beim "Freifliegen" nützt.

    (Von meinen insgesamt 120 Höhenflügen nach der Schulung waren auf diese Art ca. 40 - 50 auf Flugtouren gesammelt, die anderen alleine oder mit anderen Freifliegern erflogen)

    Aus allem oben beschriebenen geht natürlich ganz klar hervor, dass es massiv auf die Qualität der Tourleitung ankommt. Alleine hiervon hängt das Lernpotenzial von solchen Touren ab - solange der Teilnehmer lernwillig ist natürlich.

    Mein Ausführung soll allerdings nicht heissen, dass Flugtouren der einzig wahre Weg des weiteren Lernens (von Dritten) sind: ich denke, dass man auch in Vereinen/Fliegergruppen viel lernen kann, so es denn in diesem Kreis vernünftige Flieger gibt, die Ihre Erfahrung weitergeben.

    Florian

    PS: das mit der Orientierung am schwächsten sehe ich nicht unbedingt so: Wenn ein Teil der Truppe auf Strecke gehen will und einigen lieber "am Berg" bleiben, ist das ok, dann werden die Teilnehmer eben getrennt eingesammelt.

    Das gleiche gilt ja auch für die Streckenjäger selbst, da kommt auch nicht jeder gleich weit.

    Auch bei Thermik: wem es zu heftig ist, der wartet, bis die Thermik weniger wird. Klar ist natürlich: erst wenn alle in der Luft sind, fährt oder fliegt der Flugbetreuer auch runter.

    Habe auch schon erlebt, dass alle am landeplatz 1 h brav gewartet haben, bevor sie mich per Funk zur Landung aufforderten, weil man endlich zum Essen gehen wollte. Aber damit muss man leben können, wenn man alle o.g. Vorteile ausschöpfen will.
    Zuletzt geändert von Florian; 15.04.2002, 11:58.

    Kommentar


      #3
      Hi Leuts!

      Ein Punkt, der hier schon angesprichen wurde, ist für mich essentiell: Vereine/ Fliegergemeinschaften. Freunden- und-internetseidank bin ich von Anfang an in jeweils hervorragende hineingeraten, was das Bedürfnis nach (bezahlter) Betreung klein gehalten hat. Wie Florian hierfür gefordert hat, ist dort (Münchner MAfia [tm] und die bodenlosen) jeder bereit, Dir mit Rat und Tat zur Kappe zu stehen.
      Darüber hinaus sehe ich bei den meisten organisierten Touren, daß seltener ein Ortsansässiger die Gruppe betreut. Sondern ein Mitglied der Flugschule mitreist, dessen Flug natürlich auch voll bezahlt werden muss, was wiederum den Preis für alle hochtreibt.

      Gruß

      Maddin

      Kommentar


        #4
        High!

        Betreutes Fliegen - da muß man zwischen 2 Dingen unterscheiden:

        1) Gleitschirm-Reisen in irgendwelche fremden Läder/Gebiete mit Flugbetreuung
        2) betreutes Fliegen bei einer ortsansässigen Flugschule (z.B. Sicherheits-, Performancetraining, Thermikkurs usw.)

        Grundsätzlicher Nachteil, sowie bei 1) als auch 2) ist die Unsicherheit mit dem Wetter. Bei 2) kann man zwar i.d.R. die entgangenen Tage irgendwann nachholen, aber in der Praxis führt dies auch oft zu Problemen (Urlaubsplanung, wieder schlechtes Wetter usw.). Außerdem ist es sicherlich oft auch so, daß durch viele, die aufgrund schlechten Wetters ein andermal wiederkommen, die Kurse ganz schön überfüllt sein können, vor allem wenn es viele verregnete Wochenenden gibt - wie leider so oft bei uns.

        Weiterer Nachteil ist, daß man sich i.d.R. lange Zeit vorher anmelden muß, was natürlich weniger Spontanität und Flexibilität bedeutet. Und kurzfristig (wegen Wetter z.B.) aus einer Dolomitentour z.B. eine Marokko- oder Südspanientour zu machen, das geht mit 20 Leutz natürlich auch schlecht!

        Aber natürlich haben organisierte Gleitschirmtouren auch ihr gutes! Die Vorteile brauch ich jetzt nicht mehr aufzählen, haben ja andere vorher schon gemacht.


        so long
        Robert

        Kommentar


          #5
          zur Wetterabhängigkeit

          Gerade hier habe ich wirklich geniale Erfahrungen mit "meiner" Flugschule gemacht: Durch Kenntnis der lokalen Gegebenheiten und insbesondere auch der locals, haben wir trotz heikler Gesamtwetterlage (Tief) JEDEN Tag irgendwo in Kärnten/Tirol fliegbare Berge gefunden.

          Ganz anders bei der Schule, wo ich gelernt habe: Da gab es zwei Berge, die "genehm" waren und wenn da nichts ging, dann war's halt nichts. Nix von wegen mal eben 100 km auf die Autobahn und schon ist man an einem fliegbaren Berg. Berge hätte es jede Menge gegeben, aber kein Angagement seitens der Schule.

          An Maddin: Bei 8-12 Teilnehmern relativiert sich der zusätzliche Flug mit TUI o.ä. sehr schnell. Und für Top-service zahle ich auch gerne gutes Geld.

          (Würde ich nicht gerade in Hamburg leben, würde ich wahrscheinlich auch seltener "betreut" fliegen gehen, sondern mehr spontan mit der Mafia u.a. am Wochenende...!!!)

          Kommentar


            #6
            An Florian

            Hi Florian
            ich wohne auch in der "Nähe" von HH. Wäre schön, wenn du dich mal bei mir melden könntest, hätte da ein paar Fragen zwecks Fliegen im Norden. Klaus
            Mail to: b-g-seminare@t-online.de

            Kommentar


              #7
              Live and learn -if you live...

              Hallo Bettina

              du hasts herausgefordert, also hier auch noch mein Anfängersenf dazu...

              Fliegerreisen: Ein guter weg, um in unbekannten Gebieten zu fliegen, um fliegerisch dazuzulernen, um sich einfach das ganze generve mit Fahrten, Meteo etc mal zu sparen.
              Weiterbildung: Ist wohl klar, wäre/ist für jeden wichtig und notwendig, ob Anfänger oder Crack. Man kann von den Spezialisten sicher immer noch was lernen. Wie viel Flugtechnik man sich im Selbstversuch aneignet und wieviel man sich im Performance- oder Sicherheitstraining holt sollte jeder selbst entscheiden. Wenn man kann!

              Denn da liegt meiner Meinung nach der Hase metertief im Pfeffer - die Schulung bis zum A-Schein vermittelt diese Fähigkeit nur dann, wenn die Flugschule deutlich über den Pflichtenkanon hinausgeht.

              Ein Pilot, der innerhalb einer Woche 40 Gleitflüge absolviert hat und die übliche Wischiwaschi-Theorie genossen hat kann das nicht.

              Einer, der in der Schulung schon mal einen Klapper gezogen hat, der schon mal Ohren angelegt hat und einen Beschleuniger benutzt, der schon mal ein Portiönchen Termik abgekriegt hat UND der in der Theorie wirklich in der nötigen Tiefe Wetterkunde genossen hat (zumindest soweit, dass er weiß, wie wenig er weiß) UND dem in selbiger Theorie auch mit der nötigen Deutlichkeit die Gefahren der Fliegerei vermittelt wurden, und zwar nicht als Fluglehrer-Schauermärchen, sondern anhand nüchterner Zahlen und Fakten, der wird überhaupt erst im Stande sein, abzuschätzen, wie groß sein Trainingsaufwand für die Verwirklichung seiner ganz persönlichen fliegerischen Ambitionen ist.

              Deshalb muss hie meiner Meinung nach der erste Schritt in der Schulung erfolgen.

              -Mehr als die nötigste fliegerische Kompetenz kann eine Schulung bis zum ersten Freifliegerschein nicht leisten - die Anzahl der nötigen Flüge wäre einfach zu groß

              -Metereologische Kompetenz kann sie auch nicht leisten. Zu komplex die Materie, zu unterschiedlich die Gebiete. Trotzdem wäre hier viel zu machen**

              -Die einzige Kompetenz, die die Schulung leisten kann und muss: Selbsteinschätzung. Wissen, wann ich als Anfänger in die Luft gehöre - und wann eben nicht. Wissen, wie gering meine fliegerischen Fähigkeiten sind - und danach handeln. Wissen, wie ich mich als Flieger weiterentwickeln kann, um besser zu werden, ohne allzu große Risiken eingehen zu müssen.

              Auf der Basis dieser Kompetenz kann ich dann selber entscheiden, ob ich lieber unter Betreuung fliege oder nicht. Ich kann meine flugtechnische Entwicklung planen. Ich kann einschätzen, ob meine Wetterbeurteilung gut genug ist, um alleine zurechtzukommen. Und dann weiß ich: Das eine Gebiet trau ich mir unter den gegebenen Voraussetzungen alleine zu. Beim nächsten guck ich, dass ich jemanden dabeihab, der sich auskennt - seis Schule oder Vereinskameraden. Um mich technisch weiter zu entwickeln such ich mir einen Trainer, zu dem ich Vertrauen habe. aber wie gsackt: das alles geht halt erst, wenn die Schulung die nötige Vorarbeit geleistet hat. Und dazu ist im Bereich Qualitätssicherung bei den Schulen und weiterentwicklung der Ausbildungsinhalte noch viel zu tun.

              Themaverfehlung, setzen, 6, aber das wollte einfach mal raus.

              Klaus


              ** Ich werde nie vergessen, wie erstaunt mein Prüfer bei der A-Schein Prüfung war, als ich auf seine Frage nach der Wettereischätzung Infos parat hatte, die grade mal aus ORF-Text und den Ergebnissen meiner Theorie-Schulung - die zugegebenermaßen als Einzelunterricht ungewöhnlich ergiebig war - stammten. Dass der Hinweis auf die unterschiedlichen Informationsangebote und das einüben von deren Nutzung noch nicht zum absoluten Kernstoff der GS-Theorie zählt bleibt mir ein räzel...
              Zuletzt geändert von KlausW; 16.04.2002, 10:04.

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                #8
                hi bettina,

                tja, ist eigentlich alles schon gesagt worden.....

                einerseits hat man beim betreuten fliegen die chance, viel zeit beim suchen (seien es details des fluggebietes, wetterinfo’s, transportmöglichkeiten etc.) zu sparen und diese zeit stattdessen in der luft zu verbringen. andererseits schult es die fähigkeit zur einschätzung der flugbedingungen wie auch zur selbsteinschätzung, und die ist in unserem sport nun mal äusserst wichtig, sehr viel mehr, wenn man sich das alles selbst erkunden muss. das ganze hängt für wenigflieger oder beginner wohl wirklich davon ab, ob’s ohne betreuung unfallträchtig wird und ob die betreuung vielleicht intensiv und fachgerecht genug ist, um als weiterbildung geeignet zu sein.

                ob betreutes fliegen positiv zu sehen ist, scheint mir jedenfalls nicht pauschal, sondern nur individuell, sowohl was den teilnehmer als auch was die betreuung angeht, zu beurteilen zu sein.

                beste grüsse

                jürgen

                p.s.: hi klaus, du bist im falschen thread! das ganze kannst du unter sicherheit bei "ST-Elemente in der Ausbildung..." oder so ähnlich noch mal veröffentlichen und ich unterschreibs gleich mit.....
                Zuletzt geändert von Jürgen R; 15.04.2002, 23:46.

                Kommentar


                  #9
                  nööööö, find’s Thema garnich verfehlt

                  hi Jungs,
                  nur so auf die schnelle (kein zeit): Danke für die guten Beiträge und weiter so, bitte ausdrücklich um weiteren „Senf“ !!!

                  Grüßli, B.
                  Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Leute,

                    zunächst zu Klaus und Jürgen:
                    hab`s auch hier gelesen, finde auch nicht, daß es nicht zum Thema gehört, es spielt dabei eine Rolle.
                    Als grundsätzlicher Befürworter von Weiterbildung ist klar, wohin meine Argumentation geht. Einiges wurde hier schon genannt.
                    Es wurde auch deutlich, daß ein solches Unternehmen natürlich kompetent aufgemacht sein muß. Wenn da nur ein ortsfremder Fuzzi, der sich nicht auskennt, als Aufsammler gegen Bezahlung mitfährt, dann kann ich mir natürlich die Safari sparen.
                    Und natürlich wird kaum jemand (zumindest für längere Zeit) seine fliegerischen Aktivitäten auf solche betreuten Veranstaltungen beschränken. Es sei denn, er fühlt sich so sicherer, dann wird`s auch so besser sein, als daß er auf die Schnauze fällt.
                    Ich besuche regelmäßig bei einer der besten Flugschulen des Alpenraums Air Colleges. Da sind immer wieder auch `mal erfahrene Piloten dabei, die sehr positiv überrascht sind, wieviel sie da noch lernen und einem Fluglehrer, der nicht verlernt hat, selber alles perfekt vorzufliegen, wichtige Details abzugucken. Und erst recht profitieren die Youngster, die dabei sind, vom Erfahrungsaustausch. Jeder wird sehr individuell betreut (und anhand seiner Videoaufnahmen analysiert und "verrissen") Trotzdem gibt`s dabei jede Menge Gaudi. Ich habe z.B. bei so einem Air College Wichtiges gelernt, das man beachten sollte, wenn man zum ersten Mal in einem neuen Fluggebiet fliegt - das und vieles andere hat mich nach meinem A-Schein sehr schnell sehr selbständig gemacht. Wenn dann noch, wie bei eben dieser Schule, immer Elemente des PT im Programm sind, dann ist so eine Veranstaltung etwas, das man jedem hin und wieder einmal empfehlen kann.
                    Aber wie Sepp schon dargelegt hat: man muß die richtige Schule dafür finden, und das ist nicht so einfach.
                    Inwieweit man in seinen Entscheidungen autark werden kann, hängt m.E. davon ab, ob man sich einfach als zahlender Kunde hinsichtlich der Entscheidung "bedienen" läßt oder die Lehrinhalte aufnimmt und selbst aktiv umsetzt.
                    Gruß
                    Georg

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Bettina,

                      schönes Thema. Hier kommt eine interessante Sammlung von Ansichten zusammen. Klar macht freies Fliegen bestimmt mehr Spaß, ist aber auch ein wenig riskanter. Aber vieles, was Spaß macht im Leben, ist entweder verboten, gefährlich oder unmoralisch. :-) Ob man nun frei oder betreut fliegt, muß jeder selbst entscheiden. Im Laufe der Zeit sammelt sich bei jedem Flieger Erfahrung an. Und der Rest wird per ´natürliche Auslese´ geregelt. Ich denke: Alte Gleitschirmflieger sind gute Gleitschirmflieger. Weil: schlechte Gleitschirmflieger werden nicht alt.


                      Viele Grüße,

                      Robert

                      Kommentar


                        #12
                        Kleine Zwischenbilanz

                        Hallo,

                        es ergibt sich ja bis jetzt ein überwiegend positives Bild. War tierisch gespannt, was bei dem Thema rauskommt, weil ich bisher immer so das Gefühl hatte, dass „betreutes Fliegen“ unter den erfahreneren Piloten ein ziemlich schlechtes Ansehen hat, so in Richtung „naja, manche werden nie fliegerisch selbständig, die brauchens halt...“ Scheint sich hier nicht zu bestätigen, selbst die „leidenschaftlich Nichtorganisierten“ wie z.B. Sepp differenzieren hierbei.

                        Kritisch angesprochene Punkte bisher : Ortskunde unterschiedlich, wie z.B. Maddin bemerkt (interessant hierzu auch der Artikel von Helmut Achatz im F&G, S. 18/19),
                        sowie Flexibilität: hier punktet „Freifliegen“, (zumindest so wie ich’s praktiziere: Schlafsack im Auto und immer dem Wetter nach, hoffnungslose Tage zur Geländeerkundung nutzen), sofern man nicht mit ’ner rühmlichen Ausnahme wie von Florian beschrieben unterwegs ist. Gibt wohl nix grauslicheres als im 500-Euro-Flugurlaub drin sitzen und rausgucken, da kann auch das beste Alternativprogramm nicht drüber hinwegtrösten.

                        Bin selber ein eher schlechter Flugschulkunde, war mir immer irgendwie alles zu teuer, aber eigentlich nimmt sich’s preislich nur wenig wenn man Kosten und Aufwand beim Alleinreisen dagegensetzt. Auch vom Zeitaufwand her biste beim betreuten Fliegen in puncto „neue Gelände kennenlernen“ klar im Vorteil, wie einige schon sehr richtig festgestellt haben.
                        Hab selber bisher erst vier betreute Veranstaltungen/Fortbildungen mitgemacht, die 5. steht jetzt bevor („fly with the best“ ). Freu mich tierisch drauf und versprech mir sehr viel davon (Strecken-Training)

                        Aber jetzt will ich mal ein bißchen rummeckern (mit dem Ziel, dass wir am Schluss ggf. ein paar Ideen zusammen haben, mit denen interessierte FS vielleicht ihr Angebot ergänzen/verbessern können und sich damit letztlich mehr Leute als bisher vom Angebot „betreutes Fliegen“ angesprochen fühlen (freiwillig natürlich). Erwünschter „Nebeneffekt“ könnte außerdem sein, dass Leute, die von einem weniger guten b.F.-Anbieter enttäuscht waren, es nochmal bei einem besseren probieren. Namen lass ich bewusst raus, wer sich bei Kritik oder Lob „wiedererkennen“ sollte, hat’s eh schon persönlich von mir gehört.

                        Preise:
                        Oft im Vorhinein aus Info-Material (z.B. „Travel & Training“) nur mühsam rauszudröseln; mal ist „alles incl. einschl. Transfer in den Geländen“, es kommen aber dann doch noch Nebenkosten fürs Rauffahren drauf (und in andere Gelände wird eh nicht gefahren...), mal gibts zum Flug- auch ein umfangreiches Theorieprogramm mit Wetter, Streckenplanung, GPS, Debriefing ect., andere machen nicht mal ne Videoanalyse (und die sollte eigentlich selbstverständlich sein, wenigstens die Starts) – Preis aber fast identisch!!! usw.usf.

                        Unterkünfte:
                        bei Angeboten mit „Ü/F“ oder „Ü/HP“ vermutlich überdurchnittlich oft naja grad so erträglich (war auf 3 von meinen 4 Touren so, das härteste war kahles Dreibettzimmer mit Gemeinschaftsdusche für 12 Männlein wie Weiblein übern Flur (Klos waren’s ja wenigstens 2, HP-Essen war leidlich brauchbar), zu einem Preis, für den man sonst in ner guten Pension Komfortzimmer mit TV, Telefon und HP kriegt.

                        Wetterbriefing:
                        Von „nacha baßts’scho“ bis zur detaillierten morgendlichen Lehrstunde mit Satellitenbild, Windkarten, Temp ect.., besonders genial fand ich bei einer Tour, dass das Wetter nicht vorne vom Lehrer erzählt wurde, sondern reihum immer ein Teilnehmer aus den verschiedenen Info-Quellen das Tages-Flugwetter zu „machen“ hatte (erforderlichenfalls natürlich vom Lehrer korrigiert). Vorbildlich, weil es m.E. Selbständigkeit und Selbsteinschätzung schult.

                        Eigentliche Flugbetreuung:
                        hier seh ich geringe Unterschiede, bei allen meinen vier „Kandidaten“ waren Startfreigaben und Funkbetreuung passend zum Können der Teilnehmer, in Betreuungsintensität und -stil von „locker-rustikal“ bis leicht autoritär (war aber o.k. und nie unfreundlich, den Landeplatz-Schliff hatten wir alle, mich eingeschlossen, auch mal wieder dringend nötig). Erneut vorbildlich (selbe Schule wie schon beim Wetter genannt): Startentscheidungen (bei unklaren Bedingungen nicht mehr zu starten) wurden nicht „vorgegeben“, sondern die Teilnehmer auf Anzeichen beginnender Verschlechterung aufmerksam gemacht – die Entscheidung, wieder einzupacken, durfte jede(r) selber treffen (Stichwort Selbständigkeit und Selbsteinschätzung).

                        Soweit erstmal, einen Punkt heb ich mir noch auf, is eh schon viel zu lang (sorry)
                        Verreißt mich und schleppt Ideen ran,

                        Grüßli,
                        Bettina
                        Zuletzt geändert von Bettina Ebeling; 17.04.2002, 17:32.
                        Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

                        Kommentar


                          #13
                          Betreut fliegen?

                          Mein Problem mit der betreuten Fliegerei ist das ewige rumstehen. Es dauert, bis man in der Luft ist (gemeinsamer Treffpunkt, Fahrt zum Landeplatz, Briefing, Fahrt zum Startplatz, und irgendeiner kommt immer zu spät). Bei den zwei organisierten Flugreisen, an denen ich teilgenommen habe, gabs 2 Auffahrten pro Tag. Wer absoff, stand unten und blieb dort.

                          Das Ganze kostet reichlich, da mit Flug, Hotel, Halbpension usw.

                          Hat natürlich auch Vorteile, wenn toller Fluglehrer, Wetter passt und restliche Familie am Strand usw., aber wann passt das schon alles?

                          Wenn man am Ende Flugminuten durch Gesamtkosten teilt, wird einem richtig übel. Ich widerspreche Bettina's Aussagen "...aber eigentlich nimmt sich’s preislich nur wenig wenn man Kosten und Aufwand beim Alleinreisen dagegensetzt" sowie ..."Auch vom Zeitaufwand her biste beim betreuten Fliegen in puncto 'neue Gelände kennenlernen“ klar im Vorteil“. Frag den Fluglehrer oder einen Lokal, und 30 Minuten später stehst Du am Start.

                          Ich hab viel bessere Erfahrungen mit Vereinen / Kumpels gemacht (Posting von Tiefseetaucher, hallo Martin). Da wird über das Wetter bzw. Fliegbarkeit diskutiert, man ist flexibel bezüglich schlechtem Wetter (Tief über den Alpen - ab nach Spanien) und hat die Möglichkeit, sich von den mitfliegenden Piloten was abzuschauen. Vermutlich kommt man so auch eher in verschiedenen Fluggebieten herum. Wenn einer absäuft, wird er eben wieder geholt. Je nach Komfortanspruch kann das richtig preiswert sein. Ich rechne für zwei Wochen alles komplett €500 (in den Alpen Ü/F in Pension bzw. Camping im Süden).

                          Um konkret auf die Fragen des allerersten Postings einzugehen: Ich bin nach dem A-Schein mit Kumpels mitgeflogen, wurde von denen ordentlich betreut und hab so viel Erfahrung in verschiedenen Fluggebieten gewonnen.

                          Sicherheitstraining schadet sicher keinem.

                          Ich hab meinen A-Schein 1996 gemacht und musste 2001 wegen Umzug in die Schweiz das Schweizer Brevet machen. Zur Ausbildung (nicht zur Prüfung) gehören Frontstall, B-Stall, Einklapper, Spirale, Steuern mit D-Leinen, Hanglandung als Standardprogramm und das, meine ich, sollte auch in Deutschland so sein.

                          Für Wenigflieger ist Betreuung sicherlich eine tolle Sache, auch für spezielle Weiterbildung wie Streckentraining. Ich für meinen Teil will flexibel sein und preiswert fliegen, und das geht am Besten unbetreut. Geht in einen Club und/oder organisiert Euch über’s Internet (z.B. hier im Forum) und habt Spass am „freien Fliegen“ (den konnte ich mir nicht verkneifen)

                          Gruss Tobias

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                            #14
                            Hi!

                            Es gibt auch noch ganz andere Arten von betreuten Reisen, z.B. wie sie Oliver Guenay anbietet (z.B. Marokko, Tansania, Äthiopien, Chile usw.).
                            Dabei werden interessante und auch etwas "ausgefallenere" Länder in kleinen Gruppen (ca. 4 Leute) bereist, wobei es hier nicht nur rein ums fliegen geht, sondern auch darum, das Land und die Kultur kennenzulernen, viel zu sehen (vor allem Dinge die nicht jeder Pauschaltouri sieht) und auch andere Dinge zu erleben.

                            Ich finde das Konzept gar nicht schlecht, vor allem kann es nie passieren daß es langweilig wird sollten mal keine fliegbaren Bedingungen herrschen. Es gibt kein "Alternativprogramm" in diesem Sinne, sondern der weg ist das Ziel.

                            Leider gibt es nicht allzuviele Flugschulen die sowas anbieten. Grund hierfür dürfte sein daß mit solcher Art von Reisen wenig Geld zu verdienen ist, und letztlich geht es den meisten Flugschulen ja doch nur um Gewinnmaximierung, sind wir uns ehrlich! Irgendwie sind wir da alle ein bißchen in einem Teufelskreis.....


                            so long
                            Robert

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