- Anzeige -
KONTEST =:= GLEITSCHIRMSERVICE
- Anzeige -
TURNPOINT - European Brands for Pilots
- Anzeige -
= fly it your way =
- Anzeige -
AUS LEIDENSCHAFT AM FLIEGEM
- Anzeige -
http://www.skyman.aero/de/gleitschirme/sir-edmund.html

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

    Hallo,

    Im aktuellen DHV-Info geht die Diskussion zum Kurven-Fliegen durch Reinlegen mit einem 2. Beitrag von Konrad Friz weiter. In diesem Beitrag stellt Konrad weitere Gedanken und Ergebnisse aus Flugversuchen dar. Ich möchte diese Diskussion weiterführen, der Weg übers DHV-Info ist aber hierfür recht langsam und so nutz ich eben das Forum hier.

    Ich weis nicht, ob Konrad hier mitliest und so dies hier mitbekommt. Sollte unter den Lesern jemand dabei sein, der Konrad zusätzlich informiert, wär's natürlich hilfreich.

    Worum geht's?
    Das man mit Reinlegen ins Gurtzeug einen schönen Kreis fliegen kann ist klar. Wie kommt es aber dazu? Dazu gibt es verschiedene Erklärungen:

    Meine Vermutung war, dass wegen der Aufhängung an Leinen der Pilot sein Gewicht gar nicht aus der Mitte verschieben kann. (Ein Drachenflieger kann das, weil er sich an dem Trapez entsprechend seitlich abstützen kann). Mit dem Reinlegen, so kann man gut beobachten, tut sich aber auch was an der Geometrie des Schirms. Die Karabiner verschieben sich gegensinnig vertikal und der Schirm macht in der Mitte den Doppel-Knick. Es resultiert ein schräges Mittelstück und da die aerodynamischen Druckkräfte stets senkrecht auf das Segel wirken hat man bezogen auf den tiefen Schwerpunkt ein Rollmoment. Der Flügel rollt also ein, der Auftrieb steht mit dem Hängenl quer, die Kurve stellt sich ein. Da man während des Kurvenfluges weiterhin drin liegt bleibt das Rollmoment natürlich weiter bestehen und gleicht das (dagegenarbeitende) Gier-Rollmoment aus. Um diese Überlegung quantitativ zu bestimmen habe ich mit einem modernen, detaillierten Aerodynamik-Programm das Rollmoment berechnet. Für eine Auslenkung der Karabiner von +/- 10cm hat man ca. 130Nm Rollmoment. Um nun zu verstehen, was dieser Wert in Sachen Kurvenflug bedeutet habe ich das Aerodynamik-Modell auch noch in eine flugmechanische Simulation gesteckt und den Kurvenflug nachgerechnet. Das Ergebnis war ein Kreis mit ca. 30 Sekunden. Dieses Ergebnis gilt für das betrachtete Modell, Basis dafür ist mein DHV2-Flügel. Der Quercheck durch einen einfachen Flugversuch ergab ebenfalls ca. 30 Sekunden und hat die Theorie gut bestätigt.

    Konrad will's ned so recht glauben. Er vermutet, dass Reinlegen eher was mit Gewichtsverlagerung, unterschiedliche Belastung der zwei Flügelhälften usw. zu tun hat, siehe aktuelles DHV-Info.

    Die Idee:
    Mit einem "normal" durchgeführten Flugversuch kann man schwer sagen, ob's nun Gewichtsverlagerung oder Knick-Rollmoment ist. Reinlegen zu einer Seite führt zum Knick-Rollmoment auf diese Seite und evtl. auch zu einem Gewichts-Rollmoment. Wenn man sich nun aber im Flug durch Überkreuzen der Tragegurte "rückwärts fliegend" orientiert und sich dann reinlegt, hat man ein evtl. Gewichts-Rollmoment zu einer Seite und das Knick-Rollmoment auf die entgegengesetzte Seite. Die Drehrichtung des Schirms beantwortet dann die Frage. Dazu hab ich auch ein Bild erstellt und angehängt : ReinlegenModell.pdf.

    Gestern war ich dann am Brauneck und hab das auch ausprobiert. Das GPS hat den Flug mit 2 Sekunden Taktrate geloggt und zudem hab ich versucht mit einer kleinen Digital-Kamera das Kreisen zu dokumentieren. Das igc-file ist auf dem DHV-XC Server eingestellt.

    Der nächste Schritt war dann eine Auswertung der geloggten Daten. Das Ergebnis ist grafisch in ReinlegenData.pdf dargestellt und das möchte ich nun erklären.

    Zunächst die Rechenschritte: Aus dem igc-file sind die Latitude- und Longitude-Koordinaten bekannt. Mit Bezug auf den Landepunkt lässt sich daraus die Delta-Position West-Ost bzw Süd-Nord bestimmen. Aus der Abfolge der Positionen berechnet man den Kurs und schließlich kann man über eine zeitliche Betrachtung des Kurses die Wende-Rate bestimmen. Um aus den igc-Daten die Zeit für einen Vollkreis zu erhalten ist mir der Weg über die Wenderate am liebsten. Man kann einen (guten) Mittelwert bestimmen, zB 12°/Sekunde und erhält daraus sofort die Vollkreis-Zeit zu 360/12 = 30 Sekunden. Mit dieser Methode muss der Pilot den Kreis auch nicht voll fliegen, es genügt bereits ein Kreisabschnitt um hochzurechnen.

    Was zeigt das Bild?
    Der Plot oben zeigt den interessanten Teil des Fluges mit den Kreisen. Der Flug zieht sich vom Brauneck kommend links unten nach rechts oben. Der mittlere plot zeigt den zeitlichen Verlauf des Kurses und die drei kleineren Abbildungen unten enthalten die Drehraten der drei farblich markierten Kreise.

    Der erste Kreis rechtsrum sowie der 2. Kreis linksrum waren zum "Warm-Fliegen" und orientieren, wie's am besten klappt mit Fliegen, Filmen, Drehsinn usw.

    Der dritte Kreis (in rot gehighlighted) ist ganz normal durch Reinlegen geflogen, aber nicht sauber über 360°. Die Drehrate (unten links) ergeben erst 12°/s, später dann nur noch 8°/s, im Mittel also 10°/s. Der Kreis würde so 36 Sekunden dauern. Könnte man die anfänglichen 12°/s ständig halten wär's ein 30 Sekunden Kreis. Den Film dazu gibt's hier: http://de.youtube.com/watch?v=YZtFVu6WaxU

    Beim vierten Kreis habe ich versucht die Gurte kraft Arme&Hände zu überkreuzen, dann kräftig reinzulegen, mit einer Hand das Ganze halten und mit der anderen zu filmen. Man sieht, dass dabei durchaus ein Kreis entstanden ist, allerdings mit "schwächelnden" Abschnitte, wo die Drehrate von 12°/s deutlich abfällt. Das Video gibt's hier: http://de.youtube.com/watch?v=quUz8PzbsBE . Viel erkennen kann man ehrlicherweise nicht, zumindest das über Kreuz hängen wird deutlich.

    Ich hab das dann noch wiederholt, diesmal aber ohne Kamera um die Position zu halten. Das ist der letzte Kreis in magenta. Hier ging's (gemäß meiner Erinnerung) nach anfänglichen Ruckeln bald schön rund, die Drehwerte sind so um 10°/s bis 12°/s, wie beim "normalen" Reinlegen.

    Ergebnis:
    Im Rahmen der Genauigkeit der Daten lässt sich also feststellen, dass das Reinlegen in beiden Fällen, "normal" und "umgedreht", übereinstimmende Drehraten (Zeit für Vollkreis) ergeben. Das zeigt, dass Reinlegen zur Seite kein zusätzliches Gewichts-Rollmoment macht. Entscheidend ist allein das aerodynamische Knick-Rollmoment. (Die Bezeichnung Gewichtsverlagerung ist also irreführend).

    Wer mag, kann den Versuch mal selber ausprobieren.

    Soweit erst mal. Viele Grüße,
    Horst
    Angehängte Dateien
    Skywalk Teampilot

    #2
    AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

    Interessantes Experiment!

    Eine weitere Idee: Wie wäre es, wenn man ein Modell eines bereits "geknickten" Gleitschirms baute, und zwar so, daß das Tuch starr bliebe und der Knick bzw. das Profil sich während des Fluges nicht mehr veränderte, dies dann mit verschiedenen Gewichten an den Flügelenden versähe und dann fliegen ließe?

    Dann könnte man sogar ganze Meßreihen aufmachen und vielleicht feststellen, ab welchem Verhältnis von Knick zu Gegengewicht eine nennenswerte Kompensation aufträte.

    (Nur so ne Idee...)

    Kommentar


      #3
      AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

      Hallo,
      sorry, ich bin sicher Laie auf diesem Gebiet, aber aus aktuellem Anlass:
      Momentan wurde der Ruf nach mehr Dokumentation im Bereich Gleitsegel-Tests laut.
      Schwierigkeiten gibt es meines Wissens unter anderem im Bereich der Gewichtsverlagerung, von daher wäre es erfreulich, wenn es sich "nur" um eine
      vertikale Karabinerverschiebung handeln würde, da diese vermutlich einfach(er) messbar wäre. Was zur Folge hätte, daß aufgrund belastbarer Dokumentationen
      verschiedene Prüfstellen vergleichbare Ergebnisse abliefern könnten, was momentan angezweifelt werden "könnte" und Gütesiegel erfüllten wieder ihren Zweck,
      nämlich dem "Verbraucher" eine Vergleichsmöglichkeit hinsichtlich des Flugverhaltens zu bieten. Ein Kontrollorgan für Prüfstellen könnte sich da ja mal für interessieren.
      Auch eine Standardisierung für Test-Gurtzeuge wäre überlegenswert, finde ich.
      Gruss,
      baf

      Kommentar


        #4
        AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

        Zitat von Horst Altmann Beitrag anzeigen
        Mit einem "normal" durchgeführten Flugversuch kann man schwer sagen, ob's nun Gewichtsverlagerung oder Knick-Rollmoment ist. Reinlegen zu einer Seite führt zum Knick-Rollmoment auf diese Seite und evtl. auch zu einem Gewichts-Rollmoment. Wenn man sich nun aber im Flug durch Überkreuzen der Tragegurte "rückwärts fliegend" orientiert und sich dann reinlegt, hat man ein evtl. Gewichts-Rollmoment zu einer Seite und das Knick-Rollmoment auf die entgegengesetzte Seite.
        Weshalb sollte das so sein?

        Die Kraftübertragung für das Gewichts-Rollmoment (wenn es eines gibt) erfolgt
        doch ebenso wie die für das Knick-Rollmoment über die Tragegurte und ist damit
        ebenso überkreuz.

        Konrads Argumentation bezieht sich ja nicht auf irgendwie im Raum stehende
        Gewichtsverteilung des Piloten im Gurtzeug sondern auf die höhere Flächenbelastung
        der Seite, die ... nun ja ... belastet wird.

        Und daran ändert sich nichts, wenn der Pilot sich um 180 Grad dreht. Es wird
        ja auch in Deiner Zeichnung ein Knick mit vermutetem Rollmoment nach links
        erzeugt - genauso hängt aber der aus Pilotensicht rechte Tragegurt ebenfalls
        an der linken Hälfte des Schirms, die damit höher belastet wird.

        Oder anders augedrückt: wenn ich Konrads Modell nicht völlig falsch verstanden habe,
        ist nur die Krafteinleitung der Gewichtskraft über die Karabiner auf die Tragflächenhälften
        der entscheidende Faktor. Der Pilot kann trotzdem getrost als punktförmig angesehen
        werden.

        Gruß,
        Patrick

        Kommentar


          #5
          AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

          Ich bin gestern eingenickt und von der Couch gerollt, das ging problemlos, hat aber wahrscheinlich jetzt wenig mit der Fragestellung zu tun, oder?

          ...ein frohes Weihnachtsfest Euch allen...

          Andreas
          www.freiflieger-niederrhein.de

          Kommentar


            #6
            AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

            Hallo Leute,

            wie sieht es eigentlich mit den Bionic-Schirmen aus. Die haben einen anderen Knick in der Mitte und bilden somit kein typisches Auftriebstrapez beim Kurvenflug, sind aber meines WIssens nach auch mit Gewichtssteuerung zu fliegen. Ihr könnt ja mal daran eure Theorien abarbeiten..

            Lucian

            Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
            [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

            Kommentar


              #7
              AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

              Hallo Horst ,hallo Konrad ,

              Ich verfolge Eure Diskussion mit großem Interesse , habe mich auch schon gewundert warum Ihr nicht hier im Forum Eure Argumente austauscht ! Also bitte weiter so , ich finde es sehr spannend und nebenbei wird auch noch das Niveau des gesamten Forums an sich stark angehoben !

              Rene'

              Kommentar


                #8
                AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                Hilfreich in technischen Problemfällen finde ich immer eine Extremwertbetrachtung.
                Nehmen wir an, man könnte eine Karabinerverschiebung von 5 Metern erreichen.

                Der Schirm sähe dann so aus:

                XXXXXX
                X
                X
                X
                X
                X
                X
                X
                X
                XXXXX
                Sofort ist klar warum das Ding eine Kurve fliegt und aufwendige Experimente erübrigen sich.

                Extremwertbetrachtung II:
                Eine Schirmhälfte wäre viel stärker belastet. Das entspräche zu Ende gedacht einer anderen Schirmhälfte die nur rumschlabbert und ausser Widerstand nichts produziert.
                Der Schirm dreht offensichtlich zu dieser unbelasteten Seite hin, wie bei einem Klapper und nicht weg wie von Konrad postuliert.

                Summa summarum behaupte ich also gezeigt zu haben, dass Horsts Knick ein Moment in die richtige Richtung ergibt, Konrads asymetrische Flächenbelastung aber der Kurve sogar entgegen wirkt.
                Zuletzt geändert von Ma Schmi; 22.12.2007, 16:17.

                Kommentar


                  #9
                  AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                  Zitat von Markus Schmidt Beitrag anzeigen
                  Hilfreich in technischen Problemfällen finde ich immer eine Extremwertbetrachtung.
                  [...]
                  Sofort ist klar warum das Ding eine Kurve fliegt und aufwendige Experimente erübrigen sich.
                  Ach ja, wie schön wäre die Welt ohne diese verflixten Nichtlinearitäten...

                  ...auch wenn's hier wahrscheinlich passt.

                  EDIT:
                  Um auch mal was Produktives zum Thema zu sagen:
                  Den Schwerpunkt eines Systems kann man bestimmen, indem man die Schwerpunkte seiner Komponenten bestimmt und diese anhand der Masse gewichtet.
                  Beim Gleitschirm hat man das Tuch, die Leinen, und den Piloten (inkl. Gurt).
                  Ich denke, wir sind uns einig, dass der Schwerpunkt aller Komponenten und folglich auch des ganzen Systems im Trimmflug auf der Symmetrieebene liegt.
                  Verlagert der Pilot nun sein Gewicht, entsteht dieser Knick in der Kappe. Der Schwerpunkt des Tuchs verschiebt sich hier jedoch nicht entlang der Querachse, sondern nur in Richtung der Längsachse.
                  Dem Schwerpunkt der Leinen geht es genau so.
                  Der Schwerpunkt des Pilots jedoch verschiebt sich jedoch sehr wohl entlang der Querachse. Allerdings kommt nun ein weiterer Effekt hinzu: Der Pilot "pendelt" an seiner Aufhängung. Die Frage ist nur: Wie weit? Pendelt er so weit, dass sein Schwerpunkt wieder auf der Symmetrieebene liegt? Wenn ja, gibt es beim Gleitschirm tatsächlich keine Schwerpunktverschiebung. Wenn nein, wie groß ist das entstehende Drehmoment, hervorgerufen durch die Schwerpunktverschiebung, im Vergleich zu dem Drehmoment, welches durch die aerodynamischen Kräfte entstehen, welche am "Knick" angreifen?

                  So long,
                  Malte
                  Zuletzt geändert von MalteJ; 22.12.2007, 17:25.
                  http://malte.aero

                  Kommentar


                    #10
                    AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                    Hallo, Nachdem nun die ersten Reaktionen das sind möchte ich was dazu sagen:

                    @Rene´
                    Deine Antwort ist kurz, läßt aber Kompetenz vermuten. Erzähl mehr.

                    @Markus
                    Du sprichst genau die Sache an, die mir bisher an Konrad's Argumentation auch holprig vorkommt. Er sagt, daß die Seite, in die man sich reinlegt (ob normal oder über Kreuz) stärker belastet wird und daher auch schneller fliegen müßte. Dann würde der Flügel aber genau gegensinning drehen. Rechts reinlegen und linksrum kurven? Hab ich noch nicht gesehen.

                    @Malte
                    Meine (vereinfachende) Theorie ist, daß der Pilot beim Reinlegen (ich versuch das Wort Gewichtsverlagerung immer zu vermeiden) zwar das Sitzbrett kippt, sein Schwerpunkt aber unverändert bleibt. Der Pilot kippt einfach um seinen Bauchnabel zur Seite. Die seitliche Schwerpunkt-Verschiebung bräuchte auch eine Kraft zur Seite, die irgendwie aufzubringen wäre (rein mechansich betrachtet). Wir haben haben aber kein Trapez wie der Drachenflieger zum Wegschieben. Denkbar wäre allendalls, die Stabilo-Leine zu greifen uns sich rüberziehen. Macht man aber nicht beim Kurvenfliegen.

                    Hat schon jemand das Experiment wiederholt?

                    Grüße,
                    Horst
                    Skywalk Teampilot

                    Kommentar


                      #11
                      Hallo Horst,

                      Zitat von Horst Altmann Beitrag anzeigen

                      @Malte
                      Meine (vereinfachende) Theorie ist, daß der Pilot beim Reinlegen (ich versuch das Wort Gewichtsverlagerung immer zu vermeiden) zwar das Sitzbrett kippt, sein Schwerpunkt aber unverändert bleibt. Der Pilot kippt einfach um seinen Bauchnabel zur Seite. Die seitliche Schwerpunkt-Verschiebung bräuchte auch eine Kraft zur Seite, die irgendwie aufzubringen wäre (rein mechansich betrachtet).


                      Horst
                      Wenn das stimmt, dann wäre der Nabel genau die Drehachse und der Schwerpunkt! (Ist bei Dir und bei mir mit Sicherheit unterschiedlich )

                      Der folgende Gedankengang ist imho Fakt:

                      Ohne Schwerpunktverlagerung keine Störung des Kräftegleichgewichts und somit keine Drehung um die Drehachse. (Newton? )

                      Da der Karabinerabstand sich aber vertikal verändert, MUSS das Sitzbrett kippen (bzw. gekippt sein) und es MUSS also ein Moment um die Drehachse (Bauchnabel oder wo auch immer ) als Auslöser existieren.
                      Meiner Meinung nach kann das nur durch eine Verlagerung des Schwerpunkes bewirkt werden. Die kann bekanntermassen bereits durch eine leichte Änderung der Oberkörperstellung oder der Beine erfolgen. Der Schwerpunkt wandert marginal zur Seite, ohne dass Du die Stabiloleinen bemühen musst...

                      Danach pendelt der Schwerpunkt wieder unter den Schirm, allerdings ein Karabiner tiefer als der andere. Da die Leinen aber ihre Länge nicht verändern, entsteht der Knick.
                      Kurz gesagt: Kein Reinlegen und Kippen (Rauchen is sowieso ungesund ?? ) ohne Schwerpunktverlagerung.



                      Wie das Fluggerät dann reagiert..... Ich muss mir Eure Postings nochmal in Ruhe durchlesen....

                      Kommentar


                        #12
                        AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                        Zitat von Bflyer Beitrag anzeigen
                        Kurz gesagt: Kein Reinlegen und Kippen (Rauchen is sowieso ungesund ?? ) ohne Schwerpunktverlagerung.
                        Stimmt, aber nur wie du selber sagst für den kurzen instationären Zustand des Kippens an sich.

                        Mit einem Gurtzeug ohne Kreuzverspannung wäre das erforderliche Moment schon viel kleiner, und hätten wir gar 2 Schirmhälften, die sich gegenseitig rauf un runter verschieben ließen wäre das Moment Null.
                        Das nötige Moment resultiert eben nicht aus der verschiedenen Belastung der Schirmhälften sondern aus den Rückstellkräften von Segel und Gurtzeug.

                        Kommentar


                          #13
                          AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                          Hallo Leuts,

                          Interessante Diskussion,

                          Eine Schirmhälfte wäre viel stärker belastet. Das entspräche zu Ende gedacht einer anderen Schirmhälfte die nur rumschlabbert und ausser Widerstand nichts produziert.
                          Der Schirm dreht offensichtlich zu dieser unbelasteten Seite hin, wie bei einem Klapper und nicht weg wie von Konrad postuliert.
                          Gutes Argument, allerdings kann ich bei einem Klapper troztdem durch "Reinlegen" und Bremsen gegen die Klapprichtung kurven. In Deinem Beispiel ist das "Reinlegen" ja vorneherein so extrem dass die andere Seite total entlastet wäre, damit ist m. E. die Vergleichbarkeit nicht mehr gegeben.

                          Sonst bin ich Deiner Meinung. Die belastete Schirmhälfte müsste gegenüber der unbelasteten Beschleunigen und ein Giermoment erzeugen.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                            Zitat von JHG Beitrag anzeigen
                            Gutes Argument, allerdings kann ich bei einem Klapper troztdem durch "Reinlegen" und Bremsen gegen die Klapprichtung kurven. In Deinem Beispiel ist das "Reinlegen" ja vorneherein so extrem dass die andere Seite total entlastet wäre, damit ist m. E. die Vergleichbarkeit nicht mehr gegeben.
                            Sehr interessanter Ansatz!
                            Wenn ich eine Flügelhälfte einklappe und dann das Gewicht verlager, bildet sich kein Knick, der ordentlich angeströmt wird und eine Kraft in Richtung der Querachse erzeugt.
                            Was passiert hier???

                            Gruß,
                            Malte
                            http://malte.aero

                            Kommentar


                              #15
                              AW: DHV-Info Diskussion zum Reinlegen: Knick-Rollmoment oder Gewichtsverlagerung?

                              Wenn der Klapper so groß ist, dass der halbe Schirm weg ist, kann meiner Meinung nach kein Mensch mehr durch Gewichtsverlagerung auf die Gegenseite kurven.
                              Schon alleine deshalb, weil man an nur noch einem Tragegurt hängend das Gewicht überhaupt nicht mehr verlagern kann und sowieso schon zu 100% an der offenen Seite hängt.

                              Um überhaupt die Chance zu haben sich auf die offene Seite zu legen, muss die geklappte Seite schon wieder zu einem sehr großen Teil tragen und Voila - der Knick ist möglich.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X