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Die schönen Dinge des Lebens....

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    Die schönen Dinge des Lebens....

    Liebe Forumsmitglieder,

    in der letzten Zeit wurde hier im Forum viel diskutiert und argumentiert, aber auch "rumgemault" und kritisiert - mache wurden verbal persönlich angegriffen (andere wiederum fühlten sich angegriffen).

    Diskussionen zu bestimmten Themen sind in gewissen Umfang sicher nötig und hilfreich, aber ehrlich gesagt vermisse ich zunehmend Berichte über die „guten und positiven Seiten“ an unserem Sport. Schöne Erlebnisse, Gefühle, die man gerne mitteilt, und die einem Außenstehenden den Reiz unseres Sports vermitteln.

    Sicher gibt es da auch Unterschiede – für den einen ist das ein kurzer Soaringflug an einen Frühlingstag – der andere findet seinen Kick im Akrofliegen. Laßt doch mal so hören, was für Euch ein schönes Erlebnis war.

    Ich fange mal einfach an:

    Ich hatte Anfang April 2002 einen – für mich - wunderbaren Flug:
    Start mit dem Schirm aus der Winde um 12 Uhr, klinken in ca. 350 m und sofort Thermik gefunden. Zwar etwas ruppig, aber trotzdem gut.

    Aufdrehen auf ca. 1.200 m – und dann hat mich „die Weite gepackt...........“. Eigentlich war nur ein kurzer Flug geplant, aber dann bin ich doch weggeflogen, habe einen Kilometer um den anderen gemacht – nach 16 km am Dorf meiner Eltern vorbeigeflogen – die Thermik trägt und hält –also weiter.
    Und dann bin ich über meinen Geburtsort geflogen, habe aus der Luft mein Geburtshaus gesehen . Das Wetter war super, soweit war ich in dieser Richtung noch nie geflogen - ich fühlte mich einfach fantastisch.

    Und das beste an der Sache: Dieser Tag war mein Geburtstag!!! Das war für mich an diesem Tag das schönste „Geschenk“.

    Gelandet bin ich dann nach 2 Stunden und 25 km, wobei es in diesem Fall nicht auf die Weite ankam. Aber am Geburtstag vom Gleitschirm aus 400m Höhe das Haus zu sehen, in dem man vor Jahrzehnten geboren wurde, war schon irgendwie ergreifend. Ich war absolut happy und aufgedreht – einfach ein fantastisches Erlebnis.

    Soweit mein „positives Erlebnis“. Bin schon mal gespannt, was so von Euch kommt. Auf die Tasten, fertig, los.

    cu

    Wolfgang (Hubi) Huberth

    #2
    Hallo Hubi,
    super Story! Weiter so.
    Davon träume ich auch schon eine ganze Zeit. Leider habe ich es immer noch nicht mit meinem Windenschein geschafft. Vielleicht wirds ja noch diesen Sommer.

    Michael

    Kommentar


      #3
      Die schönen Dinge des Lebens...

      ....
      gegen den schönen Flug von Hubi ist wirklich nichts zu sagen, aber dass muß lange vorher schon mal (vielleicht metaphysisch) jemand so gesehen haben:



      Wenn Sinnes Lust und Sinnes Schmerz
      vereinigt um des Menschen Herz
      den tausendfachen Knoten schlingen,
      und zu dem Staub ihn niederziehn
      Wer ist sein Schutz? Wer rettet ihn?

      Die Künste, die an goldnen Ringen
      ihn aufwärts zu der Freiheit ziehn,
      und durch den Reiz veredelter Gestalten
      ihn zwischen Erd und Himmel schwebend halten.



      Friedrich Schiller
      Zuletzt geändert von Ulrich Raffel; 27.04.2002, 10:16.

      Kommentar


        #4
        auch das war schön

        Hallo Geniesser,
        wie ich im letzten Jahr schon berichtet habe, war 2000 unser Umstieg vom Gleitschirm auf den Drachen geplant und auch vollbracht.(danke nochmal an unseren Nobbi von Wings.at)
        Leider sind wir beide im letzten Jahr nicht so oft zum Drachenfliegen gekommen, weil uns einfach noch der Windenschein fehlt(Flachland), also sind wir meistens doch mit dem Schirm an der Winde gestartet.
        Aber im September hab ich endlich von einem Flliegerfreund den EXXTACY erstanden, und jetzt wurde es Zeit, was zu ändern.
        Vor 4 Wochen rief uns eine Drachenfluglehrer aus der Umgebung an und fragte ob wir noch den Schleppschein machen wollten, welche Frage,.... wir sind dabei!!!
        Also hin und die ersten Flachschlepps mit einen "Bergfalken" gemacht, huii, da geht ja mein alter V-MAX besser, aber egal nach einigen Versuchen durften wir auf den Mars meines Kumpels umsteigen.
        Also das war schon richtig grossartig , nach dem Klinken konnten wir sogar zum Starplatz zurückfliegen, welche Verbesserung!!!
        So haben wir zügig unsere 15 Schlepps gemacht, weil wir ja schon den Schein für den GS-Schlepp hatten, brauchten wir statt der 30 nur 15 Stücker!
        Am letzten Sonnabend waren die letzten Flüge im Kasten, das Umklinken war auch kein Problem also alles bestens.
        Am Montag hab ich nun meinen EXXTACY aufs Dach geschnallt und bin zum Flugplatz gefahren, um wie mit dem Fluglehrer abgesprochen, noch einige Schlepps mit dem EXXTACY zu machen.
        Naja, aufgeregt war ich schon, waren es doch die ersten Höhenflüge mit dem Gerät, sonst hab ich nur mal am Übungshang (50 Meter) 5 Abgleiter gemacht.
        Also Aufgebaut, und Gurtzeug an, Eingehangen, Gabelseile in die Klinke und nun stand ich da, egal jetzt muss es sein, ich geb das Startkommando und es ging genauso einfach los, wie mit dem Mars. Da war ich schon überrascht, hatte mir das etwas schlimmer vorgestellt.
        Nach dem Ausklinken in 260m Höhe erstmal zurück zum Start, und, welche Überraschung ich war ja noch richtig hoch, also erstmal ein paar Kurven geflogen und das Händling kennengelernt.
        Eingeschwebt, Klappen voll gezogen und fast stehend Gelandet, ehhh, das war doch geil.
        So wurden es dann insgesamt 4 Schlepps und ich hab mich riessig über diese Abgleiter gefreut. Beim 3. kam der Mut und ich bin mal richtig schnell(ca.80km/h) über den Platz zurückgeflogen, das war doch echt ein Erlebniss für einen sonst eher schleichenden Gleitschirmpiloten.
        Fazit: auch sowas simples kann einem tierisch Freude bereiten, und ich hab den Umstieg auf den Drachen nicht bereut!
        Nun werden wir sicherlich öfter an der Winde unsere Drachen reiten, und unseren GS-Fliegern hoffentlich davon fliegen.
        Wer sich mit dem Gedanken trägt, umzusteigen, ich rate Euch echt es zu probieren!!!
        So, das war nun mal ne ganz andere Erlebnisswelt als 150km Streckenfliegen, aber vielleicht bewegt es den einen oder anderen zu seinem schon lange geplanten und immer wieder verschobenen Entschluss, mal einen Drachen zu reiten!!
        Happy landing wünscht, egal unter was auch immer, Jens

        Gleitschirm- & Drachenfliegerverein Ostrau e.V., Zschochau, Gleitschirm Zschochau, Gleitschirmfliegen Ostrau, Gleitschirm Ostrau, Modellflugsport Ostrau, Kirschberg Döbeln, Windenschlepp, Windenschlepp Ostrau, Modellflug, Ostrau, Volleyball, Volleyball Ostrau, Beachvolleyball
        Zuletzt geändert von Jens; 05.05.2002, 17:52.

        Kommentar


          #5
          mein schönster flug bisher war in südafrika, lionshead. am tage meiner ankunft in kapstadt gingen wir im la med etwas trinken und ich sah die schirme von diesem berg fliegen und zwischen dem lamed und dem meer auf einer kleinen wiese landen. schon damals dachte ich, dass die aussicht wunderschön sein müsse von dort oben, nebenan der tafelberg, vorne das meer und die strände. oft ging ich mit wenn andere ihren schirm an den startplatz schleppten, leider durfte ich als schüler nicht dort fliegen, man braucht dazu eine lizenz. nach 3 monaten in kapstadt und vielen schönen flügen entschloss ich mich, die südafrikanische lizenz zu machen, nur um lionshead fliegen zu dürfen. als ich dann endlich meine lizenz in den händen hatte war meine rückreise in die schweiz nur noch eine woche entfernt. am 3. letzten abend schien der lionshed gnädig zu sein und wir wagten den aufstieg. oben erwartete uns rückenwind, aber nach einer halben stunde drehte sich der wind. vor lauter freude schaffte ich es zuerst einmal, meinen schirm in 2 bäume zu legen. dank ein paar netten helfern konnte ich einen zweiten versuch starten, diesmal streifte ich die bäume nur ein wenig. der flug war kurz, ich wagte mich nicht die thermik auszunutzen. doch ich genoss die aussicht und den ruhigen flug. und als abschluss eine perfekte landung (kommt bei mir sonst selten vor) vor dem lamed.
          für mich der perfekte abschluss vom fliegen in südafrika! war mein 99. flug und mein letzter in Kapstadt

          Kommentar


            #6
            Eine Woche mein Thread im Netz - Zeit für eine kurze Analyse?

            Ich muß sagen, ich habe alles mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachtet.

            Mit einem lachenden Auge, weil ich genau solche Beiträge über das Fliegen und über die schönen Seiten des Fliegens "erwartet" habe, die von "von", ullrich, Jens, Bernhard und "flyyy" geschrieben wurden.

            Besondere Erlebnisse, Gefühle, Stimmungen, die einen zum Träumen "verleiten".

            Das weinende Auge?? Das überwiegt zur Zeit.

            Finden sich wirklich nur so wenige, die über besondere Erlebnisse beim Fliegen berichten können? Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet.
            Scheinbar ist "Fliegen" - der Umstand, schwerelos den Boden verlassen zu können, es den Vögeln gleich zu tun, den Zwängen der Erde zu entfliehen - schon Routine geworden, selbstverständlich, nichts Besonderes mehr!
            Gehen wir halt "mal wieder" fliegen......, gehen wir täglich zur Arbeit......., fahren wir mal wieder Auto........

            Arme Fliegergemeinde!!!!

            Ich muß sagen, ich bin schon etwas enttäuscht. Entweder haben Gefühle in unserer Gesellschaft keinen Platz mehr - oder es traut sich keiner darüber reden/schreiben??? Oder sind solche "einfachen Geschichten" nicht wert, geschrieben zu werden?

            Sind nur die tollen Flüge über 100 km erwähnenswert?
            Oder die absolut geilen Akrofiguren?
            Oder wer mit wem, wann in welcher Stellung ......... geflogen ist?

            Ich möchte namentlich keines der anderen Themen hier im Forum schlechtreden (sonst wirft man mir noch Zensur vor!!), und ich gestehe auch jedem zu, sich hier im Forum frei zu äußern - allerdings ist meiner Meinung nach die "Qualität" der Beiträge in letzter Zeit doch erheblich gesunken. Früher habe ich fast täglich jeden Beitrag gelesen - das habe ich mir inzwischen verkniffen. Ist mir einfach zu blöd, dieses teilweise "niveaulose" Gesülze.

            Aber ich geb´die Hoffnung nicht ganz auf - vielleicht kommt ja doch noch die eine oder andere schöne Geschichte!!!!!!!!!!!

            cu

            Wolfgang (Hubi) Huberth

            Kommentar


              #7


              Spricht für sich selbst...

              Gruß,

              Maddin

              Kommentar


                #8
                *beipflicht*

                Original geschrieben von Hubi
                Finden sich wirklich nur so wenige, die über besondere Erlebnisse beim Fliegen berichten können? Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet.
                Da muß ich Dir mal aus vollem Herzen zustimmen!
                Da Maddin ja schon geantwortet hat muß ich Dich auf diese Seite bzw. sein Posting zu Neubiberg unter Fluggebiete nicht mehr verweisen.

                Ich finde es wie Du äußerst bedenklich, wie viele Piloten mit unserem großen Privileg ÜBERHAUPT fliegen zu dürfen umgehen. Da wird am Startplatz laut rumgemotzt wenn´s mal nur für einen Flug von 30min. gereicht hat oder mal zwei Stunden wegen widrigen Windbedingungen nicht zu starten geht.
                Da steht man etwa mal einen ganzen Tag an der Col Rodella, hat ein bombiges Bergpanorama und Sonne satt und 50 Leute sind nur am rummosern weil der Wind oder die Thermik mal nich paßt - das nervt! Am nächsten Tag hing ich mit fast allen anderen vom Vortag über der Marmolada und hatte den geilsten Flug meines Lebens.
                Aber einfach mal auch in Neubiberg beim Bodenhandling sich 30mal von der Kante abstoßen, 3-10sek. in der Luft zu hängen und federweich in der Ebene aufzusetzen, diesen Moment des Abhebens und Schwereloswerdens exzessiv auszukosten kann euphorisieren ohne Ende. Ich werde häufiger gefragt, ob ich mir bei meinen Freudenjuchzern direkt nach dem Start nicht etwas blöd vorkomme ... zeigt ziemlich deutlich, daß einige die grundlegenden Werte unseres Sports noch gar nicht begriffen haben oder nicht begreifen wollen.

                Verbissenes Streben nach besonderen Leistungen, am besten in Zahlen wie Flugzeit, geflogenen Kilometern oder Platzierungen quantifizierbar scheint vielen Piloten den Blick für die Faszination des Fliegens an sich völlig zu verbauen.
                Würde sich doch mancher mal wieder etwas mehr an den eigenen Bedürfnissen und ursprünglichen Motivationen orientieren anstatt nur ständig an den Leistungen irgendwelcher anderer Piloten die teilweise auch ganz andere Möglichkeiten oder Flugerfahrung haben - er würde diesen Sport deutlich freier, gelassener und vor allem intensiver auskosten können!

                Markus
                Born to glide
                http://www.borntoglide.de
                http://www.bodenlos.de

                Kommentar


                  #9
                  Original geschrieben von Hubi
                  Eine Woche mein Thread im Netz - Zeit für eine kurze Analyse?


                  Finden sich wirklich nur so wenige, die über besondere Erlebnisse beim Fliegen berichten können? Ich hatte ehrlich gesagt mehr erwartet.

                  Arme Fliegergemeinde!!!!

                  Ich muß sagen, ich bin schon etwas enttäuscht.
                  Hallo Huberth,

                  sei lieber ein Optimist. Nicht jeder kann gut schreiben. Und manche Erlebnisse sind nur im eigenen Kopf was Besonderes. Bei mir gehören die Streckenflüge schon dazu, obwohl ich nur Mini-Strecken fliegen kann. Aber auch ein Tag am Übungshang, bleibt in Erinnerung, wenn Alles gepaßt hat.

                  Wie Markus schon schrieb, war sicher der Marmolada-Flug letzten Herbst was herausragendes. Darüber gibt es ja schon reichlich Berichte, zum Glück haben nicht alle 200 Flieger was dazu geschrieben, obwohl sicher jeder eine andere Geschichte erzählen könnte.

                  Zum Ausgleich hier zumindest ein paar bunte Erinnerungen:

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                  Grüße von Oliver
                  Zuletzt geändert von Oliver; 04.05.2002, 12:17.
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                  Kommentar


                    #10
                    Hallo Hubi,

                    hierzu kann ich von einem Flug erzählen, der schon über 2 Jahre her ist, aber in allen Einzelheiten wohl für immer in meiner Erinnerung bleiben wird:

                    Es war am 12. September 1999, hier bei uns an der Winde. Der Tag war sonnig, Nullwind, schwache Thermik-Ablösungen bescherten uns wechselhafte Lüftchen am Start, d.h. diverse Male „Umbauen“. Die Flugschüler lernten an diesem Tag auf ihren wiederholten Startplatzwechsel-Fußmärschen den Begriff „SCHLEPPkurs“ in ganz neuer Bedeutung kennen. Und dabei war’s rappelvoll, jede Menge Schüler und einige Gastflieger da. Alle gefrustet.
                    Und dann war’s wieder soweit: Schülerin steht seit ner Viertelstunde am Seil, Seitenwind, Nullphase, zu kurz, Rückenwind, wieder Seitenwind. Stabilisiert sich „schräg von hinten“. Kein Schüler-Start möglich. Also wieder umbauen. „Tina, haste Lust noch eben das Seil wegzufliegen?“
                    Ja, o.k..
                    Also los.
                    Ich würg mich raus, nur in Sommerhose und T-Shirt, ohne Vario, wozu auch, geht ja eh nix, also dann werd ich gleich beim Auto landen und einpacken.
                    Schlabber-Zug, ich merk richtig, wie ich durchs Saufen geschleppt werde, die Höhe ist zum Heulen, keine 100 m, das wird ein Ausklink-Tiefen-Rekord.
                    Doch plötzlich krieg ich Druck in den Schirm, es schießt mich regelrecht nach oben. Klinke aus, dreh aufs Gradwohl nach Gefühl ein – und finde mich Minuten später irgendwo auf 800 bis 1000 m wieder, so hoch war ich bis dahin noch nie überm Flachland.

                    Und da sah ich ihn, den Rotmilan. Von irgendwoher wie aus dem Nichts kam er angesegelt, stieg direkt vor meiner Nase ein, drehte Kreis für Kreis mit, zentrierte nach und machte dabei den Radius enger. Ich richtete mich nach ihm, und schließlich waren wir einander so nah, dass ich ihn hätte mit ausgestreckter Hand berühren können. Er schaute immer wieder zu mir her, variierte wieder leicht den Kreisradius, alles ohne einen einzigen Flügelschlag.
                    Diese Szene war traumhaft schön. Ich sah seine Augen, jede Einzelheit seines Federkleids konnte ich erkennen, den roten Fleck über dem fächerförmigen Stoß, die schwarz-braun-blau gebänderten Schwingen.
                    Dieser gemeinsame Flug in seiner Lautlosigkeit und Gelassenheit hatte etwas Spirituelles: So lehren diese Greife ihre Jungen den Thermikflug...

                    Was hat ihn, den elegantesten Segler unter den großen Greifen veranlasst, fast 10 Minuten lang mir unbeholfenem Flugmonster „sein“ Revier zu zeigen?
                    Milane jagen Kleingetier am Boden und klauen Küken aus den Bauernhöfen. Wenn sie zu faul dazu sind, fressen sie Aas, überfahrene Hasen, Jungfüchse und Igel gibts ja genug. Dazu brauchen sie nicht 1000 Meter aufzusteigen. Diese Höhe nehmen sie nur, wenn sie im kalten Spätherbst die anstrengende Reise nach Südeuropa in die Winterquartiere antreten.
                    Was also? Neugierde? Oder die pure Freude am Fliegen, wie wir?
                    Nie zuvor und nie danach war ich einem Wildvogel so nahe gewesen und noch nie habe ich mich einem Wesen der Natur so verbunden gefühlt. Dieser Flug war ein unbeschreiblich schönes Geschenk, vielleicht grad deshalb, weil es so unverhofft kam. Ich werd ihn nie vergessen.

                    Grüßli,
                    Bettina
                    Zuletzt geändert von Bettina Ebeling; 04.05.2002, 16:40.
                    Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

                    Kommentar


                      #11
                      Liebe Bettina,

                      dem ist nichts hinzuzufügen !

                      Wäre mir so etwas passiert, wär ich wahrscheinlich vor Ehrfurcht im Boden versunken.

                      (nach einer heilen Landung versteht sich)

                      P.

                      Kommentar


                        #12
                        Na also, geht doch.
                        Langsam aber sicher - oder :...mühsam nährt sich das Eichhörnchen......
                        Es gibt scheinbar doch noch besondere Erlebnisse, über die es sich lohnt zu schreiben.

                        Eine Anmerkung noch zu Oliver:

                        Sicher bleibe ich Optimist - keine Angst. Und sicher hast Du recht, wenn Du bemerkst: " Nicht jeder kann gut schreiben."

                        Aber!!!

                        Es muß ja nicht "gut" geschrieben sein, wobei "gut" immer relativ ist - ich finde, jeder Bericht über "die schönen Seiten des Fliegens" ist gut!!!

                        Und zum anderen: wenn man sieht, wieviel, von wieviel Leuten hier im Forum zu "anderen Themen" geschrieben wird, dann waren die fünf Antworten in einer Woche schon etwas "dürftig".

                        in diesem Sinne - ein optimistischer

                        Wolfgang (Hubi) Huberth

                        Kommentar


                          #13
                          nach einer heilen Landung...

                          wirds manchmal erst gefährlich... da hätt ich auch noch was Lustiges anzubieten:

                          Bin mal (auch aus der Winde, aber nicht bei uns, sondern bei Wolfenbüttel) bei ...äh... etwas kräftigem Wind mit einem schwachen zerrupften Bärtchen so zwei drei Äcker weiter außengelandet.
                          Mit einiger Mühe genau den Feldweg zwischen zwei reifen Weizenfeldern getroffen (auf d i e Landung bin ich heut noch stolz), dort im soliden 25er aber keine Chance, die Tüte zusammengelegt zu kriegen. Also huck ich den Kram auf und geh paar hundert Meter in den Windschatten eines kleinen Wäldchens.
                          Hab grad ausgebreitet, da kommt ein Jeep wie irre den Feldweg langgestaubt, raus springt ein Bauer, rennt wüst schimpfend auf mich zu, droht mit den Fäusten „was machen Sie da?! ... verdammte Saubande, ich hau dir...!“, holt schon aus, ich duck mich und stammel „ähhh ich bin doch garnich in den Acker...“

                          ...doch plötzlich hält er mitten im Satz an, starrt auf Tragegurte, Leinen, Helm, kriegt Augen wie Suppenteller (oje das ist ja ’ne Frau...), schluckt und sagt „ohh, ’schuldigung, ... ähh ... ich hatt gedacht, mir wollten’se wieder Müllsäcke in den Wald schmeißen...“

                          Des Rätsels Lösung: Meine alte UP-Tüte hatte auf dem Obersegel genau jene schöne kräftige Farbe der handelsüblichen blauen 120-l-ABFALLSÄCKE !
                          Und so wie ich das Bündel den Weg langbuckelte, durch einen Graben und ums Eck rum hinters Wäldchen, was dessen Eigentümer zufällig beim Vorbeifahren von der Straße aus sah, lag für ihn der Verdacht illegaler Müll-„Entsorgung“ wohl sehr nah... (also die Moral von der Geschicht: lande in der Pampa mit blauen Schirmen nicht)

                          Der Rest der Begegnung war dann ausgesprochen nett und schloss nach einem halbstündigen Vortrag meinerseits übers Fliegen und überhaupt seinerseits etwas traurig mit: „joooo, wenn ich 30 Jahre jünger wär...“

                          P.S. Tja, wenn ich die anderen schönen Fluggeschichten so nochmal nachlese: kann es sein, dass wir Windenhopser mit der Flachland-Gehhilfe grad dabei sind, den Alpen-Adlern eine dicke fette lange Nase zu drehen? Nu aber man los, oder zählt unter Nicht-Preußen wirklich nur der Hunderter als schöner Flug ?

                          Zeit zum Träumen, bei dem K...wetter,
                          B.
                          Angehängte Dateien
                          Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

                          Kommentar


                            #14
                            Sag mal Bettina, von wann stammt das Bild??

                            Bin heute durch die Fränkische Schweiz und durch´s Coburger Land gefahren - links und rechts diese knallig gelben Rapsfelder - hab mir vorgestellt, wie das von oben ausschaut?? Muss doch absolut fantastisch aussehen - zumindest kann man das aus Deinem Bild erahnen....

                            Und was Deine Bemerkung bezüglich Windenhopser und Alpen-Adler" angeht:
                            Wir hier im Flachland haben eben doch den weiteren Horizont.....- fliegertechnisch gesehen natürlich, rein fliegertechnisch....(grins)

                            cu
                            Wolfgang (Hubi) Huberth
                            Zuletzt geändert von Hubi; 05.05.2002, 20:31.

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                              #15
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                              Hi Hubi,
                              das Bildchen ist aus dem vorigen Jahr; ein gepflegter Absaufer am Nordharzrand (zZt. ist der Raps hier noch nicht ganz so weit, er fängt erst an zu blühen) aber es stimmt, die Farbenpracht in der Natur ist um diese Jahreszeit am schönsten,
                              Grüßli, B.
                              Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

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