Wie konnte man vorhersagen das gestern sehr gutes Streckenwetter war?

[Michael83]

Hallo,

gestern gabs wie ich heute gesehen hab ,
sehr gutes Streckenwetter mit Flügen über 200km.

Dass einige sehr bekannte Streckenflugcracks zur gleichen Zeit,
am gleichen Fluggebiet gestartet sind,
lässt vermuten dass diese guten Wetterbedingungen vorhersagbar waren.

Weiß da jemand woran man das hätte erkennen können?

mfg
Michael

[seethi]

AW: Wie konnte man vorhersagen das gestern sehr gutes Streckenwetter war?

Ganz einfach.

Ich habe einen 2 Jahres Vertrag mit einem bekannten Streckenflieger
abgeschlossen.
Als Gegenleistung für eine Vielzahl von Dienstleistungen, wie
- ständiges Fahren zu den Startplätzen
- Bewirtung
- moralische Unterstützung
- eventuelle Betreuung der Ehegattin
usw,
bekomme ich absolut vertrauliche Insidertips hinsichtlich Startplätze,
Termiken und Routen.

Der Vertrag verbietet es natürlich ausdrücklich Informationen an
Aussenstehende weiterzugeben.

So einfach ist das ;-)

Michi

[gueneps]

AW: Wie konnte man vorhersagen das gestern sehr gutes Streckenwetter war?

Hi,

dass die östlichen Südalpen bevorteilt sind, war das einzige was man m.M. nach vorhersagen konnte.
Dass es das unten so gut wird, war einfach nur Glück für die, die einfach jede mögliche Chance nutzen wollten bei diesem bescheidenem Wetter zu punkten.
Siehe Alptherm vom Sa:

Günter

[Stefan Hörmann]

AW: Wie konnte man vorhersagen das gestern sehr gutes Streckenwetter war?

Hallo,

gestern gabs wie ich heute gesehen hab ,
sehr gutes Streckenwetter mit Flügen über 200km.

Dass einige sehr bekannte Streckenflugcracks zur gleichen Zeit,
am gleichen Fluggebiet gestartet sind,
lässt vermuten dass diese guten Wetterbedingungen vorhersagbar waren.

Weiß da jemand woran man das hätte erkennen können?

mfg
Michael

Hallo Michael,

mit dem Ende der Föhnlage vom Freitag war rel. früh schon klar, dass sich
am Samstag in den Südostalpen noch die thermisch aktivste Luftmasse
befinden wird. Die sehr frühe Auslösezeit von 8:45 UTC (10:45 MESZ)
sowie eine grandiose Thermikdauer von ~8 Stunden sind zu dieser
Jahreszeit einfach der Wahnsinn und ganz sicher als außergewöhnlich
anzusehen.

In meiner Prognose von Donnerstag hatte ich zwar eine gute Thermik
vorhergesagt, mit Sperrschichten einmal um 2600 und 3800m, aber
nur von einer *grins* von 12 bis 16h dauernden Thermik. :-) Es war ja
eine schwache Warmfront in großer Höhe unterwegs welche die
Hammerstreckenregion nur gestreift hat.

Über die genauen Ursachen dieses Hammertages bin ich mir noch nicht
ganz im Klaren. Meine Überlegungen geht dahin, dass die erwärmte
Föhnluft vom Freitag nicht hochreichend genug ausgeräumt wurde - es war
ja ziemlich windarm am Samstag - und mit Beginn der thermischen
Durchmischung wieder ins Tal zurücktransportiert und weiter
(trockenadiabatisch) erwärmt worden ist. Der Föhn ging in den Südalpen
ja sehr unspektakulär zu Ende und der Wind schlief einfach nur ein ohne
dass sich zunächst was geändert hätte. Doch es kam ja die vorhergesagte
Warmfront mit der es anfeuchten sollte.

Gemäß Meßdaten der Stationen Lienz und Dellach zeigt sich ein
rel. starker Druckfall von sehr beachtilichen 12-15 Hektopascal zwischen
Thermikbeginn und Thermikmaximum und eine ebenso starke Erwärmung
der bodennahen Schichten. Lienz und Dellach starteten mit jeweils -3 Grad.

Der Sonnblick hatte zu Thermikbeginn (9 UTC) eine Temperatur von -15 Grad,
Lienz von 8 Grad, stark steigend bis auf 14.1 Grad um 14 UTC. Gleichzeitig
erwärmte sich der Sonnblick auf nur noch -10 Grad. Der vertikale Gradient
der Temperatur war damit auf 2500m (600 zu 3100m) satte 24K groß und
zu Beginn des Tages wies er gar ein unglaubliches Maximum von 27-28K
auf, was mehr als 1 Grad Abkühlung/Erwärmung pro 100m entspricht.
Es herrschte eine überaus kräftige trocken-labile Schichtung vor unter der
sich das "Alpenländische Hitzetief" so stark entwickeln könnte.

All dies führte einerseits zu einem sehr frühen Thermikbeginn, einer ganztags
anhaltenden sehr guten Thermik. Auch der recht tiefe Luftdruck von deutlich
unter 1010 hPa sorgt für keine nennenswerte Absinkinversion. Die gab es
zwar, doch erst in einer Höhe von ca. 3800m. Mit der streifenden Warmfront
- sie dürfte man beim Fliegen nach Westen hin gesehen haben - dürfte es
dann schichtweise angefeuchtet haben. Allein vom vielen Schnee kann dieses
grandiose Wolkenbild nämlich kaum zustande gekommen sein.

Ich würde mal sagen, man hätte es eventuell es am Abend vorher vorhersehen können, dass es auch ein sehr guter Flugtag wird, aber einen so hammermäßigen Flugtag haben wohl nicht viele gesehen und auch ich habe nicht mit einem solchen Stück da gerechent, muss ich schon auch sagen!

edit:

Vorwurf des vorenthaltenen "Hammertages" entbeert jeder Grundlage !!!!!!
Meine Prognose, zwei Tage eher, war besser als die von AC am Hammertag
selber, das bitte ich doch zu bedenken, bevor öffentlich rebeliert wird !!!

Viele Grüße,
Stefan

[arcusXC]

AW: Wie konnte man vorhersagen das gestern sehr gutes Streckenwetter war?

Hallo,
so gute Thermiktage vorherzusagen geht anscheinend nicht bzw. ist sehr schwierig, weil nur lokal so gut. Glück dem der einfach für den Tag dorthin gefahren ist. Die Vorhersage am Vortag war ja eigentlich nicht so überragend gut, nach der morgendliche Alpthermkarte und der ersten Cumulswolken an der Emberger um 10 Uhr (Lokalzeit) hatte ich eher bedenken, dass es ggf. noch überentwickeln könnte am Hauptkamm - vorallem wegen der Alpthermkarte.

Der Deckel für die Wolken hat aber gehalten, die Wolken haben sich aber teilweise etwas ausgebreitet - vorallem im Osten:

(Blick Richtung Spittal)

In den Nordalpen deutlich tiefere Basis und mehr Feuchtigkeit/Wolken:


Ein thermisch sehr guter Tag und nicht allzu turbulent, aber so übel kalt - an der Basis auf rund 3300m am Hauptkamm -12°. Das geht auf Dauer mal gar nicht, also Frühling: Mach weiter so nur bitte etwas Fingerfreundlicher, danke

Gruss
Stephan

[Michael83]

AW: Wie konnte man vorhersagen das gestern sehr gutes Streckenwetter war?

Vielen Dank!