Lernen durch brenzlige Situationen

[langhaarrocker]

Wer gut fliegen will sollte wenn mal nicht so gute Bedingungen sind den Schirm trotzdem mal auslegen und starten und nicht immer gleich nen Rückzieher machen!!!
Denn: Nur aus Erfahrung und auch mal einer "brenzligen" Situation kann man lernen.
Wer immer nur bei Top Bedingungen und ruhiger Luft fliegen geht oder seine paar Abgleiter im Jahr macht ist meiner Meinung nach eine Gefahr für andere (wenn mal viel Betrieb in der Luft ist).
Er wird dann das Fliegen (dazu gehört: Start (Vorwärts sowie rückwärts) den Flug selbst sowie die Landung (Sorry, aber ich sehe viele verkackte Landungen wo 90% der Möchtegern-Piloten ihren Arsch nicht aus dem Sitz bekommen)!!!

Ach, ist das zwiespältig! Auch ich habe aus brenzligen Situationen riesige Lernfortschritte ziehen können. Ein Sicherheitstraining ist halt doch immer irgendwie Labor. Damit lernt man grundsätzliche Verhaltensmuster. Ein paar Minuten ordentlich "Waschküche" schult jedoch die Reflexe in einer ganz anderen Weise. Wenn der Scheiß doch nicht so saugefährlich wäre!

Hand auf's Herz und Political Correctness mal außen vor - Habt Ihr nicht auch schon mal den Eindruck bekommen das Ihr aus unerwünschten Situationen mehr gelernt habt, als Groundhandling, Sicherheitstraining und Alltagsfliegen zusammen?

Phil

[Bobby]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Während ich das lese, werden in mir die Erinnerungen wach an meine tollen Fahrkünste auf den frisierten Mopeds und kurze Zeit später im ersten Auto, als ich den Mädels imponieren wollte. Der Schnellste war ich in meinem Kreis - ich glaubte, niemand fährt so gut wie ich... das Ergebnis meiner Sturm- und Drangzeit waren der Rauswurf aus dem Elternhaus, ein Sturz im Kreisverkehr (habe dem Mädel anschließend Blumen ins Krankenhaus gebracht) und eine kaputte Maschine.. ansonsten habe ich immer Glück gehabt.

Heute bin ich gemütlich unterwegs mit allen Verkehrsteilnehmern, die aus meiner Sicht fahren können oder auch nicht fahren können. Und mit Gelassenheit komme ich mit allen zurecht. Für die Kritiker: ja ich bin über 40.

[Doubleudee]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Während ich das lese, werden in mir die Erinnerungen wach an meine tollen Fahrkünste auf den frisierten Mopeds und kurze Zeit später im ersten Auto, als ich den Mädels imponieren wollte. (...) ansonsten habe ich immer Glück gehabt.

Heute bin ich gemütlich unterwegs mit allen Verkehrsteilnehmern, die aus meiner Sicht fahren können oder auch nicht fahren können. Und mit Gelassenheit komme ich mit allen zurecht. Für die Kritiker: ja ich bin über 40.

Tja, wenn ich damals - in der Sturm und Drang-Zeit - nicht daran gehindert worden wäre den Motorrad-Führerschein zu machen, wäre ich heute vermutlich nicht GS-FLieger sonder tot. Ich habe meine PS-schwachen Autos immer vergewaltigt und überholt, wo es nur ging. Immer in der Meinung ich hätte es im Griff. Witzigerweise dachte ich das auch noch, nachdem ich mich im Wald 1 1/2 mal überschlagen hatte...
Kiddings sind schon lustig und vor allem meist resistent gegen distanzierte Selbstsicht. Nach Lawrence Kohlberg auch etwas, das vielen "Erwachsenen" verschlossen bleibt.

Ich habe damals viele Situationen, die potentiell tödlich waren noch nicht einmal als brenzlig wahr genommen. Aber halt überlebt...

Es ist sicher richtig, aus so mancher brenzligen Situation habe ich viel gelernt. Richtig gelernt beim Autofahren habe ich aber durch Fluchtkehren, Schleudertests, Fullspeed-Wenden auf einem abgesperrten Parkplatz.

Auch beim GS habe ich durch spannende Grenzsituationen gelernt, richtig viel habe ich durch hervorragende Lehrer, hilfsbereite Kollegen und gute Freunde gelernt.

Vor allem habe ich gelernt, dass ich noch viel zu lernen habe und dennoch die Chancen groß halten will, den Lernprozess zu überleben.

Ach ja, und ich bin auch knapp 40;-) aber mit dem gelassen Autofahren und Fliegen tue ich mir noch schwer

Grüßle WD

[K.Blechhut]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Ach, ist das zwiespältig! Auch ich habe aus brenzligen Situationen riesige Lernfortschritte ziehen können. Ein Sicherheitstraining ist halt doch immer irgendwie Labor. Damit lernt man grundsätzliche Verhaltensmuster. Ein paar Minuten ordentlich "Waschküche" schult jedoch die Reflexe in einer ganz anderen Weise. Wenn der Scheiß doch nicht so saugefährlich wäre!

Hand auf's Herz und Political Correctness mal außen vor - Habt Ihr nicht auch schon mal den Eindruck bekommen das Ihr aus unerwünschten Situationen mehr gelernt habt, als Groundhandling, Sicherheitstraining und Alltagsfliegen zusammen?

Phil

Kurzes Statement, da ich mir auch schon diese Überlegungen gemacht habe:

Ich würde einfach viel fliegen mit dem Vorsatz Risiken zu vermeiden - die brenzligen Situationen kommen von alleine.

Cheers
Rolf

[piti]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Ich würde einfach viel fliegen mit dem Vorsatz Risiken zu vermeiden - die brenzligen Situationen kommen von alleine.
Cheers
Rolf

jepp so ist es

ihl piti

[gliderchris]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

jeder wie er meint...

[Conny]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Ich würde es so ausdrücken,

jeder Pilot hat 2 virtuelle Säcke, der eine ist der Sack des Glückes oder "nochmal Schwein gehabt" und der ist am Anfang einer jungen Fliegerkarriere prall gefüllt, der andere ist der Sack der Erfahrung welcher noch leer ist.

In einem Fliegerleben muss man schauen, dass der Sack der Erfahrung voll ist bevor der Sack des Glückes aufgebraucht ist, ansonsten tut es oder hat es weh getan !

Gruß Conny

[peder]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Ich würde es so ausdrücken,

jeder Pilot hat 2 virtuelle Säcke, der eine ist der Sack des Glückes oder "nochmal Schwein gehabt" und der ist am Anfang einer jungen Fliegerkarriere prall gefüllt, der andere ist der Sack der Erfahrung welcher noch leer ist.

In einem Fliegerleben muss man schauen, dass der Sack der Erfahrung voll ist bevor der Sack des Glückes aufgebraucht ist, ansonsten tut es oder hat es weh getan !

Gruß Conny

Hmmm, den Spruch habe ich von meinem Fluglehrer auch schon gehört.

Trifft die Sache aber ganz gut.

Gruß Patrick

[Drachen15]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Die Diskusion ist ein Widerspruch, da man eigentlich lernen sollte gefährliche Situationen zu vermeiden.

Wer in eine brenzlige Situation gerät hat vorher schon was falsch gemacht.

Florian

[piti]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Die Diskusion ist ein Widerspruch, da man eigentlich lernen sollte gefährliche Situationen zu vermeiden.

Wer in eine brenzlige Situation gerät hat vorher schon was falsch gemacht.

Florian

schon aber hast du in deinem leben noch nie etwas falsch gemacht.
wichtig ist doch das du aus dem fehler etwas gelernt hast. traurig ist es halt wenn du ein fehler machst bei dem du dir weh tust, aber das kannst du nie ausschließen das ist die realität.
es gibt im leben halt momente wie: falsche zeit falscher ort das falsche gemacht.
wir können uns ja fragen warum fliegen wir dann? für was leben wir? usw........

ihl piti

wer noch nie ein fehler gemacht hat werfe den ersten stein.

[sny]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

wer noch nie ein fehler gemacht hat werfe den ersten stein.

... Sagte Jesus zu seinen Jüngern...

Kurz darauf war seine Mutter auch schon wurfbereit.....

[langhaarrocker]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Wenn's bezahlbar wäre würde ich sagen: Man nehme einen Hubschrauber und trainiere im Downwash von dem Ding. Kurz vor Einschlag fliegt der Hubi weg und man kann seelenruhig landen (oder wassern). Wäre bestimmt auch für Hubiflieger ein Riesenspaß.

Phil

[chpw]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Kurz vor Einschlag ...

... könnte etwas zu spät sein, oder?
Ich denke, man sollte unterscheiden, was mit "brenzligen Situationen" gemeint ist. Bei meinem Höhenflugkurs gehörte Klapper ziehen (und später auch mal halten) zur Ausbildung. Ein Klapper kann aber von Anfängern und Gelegenheitspiloten duchaus als brenzlig empfunden werden. Verkehrt ist es sicher trotzdem nicht, diese Situation ab und an zu provozieren (falls man nicht ohnehin oft sowas erlebt).
Eine andere Art, sich an brenzlige Situationen heranzutasten, wäre vielleicht, an gut fliegbaren Tagen mit etwas ruppigerer Thermik, diese auszuprobieren, solange man sich noch einigermaßen wohl fühlt. Natürlich nicht gerade in einem überfüllten Pulk.
Rollen, Nicken usw bis an eine als brenzlig empfundene Grenze treiben ist eine weitere Möglichkeit.
Und so weiter und natürlich bitte mit ausreichender Höhe, ja? Es braucht m. E. nach keine wirklich brenzligen Bedingungen, um seine fliegerischen Fähigkeiten und Möglichkeiten weiterzuentwickeln.

[tigerente]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

wie wärs mit akrofliegen?

da gibbs jeden tag neue (mehr oder weniger) brenzlige situationen - und lernen tut ma da dauernd daraus...

[Tobias S.]

AW: Lernen durch brenzlige Situationen

Man lernt auch wahnsinnig viel draus, wenn's ordentlich schiefgeht. Ich hab wahrscheinlich nie mehr soviel gelernt, als an dem Tag, als ich nach der verhauenen Toplandung aufs Röntgen gewartet hab. Empfehlen würde ich das trotzdem keinem :-/