Meine Beobachtungen an diversen Startplätzen und das aufmerksame Studieren von den Unfallberichten der letzten Jahre haben mich bewogen einmal über mein fliegerisches Können nachzudenken:
Ich fliege nun die dritte Saison als Freiflieger, habe bisher etwas über 100 Flüge zusammengebracht und komme zu der Schlußfolgerung, daß ich mich erst in dieser Saison richtig sicher unter meinem Schirm fühle.
Wie kommt das?
Im September 1999 habe ich meine A Schein Prüfung abgelegt und meinte, ich könnte fliegen. (Ich mache hier nicht nur meiner Flugschule den Vorwurf, mich nicht hinreichend über die Gefahren und die Möglichkeiten zu verunfallen, aufgeklärt zu haben.) Wie dem auch sei, ich dachte halt, ich könnt´s. Bis ich dann im darauffolgenden März bei einem Performancetraining beinahe übel abgeschmiert wäre. (Negativ mit anschließendem Fullstall, einem Verhänger unter meinem Oberschenkel, mit anschließendem Kappenriß)
Danach dachte ich für kurze Zeit ans Aufhören. Dann hab ich mich doch wieder rangetraut und auch langsam wieder Zuversicht und Selbstbewußtsein getankt. Aber ich will nicht verheimlichen, daß mir bei fast jeder Bahnfahrt nach oben, streckenweise Ängste aufgekommen sind. In meiner ersten Saison habe ich dann auch heftig Bodenhandling geübt, bis ich meinte, meine so erworbene Rückwärtsstarttechnik am Hang ausprobieren zu können. Leider hatte ich dabei nicht bedacht, daß der Wind am Hang im Gegensatz zu dem Wind auf der Wiese schon eine Aufwindkomponente haben kann. Ich wurde rückwärts ausgehebelt, twistete mich ein und bombte in den Hang ein. Danach war wieder Nachdenken und Selbstbewußtsein aufbauen angesagt.
In der nächsten Saison führ ich mit einem Freund nach Castellucio, wo wir nur Starkwind hatten, der mich auf die alles andere als samtweichen Wiesen warf, mit der Folge daß ich mir eine üble Rippenprellung zuzog. (Jeder, der schon mal so was hatte, weiß, wie schmerzhaft das ist.)
Danach habe ich dann ausschließlich positive Flugerfahrungen sammeln können. Mein Resümee nach der Zeit ist, daß viele Piloten aufgrund einer unzureichenden Ausbildung mit einem vollen Sack Glück und einem leeren Sack Erfahrung anfangen. Der Trick ist, den Glückssack nicht schneller zu leeren, als den Erfahrungssack zu füllen.(der Spruch ist übrigens nicht von mir)
Jetzt, wo ich in der dritten Saison fliege, kann ich sagen, daß ich mich auf jeden Fliegertripp ohne gemischte Gefühle freue. Ich kenne die Risiken, die der Sport mit sich bringt und weiß sie auf ein für mich absolut vertretbares Maß zu minimieren. (Und da ist nicht der Ansatz von Extremsport oder Adrenalinjunkie vorhanden) Ich kann bei fast jedem Wind starten, komme von fast jedem Starplatz weg, treffe ziemlich sicher den Landepunkt und behersche meinen Atlas, der für mich immer noch einer der besten und sichersten 1 –2 er ist.
Es ist mir einfach mal ein Bedürfnis, vor allen den Anfängern zu schildern, was an Höhen und Tiefen drin sein kann, bis man sich einigermaßen sicher fühlt. Nicht umsonst hören ca. 50 % der Neulinge wieder mit dem Fliegen auf.
Vielleicht schildern ja noch ein paar andere Piloten, ihren Werdegang zum sicheren Piloten. !
Grüße
Michael
Ich fliege nun die dritte Saison als Freiflieger, habe bisher etwas über 100 Flüge zusammengebracht und komme zu der Schlußfolgerung, daß ich mich erst in dieser Saison richtig sicher unter meinem Schirm fühle.
Wie kommt das?
Im September 1999 habe ich meine A Schein Prüfung abgelegt und meinte, ich könnte fliegen. (Ich mache hier nicht nur meiner Flugschule den Vorwurf, mich nicht hinreichend über die Gefahren und die Möglichkeiten zu verunfallen, aufgeklärt zu haben.) Wie dem auch sei, ich dachte halt, ich könnt´s. Bis ich dann im darauffolgenden März bei einem Performancetraining beinahe übel abgeschmiert wäre. (Negativ mit anschließendem Fullstall, einem Verhänger unter meinem Oberschenkel, mit anschließendem Kappenriß)
Danach dachte ich für kurze Zeit ans Aufhören. Dann hab ich mich doch wieder rangetraut und auch langsam wieder Zuversicht und Selbstbewußtsein getankt. Aber ich will nicht verheimlichen, daß mir bei fast jeder Bahnfahrt nach oben, streckenweise Ängste aufgekommen sind. In meiner ersten Saison habe ich dann auch heftig Bodenhandling geübt, bis ich meinte, meine so erworbene Rückwärtsstarttechnik am Hang ausprobieren zu können. Leider hatte ich dabei nicht bedacht, daß der Wind am Hang im Gegensatz zu dem Wind auf der Wiese schon eine Aufwindkomponente haben kann. Ich wurde rückwärts ausgehebelt, twistete mich ein und bombte in den Hang ein. Danach war wieder Nachdenken und Selbstbewußtsein aufbauen angesagt.
In der nächsten Saison führ ich mit einem Freund nach Castellucio, wo wir nur Starkwind hatten, der mich auf die alles andere als samtweichen Wiesen warf, mit der Folge daß ich mir eine üble Rippenprellung zuzog. (Jeder, der schon mal so was hatte, weiß, wie schmerzhaft das ist.)
Danach habe ich dann ausschließlich positive Flugerfahrungen sammeln können. Mein Resümee nach der Zeit ist, daß viele Piloten aufgrund einer unzureichenden Ausbildung mit einem vollen Sack Glück und einem leeren Sack Erfahrung anfangen. Der Trick ist, den Glückssack nicht schneller zu leeren, als den Erfahrungssack zu füllen.(der Spruch ist übrigens nicht von mir)
Jetzt, wo ich in der dritten Saison fliege, kann ich sagen, daß ich mich auf jeden Fliegertripp ohne gemischte Gefühle freue. Ich kenne die Risiken, die der Sport mit sich bringt und weiß sie auf ein für mich absolut vertretbares Maß zu minimieren. (Und da ist nicht der Ansatz von Extremsport oder Adrenalinjunkie vorhanden) Ich kann bei fast jedem Wind starten, komme von fast jedem Starplatz weg, treffe ziemlich sicher den Landepunkt und behersche meinen Atlas, der für mich immer noch einer der besten und sichersten 1 –2 er ist.
Es ist mir einfach mal ein Bedürfnis, vor allen den Anfängern zu schildern, was an Höhen und Tiefen drin sein kann, bis man sich einigermaßen sicher fühlt. Nicht umsonst hören ca. 50 % der Neulinge wieder mit dem Fliegen auf.
Vielleicht schildern ja noch ein paar andere Piloten, ihren Werdegang zum sicheren Piloten. !
Grüße
Michael
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