Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

[Acro Dominik]

Hallo
Hat jemand von euch schon Flüge mit dem Gradient Aspen 2 Freestyle gemacht?!!
Mich interessieren speziell Acro Manöver. was möglich ist mit diesem schirm....
Gruss
Dominik

[Luftrausch]

AW: Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

Hallo Dominik,

Ich suche derzeit auch einen Freestyle-Schirm und habe bisher den Ozone Octane FLX (22qm) und den Aspen 2 Freestyle (20qm) mit je 3 Flügen kurz getestet (oder besser gesagt: Probe geflogen), mein Körpergewicht beträgt 65kg.

Was man alles an Acro-Manöver machen kann und welche Figur man aus den einzelnen Schirmen noch knapp rauskitzeln kann, da musst du einen erfahrenen Acropilot fragen. Ich konnte aber aus Sicht eines Einsteigers folgende Unterschiede auf den Probeflügen feststellen:

Beim Octane FLX 22 ist das Verhalten so, wie du es etwa erwarten kannst von einem sehr wendigen 2er: Alles verhält sich so wie gewohnt, einfach viel wendiger. Der Steuerdruck würde ich als durchschnittlich bezeichnen. Die Steuerwege sind jedoch schon kürzer als gewohnt. Auf meinen wenigen Testflügen habe ich jedoch nur die obersten 10-20cm gebraucht. Subjektiv hatte ich das Gefühl, den Schirm stets nur mit "Erhöhung der Kraft", und nicht mit "Runterziehen der Steuerleine" zu steuern; ich persönlich mag das sehr. Der Kappendruck empfinde ich als relativ gross; ich hatte nie irgend ein Flattern oder ein Rascheln oder so. Der SAT ist kinderleicht; dabei bleibt der Schirm hart wie ein Brett. Auch bei hohen Wingovern und Spiralen hatte ich gefühl, der Schirm bewegt sich auf Schienen. Wingover gehen generell sehr leicht. Man kann aus dem Geradeausflug den Schirm hart ums Eck nehmen und ihn dabei bereits tief runtertauchen lassen. Also Schwungholen und Aufschaukeln o.ä. ist überhaupt nicht nötig; war auch zu erwarten. Einen Fullstall habe ich nicht ausgeführt; ich habe nur mal den Stallpunkt gesucht um herauszufinden, wo etwa Feierabend ist. Auch dort verhält sich der Schirm wie von zertifizierten Schirmen gewohnt: Der Steuerdruck lässt nach stetem Anstieg plötzlich nach, und der Schirm beginnt sich mit den Aussenseiten nach hinten zu biegen. Zeit genug, um wieder Fahrt aufzunehmen.
Das Startverhalten interessiert dich wahrscheinlich nicht allzu sehr; allerdings möchte ich gerade dies als hervorragend bezeichnen. Der Schirm ist sofort über dem Piloten und beginnt sehr rasch zu ziehen.
Mein Fazit: Der Schirm entsprach 1:1 dem Ozone-Werbetext, d.h. sehr wendig wie ein Freestyle-Schirm sein muss, und trotzdem überschaubares verhalten. Keine Überraschungen. Hat ja auch ein DHV 2. Einziger Nachteil finde ich den Preis; also ca. 5300 Franken Listenpreis finde ich recht hoch.


Der Aspen 2 Freestyle 20qm habe ich als anspruchsvolleren, und auch dynamischeren Schirm empfunden. Es ist jetzt schwierig zu sagen, ob dies nur wegen 10% weniger Fläche so gewesen ist. Interessant wäre auch zu wissen, wie die Schirme sich an der oberen Grenze der Möglichkeiten verhalten. Ich kann meine Aussage jedenfalls nur für das untere Spektrum, als Freestyle-Amateur und Einsteiger, bestätigen. Und da gibt der Aspen dem Piloten schon deutlicher zu verstehen, dass er kein Anfängerschirm ist. Die Streckung ist auch höher; d.h. du hast bei dieser Schirmfläche ein sehr schmales Schirmchen ob dir. Nach dem Start (Startverhalten nicht gerade glänzend, aber auf dieser Stufe sollte es eh kein Thema sein) merkt man sofort auch die höhere Geschwindigkeit; höher als beim FLX.
Die Wingover versuchte ich, wie beim FLX, nur mit Gewichtsverlagerung. Da verhält sich der Aspen sehr wendig. Und wehe, man unterstützt die Gewichtsverlagerung noch mit leichtem Zug an den Bremsen: Dann gehts schnell mal oben rum! Ich habe mich jedenfalls nicht getraut, mal so richtig an den Bremsen zu ziehen. Beim FLX habe ich schon einige Kraft in den Wingovers aufgewendet, ohne mir dabei in die Hosen zu machen.
Der Steuerdruck empfand ich als ziemlich weich; die Steuerwege sind wahrscheinlich ähnlich kurz wie beim FLX. Dieser Wischi-Waschi-Steuerdruck entspricht eigentlich nicht so meinem Geschmack; allerdings hast du in dynamischeren Figuren wahrscheinlich mehr Kraftreserven. Die Kappe macht auch einen weicheren Eindruck, nicht so bretthart wie beim FLX.
Zweimal habe ich den SAT probiert; es ist mir leider nicht ohne Flattern gelungen. Es ist aber möglich; ich beherrschte einfach die Technik noch nicht richtig und habe zu wenig gestützt. Beim FLX ist der SAT sozusagen geschenkt. Man hat mir auch gesagt, dass der Heli mit dem Aspen schwieriger zu fliegen sei als mit dem FLX.
Auch beim Aspen suchte ich nach dem Stallpunkt. Langsam anbremsen und immer tiefer ziehen. Ich wartete vergebens auf einen deutlichen Bremskraftanstieg. Plötzlich befand ich mich im Sackflug; der Schirm taumelte ein wenig über mir. Ich war sehr überrascht über diesen fast fliessenden Übergang. Ich zog ihn in den Fullstall. In diesem Zustand verhielt sich der Aspen wieder überschaubar, ich war beruhigt. Ich weiss nicht, wie er sich in komplett entleertem Zustand verhält; denn ich liess die Bremsen rasch wieder ein wenig nach zum Vorfüllen.
Mein Fazit: Der Schirm ist einen Resten dynamischer als der FLX, hat kleine Steuerdrücke und eine relativ weiche Kappe. Wendig, wie ein Freestyle-Schirm halt sein muss. Die zusätzliche Wendigkeit im Vergleich zum FLX ist verlockend, wird aber u.a. wahrscheinlich auf Kosten passiven Sicherheit erreicht. Beim Aspen 2 Freestyle fehlt nicht ohne Grund ein DHV-Zertifikat. Listenpreis ist mit 4800 Franken akzeptabel.

Also beides total geile Schirme; übrigens auch für die Thermik tauglich. Als nächstes möchte ich noch einen dritten Freestyle-Schirm testen, um mich dann zu entscheiden.

[RobertN]

AW: Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

Hervorragender Bericht von Luftrausch der sich im wesentlichen mit meinen Erfahrungen deckt.Man sollte sich vom Namen Freestyle beim Gradient nicht täuschen lassen und im Zweifelsfalle den 22 nehmen .Der 20er ist meiner Meinung nach mit 75 kg Körpergewicht ein reinrassiger Acro Schirm bei dem der Pilot (no na) die Grenzen bestimmt.Bis aufs Infinty sollte mit diesem Schirm alles gehen.Der Octan FLX wird erst mit deutlichem Körpereinsatz wendig.Von Aggressivität keine Spur und so sollte es bei einem Freestyleschirm meiner Meinung nach auch sein.Was mich am Gradient gestört hat waren die unummantelten Leinen. Die Leistung ist allerdings sehr gut.Der Octan FLX ist gegen den Wind ja eine echte Sinktüte.

Grüße,Robert

PS: in der Rubrik Geräte (GS) wäre dieser Thread villeicht besser aufgehoben

[Laisch]

AW: Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

Hab auch beide Schirme geflogen. Also für eienen "Acro-Einsteiger" ist der Aspen Freestyle weniger zu empfehlen. Im Stall - Verhalten kommt der eher an einen Acro Schirm heran, als an einem Freestyler. Deep Stall mit dem Aspen kann gleich mal mit ein paar Twists enden, wobei der FLX überschaubar bleibt (Deswegen auch DHV2).
Der OctaneFLX ist "kinderleicht" zu Helicoptern, wobei man beim Aspen sehr viel Geduld braucht.
Dafür ist man beim Tumbling wieder im Nachteil, da geht dem FLX je nach Körpergewicht und Energieaufnahme, meistens während des zweiten Turns schon die Puste aus. Beim Aspen Freestyle sind da ohne Probleme 2-3 Tumbles drinnen.

Wie RobertN schon gesagt hat, die Grenzen liegen bei beiden Schirmen beim Piloten. Da geht alles bis auf Infinity.

Fazit:
Für Einsteiger: OctanFLX
Für Fortgeschrittene: Aspen Freestyle

[Acro Dominik]

AW: Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

Hallo!
Danke für eure Antworten. hab mir jetzt den Aspen Freestyle 22 qm gekauft. wobei ich sagen muass dass ich mit meinen 75 kilo lieber den Freestyle 20 qm gekauft hätte. man gewöhnt sich hald zu schnell an die geschwindigkeit und die dynamik. bin jedoch mit dem 22er schon sehr zufrieden. Spätestens nach dem letzten Föhnflug war ich beruhigt wie sportlichgutmütig dieser schirm bei klapper reagiert
werd mir aber trotzdem voraussichtlich im herbst-winter einen neuen schirm zulegen. spätestens wenn ich merke dass mehr nicht mehr geht.
Gruss
Dominik

[RobertN]

AW: Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

Hallo,
welche Manöver fliegst du und wie geht’s dir im Heli mit dem 22er.
An die Dynamik gewöhnt man sich sehr schnell und wie einfach mit so einem Schirm plötzlich die dynamischen Manöver sind ist schon faszienierend .Wenn s dich allerdings zerlegt verbratest du die Höhe schneller als erwartet .Ich bin da nach einigen rettungsabgängen (ich glaube es waren 5 in einer Woche) vorsichtig geworden .
Allein der Öffnungsstoß in einer 20m+ Spirale ist kein Spaß und dann das Packen jedes Mal.
Ich kenne dich ja nicht und mein Vorschlag im Zweifellsfalle den 22 zu nehmen war ja eher an Anfänger gedacht ,die in ihrer Sturm und Drang Zeit am Anfang mit so einem Schirm schnell übermütig werden.
Ich wünsche dir jedenfalls viel Spaß beim trainieren wo auch immer das sein möge.

Grüße ,Robert

Ach ja …bei Föhn fliegt man ja nicht und dann noch Klapper.
…….böser Mann ,böse ,böse ,böse
( wobei wenn du ca.100 m über Grund bist ist s ja kein Problem wie ich inzwischen weiß, vorausgesetzt du beschleunigst voll und sitzt in einem Liegegurt )

[Gonzo2323]

AW: Gradient Aspen 2 Freestyle 20qm

Hi Dominik!


Ich fliege den Aspen FS 22 mit 110 kg startgewicht seit nem Jahr... ca 1000 Flüge pro Jahr...


Was kann ich drüber sagen? Dass die Schirmwahl egal ist!!! Jaaa... klaar. der eine wird mehr so sein und der andere soo... Auf die Flächenbelastung kommt es an! Und zu 99 % auf deine Flugfähighkeiten. Du bist es, der den Schirm fliegt!

Achte nicht so viel auf die ganze Propaganda Scheisse!

Und was sollen so viele Zeilen Text dir sagen von den anderen Usern? Die verunsichern dich nur!

Flieg nen Acro Fullstall, nen Backfly, und das Ding gehört dir!

Wenn du Fragen hast, dann schreib an gonzo@acro4you.de



Gute Flüge


Martin