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Verhalten beim Sturz

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    Verhalten beim Sturz

    Situation:
    Gleitschirm kollabiert in ca. 10-20m Höhe, Reaktionen den Gleitschirm unter Kontrolle zu bekommen oder die Rettung zu werfen sind aufgrund der geringen Höhe nicht mehr machbar, ein unsanfter Aufprall ist unausweichlich.

    Was wäre die korrekte Körperhaltung?
    Das "Einkuscheln" in das Gurtzeug und auf den Protektor hoffen, oder eher eine eher gestreckte Körperhaltung in der Hoffnung eines Abrollers.
    Oft liest man das man die Muskeln anspannen soll, von anderen Sportarten ist genau vom Gegenteil die Rede.
    Es heisst ja, Kinder und Besoffene verletzen sich bei einem Sturz weniger, da gerade ihre Muskeln nicht angespannt sind.
    (keine Ahnung wie Realitätsnahe die Frage ist, womöglich hat man keine Zeit oder den Nerv für eine Reaktion)

    #2
    AW: Verhalten beim Sturz

    Zitat von Skade Beitrag anzeigen
    ...
    Was wäre die korrekte Körperhaltung?
    .....
    Den linken Arm hochhalten!

    Gruß,
    Achim

    Kommentar


      #3
      AW: Verhalten beim Sturz

      Hallo,

      die Fallschirmspringer trainieren, soweit mir bekannt, den "Landefall":
      Beine leicht angewinkelt, Arme angewinkelt , nach Aufprall seitlich abrollen, Kopf dabei einziehen.

      Hat mir bei "unsanften Landungen" auch schon geholfen...

      Gruss Hartmut
      https://vimeo.com/49892438

      Kommentar


        #4
        AW: Verhalten beim Sturz

        Zitat von Achim Warbruck Beitrag anzeigen
        Den linken Arm hochhalten!

        Gruß,
        Achim
        der rechte Arm ist political incorrect?

        Kommentar


          #5
          AW: Verhalten beim Sturz

          Bei einem sackflugähnlichen Absturz aus 10m (Verhänger beim Start) den ich miterlebte, war der leider rechte Oberarm gebrochen. Der Pilot landete auf dem Protektor und stützte sich anscheindend mit dem Arm ab. Ich denke dies ist ein normaler Reflex, den man nur schwer unterdrücken kann. Noch dazu, wenn alles so schnell geht und man sich nicht im Gurtzeug aufrichten kann wie ein Fallschirmspringer. Wenn man die Zeit hat würde ich auch eher zur Fallschirmspringerlandung tendieren.

          Kommentar


            #6
            AW: Verhalten beim Sturz

            Auf keinen Fall ins Gurtzeug kuscheln.
            Aufrichten und die Beine runter. Beine nur leicht angewinkelt. Die Beine sind unser "Fahrwerk" und können unglaublich viel Energie "vernichten". Außerdem ist es nicht sooo schlimm wenn sie brechen, ganz im Gegensatz zur Wirbelsäule.

            "Landefalltechnik" wie am Rettungsfallschirm funktioniert meiner Meinung nach nur ohne signifikante Vorwärtsgeschwindigkeit richtig, dann aber bringt es echt was. Freilich nur, wenn man es vorher mal richtig geübst hat.
            ----
            Reine Privatmeinung ohne Zusatz von Konservierungsmitteln und Farbstoffen.
            100% biologisch abbaubar.

            Kommentar


              #7
              AW: Verhalten beim Sturz

              Hallo,
              in Ergänzung zu dem hier (ernsthaft) geschriebenen etwas aus eigener Erfahrung und auch als Arzt:
              Bin einmal aus ca. 10m Höhe aus einer Hochspannungsleitung abgestürzt - und habe mir beim Abfangen (im Sinne einer Falschirmspringerlandung mit Abrollen das Kreuzband an einem Knie durchgerissen, weil meine (damals sehr starke) Oberschenkelmusk. (Quadrizeps) den Unterschenkel nach vorne gerissen hat. Damals gab es noch keine Protektoren. Eine Landung auf einem Protektor wäre wahrscheinlich glimpflicher abgelaufen - damals hatte ich viel Glück im Unglück und konnte eine Wirbelverletzung (und Verbrennungen) vermeiden.
              Soweit es überhaupt zu steuern ist in einer solchen Situation (sehr theoretische Fragestellung) ist es m.E. optimal, mit den Beinen nur etwas Widerstand zu geben und sich auf das Gesäß/Protektor und dann die Seite abrollen zu lassen.
              An dem mit Kindern, die sich nicht so schnell was brechen ist was dran - ihre Knochen sind noch flexibler und ihre Muskeln sind i.A. weder verhärtet noch schlaff, sondern gut abfangfähig. Ein solcher Tonus kann erreicht werden durch ein sich wohlfühlen - im Absturz wird aber wohl doch der Schreck/Angst überwiegen, und die lassen uns doch eher verhärten.
              Nicolas

              Kommentar


                #8
                AW: Verhalten beim Sturz

                hm...

                stand am 16.07.2008 vor dieser Entscheidung und hatte nur sehr wenig Zeit diese zu treffen

                hab mich dann innerhalb kürzester Zeit im Sturz und Drehung um die Hochachse (Twist) für mein Gurtzeug entschieden. Beim Auchfschlag halb sitzend, Knie leicht angewinkelt, wenig Spannung in den Beinen, ab Hüfte aufwärts volle Körperspannung.
                Resultat:
                Kompessionsbruch von drei Brustwirbeln, offener Bruch des linken Unterarms. 14 Wochen krank, davon zwei Wochen Klinik, 5 Wochen Anschlußheilbehandlung in Bad Wiesssee, 6 Wochen mit Korsett und anschleißend ambulante Physiotherapie.

                Hab die Lust und den Spass am Fliegen dadurch nicht verlohren und flieg schon wieder munter durch die Gegend, allerdings noch bewußter...

                Was wäre wenn...:
                ich mit angespannten Beinen aufgeschlagen wäre!? Vieleicht
                - Sprungelenke
                - Knie und
                - Hüfte hinüber ???
                - Wirbelsäule heil?!

                Nach Aussage der behandelnden Ärzte und Physiotherapeuten kann ich mich bei mir, meiner Ausrüstung und mindestens drei Schutzengeln bedanken.

                Fazit:
                - nicht aufgeben!!!
                - notfalls auch kurz über Grund (so um die 50 Meter Rettung werfen; der Erstentfaltungsstoß bremst ganz gut)
                - es spielen so viele Zufälle mit, dass sich jegliches Verhalten zum Positiven oder Negativen wenden kann.
                Ich hab bis zum Aufschlag gekämpft und nach Aussage der Beobachter (Flieger) hab ich den Schirm auch kurz (aber leider zu kurz) vor dem Aufschlag wieder stabil tragend gehabt...

                Meiner Meinung nach ist das eine Situation, auf die man(n)/Frau sich nur sehr schwer vorbereiten kann. Bei genügend Höhe ist viel Zeit. Kurz über Grund immer viel zu wenig.

                Da ich die Fallschirmspringerei drillmäßig erlernt hab und den Landefall in all seinen Ausprägungen im Schlaf hinkrieg, möchte ich allerdings behaupten, dass bei einer Drehung, der Landefall zu schwersten Verletzungen der unteren Extremitäten führt...

                ...aber wie gesagt, es gibt sicher kein Generalkonzept.

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                  #9
                  AW: Verhalten beim Sturz

                  > Reaktionen den Gleitschirm unter Kontrolle zu bekommen
                  > sind aufgrund der geringen Höhe nicht mehr machbar,

                  Das ist schon eine Fehlannahme!
                  Auf den letzen 10-20m kann dir die Kiste noch übelst abdrehen oder aber
                  wieder komplett aufgehen und dann nach vorne überschiessen.
                  In beiden Fällen kann sich eine starke Dynamik des Piloten entwickeln, bei
                  dem es ihn im ersten Fall auf den Boden "schleudert" im 2. Fall frei fallen lässt.
                  Beispiel

                  Flatterndes Tuch über dir ist immer noch weit sanfter als ungebremst.
                  Darum: Nicht ins Gurtzeug kuscheln und nur abwarten was passiert:
                  => Aufrichten und konzentriert den Schirm über dir halten.

                  Viel wichtiger als das ist aber: üben, üben, üben erst gar keine Klapper zu bekommen!
                  Man kann klapper weitgehendst vermeiden, wenn man aufmerksam unterwegs
                  ist, seinen Schirm gut kennt, und die richtige Reaktion (schnell aber nicht zuviel)
                  zeigt. Gerade auf den letzten 100m darf der Schirm einfach NIE nach vorne schiessen!
                  (Noch nicht mal 'zucken'!) Wenn der Schirm immer genau über dir bleibt, wird
                  er kaum je klappen, ausser die Luft 'kocht' total. Dabei nicht tief dauerbremsen
                  sondern leicht angebremst ausgleichen was kommt.
                  Selbst wenn er in solch kochender Luft doch klappen sollte, lässt man ihn
                  dann eben nicht wegdrehen sondern hält ihn auf Kurs, ohne ihn abzureissen:
                  Mit eingeklapptem, aber fliegendem Schirm landet man immer noch rech sanft
                  auf den Beinen.

                  Happy Landings,
                  Ulli

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                    #10
                    AW: Verhalten beim Sturz

                    Wer sich nicht in 20 Metern aufrichtet, sondern bis unmittelbar vor der Landung im Gurtzeug sitzen bleibt, der hat die ideale Körperhaltung, um am besten auf jede Art von Störung zu reagieren. Er fliegt nämlich so, wie er es gewohnt ist und wie er geübt hat, bei Klappern schnell einzugreifen. Die Chancen, eine Störung zu beheben, ist damit deutlich größer.
                    Sprich: auf Klapper etc. solltest Du nicht mit einer Körperhaltung, sondern mit Steuerinputs reagieren, das erhöht Deine Überlebenschancen deutlich.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Verhalten beim Sturz

                      Ich konnte im Allgäu aus ca. 10 Metern und laut GPS 26 km Fahrt, wegen der vielen kleinen Felsen, nur stehend landen. Abrollen wollte ich eben wegen dieser Steine nicht. Durchfedern wollte ich aber auch nicht, wegen meiner Wirbelsäule.

                      Stehend aufgekommen, unteres Sprunggelenk 3 mal durch in zwei Ebenen. Ohne meine Fliegerschuhe währe mein Fuß bestimmt in alle Richtungen weg geplatzt.

                      Ein Kollege wollte ebenfalls seinen Stoß mit den Beinen abfangen.

                      Beine sind durch gesackt, Rippen bei Po/ Boden Kontakt mit dem eigenen Kinn gebrochen, zwei Lendenwirbel gebrochen.

                      Beides geschah in steilem Gelände. Beide Flugzustände wurden durch Frontklapper hervorgerufen. Beide Unfälle resultierten aus Pilotenfehlern/Dummheit.

                      Ich glaube wenn es möglich, ist kann Abrollen (Judorolle oder ähnliches) Knochen retten.
                      Zuletzt geändert von Andreas M. W.; 18.10.2009, 10:01.
                      www.freiflieger-niederrhein.de

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Verhalten beim Sturz

                        Hmmm, Judo-Rolle. Was ich mich dabei frage - der Protektor ist in dem Fall ja fast komplett nutzlos, bzw. kommt erst zum tragen wenn ein Großteil der Energie bereits durch Beine und Schulter aufgenommen worden ist (also, ich gehe dabei wirklich von einem Fall aus >10m aus, d.h. mit deutlich über 10m/s Aufprallgeschwindigkeit). Ich frag mich ob das wirklich sinnvoll ist - außer man hat es wirklich schon mehrfach geübt. Für einen Freizeitflieger ist das nicht der Fall - der hat dafür dann auch noch den Kopf mit am Boden unten beim drüberrollen. OK, der steckt im Helm, aber der kann auch nicht alles abhalten und hat zudem auch ein ziemlich großes Fenster vorne

                        Ich denke, auch ich würde versuchen aufgerichtet so viel wie möglich mit den Beinen abzufangen und den Rest dem unteren Protektor zu überlassen....

                        Pit

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Verhalten beim Sturz

                          Zitat von Der_Pit Beitrag anzeigen
                          ... mit deutlich über 10m/s Aufprallgeschwindigkeit...
                          Das entspricht mindestens 5m *Freifall*. Mehr als bei stabilem Full/B-Stall.
                          Da ist auf jeden Fall Mus dabei.


                          Ulis Tip scheint mir somit am plausibelsten (und wichtigsten):

                          0.)
                          Den Rest Stoff ueber Dir stabilisieren!


                          Zitat von Der_Pit Beitrag anzeigen
                          ...ich würde versuchen aufgerichtet so viel wie möglich mit den Beinen abzufangen und den Rest dem unteren Protektor zu überlassen....
                          meine Theorie (!) ist aehnlich:

                          1.) Aufrichten!
                          (vgl. DHV-info 160, S.31 links oben)

                          2.) Fuesse zusammen!
                          (einzeln abstehende Haxen kraxen)

                          3.) locker in den Knien bleiben!
                          (einfach plotzen lassen.)

                          Diskutierbare Begruendung zu 3.):
                          dann nehmen die Fuesse beim Erstkontakt nur das Gewicht der Unterschenkel auf,
                          anschliessend das der Oberschenkel,
                          drittens bremsen sie den Protektoraufschlag


                          Gruss,
                          Idefix.
                          Zuletzt geändert von Idefix; 18.10.2009, 20:36.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Verhalten beim Sturz

                            Zitat von Micha0365 Beitrag anzeigen
                            Auf keinen Fall ins Gurtzeug kuscheln.
                            Aufrichten und die Beine runter. Beine nur leicht angewinkelt. Die Beine sind unser "Fahrwerk" und können unglaublich viel Energie "vernichten". Außerdem ist es nicht sooo schlimm wenn sie brechen, ganz im Gegensatz zur Wirbelsäule.
                            Volle Zustimmung :
                            "Beim Aufprall sind viele Körperstellungen möglich :
                            - im Idealfall voll aufgerichtet, die Haxen als "Federbeine" ausgefahren
                            - unvorbereitet sitzend, Oberkörper senkrecht, Beine im rechten winkel waagrecht- worst case.
                            - alle Zwischenlagen."

                            aus : "Eine kleine Crash-Physik" http://tinyurl.com/yjxekbn - ein uralte Essay, aber in der Physik ändert sich nix wirklích...

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Verhalten beim Sturz

                              Hi,

                              schließe mich Ulli und Idefix und Helium natürlich ! an. Es gibt auch einen Text von Michi Nesler im aktuellen Info, der dies ebenso empfiehlt.

                              Ich hatte im Juli dieses Jahres im Flachland eine "Landung", die in das Thema passt:

                              Wollte abgesoffenerweise auf einer schmale Wiese vor (luvseitig) einem erntereifen Weizenfeld landen, links davon Stoppelacker, dazwischen ein Fahrweg. Bedingungen windig, zerrissen. Hatte mich bereits aufgerichtet, da erwischt mich eine sehr grobe Ablösung in vielleicht 10 m Höhe.
                              Sie reißt mich nochmal etliche Meter hoch und über den Feldweg weg nach hinten. Schirm schießt und klappt, ich hab nur zugesehen, gegen den Wind zu bleiben und allzu grobe Pendelei zu verhindern, um bei der erwarteten harten Landung nicht ungeschützt vornüber auf die Schn... zu knallen. Kam (mit zuletzt unwillkürlich tief gehaltenen Bremsen und immer noch "halbem" Schirm) auf beiden Füßen zuerst, aber tendenziell in Rückenlage auf, rollte über Protektor (17er Schaumstoff im Independence Geko) und linke Schulter ab.

                              Außer dass ich wie eine Mumie in meinen eigenen Leinen eingewickelt war und Weizenkörner für ungefähr 10 Weißbrote in Klamotten, Schirm und Maul hatte, ist mir absolut rein gar nix passiert. Wobei ich ungefähr 30 m hinter (!) dem Feldweg im Kornfeld drinlag - da konnt ich mir ungefähr ausrechnen, was diese Blubberblase für eine Energie hatte... die hätt ich gern in 500 statt in 10 m gehabt....

                              In der Nachbetrachtung:

                              1. Unheimliches Schwein gehabt.
                              2. bereits hängend im Gurt, d.h. Twistgefahr durch Pendelwirkung der Beine fiel weg (steuern lässt sichs so genauso gut - es ist ein Trugschluss, dass man nur sitzend präzise steuern kann!)
                              3. anständiger Protektor, kein 7-cm-Alibi-Teil im "Wettkampf-Gurt".
                              4. Jiu-Jitsu-Vergangenheit mit Fallschule, deren Reflexe durchaus noch da sind. Hätt mir aber rein gar nix genützt, wenn ich ggf. aus Pendler in Vorlage runtergekommen wär, da man bei Wind mit nach hinten ziehendem Schirm unmöglich nach vorne abrollen kann - d.h.:
                              5. nochmal Schwein gehabt.
                              Zuletzt geändert von Bettina Ebeling; 19.10.2009, 21:48. Grund: Ergänzung
                              Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

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