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Indienreise

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    Indienreise

    @ Anfrager und Interessierte,

    bitte meldet Euch bei mir unter eugen.stiebritz@gmail.com

    Danke Eugen.

    #2
    AW: Indienreise

    @ Indienreisende

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      #3
      AW: Indienreise

      Servus!

      Wenn man sich einen neuen Schirm kauft, könnte das ja schon bis zu 75 Euro für Wasser in Indien ausmachen. Brutto.
      Was kommt davon denn Netto bei den Kids an, ich meine nicht bei der Schule oder beim Heim, sondern bei den Kids oder dem Brunnenprojekt?

      Ich persönlich kaufe meine Schirm lieber in Indien ein, da "könnte" ich dann die Hälfte der Differenz zu einem neuen in Europa an Ort und Stelle "investieren", und würde mehr Geld einbringen als diese Spende.

      Sorry, bei solchen Aktionen frage ich mich immer, was im Vordergrund steht, die Werbung mit der guten Sache, oder die wirkliche Hilfe.

      In Indien gehen meistens bis zu 90% Prozent von solchen Investitionen in die Taschen von den Leuten, die irgendwo an einem Hebel sitzen.

      Es ist ja nicht so, dass einige Menschen in Indien kein Wasser haben, weil nicht genug Geld da ist, das Geld fließt nur falsch ab und macht fette Bäuche.

      Beispiele:
      Es gibt ein Regierungsprogramm, um den Wald wiederherzustellen. Für einen Hektar gibt es ca. 100 Bäume umsonst (Abstand 10 m) und die ersten drei Jahre Zuschuss für die Pflege und Wasserbedarf. Davon will dann aber der Beamte jedes Jahr auch einen Teil, sonst sagt der, die Bäume sind nicht richtig gewachsen oder im falschen Abstand oder sonstwas.
      Dann kommt einmal im Jahr sein Boss vorbei, der will auch noch einmal etwas, damit er sagt, alles ist in Ordnung.
      Der Zuschuss, der dem Forsteigner zugeht, um den Wald auch in Schuss zu halten, geht also zu einem großen Teil in die Tasche von "Offiziellen", denen der Wald am PunktPunkt vorbeigeht, weil sie eh in einer völlig versmogten Stadt leben.

      Bootlizenz für einen See: 7.000 Rs. Gebühr, 40.000 Kaution, 40.000 "Motivationsgelder". Die Kaution geht wohin? Versteckte "Motivationsgelder"!

      Straßenbau: Geld wird von der Regierung zur Verfügung gestellt, die Straßendecke ist mit Aufbauschicht und Belag vielleicht 10 cm dick, Asphalt unter 1 cm, nach zwei Monaten sind die Löcher wieder offen, weil nur 10 bis 20 Prozent des Geldes, das zur Verfügung gestellt wird, die Straße erreichen. Geldfluss wird von oben (Verwaltung) aus immer dünner zu einem Bächlein, das auf der Straße ankommt.

      Stromanschluss: 3.000 Rupies, dauert ein Jahr, 15.000 Rupies, dauert zehn Tage, die 12.000 sind "Motivationsgeld".

      Was ich damit sagen möchte. Wenn man soetwas anpreist, sollte man nachher auch mit konkreten Zahlen und nachvollziehbaren Ergebnissen kommen. Ich finde Unterstützung von Kindern ja gut, aber man kann das auch machen, ohne das in seine Werbung einzubeziehen und später sollte das schön ausgemalte in den Plakaten auch in der Natur so aussehen. Die strahlenden Gesichter auf den Plakaten findet man übrigens auch bei den Ärmsten, denen nicht geholfen wird. Arme Leute haben komischerweise teilweise mehr Spaß im Leben als andere, kommt es mir manchmal vor.

      Indien ist ein tolles Land, aber so einige Dinge sind noch nicht am rechten Platz, jedenfalls aus Sicht eines Normaleuropäers, ob da eine Spende zur Gewissensberuhigung oder aus Werbezwecken hilft, weiß ich nicht.

      Jeder, der am Shelar seinen Packsack von den Kids zum Start schleppen lässt, hat am Anfang den Horrorgedanken, dass er Kinderarbeit fördert, aber man kann den Packsack auch auf zwei Kids aufteilen und seinen Wasserbeutel selbst tragen.
      Dann sehen die Kids, dass man mit Arbeit Geld verdient, und sie machen sich nicht wirklich den Rücken krumm. Am Anfang hab ich meinen Packsack auch selbst getragen, aber inzwischen verdienen sich zwei Jungs oder Mädels ihr Schulgeld damit. Da kommt das Geld direkt an, aber nicht als Spende.
      Im Falle von Balu hat es inzwischen zum College-Abschluss gereicht, er hat schon einen für Indien gut bezahlten Job in einer Bank unterschrieben. Sein Englisch ist durch die vielen Pilotengespräche sehr gut.
      Da muss man nicht unbedingt irgendwo etwas spenden, da kann man die Kids für ihr Geld auch mal arbeiten lassen. Ich finde, das ist gesunder für die Welt.

      Bevor ich jetzt noch Stunden weiter schreibe, gehe ich besser ins Bett.

      Gute Nacht
      Stefan
      Zuletzt geändert von Stefan_Schumacher; 28.11.2009, 19:39. Grund: Zitat eingefügt
      --
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        #4
        AW: Indienreise

        Zitat von Stefan_Schumacher Beitrag anzeigen
        Ich persönlich kaufe meine Schirm lieber in Indien ein, da "könnte" ich dann die Hälfte der Differenz zu einem neuen in Europa an Ort und Stelle "investieren", und würde mehr Geld einbringen als diese Spende.
        Du schon Stefan, aber wir haben diese Möglichkeit nicht.
        Zitat von Stefan_Schumacher Beitrag anzeigen
        Was ich damit sagen möchte. Wenn man soetwas anpreist, sollte man nachher auch mit konkreten Zahlen und nachvollziehbaren Ergebnissen kommen.
        Zustimmung, aber warte doch einfach ab. Diese Aktion ist gerade erst angelaufen und Robin Frieß ein sehr nachdenklicher, junger Mensch, der seinen Namen bestimmt nicht für billige Werbung hergibt. Nur weil du Indien kennst und dort lebst, musst du nicht immer gleich über uns Europäer herziehen, finde ich an einem frühen Sonntagmorgen in Deutschland.

        Kommentar


          #5
          AW: Indienreise

          Zitat von Stefan_Schumacher Beitrag anzeigen
          ...seinen Packsack von den Kids zum Start schleppen lässt, hat am Anfang den Horrorgedanken, dass er Kinderarbeit fördert,
          Zitat von Stefan_Schumacher Beitrag anzeigen
          .... da kann man die Kids für ihr Geld auch mal arbeiten lassen.
          Deine eigenen Kinder buckeln auch Packsäcke an den Startplatz um sich Ihr Schulgeld zu verdienen ?

          ( ) ja
          ( ) nein
          ( ) ich habe keine Kinder, dafür Geld

          Mario

          Kommentar


            #6
            AW: Indienreise

            Zitat von Mario Tejon Beitrag anzeigen
            Deine eigenen Kinder buckeln auch Packsäcke an den Startplatz um sich Ihr Schulgeld zu verdienen ?

            ( ) ja
            ( ) nein
            ( ) ich habe keine Kinder, dafür Geld

            Mario

            Hm,

            Ja ich war schon in Indien?

            ( ) ja
            ( ) nein
            ( ) ich habe Kinder, kenne aber nur Europa
            ( ) nein, meine Kinder müssen nicht in Müllgruben nebst Schweinen und Hunden
            nach verwertbaren PET Flaschen oder Nahrung suchen. Die gehen zum Mac
            Wir leben wie die Made im Speck und haben ein fettes Haus, nein wir kennen keinen Hunger

            S.


            Denke nicht das Stefan Kinderarbeit fördert, sondern das das ganz Sinnvoll ist.

            Kinderarbeit ist doch etwas anderes! Die gibt es hier oft bei uns zu kaufen in Form von Kleidung usw. Aber das ist ja nichts neues.

            Wer etwas Zeit hat ... es gibt ca. 10 Teile.

            Zuletzt geändert von Slipstream; 29.11.2009, 15:05. Grund: Ergänzung

            Kommentar


              #7
              AW: Indienreise

              Indienreise

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                #8
                AW: Indienreise

                @Mario.

                (x) ich habe Kinder und wenn meine Kinder einmal so alt sind, dass sie Packsäcke tragen können, dürfen sie das gerne machen, wenn sie sich damit ihr Taschengeld aufbessern "möchten".
                Unter der Bedingung, die Du nicht zitiert hast, dass die Packsäcke aufgeteilt werden und jedes Kind nicht "buckeln" muss. Die knapp 70 Höhenmeter am Tag dürfen die dann ruhig, ein- oder zweimal machen. Das Schirmpacken wird übrigens genauso gut bezahlt wie das Hochtragen.

                Da wir natürlich in der Position sind, mehr Geld zu haben als die Dorfkinder, dürfen meine Kinder allerdings im Alter von 12 Jahren oder älter auch andere Arbeiten machen. Aber arbeiten werden sie bestimmt, wenn sie etwas haben möchten.

                Ich habe selbst mit zehn Jahren den Rasenmäher geschoben und Laub zusammengeharkt, um mir mein Taschengeld zu verdienen. Mit 15 brauchte ich kein Taschengeld mehr, weil ich selbst neben der Schule gearbeitet habe, was ich bis zum Studium durchgezogen habe. Nicht weil ich musste, sondern weil ich es wollte. Es hat obendrein noch Spaß gemacht. Das kann man übrigens auch bei den Kids am Shelar sehen, die haben eher mehr Spaß beim Arbeiten als ich damals hatte, weil die ihre ganzen Freunde dabei haben.

                Dorfkinder in Indien sind im übrigen meistens nicht so arm, dass sie im Müll nach PET-Flaschen suchen müssen, um ihr Essen zu finanzieren. In den Dörfern wird Reis und Zuckerrohr angebaut, ein Feld hat fast jeder, um seinen Jahreshaushalt zu erwirtschaften.
                Die Müllkinder sind eine sehr traurige Sache, die überwiegend in den großen Städten anzutreffen sind, das ist aber noch lange nicht so schlimm wie die Kinder, die zerstückelt werden, um bessere Einnahmen beim Betteln zu erzielen.

                Stefan
                --
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                  #9
                  AW: Indienreise

                  @Stefan
                  Danke für Deine Antwort.

                  Die Frage ist, wo ist die Grenze zu Kinderarbeit ?
                  Natürlich habe ich mir als Kind auch da und dort etwas dazu verdient um mein Taschengeld aufzubessern.

                  Leider habe ich aber in den Ländern die ich bereist habe zu oft anderes gesehen das mich zweifeln lässt ob man wirklich "hilft" wenn man Kinder "gefälligkeiten" gegen Geld erledigen lässt.

                  In den wenigsten Fällen kann davon ausgegangen werden, dass ein Kind das Geld spart. ( für eine Ausbildung?)

                  Entweder wird das "Einkommen" direkt in süsses umgewandelt, oder es wandert (etwas versteckt) in die Hände von den Gangbossen. Auch die werden damit nicht Schulen bauen oder finanzieren, sondern eher Drogen und Waffen.

                  Im besten Fall wandert es in die Hände der Eltern...

                  Es soll sich jeder mal vorstellen wie er reagieren würde wenn an seinem Hausberg Kinder Packsäcke schleppen würden?
                  Taschengeld hin oder her, da würde sich doch schnell ein grosses Geschrei einstellen.

                  Ganz abgesehen davon das der "Service" hier vermutlich wesentlich teurer ausfallen würde, nicht wahr ?
                  Hier trägt nämlich kein Kind einen Packsack ( oder einen halben) für 50ct 70hm auf den Berg.

                  Komischerweise haben wir hier auch nicht das Bedürfniss unseren Krempel tragen und packen zu lassen.

                  Was mag es wohl sein das wir im Ausland so schnell zu geläuterten "gut-Menschen" werden die doch "nur Helfen" wollen ?


                  Wer wirklich helfen will hilft anderst.

                  Mario

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Indienreise

                    Quatsch, die paar Rupies wandern sicher nicht in Waffen oder Drogen. Ob das Geld nun "gespart" wird mag allerdings dahingestellt sein.
                    Richtig, auch am Hausberg würde kein Kind hier auch nur ein Finger krümmen für 50ct. Die haben heute ja für gewöhnlich 50er Noten im Taschengeldbeutel, nebst teures Handy.

                    In den meisten Fällen werden die Kinder dort eben geschlagen, wenn nicht genügend "Umsatz" lief. Im Dorf und in der Stadt!

                    Und auch das verkrüppeln ist eine häufige Methode um das Mitleid gerade bei Touristen zu erwecken.

                    "Gutmenschen" wenn ich das schon höre...
                    Auch hierzulande gibt es noch Menschen die noch über den eigenen Tellerrand schauen und Takräftig helfen.

                    Hauptsache Kinderlieb!

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Indienreise

                      Hallo Waidlerin!

                      Zitat von Waidlerin Beitrag anzeigen
                      Du schon Stefan, aber wir haben diese Möglichkeit nicht.
                      Die Möglichkeit, etwas in seiner unmittelbaren Umgebung zu machen, wenn er Missstände sieht, ist jedem möglich, da muss man ja nicht nach Indien gehen. Ich finde es besser, direkt zu "wirken" als Geld zu spenden, das ist alles, da kannst Du auch mal auf die Kids Deiner alleinstehenden Nachbarin aufpassen, die allein fürs Geld nach Hause bringen und die Erziehung verantwortlich ist, da brauchst Du nichts weiter mehr zu spenden. Nur mal einen Abend "opfern/spenden".

                      Zitat von Waidlerin Beitrag anzeigen
                      Zustimmung, aber warte doch einfach ab. Diese Aktion ist gerade erst angelaufen und Robin Frieß ein sehr nachdenklicher, junger Mensch, der seinen Namen bestimmt nicht für billige Werbung hergibt. Nur weil du Indien kennst und dort lebst, musst du nicht immer gleich über uns Europäer herziehen, finde ich an einem frühen Sonntagmorgen in Deutschland.
                      Ich bin selbst Europäer, genauer gesagt Deutscher, und mir würde es nie in den Sinn kommen, über Europäer und Deutsche herzuziehen. Und dieses "immer" müsstest Du dann mal genauer erklären.

                      Ich kann den guten Gedanken dieser Aktion ja auch nachvollziehen, und es ist immer schwer, Unternehmen oder Personen dazu zu bewegen, sich mit einzubringen. Die Spende am Umsatz festzumachen, halte ich aber für etwas unglücklich, da sehe ich überspitzt die Aufforderung: Kauft unsere Schirme, dann spenden wir auch für gute Zwecke. Und wenn nicht?

                      Mir fehlen eigentlich nur ein wenig mehr Hintergrundinformationen, wenn solche Spenden nicht hartnäckig nachverfolgt werden, landen sie halt oft in den falschen Händen, da wäre es gut zu wissen, wer vor Ort die Verteilung der Gelder übernimmt.

                      Ach, ich sehe das alles wieder zu eng, glaube ich. Den guten Gedanken der Flugschule dahinter finde ich gut.

                      Ich hoffe nur, es steht jemand da und schaut, dass es auch ankommt.

                      So long
                      Stefan
                      --
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                        #12
                        AW: Indienreise

                        Zitat von Mario Tejon Beitrag anzeigen
                        In den wenigsten Fällen kann davon ausgegangen werden, dass ein Kind das Geld spart. ( für eine Ausbildung?)
                        Im besten Fall wandert es in die Hände der Eltern...
                        Vom besten Fall kann ich berichten, die Kids in Shelar geben das Geld ihren Eltern, so ist das üblich in Indien. Die Eltern geben dann das Geld für die Schulutensilien.

                        Zitat von Mario Tejon Beitrag anzeigen
                        Ganz abgesehen davon das der "Service" hier vermutlich wesentlich teurer ausfallen würde, nicht wahr ?
                        Hier trägt nämlich kein Kind einen Packsack ( oder einen halben) für 50ct 70hm auf den Berg.
                        Kalkulier einfach in anderen Einheiten, kalkulier in Tageslohn eines Arbeiters. Da würden sich schon einige Söhne und Töchter ans Tragen begeben, wenn sie den Tageslohn ihres Papas in Schwarz in nur 3 bis 4 Stunden mit zwei bis drei Kunden verdienen könnten. 75 Prozent der Zeit ist warten, bis der Kunde landet.
                        Das Problem ist, nach Europa kommen keine reichen Ausländer, die soviel Geld zahlen würden.

                        Zitat von Mario Tejon Beitrag anzeigen
                        Komischerweise haben wir hier auch nicht das Bedürfniss unseren Krempel tragen und packen zu lassen.
                        Hab ich in Indien auch nicht, bin heute nach dem Absaufen Tower Hill wieder raufgelaufen, mit 20 kg auf dem Rücken. Sind nur 260 Höhenmeter und vielleicht 2 - 3km Marsch, aber in Shelar lasse ich trotzdem meine Ausrüstung die 70 Meter von zwei, vielleicht ist das Wort Jugendlichen besser, hochtragen, weil ich weiß, wo das Geld hingeht.

                        Zitat von Mario Tejon Beitrag anzeigen
                        Was mag es wohl sein das wir im Ausland so schnell zu geläuterten "gut-Menschen" werden die doch "nur Helfen" wollen ?
                        Wer wirklich helfen will hilft anderst.
                        Wenn das die einzige Hilfe ist, die man anderen Menschen anbietet, hast Du sicher recht.
                        Aber erläuter doch einmal, wie man wirklich helfen kann, das, sagst Du, geht anders?

                        So long
                        Stefan
                        Zuletzt geändert von Stefan_Schumacher; 29.11.2009, 18:21. Grund: Typo
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                          #13
                          AW: Indienreise

                          Auch wenn das jetzt vielleicht dem einen oderen andern ein Kopfschütteln entlocken wird:
                          Ich finde Kinderarbeit in einem vertretbaren Ausmaß nicht schlimm. Ganz im Gegenteil. Wenn man mit etwas sinnvollem halbwegs ausgelastet ist und dabei auch noch soziale Kontakte hat, dann lernt man sich in die Gesellschaft einzufügen und droht viel weniger zu entgleisen. Gerade in Ländern, in denen das Beherrschen der Englischen Sprache für junge Menschen ein großer Vorteil sein kann, schadet es auf keinen Fall, wenn die Kinder ein paar Schirme zusammen legen oder nicht allzu schwere Ausrüstungsgegenstände umhertragen. Vorausgesetzt natürlich, dass sie es nicht anstatt der Schule tun, sondern zusätzlich dazu. Früher haben in Europa die Kinder auch mithelfen müssen. Das ist erst seit vielleicht 50 Jahren nicht mehr so. Fragt mal eure Eltern und Großeltern. Damals hatten wir wesentlich weniger Probleme mit Amok laufenden Schülern und es wurden auch nicht so viele Leute in der U-Bahn von falsch erzogenen Jugendlichen totgeprügelt.

                          Als ich Kind war, musste ich im Gegensatz zu einigen meiner Schulkameraden zwar nicht mehr in der Landwirtschaft helfen, habe aber immer im Herbst bei der Rübenernte ein paar Mark verdient und sehr oft den Eltern meines besten Freundes bei der Pflege des Weinbergs geholfen oder Tiere gefüttert, Stall ausgemistet, etc. Oder ich habe meinem Opa im Garten geholfen, Holz umgeschichtet oder ähnliches. Ich habe eigentlich so gut wie jeden Tag ein paar Stunden gearbeitet. Mir hat das nicht geschadet. Ganz im Gegenteil. Ich bin sogar der Meinung, unsere Kinder und Jugendlichen haben heute viel zu wenig zu tun.

                          Zum Thema Spenden:
                          Ich war früher beruflich oft in Sri Lanka und auch einige male in Südindien. Ich kann Stefans Aussagen nur bekräftigen. Wenn man den Einheimischen etwas gutes tun will, dann sollte man ihnen bezahlte Arbeit geben, anstatt Spenden. Ich habe einmal einer Schule in Sri Lanka Geld gespendet. Mit dem Resultat, dass über 80% davon "versickert" sind, anstatt bei den Kindern anzukommen. Danach habe ich nur noch Sachspenden oder bezahlte Arbeit vermittelt. Ich habe z.B. einer Fachschule kartonweise englische Tabellenbücher beschafft und habe mich intensiv an einer Aktion beteiligt, um Fischern nach dem Tsunami neue Boote zu besorgen, damit sie wieder selbst für sich sorgen können. Das Problem dabei sind meistens irgend welche Beamte, die versuchen Geld abzustauben. Selbst wenn man Sachmittel spenden will, gibt es noch genug Beamte die auf erpresserische Weise versuchen, einem Geld abzuknöpfen. Der Onkel meiner Frau hat früher immer Spielsachen gesammelt und nach Rumänien gefahren. Er hat dann irgend wann damit aufgehört, weil man an der Grenze immer Schmiergeld von ihm verlangt hat, damit er weiter fahren darf. So ungefähr ist es auch in Indien und Sri Lanka. Wenn man nicht bezahlt, muss man sehr viel Geduld mitbringen und wird schikaniert, wo es nur geht.

                          Spenden ist gut. Aber man muss vorher genau überlegen, wem man etwas spendet und was mit dem Geld oder den Sachspenden wirklich geschieht. In letzter Zeit habe ich neben direkten Sachspenden nur Ärzte ohne Grenzen unterstützt und ein wenig auch Wikipedia. Letzteres bringt zwar den Armen nichts, aber ich finde frei verfügbares Wissen einfach unterstützenswert.

                          Wenn ich mal wieder nach Indien oder so komme, werde ich ganz ohne schlechtes Gewissen Kinder stundenweise für mich arbeiten lassen, sie fair bezahlen und Englisch mit ihnen reden.
                          Zuletzt geändert von Micha0365; 29.11.2009, 19:43. Grund: Rechtschreibung ....
                          ----
                          Reine Privatmeinung ohne Zusatz von Konservierungsmitteln und Farbstoffen.
                          100% biologisch abbaubar.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Indienreise

                            Wenn wir hier schon Werbung für einen guten Zweck machen dann will ich auch:



                            Es hilft in jedem Fall wenn man die Verantwortlich Vor-Ort kennt und weiß das Geld kommt da an wo es benötigt wird, aber das wurde ja oben schon erwähnt.
                            In diesem Fall ist die Verantwortliche eine gute, langjährige Freundin, die bis letztes Jahr in München noch gearbeitet hat. Ihr Mann war mal Gleitschirmflieger und hat mir am Anfang meiner Fliegerzeit das Händchen gehalten.
                            Die haben mein vollstes Vertrauen.
                            Leider kann ich der Wasser-für-Indien Sache nicht das gleiche Vertrauen entgegenbringen.

                            Grundsätzlich will wohl jeder, oder sagen wir mal viele, helfen. Aber da bleibt immer dieses Mistrauen, vor allem wenn man Berichte liest, wie sie meine Vorschreiber aus Indien und SriLanka schrieben.

                            Ich glaube nicht das man das Tragen von Gleitschirmen als Kinderarbeiten bezeichnen kann. Kinderarbeit und alles negative, was man damit verbindet ist sehr schlimm, aber diese Kinder im Fluggebiet gehen ja zur Schule und verdienen sich ein paar Mäuse nebenbei. Ich finde das OK. Das habe ich auch gemacht und mir mein erstes Moped verdient. Das war ein ganz tolles Gefühl. Ich hoffe diese Kinder sehen das genau so und nicht als Belastung. Denn das ist meines Erachtens der Unterschied.
                            Noch ein weiterer Gedanke: Almosen annehmen ist sehr, sehr schwer für die eigene Psyche. Ein wenig Geld vedienen, auch wenn es am Ende auf den gleichen Betrag rauskommt ist viel besser.
                            Schlaft gut
                            Chris
                            Ein Flugzeug erfinden ist nichts.
                            Ein Flugzeug bauen ist viel.
                            Fliegen ist alles!
                            Otto Lilienthal

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                              #15
                              AW: Indienreise

                              Wenn wir schon so fröhlich am Werben sind:



                              Die Initiative wurde 2 Tage nach dem Tsunami gegründet und wird von einem Inder gemanaget den ich seit mehr 15 Jahre kenne und dem ich zu 100% vertraue, dass die Spendengelder wirklich den Ärmsten zugute kommen.

                              Was mir sehr gut gefallen hat, war der Gedanke der Hilfe zur Selbsthilfe. So wurden Familien die beim Tsunami das Haus verloren hatten mit Baumaterial und Know how unterstützt, bauen mussten sie das Haus aber schon selbst.

                              Das Kindergartenprojekt wiederrum setzt bei der Bildung der Ärmsten an und ermöglicht Ihnen den Einstieg in die Grundschule in der sie sonst durch die mangelde Vorbildung von vorneherein schwer benachteiligt sind.

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