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Unmögliche Windvorhersage?

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    Unmögliche Windvorhersage?

    Hallo,

    Nach etlichen ähnlichen Beobachtungen die letzten Wochen, möchte ich mal die Frage stellen warum im Winter die Windvorhersagen so schlecht sind.

    Eigentlich möchte man meinen, daß ohne thermische Einflüsse die Vorhersagen besser wären.
    Heutiges Beispiel: Gestern sagte der Wetterdienst Meteomedia für die Region Oberpfalz ( Speziell Startplatz Burgberg Kallmünz) Südwind- ab Mittags auf Südost drehend. ( Was ich zu dem Zeitpunkt beim betrachten der Isobaren nicht einmal nachvollziehen konnte.) Und bis morgen, übermorgen ständig südost Der wind drehte aber heute weiter auf West ( Kann ich noch nachvollziehen) und dann auf Nord bis jetzt In der ganzen Oberpfalz auf Nordost. Bei den jetzigen Isobaren kann aber doch Nordost oder Nord gar nicht möglich sein???!
    Bin auf Morgen gespannt. Müsste meiner Meinung nach Süd oder Südwest sein.
    Vielleicht kann ich was lernen.


    Johann

    #2
    AW: Unmögliche Windvorhersage?

    Hi Seidenschwan,
    Lesen bildet.
    Grüße aus der Pfalz in die Oberpfalz, W.

    Kommentar


      #3
      AW: Unmögliche Windvorhersage?

      Danke, danke.
      Hab`schon so was gedacht. Lese ja auch a bisserl. Aber die frage- wo kommt der Nordwind denn plötzlich her wo doch süd angesagt war?- Ist damit noch nicht beantwortet...

      Gruß aus der Obpflz
      Johann

      Kommentar


        #4
        AW: Unmögliche Windvorhersage?

        In den letzten Wochen waren die Wetterprognosen der Wettermodelle alles andere als zutreffend. Das zeigte sich schon daran, dass zum Teil von einem Modelllauf zum nächsten (6h später...) auch kurzfristig völlig andere Lösungen gerechnet wurden, vor allem im Grenzbereich zwischen dem blockierenden Kältehoch im Osten und den immer wieder anlandenden Atlantiktiefs. Dieser Grenzbereich lag mitten über Deutschlands, mal mehr im Westen, mal auch weiter östlich.

        Grenzbereiche führen immer dazu, dass es dort mehr Turbulenz gibt. Im Wetter findet Turbulenz auf allen Skalen statt, also vom kleinsten Leewirbel bis zum ausgewachsenen Tief. Jedes "große" Tief hat seine Randwirbel (bei klar erkennbarer Struktur auch Randtief genannt), deren genaue Entwicklung und Lage von den Modellen nicht immer erfasst werden können. Dafür sind die Modellgitter zum einen zu grob, zum anderen sind die Prozesse zum Teil auch noch einfach zu chaotisch.

        Solche Randwirbel können freilich dazu führen, dass selbst bei großräumiger Südlage (linksdrehendes großes Tief neben rechtsdrehendem großem Hoch) lokal andere Windströmungen vorherrschen. Und da die Modelle nicht die aktuelle Ist-Situation abbilden, sondern nur eine vor mindestens 6-12 h erwartete, können Windprognose und tatsächlicher Wind schon mal völlig daneben liegen - zumal im Winter, wo durch die sehr bodennahe Grenzschicht, den Anstau von Kaltluftseen etc. eine lokal viel schwerer berechenbare Lage vorherrscht.

        Ich weiß, das ist nun unbefriedigend. Aber gerade im Winter kann ich nur empfehlen, viel mehr noch vor der Fahrt zum Fluggelände die aktuelle Lage im Internet zu checken. Also aktuelle Windwerte abfragen, die aktuelle Windkarte auf Windfinder checken, aber auch die neuesten Satelliten-Loops mit den Bildern der letzten 2 Stunden anschauen. Am Wolkenzug im Satfilm kann man häufig sehr gut jene geänderten Strömungsmuster ausmachen, die in den Prognosen zuvor nicht auftauchen...

        Lucian
        Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
        [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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          #5
          AW: Unmögliche Windvorhersage?

          Hi Luaas,

          die Luftmassen in den Tälern müssten doch bekannt sein, weshalb lässt sich diese Info nicht mit in die Prognosen eingearbeitet werden.

          Gruß Moses

          Kommentar


            #6
            AW: Unmögliche Windvorhersage?

            Zitat von moses Beitrag anzeigen
            Hi Luaas,

            die Luftmassen in den Tälern müssten doch bekannt sein, weshalb lässt sich diese Info nicht mit in die Prognosen eingearbeitet werden.

            Gruß Moses
            Die Luftmassen in den Tälern sind den meisten Modellen NICHT (genau) bekannt. Dafür rechnen die Modelle viel zu grob. GFS beispielsweise rechnet mit einem Gitterabstand von 25 km. Da passen glatt 5 Täler rein, die alle unterschiedlich tief, breit und ausgerichtet sein werden. Im Modell werden deren lokalen "Wetterwerte" aber nur halbwegs "gemittelt" in diesen Punkt einfließen, manchmal sogar auch nur grob geschätzt. Pi mal Dauemn repräsentieren dann vielleicht grad mal 1,5 solcher Gitterpunkte die gesamte Oberpfalz. Wenn jetzt die für den bodennahen Wind relevante Grenzschicht sehr niedrig liegt und damit lokale Phänomene eine noch größere Bedeutung erlangen, kann das Modell schnell mal (lokal gesehen) sehr arg daneben hauen.

            Die üblichen Windprognosen wie Windfinder etc. rechnen zwar mit feinmaschigeren Lokalmodellen (mit Gitterabständen zwischen 3 und 12 km), allerdings beruhen die Randdaten wiederum auf den gröberen Großmodellen. Für manche der kleinräumigen Turbulenzphänomene, die vom Grobmodell nicht erfasst werden, ist dann auch mangels übermittelten "Grundimpulsen" das Feinmodell "blind".

            In ganz Deutschland gibt es gerade mal 11 regelmäßige Sondenaufstiege, die alle 12 Stunden ein genaues (lokales) Bild der Luftschichtung geben. Wetterstationen, die nach WMO-Standard ihre Daten für die "großen" Modelle liefern, gibt es ein paar mehr, aber auch nur mit grober regionaler Abdeckung, s. http://www.wetterzentrale.de/pics/Rdwdmapt.html

            Im Grunde ist es toll, wie gut die Modelle trotz dieser großen Datenlücke im Durchschnitt immer noch eine ganz brauchbare Vorhersage liefern. Aber es gibt halt manche Wetterlagen, bei denen eben nicht das Grobe, sondern das Feine den entscheidenden Unterschied macht. Hier hilft letzten Endes im Kurzfristbereich dann doch nur der Blick aus dem Fenster, auf aktuelle Mess- und Satellitendaten sowie viel Erfahrung mit den lokalen Verhältnissen weiter.

            Lucian
            Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
            [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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              #7
              AW: Unmögliche Windvorhersage?

              Zitat von luaas Beitrag anzeigen
              Jedes "große" Tief hat seine Randwirbel (bei klar erkennbarer Struktur auch Randtief genannt), deren genaue Entwicklung und Lage von den Modellen nicht immer erfasst werden können. Dafür sind die Modellgitter zum einen zu grob, zum anderen sind die Prozesse zum Teil auch noch einfach zu chaotisch.

              Solche Randwirbel können freilich dazu führen, dass selbst bei großräumiger Südlage (linksdrehendes großes Tief neben rechtsdrehendem großem Hoch) lokal andere Windströmungen vorherrschen. Und da die Modelle nicht die aktuelle Ist-Situation abbilden, sondern nur eine vor mindestens 6-12 h erwartete, können Windprognose und tatsächlicher Wind schon mal völlig daneben liegen - zumal im Winter, wo durch die sehr bodennahe Grenzschicht, den Anstau von Kaltluftseen etc. eine lokal viel schwerer berechenbare Lage vorherrscht.

              Ich weiß, das ist nun unbefriedigend. Am Wolkenzug im Satfilm kann man häufig sehr gut jene geänderten Strömungsmuster ausmachen, die in den Prognosen zuvor nicht auftauchen...

              Lucian
              Hallo Lucian,

              Vielen Dank, jetzt verstehe ich warum Nordwind sein kann, auch wenn Süd angesagt ist...

              Johann

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