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Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

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    Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

    Hallo fliieger,


    wie jedes Jahr zu Beginn der Saison stehen zu den anstehenden verlängerten Flugwochenenden die Piloten Schlange und stellen dutzende von Anfragen im Rahmen ihres Flugwetterabonnements. Vielfach werden die selben Hotspots angefahren, doch stets ist die Frage: Wie wird das Wetter da und dort und vor allem, was kann man fliegerisch erwarten. Schon jetzt liegen wieder konkrete Prognoseanfragen vor, teilweise mit dem Wunsch der Beantwortung noch vor kommendem Sonntag. In alter Tradition werden zu diesen Terminen auch heuer wieder öffentliche Flugwetterbesprechungen veröffentlicht. (09.05.2010).

    Quelle: http://www.gleitsegelwetter.de/Meteo...melfahrt-2010/

    Inhalt dieses Artikels wird heute und in den nächsten Tagen sein, wie sich die Wetterlagensituation verändert und welche Auswirkungen dies auf unsere Flugvorhaben und deren Planbarkeit haben wird. Ich versuche diesen Artikel täglich aktuell zu halten. Weitergehende Information und konkrete Prognosen und Trends können aus den Flugwetterprodukten entnommen werden, welche zeitweise auch für Nicht-Abonnenten zur Verfügung stehen. Dieser Artikel selbst wird vollumfänglich öffentlich jederzeit abrufbar sein.

    Nun, was kann man heute schon sagen und was nicht? Nix!

    Großwetterlage vom 03-07.05.2010:

    Seit Tagen befindet sich der Alpenraum in einer markant ausgeprägten Südlage. Ursache hierfür ist eine stark Nord-Süd ausgerichtete Strömungkonstellation (meridional). So fließt über Westeuropa aus Nordost bis Nord sehr kühle Polarluft über Nordsee und Ostatlantik während über Osteuropa mit süd-/südwestlichen Winden feuchte Mittelmeerluft nach Norden transportiert wird. Das Resultat ist eine Luftmassengrenze die besonders stark ausgeprägt ist, da die beiden Luftmassen (Polarluft und Subtropenluft) in ihrer ausgeprägtesten Form vorliegen. Diese Luftmassengrenze verlagerte ihre Position zuletzt soweit nach Osten, dass sich dieses unglaublich dicke Genuatief entwickeln konnte.

    Weitere Entwicklung bis am Wochenende:


    Die Luftmassengrenze verlagert sich wieder etwas nach Westen, so dass die Alpen mit südl. Strömung wieder in den warmen Bereich geraten. Schon heute war Ostösterreich mit 20 Grad ziemlich mild, während in den Westalpen wie gestern schon (franz. Teil) Schnee bis unter 400m gefallen ist. Mit südl. Anströmung bleibt die Zufuhr von feucht-labiler Luft aber weitgehend erhalten. Vorübergehend ist auch keine Front vorhanden und so bestimmt feucht-labiles Tagesgangwetter die Flugmöglichkeiten (wer sie denn findet), geprägt durch tiefbasige Quellungen mit der ein oder anderen Thermikstunde meist vom späten Vormittag bis am frühen Nachmittag. Tiefbasige Quellungen münden v.a. am Samstag vielfach in Schauern, teils gewittrig. Am Sonntag ist dann kurz mal etwas Pause angesagt, denn mit Warmluftzufuhr in der Höhe wird die Schichtung ganz kurz mal etwas stabiler. Die Luftmassengrenze verlagert sich nach Westen.

    Auf und am Montag liegt die Luftmassengrenze dann über Frankreich und in breitem Strom wird feucht-labile Luftmasse mit südwestl. Strömung in den Alpenraum geführt. Sie wird in den Südalpen angestaut, während nördl. vom Hauptkamm einzelne schwache Lee-Effekte auftreten können. Es bildet sich über Mitteleuropa gesamtheitlich eine astreine Tiefdruckrinnenlage aus, ausgerichtet von Südwest nach Nordost. Eingebettet darin ziehen die über Frankreich entstehenden Tiefs zu uns in den Alpenraum. Sie entstehen über Frankreich und Spanien, da dort der Temperaturkontrast zwischen den Luftmassen über dem Meer (kühl) und Land (warm) sowie der Temperaturgradient mit der Höhe am größten ist. Die starken Temperaturkontrase haben eine starke Auswirkung auf die Windsituation. Es entstehen in den verschiedenen Luftschichtungen verschiedene Windrichtungen- und stärken. Damit ist auch die Windscherung besonders groß, was die Tiefdruckentwicklung regelrecht befeuert.

    Ein weiteres Tief wird auf und am Dienstag die Alpen von West nach Ost mit seiner Front überqueren. Dies, nachdem sich in den Nordalpen nochmals kurz föhnige Schübe eingestellt haben, während in den Südalpen eine neue Staulage zu erwarten ist.

    Die weitere Entwicklung am Mittwoch ist im Großen und Ganzen während der letzten Läufe der verschiedenen Mittelfristmodelle ziemlich konstant berechnet worden. So bleibt uns in Mitteleuropa die von Südwest nach Nordost ausgerichtete Luftmassengrenze ziemlich sicher erhalten. Einhergehend mit diesem Szenario würden weitere Randtiefs in der südwestl. Höhenströmung eingelagert den Alpenraum erfassen, mal im Norden mit einer kurze föhnige Phase, mal im Süden von einer kurzen nordföhnigen Rückseitenlage einhergehend. Die Lücken sind wahrscheinlich zu kurz um planbare Flugmöglichkeiten zu ermöglichen.

    -> Ohnehin bedarf es ein paar trockener Tage um die Luftmasse zu entfeuchten, damit auch aus den Hängen die viele Nässe augetrocknet werden kann. In den fliegbaren Lücken werden die Thermikansätze vielfach kurzatmik und eng sein. Also wird es eher eine gesamtheitlich schwierige als echt gut auswertbare Situation.

    Derzeit lässt sich noch nicht im Detail erfassen, wo genau die Luftmassengrenze verläuft. Von ihr hängt es entscheiden ab, ob wir mit einer ausreichend großen Zwischenhochlücke rechnen können die für einzelne Tage brauchbares Flugwetter ermöglich oder nicht. Es ist aber schon so, dass eine größere Veränderung der Großwetterlage ist um zu einem kompletten Witterungswechsel führen zu können. Diese Möglichkeit hat derzeit eine eher geringe Eintrefferchance, das die Luftmassenkontraste und die extreme Breite ihrer Strömungen absehbar dies bis Mitte nächste Woche nicht zulassen.


    Quelle: Wetterzentrale.de

    Schwarz dargestellt ist die Luftmassengrenze, die westl. des Alpenraumes liegt. Die milde Südwestströmung mit Subtropenluft wird in Form roter, die kalte Polarluft in blauer Farbe dargestellt. Wer findet die kleine Tiefdruckentwicklung in dieser Höhenwetterkarte?

    Fazit:

    Morgen wieder in den Artikel reinschauen, denn heute lässt sich nicht einmal erahnen, welcher Alpenteil begünstigt sein wird. Damit ist auch keine auch nur annähernde Planung möglich.

    Nächste Aktuallisierung: Vorraussichtlich Freitagabend. Der grobe Trend kann aus dem Quickcheck in der GFS-Alpen-Flugwetterprognose entnommen werden.
    Zuletzt geändert von Stefan Hörmann; 06.05.2010, 18:34.
    http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

    #2
    AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

    danke für deine prognosen.

    unschön...
    Zuletzt geändert von lemma; 06.05.2010, 20:07.

    Kommentar


      #3
      AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

      Herzlichen Dank, Stefan. Kannst Du mir Dummbatz mal erklären, warum eine erhöhte Scherungsaktivität die Tiefdruckentwicklung beschleunigt?

      Lg
      Bernd

      Kommentar


        #4
        AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

        Zitat von El Zorro Beitrag anzeigen
        Herzlichen Dank, Stefan. Kannst Du mir Dummbatz mal erklären, warum eine erhöhte Scherungsaktivität die Tiefdruckentwicklung beschleunigt?

        Lg
        Bernd
        Hallo Bernd,

        boah, was ne einfache Fragestellung. Wenn sie nur so einfach
        und für alle auch so einfach verständlich erklärt werden könnte. :-)

        Ich probiers mal.

        Dort wo Windscherung herrscht, wird der Luft ein Drehimpuls
        versetzt und gemäß des Drehimpulserhaltunsgesetzes will dieser
        erhalten bleiben. Gleichzeitig wird dessen Betrag mit zunehmender
        Höhe immer größer.

        Beispiel 1: Renn mal mit einer Schulter gegen eine Mauer, und schau
        was passiert. Ohne Reibung würdest Du Dich ewig weiterdrehen,
        und so wie Lemma gestern im Bild gezeigt, zum Ko**** anfangen. :-)
        Streck dabei den freien Arm aus, erst einwenig, dann viel mehr und
        schau was mit den Kräften (Fliehkraft=Zentrifugalkraft) passiert.
        Das selbe passiert auch mit der Luft.

        Beispiel 2: Nimm einen Kegel, bohre am engen und weiten Durchmesser
        ein Loch rein, fülle ihn mit Wasser (läuft raus, ok ok...). Nun drehst Du
        den Kegel. Dort wo der Durchmesser klein ist, wird das Wasser weniger
        weit zur Seite geschleudert. Der Drehimpuls ist klein. Dort wo der
        Durchmesser größer ist, wird das Wasser weiter weg geschleudert,
        da der Drehimpuls größer ist. Irgendwann bist Du nass und hast die
        Schnauze voll von diesem Experiment. :-)

        -> Mit der Luft passiert im Prinzip das gleiche, nur dass die Luft die
        nach oben hin zur Seite verloren geht, ersetzt werden muss, gemäß
        des Masseerhaltungsgesetzes. Wenn oben was verloren geht, wird
        die Luftsäule gestreckt. Es entsteht Unterdruck der durch den
        Luftmassenfluss ersetzt werden will. Und je mehr Drehimpuls durch
        Windscherung zugeführt wird, umso labiler wirds, umso besser steigts
        umso besser das Tief, umso übler für uns, wie derzeit und in nächster
        Zeit. :-(((

        Hier mal ne einfache Skizze.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dreh.jpg
Ansichten: 1
Größe: 30,7 KB
ID: 809833

        Schwarz der Drichter, blau die Luft die zur Seite weggeschleudert
        wird, rot die Drehrichtung. Violett die Strömungsrichtung der Luft.

        Das ist auch der Grund, warum man im Sommer bei 35°C und bollen
        Hitze oftmals keine starken Gewitter bekommt, obwohl die Medien
        dies provezeihen. Wirklich gute Gewitter leben von st. Windscherung,
        da dadurch der Drehumpuls und die Labilität erhöht wird. Es braucht
        wenig Enegie um die Gewitter auslösen zu lassen.

        Hoffe erklärt zu haben.

        Viele Grüße,
        Stefan
        Zuletzt geändert von Stefan Hörmann; 07.05.2010, 19:23.
        http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

        Kommentar


          #5
          AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

          Hi Stefan,
          sehr humorvoll und griffig erklärt!

          An ein zwei Sachen häng ich aber noch:
          Zitat von Stefan Hörmann Beitrag anzeigen

          Dort wo Windscherung herrscht, wird der Luft ein Drehimpuls
          versetzt und gemäß des Drehimpulserhaltunsgesetzes will dieser
          erhalten bleiben. Gleichzeitig wird dessen Betrag mit zunehmender
          Höhe immer größer.
          1. Welcher Betrag wird mit zunehmender Höhe größer? Die Scherungskräfte wegen den höheren Geschwindigkeiten der Luftmasse(n)?

          2. Kannst Du das mit der "Streckung" der Luftsäule noch näher erläutern? Wieso "Streckung"?
          Der Unterdruck ist soweit klar, dass er entsteht, wenn oben etwas weggeführt wird. (Wohin eigentlich? Bastelt sich da ein Hoch draus? )

          Sorry, wenn ich nerve...
          Und Danke für die Mühe!

          Bernd

          Kommentar


            #6
            AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

            Zitat von El Zorro Beitrag anzeigen
            Hi Stefan,
            sehr humorvoll und griffig erklärt!

            An ein zwei Sachen häng ich aber noch:

            1. Welcher Betrag wird mit zunehmender Höhe größer? Die Scherungskräfte wegen den höheren Geschwindigkeiten der Luftmasse(n)?
            Guten Morgen Bernd,

            der Drehimpuls, also die Wirbelhaftigkeit des Luftteilchens wird größer mit zunehmender
            Höhe, denn die Luftsäule dehnt sich mit der Höhe aus, wie der Thermikbart auch.

            2. Kannst Du das mit der "Streckung" der Luftsäule noch näher erläutern? Wieso "Streckung"?
            Nimm eine Fahrradpumpe und halte am Auslass den Daumen drauf. Nun ziehst Du die
            Pumpe auf. Du streckst damit die Luftsäule. Dass das nicht real geschieht führt dazu
            dass die Masseerhaltung einsetzt und Luft von unten nachgesaugt wird. Nur weil eben
            nie real was fehlt, gibt es Ausgleichskräfte die auf entstehende Kräfet wirken und damit
            immer auch Wettergeschehen und Thermik verursachen.

            Der Unterdruck ist soweit klar, dass er entsteht, wenn oben etwas weggeführt wird. (Wohin eigentlich? Bastelt sich da ein Hoch draus? )
            Wir haben ein Tief:
            In der Höhe wird Luft zur Seite abgeführt (Divergenz = Auseinanderfließen) und sinkt an
            den Seiten wieder ab. Absinkende Luft = Hochdruck.
            Am Boden wird die Luft zum Kern hin angesaugt (Konvergenz = Zusammenfließen) und
            steigt auf. Aufsteigende Luft = Tiefdruck.

            Ein schönes simples erklärendes Bild gibts bei Physik for Kids.

            Ohne Hoch kein Tief, ohne Tief kein Hoch, doch wo ist der Anfang? Den Anfang macht
            die Sonne, nur derzeit mit Fluch- statt Flugwetter. :-(

            Sorry, wenn ich nerve...
            Und Danke für die Mühe!
            Nerven tut ja wohl mehr das Sauwetter und an der gezeigten Entwicklung hat sich
            während der letzten 36 Stunden nichts wirkliches getan. Dazu aber später mehr in
            einem neuen Post in diesem Thread.

            Viele Grüße,
            Stefan
            Zuletzt geändert von Stefan Hörmann; 08.05.2010, 07:38.
            http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

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              #7
              AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

              Update von Freitag, dem 07.05.2010 - 19 Uhr

              Leider zeigen die Modelle genau dies was ich gestern schon vermutet habe und was aus der Erfahrung mit derartigen Großwetterlagen heraus zu erwarten war Die Großwetterlage mit den Luftmassenvorstößen bleiben auch weiterhin Garant für den Fortbestand der feucht-labilen Wetterlage mit einer ausgeprägten Tiefdruckrinne welche über ganz Mitteleuropa zu sehr wechselhaftem Wetter führt. Allenfalls bieten die Vormittage nutzbare Lücken, gefolgt von Schauern oder Gewittern jeweils an den Nachmittagen. Alles in allem, nichts neues und vor allem keine nennenswerte Besserung die vermeldet werden kann.

              Leicht begünstigt könnten ab Mittwoch das Flugwetter mit leichten südföhnigen Effekten in den zentr. und östl. Alpen sein. Allderdings ebenfalls in der labilen Luft. Es bleibt im Prinzip vollkommen undplanbar und wirklich nutzbares Thermik- oder gar XC-Wetter, das kann unzureichend erfasst werden.

              Update von Samstag, den 08.05.2010 - 19 Uhr

              Nichts neues aus der Wetterküche. In der gesamten nächsten Woche bleibt die Tiefdruckrinne über ganz Mitteleuropa liegen und gesamtheitlich dominiert feucht-labiles Luftmassenwetter. Man sagt auch Luftmassensumpf dazu. Es kommt permanent die zu dieser Jahreszeit maximalst mögliche feucht-labilste Luft zu uns. Schauer und Gewitter werden uns das fürchten lehren, nicht nur in der Luft, wenn..., sondern auch weil sie lokal nicht vorhersagbar sein werden, von keinem irdischen Meteorologen noch vom schlausten Elektronenhirn.

              Versuch es doch. Stell ein Topf mit Wasser auf den Herd und erhitze das Wasser. Nun sagst Du vorher, wo genau, ganz genau, die ersten Luftbläschen aufsteigen. Unmöglich? Genau! Begünstigt könnten in der süd-/südwestl. Strömung zeitweise die Bereiche nördl. vom Haupkamm sein wo schwache Lee-Effekte leicht begünstigend eingreifen könnten und die Gewitterschauer vielleicht mal um die ein oder andere Stunde hinauszögern. Dann fliegt es auch mal hier und da.

              Damit bestätigt sich leider leider leider (*schief*) auch heute der Trend, dass es die Mutter morgen gebietsweise doch etwas besser haben wird als der Vater an Christi Himmelfahrt. Leider bleibt die Großwetterlage insgesamt in sich sehr stimmig und wird von den verschiedenen Mittelfristmodellen auch so konsequent prognostiziert. Die Abweichungen sind dabei während der letzten Modelläufe erstaunlich gering geblieben.

              Ein Omegahoch wäre jetzt genau richtig. Das ist sogar vorhanden, nur 3000km zuweit im Westen. Es sorgt an seiner Ostflanke auf dem Atlantik dafür, dass die kältest mögliche Luft aus der Polarregion über den Atlantik nach Süden verfrachtet wird und über Westeuropa Tiefdruckgebiete entstehen lässt, die mit südwestl. Strömung in der Tiefdruckrinne eingelagert genau zu uns gelangen und das Flugwetter sehr, sehr unbeständig und feucht-labil gestalten.

              Soviel "rote Farbe " musste ich noch nie aus dem Farbtopf des Wettergeschehens schöpfen.

              Das nächstes Update am Sonntagabend, irgendwann. Ändert sich wahrscheinlich eh net
              soviel.

              Viele Grüße,
              Stefan
              http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

              Kommentar


                #8
                AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                Zitat von Stefan Hörmann Beitrag anzeigen
                Ein Omegahoch wäre jetzt genau richtig. Das ist sogar vorhanden, nur 3000km zuweit im Westen. Es sorgt an seiner Ostflanke auf dem Atlantik dafür, dass die kältest mögliche Luft aus der Polarregion über den Atlantik nach Süden verfrachtet wird und über Westeuropa Tiefdruckgebiete entstehen lässt, die mit südwestl. Strömung in der Tiefdruckrinne eingelagert genau zu uns gelangen und das Flugwetter sehr, sehr unbeständig und feucht-labil gestalten.
                Ist die Tatsache das Omega Lagen so stabil sind auch der Grund warums uns in der
                Randlage so lange anhaltendes Schlechtwetter bringt?

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                  #9
                  AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                  Zitat von Michael83 Beitrag anzeigen
                  Ist die Tatsache das Omega Lagen so stabil sind auch der Grund warums uns in der
                  Randlage so lange anhaltendes Schlechtwetter bringt?
                  Hallo Michael,

                  leider ja, vor allem wenn das Omega eine sehr große Nord- Südausdehnung hat.
                  Damit hat auch am Ostrand des Hochs die Kaltluft eine gut geschmierte Rutsche
                  nach Süden wo die Kaltluft wenig kämpfen muss um voranzukommen. Irgendwann
                  sind die Temperaturkontraste zwischen den Luftmassen (o. Meer-/Land) groß genug,
                  damit sich Windscherung, Hebung und Tiefdruck- mit Frontenentwicklung einstellt.

                  Solche Wetterlagen (meridonal = Nord<->Süd Strömunsgrichtung) sind meist sehr
                  beständig und eine Umstellung dauert eine ganze Weile. Wurde gestern schon gefragt,
                  ob man nun den Mai schon komplett abschreiben kann. Definitiv nein, das wäre jetzt
                  Würfelei.

                  Viele Grüße,
                  Stefan
                  http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                    Noch weiter westlich als Dein Omega hoch liegt ebenfalls ein Tief das mich Gestern in Washington gegroundet hat. Spätestens seit Gestern weis ich dass die Piloten auch Landen können und nicht nur Knöppsche drügge

                    Schon echt krass wenn Du genaus weisst das die Lage des FLugzeugs mit der Landebahn so garnicht übereinstimmt - und zwar nicht nur um eine paar Grad - und der Kollege im Cockpit in den letzten Sekunden den Flieger ausrichtet. Gegen die Bedingung auf dem gestrigen Flug ist Frühjahrsthermik Sänftenschaukeln....

                    so long - wenigstens ist das Wetter zuhause auch nicht gerade Tütenfliegbar

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                      Zitat von foehnflieger Beitrag anzeigen
                      Schon echt krass wenn Du genaus weisst das die Lage des FLugzeugs mit der Landebahn so garnicht übereinstimmt - und zwar nicht nur um eine paar Grad - und der Kollege im Cockpit in den letzten Sekunden den Flieger ausrichtet. Gegen die Bedingung auf dem gestrigen Flug ist Frühjahrsthermik Sänftenschaukeln....
                      Wenn du dir jetzt noch merkst dass man das ganze "Slippen" nennt und von den Piloten ausgiebig geübt wird und nix besonders ist, kannst du das Wissen auch noch im nächsten OT-Beitrag anbringen, oder gleich Twittern.

                      -Klaus
                      skyfool.de / PARAGLIDING, PARAMOTORING AND MORE

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                        Hallo Stefan, sorry, aber ich muss nochmal auf den Drehimpuls zurückkommen:

                        Wie grossräumig muss ich mir so ein Wirbel vorstellen? Also: um ein Unterdruck entstehen zu lassen, können es ja keine viele kleine Wirbelchen sein, vielmehr muss es ja was grösseres sein!?

                        Ich nehme an, dass die höheren Windgeschwindigkeiten, die in den oberen Schichten auftreten auch in den Stärke der Wirbelhaftigkeit mit einfliesst - korrekt?

                        Es wurde irgendwo erklärt, dass man sich die Wirbelentstehung etwa so vorstellen kann, wie ein Paddel, dass man in zwei entgegengesetzt fliessende Strömungen quer reinstellt --> das Paddel dreht sich dann.

                        Ich leite mir daraus ab, dass es zwei grossräumigere Luftmassenbewegungen sein müssen, von denen wir hier sprechen, damit sich daraus ein Unterdruck/ vertikaler Luftmassentransport bilden kann...

                        Viele Grüße
                        Bernd

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                          Hallo Klaus !

                          Wenn auch nicht das Thema,aber Passagierflugzeuge slippen normalerweise nicht.
                          Slippen ist bewußt "über kreuz" betätigen von Seiten und Querruder.
                          Dies wird u.A. zum Höhenabbau (GZ Reduzierung) bei kleineren Flugzeugen eingesetzt.
                          Große Maschinen steuern ihren Gleitpfad in 1.Linie mit der Triebwerksleistung.
                          Wenn ein großes Flugzeug aufgrund von Seitenwind mit der Längsachse schräg zur Landebahn anfliegt,ist das ein Vorhalten.Bei starkem Seitenwind wird der Vorhaltewinkel größer und kann dem Passagier "unheimlich" vorkommen.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                            Hallo,

                            ist hat sich leider nichts zum Bessern hin entwickelt. Die Großwetterlage ist für
                            kurzfristige Veränderungen derzeit einfach viel zu stabil auf Sauwetter eingestellt.
                            Zwar gibt es bis am Wochenende immer wieder kurze Phasen mit Auflockerungen
                            und Quellungen im Wechsel mit gelegentlich fliegbaren Phasen, aber höchsten sind
                            diese mäßig unter tiefbasigen Quellis die uns gerne und jederzeit nachmassen wollen.

                            Vor allem für Morgen habe ich ne Überraschung. Der Föhn machts möglich. Eh,
                            Föhnfliegen, der Hörmann spinnt doch. :-) naja. Es gibt ein paar ganz namhafte
                            Piloten die das ganz konkret angefragt haben und konsequent verfolgen.

                            Man kann einfach jetzt "Auf gut Glück" irgendwohin düsen und das mitnehmen was
                            einem angeboten wird. Tiefbasige Thermikansatze gibt es, etwas Sonne auch, doch
                            wo genau es dann echt auch mal kurz nutzbar wird ist erstmal ein sehr selektiver und
                            nahezu unplanbarer Zustand. Erst am Wochenende gibt es in den Südalpen Lichtblicke.

                            Die im Eingangspost beschriebene Luftmassengrenze kommt nämlich so allmählich in
                            die Gänge und verändert seine Lage von SW-> NO gerichtet auf SO-NW gerichtet.
                            Das bedeutet Nordwestlage, mit mehr Wind und Lee-Effekten, so dass in den Südalpen
                            es mal wenigstens abtrocknen kann. Doch eine durchgreifende Wetteränderung ist auch
                            das noch nicht, vielmehr kann es die Überleitung zu einer für einen Alpenteil günstigeren
                            Wetterlage sein. Dass Bewegung in die Wetterküche kommt ist erstmal wichtig um aus
                            dem Luftmassensumpf derzeit herauszukommen.

                            Wie schrieb ich heute morgen im Titel zur Morgenprognose:

                            "Unsere Thermik- und Streckenflugvorhaben können vorab gemütlich auf Pfingsten verlegt werden."

                            Das ist auch heute Abend noch so.

                            Schönen Abend (naja),
                            Stefan
                            http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

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                              #15
                              AW: Christi Himmelfahrt naht - Ob uns das Wetter narrt?

                              Hallo Stefan,

                              vielen Dank für deine Ausführungen!

                              Ich würde gerne aus dem Luftmassensumpf einigermaßen raus... gibt es Alternativen, die mit etwas weiteren Autofahrten zu erreichen sind???

                              LG,
                              Claudia

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