Hallo fliieger,
wie jedes Jahr zu Beginn der Saison stehen zu den anstehenden verlängerten Flugwochenenden die Piloten Schlange und stellen dutzende von Anfragen im Rahmen ihres Flugwetterabonnements. Vielfach werden die selben Hotspots angefahren, doch stets ist die Frage: Wie wird das Wetter da und dort und vor allem, was kann man fliegerisch erwarten. Schon jetzt liegen wieder konkrete Prognoseanfragen vor, teilweise mit dem Wunsch der Beantwortung noch vor kommendem Sonntag. In alter Tradition werden zu diesen Terminen auch heuer wieder öffentliche Flugwetterbesprechungen veröffentlicht. (09.05.2010).
Quelle: http://www.gleitsegelwetter.de/Meteo...melfahrt-2010/
Inhalt dieses Artikels wird heute und in den nächsten Tagen sein, wie sich die Wetterlagensituation verändert und welche Auswirkungen dies auf unsere Flugvorhaben und deren Planbarkeit haben wird. Ich versuche diesen Artikel täglich aktuell zu halten. Weitergehende Information und konkrete Prognosen und Trends können aus den Flugwetterprodukten entnommen werden, welche zeitweise auch für Nicht-Abonnenten zur Verfügung stehen. Dieser Artikel selbst wird vollumfänglich öffentlich jederzeit abrufbar sein.
Nun, was kann man heute schon sagen und was nicht? Nix!
Großwetterlage vom 03-07.05.2010:
Seit Tagen befindet sich der Alpenraum in einer markant ausgeprägten Südlage. Ursache hierfür ist eine stark Nord-Süd ausgerichtete Strömungkonstellation (meridional). So fließt über Westeuropa aus Nordost bis Nord sehr kühle Polarluft über Nordsee und Ostatlantik während über Osteuropa mit süd-/südwestlichen Winden feuchte Mittelmeerluft nach Norden transportiert wird. Das Resultat ist eine Luftmassengrenze die besonders stark ausgeprägt ist, da die beiden Luftmassen (Polarluft und Subtropenluft) in ihrer ausgeprägtesten Form vorliegen. Diese Luftmassengrenze verlagerte ihre Position zuletzt soweit nach Osten, dass sich dieses unglaublich dicke Genuatief entwickeln konnte.
Weitere Entwicklung bis am Wochenende:
Die Luftmassengrenze verlagert sich wieder etwas nach Westen, so dass die Alpen mit südl. Strömung wieder in den warmen Bereich geraten. Schon heute war Ostösterreich mit 20 Grad ziemlich mild, während in den Westalpen wie gestern schon (franz. Teil) Schnee bis unter 400m gefallen ist. Mit südl. Anströmung bleibt die Zufuhr von feucht-labiler Luft aber weitgehend erhalten. Vorübergehend ist auch keine Front vorhanden und so bestimmt feucht-labiles Tagesgangwetter die Flugmöglichkeiten (wer sie denn findet), geprägt durch tiefbasige Quellungen mit der ein oder anderen Thermikstunde meist vom späten Vormittag bis am frühen Nachmittag. Tiefbasige Quellungen münden v.a. am Samstag vielfach in Schauern, teils gewittrig. Am Sonntag ist dann kurz mal etwas Pause angesagt, denn mit Warmluftzufuhr in der Höhe wird die Schichtung ganz kurz mal etwas stabiler. Die Luftmassengrenze verlagert sich nach Westen.
Auf und am Montag liegt die Luftmassengrenze dann über Frankreich und in breitem Strom wird feucht-labile Luftmasse mit südwestl. Strömung in den Alpenraum geführt. Sie wird in den Südalpen angestaut, während nördl. vom Hauptkamm einzelne schwache Lee-Effekte auftreten können. Es bildet sich über Mitteleuropa gesamtheitlich eine astreine Tiefdruckrinnenlage aus, ausgerichtet von Südwest nach Nordost. Eingebettet darin ziehen die über Frankreich entstehenden Tiefs zu uns in den Alpenraum. Sie entstehen über Frankreich und Spanien, da dort der Temperaturkontrast zwischen den Luftmassen über dem Meer (kühl) und Land (warm) sowie der Temperaturgradient mit der Höhe am größten ist. Die starken Temperaturkontrase haben eine starke Auswirkung auf die Windsituation. Es entstehen in den verschiedenen Luftschichtungen verschiedene Windrichtungen- und stärken. Damit ist auch die Windscherung besonders groß, was die Tiefdruckentwicklung regelrecht befeuert.
Ein weiteres Tief wird auf und am Dienstag die Alpen von West nach Ost mit seiner Front überqueren. Dies, nachdem sich in den Nordalpen nochmals kurz föhnige Schübe eingestellt haben, während in den Südalpen eine neue Staulage zu erwarten ist.
Die weitere Entwicklung am Mittwoch ist im Großen und Ganzen während der letzten Läufe der verschiedenen Mittelfristmodelle ziemlich konstant berechnet worden. So bleibt uns in Mitteleuropa die von Südwest nach Nordost ausgerichtete Luftmassengrenze ziemlich sicher erhalten. Einhergehend mit diesem Szenario würden weitere Randtiefs in der südwestl. Höhenströmung eingelagert den Alpenraum erfassen, mal im Norden mit einer kurze föhnige Phase, mal im Süden von einer kurzen nordföhnigen Rückseitenlage einhergehend. Die Lücken sind wahrscheinlich zu kurz um planbare Flugmöglichkeiten zu ermöglichen.
-> Ohnehin bedarf es ein paar trockener Tage um die Luftmasse zu entfeuchten, damit auch aus den Hängen die viele Nässe augetrocknet werden kann. In den fliegbaren Lücken werden die Thermikansätze vielfach kurzatmik und eng sein. Also wird es eher eine gesamtheitlich schwierige als echt gut auswertbare Situation.
Derzeit lässt sich noch nicht im Detail erfassen, wo genau die Luftmassengrenze verläuft. Von ihr hängt es entscheiden ab, ob wir mit einer ausreichend großen Zwischenhochlücke rechnen können die für einzelne Tage brauchbares Flugwetter ermöglich oder nicht. Es ist aber schon so, dass eine größere Veränderung der Großwetterlage ist um zu einem kompletten Witterungswechsel führen zu können. Diese Möglichkeit hat derzeit eine eher geringe Eintrefferchance, das die Luftmassenkontraste und die extreme Breite ihrer Strömungen absehbar dies bis Mitte nächste Woche nicht zulassen.
Quelle: Wetterzentrale.de
Schwarz dargestellt ist die Luftmassengrenze, die westl. des Alpenraumes liegt. Die milde Südwestströmung mit Subtropenluft wird in Form roter, die kalte Polarluft in blauer Farbe dargestellt. Wer findet die kleine Tiefdruckentwicklung in dieser Höhenwetterkarte?
Fazit:
Morgen wieder in den Artikel reinschauen, denn heute lässt sich nicht einmal erahnen, welcher Alpenteil begünstigt sein wird. Damit ist auch keine auch nur annähernde Planung möglich.
Nächste Aktuallisierung: Vorraussichtlich Freitagabend. Der grobe Trend kann aus dem Quickcheck in der GFS-Alpen-Flugwetterprognose entnommen werden.
wie jedes Jahr zu Beginn der Saison stehen zu den anstehenden verlängerten Flugwochenenden die Piloten Schlange und stellen dutzende von Anfragen im Rahmen ihres Flugwetterabonnements. Vielfach werden die selben Hotspots angefahren, doch stets ist die Frage: Wie wird das Wetter da und dort und vor allem, was kann man fliegerisch erwarten. Schon jetzt liegen wieder konkrete Prognoseanfragen vor, teilweise mit dem Wunsch der Beantwortung noch vor kommendem Sonntag. In alter Tradition werden zu diesen Terminen auch heuer wieder öffentliche Flugwetterbesprechungen veröffentlicht. (09.05.2010).
Quelle: http://www.gleitsegelwetter.de/Meteo...melfahrt-2010/
Inhalt dieses Artikels wird heute und in den nächsten Tagen sein, wie sich die Wetterlagensituation verändert und welche Auswirkungen dies auf unsere Flugvorhaben und deren Planbarkeit haben wird. Ich versuche diesen Artikel täglich aktuell zu halten. Weitergehende Information und konkrete Prognosen und Trends können aus den Flugwetterprodukten entnommen werden, welche zeitweise auch für Nicht-Abonnenten zur Verfügung stehen. Dieser Artikel selbst wird vollumfänglich öffentlich jederzeit abrufbar sein.
Nun, was kann man heute schon sagen und was nicht? Nix!
Großwetterlage vom 03-07.05.2010:
Seit Tagen befindet sich der Alpenraum in einer markant ausgeprägten Südlage. Ursache hierfür ist eine stark Nord-Süd ausgerichtete Strömungkonstellation (meridional). So fließt über Westeuropa aus Nordost bis Nord sehr kühle Polarluft über Nordsee und Ostatlantik während über Osteuropa mit süd-/südwestlichen Winden feuchte Mittelmeerluft nach Norden transportiert wird. Das Resultat ist eine Luftmassengrenze die besonders stark ausgeprägt ist, da die beiden Luftmassen (Polarluft und Subtropenluft) in ihrer ausgeprägtesten Form vorliegen. Diese Luftmassengrenze verlagerte ihre Position zuletzt soweit nach Osten, dass sich dieses unglaublich dicke Genuatief entwickeln konnte.
Weitere Entwicklung bis am Wochenende:
Die Luftmassengrenze verlagert sich wieder etwas nach Westen, so dass die Alpen mit südl. Strömung wieder in den warmen Bereich geraten. Schon heute war Ostösterreich mit 20 Grad ziemlich mild, während in den Westalpen wie gestern schon (franz. Teil) Schnee bis unter 400m gefallen ist. Mit südl. Anströmung bleibt die Zufuhr von feucht-labiler Luft aber weitgehend erhalten. Vorübergehend ist auch keine Front vorhanden und so bestimmt feucht-labiles Tagesgangwetter die Flugmöglichkeiten (wer sie denn findet), geprägt durch tiefbasige Quellungen mit der ein oder anderen Thermikstunde meist vom späten Vormittag bis am frühen Nachmittag. Tiefbasige Quellungen münden v.a. am Samstag vielfach in Schauern, teils gewittrig. Am Sonntag ist dann kurz mal etwas Pause angesagt, denn mit Warmluftzufuhr in der Höhe wird die Schichtung ganz kurz mal etwas stabiler. Die Luftmassengrenze verlagert sich nach Westen.
Auf und am Montag liegt die Luftmassengrenze dann über Frankreich und in breitem Strom wird feucht-labile Luftmasse mit südwestl. Strömung in den Alpenraum geführt. Sie wird in den Südalpen angestaut, während nördl. vom Hauptkamm einzelne schwache Lee-Effekte auftreten können. Es bildet sich über Mitteleuropa gesamtheitlich eine astreine Tiefdruckrinnenlage aus, ausgerichtet von Südwest nach Nordost. Eingebettet darin ziehen die über Frankreich entstehenden Tiefs zu uns in den Alpenraum. Sie entstehen über Frankreich und Spanien, da dort der Temperaturkontrast zwischen den Luftmassen über dem Meer (kühl) und Land (warm) sowie der Temperaturgradient mit der Höhe am größten ist. Die starken Temperaturkontrase haben eine starke Auswirkung auf die Windsituation. Es entstehen in den verschiedenen Luftschichtungen verschiedene Windrichtungen- und stärken. Damit ist auch die Windscherung besonders groß, was die Tiefdruckentwicklung regelrecht befeuert.
Ein weiteres Tief wird auf und am Dienstag die Alpen von West nach Ost mit seiner Front überqueren. Dies, nachdem sich in den Nordalpen nochmals kurz föhnige Schübe eingestellt haben, während in den Südalpen eine neue Staulage zu erwarten ist.
Die weitere Entwicklung am Mittwoch ist im Großen und Ganzen während der letzten Läufe der verschiedenen Mittelfristmodelle ziemlich konstant berechnet worden. So bleibt uns in Mitteleuropa die von Südwest nach Nordost ausgerichtete Luftmassengrenze ziemlich sicher erhalten. Einhergehend mit diesem Szenario würden weitere Randtiefs in der südwestl. Höhenströmung eingelagert den Alpenraum erfassen, mal im Norden mit einer kurze föhnige Phase, mal im Süden von einer kurzen nordföhnigen Rückseitenlage einhergehend. Die Lücken sind wahrscheinlich zu kurz um planbare Flugmöglichkeiten zu ermöglichen.
-> Ohnehin bedarf es ein paar trockener Tage um die Luftmasse zu entfeuchten, damit auch aus den Hängen die viele Nässe augetrocknet werden kann. In den fliegbaren Lücken werden die Thermikansätze vielfach kurzatmik und eng sein. Also wird es eher eine gesamtheitlich schwierige als echt gut auswertbare Situation.
Derzeit lässt sich noch nicht im Detail erfassen, wo genau die Luftmassengrenze verläuft. Von ihr hängt es entscheiden ab, ob wir mit einer ausreichend großen Zwischenhochlücke rechnen können die für einzelne Tage brauchbares Flugwetter ermöglich oder nicht. Es ist aber schon so, dass eine größere Veränderung der Großwetterlage ist um zu einem kompletten Witterungswechsel führen zu können. Diese Möglichkeit hat derzeit eine eher geringe Eintrefferchance, das die Luftmassenkontraste und die extreme Breite ihrer Strömungen absehbar dies bis Mitte nächste Woche nicht zulassen.
Quelle: Wetterzentrale.de
Schwarz dargestellt ist die Luftmassengrenze, die westl. des Alpenraumes liegt. Die milde Südwestströmung mit Subtropenluft wird in Form roter, die kalte Polarluft in blauer Farbe dargestellt. Wer findet die kleine Tiefdruckentwicklung in dieser Höhenwetterkarte?
Fazit:
Morgen wieder in den Artikel reinschauen, denn heute lässt sich nicht einmal erahnen, welcher Alpenteil begünstigt sein wird. Damit ist auch keine auch nur annähernde Planung möglich.
Nächste Aktuallisierung: Vorraussichtlich Freitagabend. Der grobe Trend kann aus dem Quickcheck in der GFS-Alpen-Flugwetterprognose entnommen werden.
Kommentar