Ankündigung

**Thomas Gietl** · 09.06.2001, 11:01

Tempauswertung beim TN

Folgene Information habe ich zur Tempauswertung in der Newsgroup erhalten.

Hari schrieb folgendes

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Der TEMP wird beim Topnavigator nur im Zentrierdisplay angezeigt. (Der TN
wechselt bei Steigen vom Mapdisplay in das Zentrierdisplay).
Und zwar gibt die Grafik die Übertemperaturgrafikkurve und den
Übertemperaturbalken (das ist der waagrechte Strich oben an der Grafik) im
Bereich +/- 300 m um die Pilotenhöhe in die Vertikale gedreht an. der Bereich
wird selbstverständlich nur soweit angezeigt, wie er bereits erflogen wurde.

Die Länge des Übertemperaturbalkens zeigt die Übertemperatur des Aufwindes
gegenüber der Temperatur der nicht steigenden Umgebungsluftmassen an. Geht der
Balken jetzt bis zum rechten Displayrand, so bedeutet das eine Übertemperatur
von +2,5 GradC. Die Übertemperaturgrafik zeigt wie dir links im Display
danebenstehende Barogrammgrafik die letzten 5 Flugminuten auf +/- 300 m an. Du
kannst also jedem Höhenpunkt der Barogrammgrafik rechts daneben dei jeweilige
*Übertemperatur in der Übertemperaturgrafik zuordnen.

Geht bei zunehmender Höhe in der Barogrammgrafik die Übertemperaturgrafikkurve
gegen die 0-Achse , so erkennst du, das die Übertemperatur der Steigenden
Luftmasse gegenüber der nichtsteigenden Luftmasse abnimmt. Das bedeutet, daß das
Steigen mit zunehmender Höhe abnimmt, bis es schließlich bei 0 GradC
Übertemperatur aufhört.

Die Zahl G gibt den Temperaturgradienten in Grad Celsius pro 100 m an und gibt
dir die Qualität der Thermik an. Gute Thermik liegt bei G -0,8 bis -1,1 Wenn G
invers erscheint, so fehlen die aktuellen Temperaturwerte in dieser Höhe, weil
sie noch nicht erflogen wurden.

Wenn du jetzt die Softwareversion V4.02-F in deinem Topnavigator hast (erkennst
du, wenn nach dem Einschalten rechts oben im Display ein großes F angezeigt wird
und solltest du eigentlich haben, denn sonnst wird dir dein TN seit 1. Januar
2001 irreale Datumswerte anzeigen), so wird dir im Flugmodus und im Replaymodus
im Map- und im Zentrierdisplay durch 2 Sekunden langes Drücken der ON/OFF Taste
(Quittungston da-dit-dit) für die nächsten 10 Sekunden der TEMP von sogar +/-
640 m um die aktuelle Pilotenhöhe seit Flugbeginn sowie aktuelle Höhe,
Temperatur, Variowert und Uhrzeit angezeigt.

Dabei ist zu beachten, daß die Darstellung des TEMP von Sinkstrecken schwarz und
von Steigstrecken grau (Halbton) ist. Nach 10 Sekunden kehrt das Display
automatische in den Map- oder Zentriermodus zurück.

Enorm wichtig ist diese Möglichkeit der Tempdarstellung beim Streckenfliegen, um
zu beurteilen, ob die Aufgabe erfolgreich abgeschlossen werden kann oder nicht.
Streckenfliegercracks fliegen meist mit 2 oder 3 verschiedenen Flugaufgaben los,
z.B. freie Strecke, Ziel- Rück und Dreieck mit verschiedenen Schenkellängen. Im
Flug wird dann von den Bedingungen abhängig entschieden, welche Aufgabe
vollendet wird. Es wäre zum Beispiel ein verlorener Flugtag, wenn ein Pilot sich
ein Dreieck zur Aufgabe gestellt hat, losfliegt und während des Fluges erkennen
muß, daß die Bedingungen nicht so optimal sind, wie er prognostizierte. Er kann
das Dreieck nicht erfolgreich beenden und das wars dann. Hat er aber noch ein
Ziel-Rück als Aufgabe gleich mitgenommen, so sind die Bedingungen möglicherweise
so gut, daß diese Aufgabe vollendet werden kann, und dann war es doch wenigstens
etwas an diesem Tag. Besser als nichts. Und um eben während des Fluges die
richtige Entscheidung zu treffen, ist der Temp des TN hilfreich.

Natürlich gibt der TN eine immense Zahl von Informationen, die schwer zu
überschauen ist, vor allem, wenn man beim Fliegen seine Aufmerksamkeit auch
anderen Dingen, wie z.B. dem Schirm und anderen Piloten in der Luft widmen muß.
Aber mit zunehmender Nutzungszeit des TN werden die Informationen immer leichter
und schneller für den Piloten ablesbar. Hilfreich ist es, wenn man beim Warten
auf den günstigsten Startzeitpunkt die Zeit nutzt und wieder einmal die
Bedienungsanleitung durchliest. Hilfreich ist auch, wenn man sich zu Hause bei
Schlechtwetter seine Flüge im Replaymodus am TN nochmals ansieht und dann in
Ruhe ohne vom Flügel oder anderen Piloten abgelenkt zu sein, die Informationen
im Display genauer ansieht. Auch ist es hilfreich, sich vor einem Flug
vorzunehmen, während dieses Fluges eine bestimmte Information kontinuierlich
besonders zu beachten.

Viele Ligapiloten der Österreicher und Schweizer fliegen den TN seit er auf den
Markt kam und sind Spezialisten im Auswerten der Informationen während des
Fluges. Schon beim WINDUP 1996 in der Türkei diskutierte ich mit Walter
Holzmüller uns Stefan Stiglair vor jedem Task, wie in dem unwegsamen Gelände und
fliegerisch noch nicht erschlossenen türkischen Hinterland der TN bestmöglich
eingebunden werden kann. Und prompt flog Stefan Stiglair neuen türkischen Rekord
in freier Strecke mit 62 km, wobei vom Tasksetter Andi Hediger die Richtung
vorgegeben war. Ohne TN mit GPS wäre es unmöglich gewesen, diese Richtung über
62 km zu halten.

Also muß man nicht nur das Fliegen mit dem GS trainieren, sondern auch das
Fliegen mit dem TN. Und wenn man sein Fluggerät beherrscht und zudem das Fliegen
mit dem TN, so ist man Piloten, die nicht mit dem TN fliegen weit überlegen.

Thomas A. Gietl alias Pericard
pericard@gmx.de
HP: http://home.t-online.de/home/TGietl/index.htm
oder wsg.xc-flatlands.de
Tip(p): www.ostbayerncup.de

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Tempauswertung Topnavigator?

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