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Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

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    Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

    "Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes wird „Basejumping“, zu Deutsch „Objektspringen“, genannt."
    (Zitat, Märkische Oderzeitung, 27.1.2010)

    Das kann ich Euch nicht vorenthalten...

    Mein Beileid dem Verunglückten, ich hoffe er wird wieder gesund.

    Grüße!




    "
    Gleitflieger stürzt von Hotelhochhaus

    Berlin (moz) Beim Flug mit einem Gleitschirm von dem 118 Meter hohen Rohbau am Hardenbergplatz ist am Mittwoch ein 30-Jähriger verunglückt. Der Mann war in der Nacht vom Dach gesprungen und gegen ein gegenüberliegendes Gebäude geprallt.

    Die Baustelle des des künftigen Waldorf-Astoria-Hotels in Charlottenburg ist mit hohen Zäunen gesichert. Selbst die rund 300 Bauarbeiter, die derzeit an dem Hochhaus arbeiten, müssen erst eine Sicherheitsschleuse passieren, um zu den Aufzügen zu gelangen. In der Nacht wird die Baustelle zudem durch Security und zwei Hunden bewacht. Noch ist unklar, wie der Gleitschirmspringer auf den Rohbau gelangen konnte. „Die Baustelle ist super gesichert. Doch wenn es einer darauf anlegt, dann findet er einen Weg“, sagte Klaus Obendorf.

    Der Projektleiter der Zoobaustelle hat in seinem langen Berufsleben schon viele Unfälle erlebt. „Man trägt bei solchen Großprojekten immer die Sorge mit sich, dass einem Arbeiter etwas passieren könnte. Doch so etwas Verrücktes wie einen Gleitschirmspringer habe ich noch nie erlebt“, sagte gestern der 60-jährige Ingenieur aus Neuenhagen (Märkisch-Oderland).

    Als der Gleitschirmflieger mitten in der Nacht das Hochhaus erklomm, befanden sich keine Bauarbeiter auf der Baustelle, auf der von 6 bis 22 Uhr gearbeitet wird. Der 30-Jährige wollte um 3.35 Uhr vom Dach des 32. Stocks springen, verlor dabei jedoch aus bisher ungeklärter Ursache die Kontrolle, teilte die Polizei mit. Nach etwa 35 Metern sei der Gleitschirmspringer gegen das gegenüberliegende „Hutmacherhaus“ geflogen. Bei dem Absturz aus der Höhe der sechsten Etage schlug er auf dem Gehweg des Hardenbergplatzes auf. Dort fand ihn ein 43-jähriger Wachmann des Baustellenkomplexes und alarmierte die Polizei. Der Mann wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Bis Redaktionsschluss schwebte er noch in Lebensgefahr. Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruchs. An der Unfallstelle trafen die alarmierten Beamten zudem einen 32-jährigen Begleiter des Fallschirmspringers an. Sie fanden außerdem eine Helmkamera, mit der der Verunglückte seinen Sprung gefilmt hatte.

    Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes wird „Basejumping“, zu Deutsch „Objektspringen“, genannt. Der halsbrecherische Sport ist in Deutschland verboten. Es sei denn, es liegen die Genehmigungen des Hausbesitzers und des Fallschirmsportverbands vor. Bei der Sportart kommt es immer wieder zu Todesfällen. So verunglückte vor einem Jahr der bekannte Schweizer Basejumper Ueli Gegenschatz bei einem Sprung vom Sunrise Tower in Zürich. Zwei Tage später erlag er seinen Verletzungen.

    Auf dem Zoofenster-Grundstück im Herzen der City-West ging gestern der Betrieb weiter. Am vergangenen Freitag hatte das Hotel-Hochhaus, das Ende 2011 eröffnet werden soll, Richtfest gefeiert. Das Gebäude zählt zu den größten der Stadt – nur die Treptowers an der Spree und das Park-Inn-Hotel am Alex sind jeweils sechs Meter höher. Bisher hat es auf der Zoofenster-Baustelle keine Unfälle gegeben.

    Fallschirmspringen von Gebäuden ist in Deutschland verboten
    "

    Lesen Sie aktuelle Nachrichten aus Brandenburg, Berlin, Deutschland und der Welt auf MOZ.de.

    #2
    AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

    http://www.splatula.com/bfl

    Kommentar


      #3
      AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

      Hat wohl einer bei Wikipedia nachgeschaut, da steht doch wirklich das Objektspringen...

      Kommentar


        #4
        AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

        Stellt sich nun die Frage ob er ein Basejumper war oder mit seinem Gleitschirm gestartet/gesprungen ist...

        Kommentar


          #5
          AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

          Das kratzt ja nur die Mitglieder des DHV und des Basejumper Clubs Deutschland - der breiten Masse ist das doch einerlei. Ein verrückter mitn bisschen Stoff über sich will fliegen !

          Wieso eigentlich mitten in der Nacht? War da Vollmond oder ist es in Berlin nachts generell heller als hier im Süden?

          Kommentar


            #6
            AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

            Zitat von Xysos Beitrag anzeigen
            Wieso eigentlich mitten in der Nacht? War da Vollmond oder ist es in Berlin nachts generell heller als hier im Süden?
            Lies den Bericht, dann sollte die Frage eigentlich beantwortet sein!

            Kommentar


              #7
              AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

              Ist doch witzlos, sich an schlampigen Formulierungen eines Zeitungsvolontärs aufzuhängen. Als positives Gegenbeispiel hier der Tagesspiegel-Bericht.

              Was mich stutzig macht, ist etwas anderes. Alle Berichte stimmen dahingehend überein, daß der Notruf von einem Wachmann abgesetzt wurde:

              Zitat von Tagesspiegel vom 27. 10. 2010
              Ein 43-jähriger Wachmann, der die Baustelle des entstehenden Luxus-Hotels am Hardenbergplatz in der Nacht sichert, hörte den lauten Knall des sich öffnenden Fallschirms und fand den schwerverletzten Springer auf dem Gehweg. Neben ihm kauerte ein 32-jähriger Mann, in dem die Polizei einen Begleiter des Basejumpers vermutet, da er eine kleine Kamera am Helm des Schwerverletzten entfernt hatte.
              Wenn dieser Bericht zutrifft, erst der hinzueilende Wachmann den Notruf abgesetzt hat, während der Kumpel des Springers sich zunächst einmal darum gekümmert hat, die kompromittierenden Utensilien verschwinden zu lassen, würde dies ein äußerst fragwürdiges Licht auf die Szene werfen!

              Gruß Rüdiger

              Kommentar


                #8
                AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                Nachtrag: Es scheint wohl tatsächlich so gewesen zu sein, wie man der Darstellung der Berliner Morgenpost entnehmen kann:

                Ein 43 Jahre alter Wachmann des Baustellenkomplexes rief die Polizei zur Unfallstelle, wo die Beamten den Schwerverletzten und einen mutmaßlichen Begleiter des 30-jährigen Springers antrafen. Nach Angaben eines Polizeisprechers soll dieser noch versucht haben, das Kamerasystem an sich zu bringen, was die Polizisten allerdings verhindern konnten. (...)

                Sein Begleiter – der 32-jährige Michael T. aus Kreuzberg – soll den Sprung von unten gefilmt haben. Auch dieses Material befindet sich zur Auswertung bei der Polizei. (...)
                Die Märkische Oderzeitung spricht explizit davon, daß auch die Rettungskräfte vom Wachmann alarmiert wurden. Aber wie auch immer, da gibt es so oder so kaum einen Deutungsspielraum: Wer sich wirklich um die Erstversorgung eines lebensgefährlich Verletzten bemüht, hat bis zum Eintreffen der Retter weder Zeit noch die mentale Kapazität, sich um das Beiseiteschaffen der Ausrüstung zu kümmern. Und nach deren Ankunft räumt er das Feld...

                Ich nehme an, die Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch gegen den Kameraden wegen des möglichen Tatbestands unterlassener Hilfeleistung. Aber in der Sache muß man klar sagen, daß solche Leute nicht in einfältiger Verehrung als Helden, sondern ganz nüchtern als Soziopathen zu betrachten sind!

                Ob das die vorherrschende Mentalität der gesamten Szene ist oder nur für einen Teil davon gilt, sei dahingestellt. Allerdings findet man auch nicht den allerleisesten Hauch einer kritischen Betrachtung möglicher Auswüchse auf den Webseiten der selbsternannten Deutschlandvertreter der Basejumper-Szene, des Vereins Deutscher Objektspringer e.V., nur Jubelberichte und Nekrologe.

                Wir hatten das Thema ja schon mal, als es um den Perwoll-Begriff der "ultimativen Eigenverantwortung" ging...

                Gruß Rüdiger

                Kommentar


                  #9
                  AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                  Zitat von ruewa Beitrag anzeigen

                  Wenn dieser Bericht zutrifft, erst der hinzueilende Wachmann den Notruf abgesetzt hat, während der Kumpel des Springers sich zunächst einmal darum gekümmert hat, die kompromittierenden Utensilien verschwinden zu lassen, würde dies ein äußerst fragwürdiges Licht auf die Szene werfen!

                  Gruß Rüdiger
                  dieses verhalten ist natürlich um keinen deut besser, als das schon fast obligatorische verhalten der 'seriösen' gleitschirmszene, bei denen es wohl schon zur pflichtkür gilt, dass wenn ein rettungshubschrauber eine seilbergung eines verunfallten gleitschirmfliegers durchführen muss, man penetrant über der unfallstelle mit kreisen muss und den rettungseinsatz gehörig behindert!

                  kann jetzt al ot oder auch nicht gewertet werden.

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                    Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
                    Und nach deren Ankunft räumt er das Feld...

                    Ich nehme an, die Staatsanwaltschaft ermittelt nun auch gegen den Kameraden wegen des möglichen Tatbestands unterlassener Hilfeleistung. ....
                    Der Begleier ist also offenbar sofort zu dem Verletzten geeilt und befand sich bei ihm, bis die professionellen Hilfskäfte eingetroffen sind. Soweit sind sich alle Berichterstatter einig.

                    Aber ich bin mit ruewa einer Meinung:
                    Wir sollten das etwas anders formulieren, damit wir mit erhobenem Zeigefinger uns als morlisch überlegen fühlen dürfen.
                    ... mit Unterstützung des Staatsanwaltes, nachdem ja schon gerufen wurde.
                    ______________________________________
                    Grüße aus 0m GND,

                    Flynix

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                      Richtig, Bearnie, nur daß von diesen Idioten hinterher keiner Clips bei YouTube einstellt, um leicht beeindruckbare Fans "Boahhh, der traut sich ja was!" raunen zu lassen...

                      Gruß Rüdiger

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                        Zitat von Flynix Beitrag anzeigen
                        ... damit wir mit erhobenem Zeigefinger uns als morlisch überlegen fühlen dürfen...
                        Sorry, Flynix, wo siehst Du da den "Zeigefinger" oder "moralische Überlegenheit"? Wohl aber geht es um pervertierte Maßstäbe:

                        Denn die Kamera muß anscheinend immer dabei sein - Warum eigentlich? Und wenn sie dann so wichtig geworden ist, daß sie, vorsichtig ausgedrückt, schon in Konkurrenz tritt zum Leben des Kollegen, dann scheint doch zwischen den Ohren etwas gewaltig schiefgelaufen zu sein, oder etwa nicht?

                        Was den Staatsanwalt betrifft, der wird seine Arbeit tun. Das interessiert mich nicht besonders (schon gar nicht "rufe" ich danach). Und was irgendwelche Anwärter auf den Darwin-Award treiben, ist mir im Grunde auch egal. Aber die haben eine Außenwirkung, und die produzieren sie sogar ganz bewußt und zielstrebig: Die Schaffung eines unverkennbar von Comicfiguren inspirierten Heldenmythos, der nichts weniger als eine ganze Generation ins Visier nimmt, dessen Werkzeug der Videoclip und dessen Schlüsselbegriff das Wort "Geil!" ist. Man muß kein Oberlehrer sein, um das kritisch zu betrachten.

                        Nochmal, zum Nachdenken: Warum ist sie so verdammt wichtig, diese Kamera?

                        Gruß Rüdiger

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                          Zitat von ruewa Beitrag anzeigen
                          Aber die haben eine Außenwirkung, und die produzieren sie sogar ganz bewußt und zielstrebig: Die Schaffung eines unverkennbar von Comicfiguren inspirierten Heldenmythos, der nichts weniger als eine ganze Generation ins Visier nimmt, dessen Werkzeug der Videoclip und dessen Schlüsselbegriff das Wort "Geil!" ist. Man muß kein Oberlehrer sein, um das kritisch zu betrachten.

                          Nochmal, zum Nachdenken: Warum ist sie so verdammt wichtig, diese Kamera?

                          Gruß Rüdiger
                          interessante Formulierung

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                            Nochmal, zum Nachdenken: Warum ist sie so verdammt wichtig, diese Kamera?
                            Denke mal wir sind gar nicht so weit entfernt von Basejumpern von den Gründen die sie bewegt zu springen zu dokumentieren und kommunitieren,das beweisst unter anderem die Videoabteilung hier.

                            Basejumper sind nur etwa 50 Speziallisten in Deutschland,genauso wie die Sportart Swoopen wo eigentlich jeder schon meherere Tausend Sprünge hat und mit 6 qm Stoff mit über 100km/h sein Seelenheil sucht.Ach ja,geht ja auch ohne Schirm,siehe Videoabteilung.Wow!


                            Und >>wir,wir<< fangen mit einem 1er an ,dann am, liebsten gleich 2 und dann liebäugeln wir auch mal schon mit einem freien Schirm weil >>wir<< ja schon so viel Erfahrung haben und schon mehrere 100 Flugstunden hinter uns haben,viel Glück bisher hatten und schon manche heikle Situation gemeistert haben.

                            Ach ja wenn ich alles >>glücklich überstanden<< habe,war da nicht was mit Speedflying cool,wie klein und niedlich,immer unauffällig dabei, transportabel,eine schnelle unkomplizierte Adrenalinzufuhr.

                            Ach ja,die Go Pro Aktion Cam,alleine das Hochladen und abrufen der ins Netz gestellten Befindlichkeiten verursacht so viel Co2 wie ca.10 Millionen Autos in einem Jahr in Deutschland verbrauchen.(die Quelle bleibe ich mal schuldig jetzt)

                            Der Mensch ist halt

                            >>Eitel,Egozentrisch,Triebhaft,Eigensinnig,Abenteu rlustig,Mitteilsam,Freiheitsliebend,Erfinderich,
                            Praktisch,Düsentrieb,Grausam,Ungestüm,Unvorsichtig
                            ,aber auch Warmherzig,Verträumt,Strebsam,Trickreich,Treusorge nd und Depressiv.<<

                            Ach ja,unsere Kinder nehmen wir nur Anfangs mit um ihnen >>unsere Begeisterung<< für unseren Sport zu vermitteln,irgendwann sind >>wir<< abseits der legalen Wege angelangt,alles dokumentiert.

                            Nun frage ich mich was unterscheidet >>uns<< vom armen Basejumper,wahrscheinlich fehlen uns nur noch einige 1000 Flugstunden...?

                            Es gibt soo viele Bewegtgründe,fasse sich doch bitte >>Jeder<< an die eigene Nase.

                            Für mich hat er einfach nur Pech gehabt, was auch immer,ich hoffe er wird es ohne grössere Einschränkungen überleben und das er seine Lehren daraus gezogen hat und begriffen hat dass der Boden Tatsachen hat.

                            Und ich wünsche mir das ich immer den Weitblick,die Übersicht,die Vernunft,die Ausgeglichenheit,die Überlegenheit und dass den Mut habe Nein zu
                            sagen und zu denken.

                            Aber wie Daniel Düsentrieb oder Supermann durch die Lüfte zu sausen, Himmelhoch jauchzend und auch so tief dass die Wipfel unter mir weichen...ja wie Geil ist das denn...
                            googstyouhir

                            Sturmstadt

                            gopro
                            Zuletzt geändert von Sturmstadt; 02.11.2010, 12:46.
                            _______________________________________________________________________________________

                            - "Die Hoffnung duftet irgendwie nach Schokolade, frisch gebrochenen Tannenzweigen ... und Hautcreme." -
                            ______________________________________________________________________________________

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Das Springen von Hochhäusern mit Hilfe eine Gleitschirmes...

                              @ Sturmstadt:

                              Hab mir schon gedacht, daß die Frage irritiert. Aber nein: Die Kamera ist keineswegs so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick erscheint, sie verändert erheblich die mentale Schräglage. Ich habe nichts gegen Abenteuerlust. Nur kann man sich ja auch auf den Standpunkt stellen, "was ich erlebt habe, kann mir keiner nehmen, das wird nicht erst dadurch gültig, daß ich mir von der Welt bescheinigen lasse, daß es "geil" war"... Und klar kann man seine Freude daran haben, schöne Photos oder meinetwegen auch Filme zu machen und andere an seinen ästhetischen Empfindungen teilhaben zu lassen (so z.B. verstehe ich Manfreds schöne "Abschweb"-Seiten). Aber das hier ist etwas völlig anderes, es weckt in mir immer stärker den Verdacht, daß letzten Endes die Selbstinszenierung das eigentliche, insgeheim konstituierende Moment dieser Extremsportarten sei.

                              Und da beginnt die Sache, krank zu werden. Klar hat der Bursche Pech gehabt, in jener Sekunde, als die Dinge aus dem Ruder liefen. Aber ist es Bestandteil des "Pechs", sich in einem sozialen Umfeld zu bewegen, in dem die "Erstversorgung" der Kamera Vorrang vor den unwichtigeren (und mithilfe des Ideologiekonstukts der "ultimativen Selbstverantwortung" bequem ausblenbaren) Nebensächlichkeiten wie dem Überleben des schwerverletzten Kumpels bekommen hat? Und gehört es mit zum "Pech", wenn die innere Logik der Heldenvermarktung vor dem Hintergrund eines unersättlichen Publikums eine fatale Richtung hin zum immer schrilleren, immer halsbrecherischeren, immer unerbittlicheren Thrill aufweist?

                              In der Batman-Oberliga versucht nun einer, ohne Schirm aus dem freien Fall auf einer 6x6 Meter kleinen, schrägen Rampe aufzuschlagen und dies zu überleben. Wie immer es ausgeht, stürmischer Applaus wird ihm sicher sein und der Clip wird gewiß millionenfach von Handy zu Handy durchgereicht werden, zwei Tage lang. Aber vorausgesetzt, es gelingt ihm: Was wird das dann eingebracht haben, außer eben irgendwie irgendeine "Grenze überschritten" zu haben? Grenze wohin? Bereichert das die Welt? Ich denke, es verarmt sie, wenn das schon der Wert an sich gewesen sein soll... Die Hansel vom Hardenbergplatz (die Du wohlwollend "Spezialisten" nennst) sind im Vergleich dazu doch nur ABC-Schützen, die sich um Rabattmarken für den Aufstieg in jenen abstrusen Heldenolymp balgen.

                              Aber man muß unbedingt verstehen, daß sie nicht im luftleeren Raum agieren. Sie brauchen die kritiklose Bewunderung der Claqueure wie die Luft zum Atmen, wie der Alkoholiker den Zuspruch des Koalkoholikers. Wer etwas Besonderes sein will, braucht dringend Leute, die einem dies auch bescheinigen. Du nennst sie "Spezialisten" und gestehst ihnen außerordentliche Erfahrung zu? Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, lehrt echte Erfahrung denn nicht im Gegenteil, sich von Grenzen fernzuhalten? Sie sind aber zweifellos besonders laut, inszenieren vehement das vorgebliche Besonderssein - mit dem bei Licht betrachtet vergleichsweise primitiven Mittel, sich außerhalb jeder halbwegs vernünftig begründbaren Risiko-Gewinn-Abwägung zu stellen. Doch was wären sie ohne Kameras, ohne YouTube, ohne Red-Bull-Hydraulik? Darum geht es, die besondere Sorge des "32-jährigen Michael T. aus Kreuzberg" um die Helmkamera seines mit zerschmetterten Knochen daliegenden Freundes ist hierfür doch das schlagendste Sinnbild!

                              Egal, die Hazardeure sind im Grunde nicht wirklich interessant, sie sind das glatte Gegenteil dessen, wofür sie sich selbst halten, sie sind Getriebene, von beschämender Berechenbarkeit, sie sind die überangepaßten Teilchen jener Masse, die davon träumt, nicht Teilchen einer Masse zu sein. Sie sind der stetig nachwachsende Rohstoff jener abgeschmackten Warholschen Utopie, ein jeder solle einmal im Leben zum Star werden für ein Viertelstündchen, nichtahnend, daß mit dieser Idee längst ganz andere Kasse zu machen gelernt haben (denen dienen und sich ihren ellenlangen kleingedruckten Verhaltensmaßregeln unterwerfen zu dürfen - das scheint dann die Himmelspforte).

                              Viel problematischer ist doch die kulturelle Folie, vor der sich dies abspielt, und die erst die Arena für jene Todesnummer bereitstellt. Nehmen wir die Gleitschirmszene, nehmen wir dieses Forum: Man könnte ja sagen, dem Beobachter von außen gebiete die Vernunft Kritik an ihrem Handeln, der Mut der Jungs nötige ihm andererseits aber auch Respekt ab. Dann könnte man streiten, ob Mut ein Wert an sich sei. Man könnte das Thema mit Fug und Recht kontrovers diskutieren. Doch eine solche Debatte findet hier erst gar nicht statt, es dominiert die distanzlose Bewunderung, der verklärte Blick der Schisser hier unten zu dem verwegenen Männlein dort oben, nur periodisch unterbrochem vom gemurmelten Mantra des "Mein Beileid den Hinterbliebenen"... Schließlich: Haben wir denn nicht alle eine Tüte überm Kopf? Nur dummerweise: Im wahrsten Sinne des Wortes...

                              Und das ist dann die Situation: Die umhüllende Szene übt sich in fachmännischem Respekt und enthält sich jeder noch so leisen kritischen Rückfrage, das bienenfleißig bediente anonyme Publikum der Internetkonsumenten johlt in schenkelklopfender Zustimmung. Weit und breit keiner, der ihnen abverlangen würde, für ihr Handeln wenigstens ein Quäntchen überprüfbarer Vernunft ins Feld zu führen, sich Einwänden zu stellen, schales Geschwätz überdenken zu müssen. Im Gegenteil, noch die abgeschmacktesten Mythen bleiben unhinterfragt und unwidersprochen: Als sei z.B. die schiere Menge körpereigener Opiatausschüttung der geeignete Maßstab für Erlebnisqualität... Das heißt aber in letzter Konsequenz: Wer sich erst einmal in die Vorstellung verbissen hat, Todesverachtung sei der Zauberschlüssel zum richtigen Leben im falschen, dem stellt sich kein soziales Korrektiv mehr in den Weg. In Wahrheit: Den hat man aufgegeben!

                              Ich halte dagegen, man sollte verdammt nochmal versuchen, den Egotrip der Jungs rechtzeitig zu entzaubern, denn anderenfalls bleiben am Ende nur Abscheulichkeiten wie diese *) von ihnen übrig, unter dem Gejohle eben jenen Publikums, um dessen Gunst sie doch so sehr gebuhlt haben und das sie unterm Strich bis an das Ende des Weges gehetzt hat...

                              Gruß Rüdiger



                              *) Nein, es ist zu widerwärtig, ich werde es nicht verlinken, nur beschreiben: Es gibt auf YouTube ein Video, das mit unverhohlener Häme unter den Klängen einer launigen Melodie den Todessprung von Ueli Gegenschatz zeigt. Dazu eingeblendet Sprechblasen: "Wow im the King" beim Absprung, "Red Burp gives you wings" beim Öffnen des Schirms, "Please Donate Your Organs" kurz vor dem Aufschlag an der Hauskante, schließlich "WEEEEEEEEEEEEEE" auf den letzten Metern... Der Clip erfreut sich offenbar großer Beliebtheit, Google setzt ihn sogleich an die erste Stelle, wenn man die naheliegenden Stichworte eingibt. Auch das ist ein untrennbarer Bestandteil jener medialen Kultur, um deren Aufmerksamkeit man doch mit allen Mitteln ringt und der gegenüber etwas mehr Mißtrauen und zornige Distanz gewiß angebracht wäre!


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                              PS: Das soll's für mich dann auch gewesen sein, nun endgültig. Ich verabschiede mich aus dem Forum, aus der Szene, vom DHV schon längst, auch, das war die letzte Hürde, vom Gleitschirmfliegen selbst. Ein anstrengendes Schlußwort, auf gewisse Weise Quintessenz meines immer stärker werdenden Unbehagens an Kultur und Mentalität einer Szene, die, wie ich lernen mußte, nicht meine ist. Ob auch eines, das doch hier und da noch eine Zeitlang nachhallt: Ach, wer weiß.

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