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Böigkeit - das unbekannte Wesen

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    Böigkeit - das unbekannte Wesen

    Hi Leute,

    wie kann ich böige Windverhältnisse aus den Wetterdaten/-karten ablesen?
    Mein WeatherPro-APP zeigt immer recht heftige Böen in der Vorhersage an, ist das real? Meiner Erfahrung nach nicht.

    Grüße, Jens

    #2
    AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

    Böigkeit kommt durch unterschiedliche Windstärken in den Luftschichten sowie durch Thermik (Ablösung am Boden sowie thermische Durchmischung mit höheren Luftschichten) zustande.
    In den Vorhersagekarten (4-Tages-Prognose) von Meteomedia wird im Diagramm die durchschnittliche Windgeschwindigkeit sowie die max. Windgeschwindigkeit angezeigt. Liegen diese weit auseinander, wird's böig und nicht laminar.
    Beispiel

    Eine andere Möglichkeit ist der Vergleich der Windkarten in verschiedenen Höhen, z.B. GFS Karten der Wetterzentrale: 925hPA Windkarte für Bodenwind und 850hPa Windkarte (für ca. 1500m Höhe). Sind dort arge Unterschiede in der Windstärke oder Richtung, dann ist Vorsicht angebracht. Die Karte der Vertikalbewegungen kann einen Hinweis auf die thermische Durchmischung geben.

    Wie weit die Böen wirklich bis zum Boden (Startplatz) durchgreifen, ist schwer vorherzusagen. Inversion oder kalte Luft am Boden vermindern böigen Wind am Boden. Mag sein, dass unten kaum was ankommt, aber weiter oben in der Luft könnte es deftiger werden.

    Gruss
    Heiko J.
    Zuletzt geändert von Heiko Jägle; 10.12.2010, 10:11.

    Kommentar


      #3
      AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

      Tach Jens,
      mir hat man in der Ausbildung beigebracht, „wenn die Windgeschwindigkeit um 50% wechselt, dann ist es Böig.“ Ich habe die Erfahrung gemacht, dieses „Böig“ im Wetterbericht ist für uns nicht unbedingt massgebend. Die von Wetterbericht angekündigten Böen sind eher für Surfer. Wenn ich als Surfer Böig im Wetterbericht lese, dann weiss ich nicht ob ich dass 4,5qm oder das 5,6qm Segel einpacke. Wenn ich zum soaren gehe und der Wetterbericht hat Windböen vorhergesagt dann fliege ich sehr aufmerksam und gehe bei einer Windzunahme lieber etwas früher zum Landen. Die Böigkeit, die im Wetterbericht angekündigt wird, ist zumindest in unseren Regionen langsam wechselnd. Sprich man hat noch genügend Zeit zum Landen zu gehen. (ca. 30sekunden) Ich spreche hier von einem kleinen Übungshang mit 40 Meter Höhe. (Nicht täuschen lassen, Ich bin da schon über eine Stunde am Stück geflogen.) Oder an Soaringgebieten kann man das anwenden. In den Bergen wäre ich mit dem „Böig“ vorsichtiger, da man bei einer Windzunahme etwas länger zum Landen braucht. Es ist auch ein Unterschied ob es Winter oder Sommer ist. Bei uns im Voralpenland bringt der Wetterbericht im Sommer kaum „Böigen Wind“. Aber im, Frühjahr und im Sommer sind bei uns die Böen eher „Hölle“. Herbst und Winter liest man das öfter und da kann man durchaus fliegen. Ich denke man muss Böig durch z.b. Föhnlagen, Thermisch… 10Uhr-17Uhr (gefählich) und Böig bei laminarem Wind (event. Abends) unterscheiden und das macht der allgemaine Wetterbericht leider nicht. Dazu musst Du schon mehrere Wetterkanten anschauen so wie es der Heiko schön beschrieben hat.
      Gruss Armin Appel

      Kommentar


        #4
        AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

        Armin: sorry OT, aber bist du der Typ vom "der kleine Ligapilot"? Wenn ja, top und sehr hilfreich.
        Gruß Andi
        Man sollte hier nicht vergessen! Auch der Ochse war mal ein Kalb.

        Kommentar


          #5
          AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

          Hallo Andi,
          ja, ich bin der Typ vom kleinen Ligapiloten. Ist schon verdammt lang her. Bin vollkommen in die Motorschirmszene abgerutscht. Macht auch Spass....
          PS Bin ab heute 10 Tage weg......

          Kommentar


            #6
            AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

            Zitat von jemil Beitrag anzeigen
            Hi Leute,

            wie kann ich böige Windverhältnisse aus den Wetterdaten/-karten ablesen?
            Mein WeatherPro-APP zeigt immer recht heftige Böen in der Vorhersage an, ist das real? Meiner Erfahrung nach nicht.

            Grüße, Jens
            Hallo Jens,
            aus den Wetterkarten kann man böige Windverhältnisse nicht eindeutig herauslesen. Dafür sind die Einflussgrößen, welche die Böigkeit bestimmen, einfach zu divers. Temperatur, Dichte, Luftschichtung, Richtungssprünge in verschiedener Höhe, Inversionsschichten, Orographie u.v.m. können darüber mitbestimmen, ob es an einem Spot böig wird oder nicht.
            Was die Wetterdienste als Böenangaben berechnen oder sogar als Böenkarten (s. z.B. http://www.wetter3.de/previewpanel1.html?25-00) liefern, ist immer "parametrisiert". Da wird also auf Basis anderer Werte die potenzielle Böenstärke abgeleitet. Bei den Böenkarten von Wetter3 fließen v.a. die Windprognosen auf dem Druckniveau von 925 hPa und 850 hPa mit ein. Je nach thermikträchtiger Luftschichtung (oder Anteil von Konvektionsbewölkung) werden die mehr oder weniger stark bis zum Boden "durchgereicht". Je nachdem wie manche steuernden Parameter gewählt sind, liefern diese Formeln Werte, die bei bestimmten Wetterlagen einfach nicht passen, d.h. schon mal viel zu stark erscheinen.
            Allerdings muss man sich auch eines bewusst machen. Man muss zwischen Böenstärke und Böigkeit unterscheiden. Denn das erste beschreibt, wie stark eine (vielleicht auch nur seltene) Böe werden kann. Das zweite zieht auch in Betracht, ob es häufig zu Böen kommt.
            Bei den Böenformeln der Wetterdienste wird alles "über einen Kamm geschert", d.h. die Berechnunge erfolgt für das norddeutsche Flachland genauso wie für die Mittelgebirge. In der Praxis gibt es dabei aber starke Unterschiede in der Ausprägung. Die errechneten Werte kann man also nur als Anhaltspunkt nehmen. Man muss schon auch mit der Zeit seine eigenen Erfahrungen einfließen lassen
            Ich arbeite in der Regel mit folgender Faustformel:
            Als Pilot muss ich bei thermikträchtigen Verhältnissen damit rechnen, dass der Wind in 500m über dem Startplatz voll, der in 1000m über dem Startplatz zu 2/3 bis zum Boden durchschlagen kann.
            Im Winter, bei schwacher, kaum hoch reichender Thermik, sind die Böenprognosen häufig übertrieben. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel (zumeist, wenn Absinkinversionen relativ dicht über dem Startplatz liegen).

            Lucian
            Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
            [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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              #7
              AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

              Hallo aus den Alpen,


              Windböen sind hier nicht zu unterschätzen, da stehst am Kronplatz bei 10kmh Nord, 10 Minuten keine Änderung und auf einmal ohne Ankündigung blästs dir ein par Sekunden die Haut vom Körper!

              Das hab ich gerade von ner Wetterstation



              Höhenwindstation PFUNDERS DANNELSPITZ
              Stationshöhe: 2808 m ü.NHN
              Lufttemperatur: -23.2 °C
              Relative Luftfeuchtigkeit: 78 %
              Windrichtung: W
              Mittlere Windgeschwindigkeit: 7.4 km/h
              Windböe: 29.2 km/h


              grüße
              Günther

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                #8
                AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                luaas und andere Wettergötter.
                Was micht mal interessieren würde. Warum kann man den Segelflugwetterbericht schon seit einem Jahr vergessen. Es stimmen weder die Angaben über WindRichtung, noch über die Stärke oder über Bewölkung. Wenn ich z.B. z.B. am Montag nach dem SW gegangen wäre, würde es für den Tag unfliegbare Bedingungen geben. Windgeschindigkeit auf 1000f 20knoten. Wie oft kam es schon vor, dass man Blauthermik voraussagte, kein Wind oder Wind so stark, dass man nicht an den Startplatz hätte gehen brauchen. Blauthermik war dann 8/8 Altobewölkung und der so nicht vorhergesagte Wind frischte so auf, dass ein Landen am Landeplatz sehr heikel wurde --> Lee. Einzelfälle kann es immer mal geben, aber dass es permanent zu Fehlinformatioen vom SWB kommt. Zu dem man ja die Möglichkeit hat mit anderen Medien zu arbeiten. Kachelmann, Rasp, WetterOnline, Windfinder um nur einige zu nennen und mein erstelltes Gleitschirmwetter dann besser passt. Nur hier bedarf es etwas Erfahrung. Mein Fluggebiet kenne ich. Ich weis wann ich mir nicht die Mühe machen muss mein Zeug zu packen und los zu fahren. Oder wann es geht. Wann früh da sein oder erst später. Das kann ich aber nur von meinem Fluggebiet sagen. Bei anderen die mir unbekannt sind kann ich entweder Probleme bekommen oder bin war umsonst dort, weil nicht fliegbar.
                Gruß Andi
                Man sollte hier nicht vergessen! Auch der Ochse war mal ein Kalb.

                Kommentar


                  #9
                  AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                  Mal 'ne Frage Andi:
                  Wo bekommst Du um diese Jahreszeit einen Segelflugwetterbericht her??

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                    Zitat von dicker-moench Beitrag anzeigen
                    luaas und andere Wettergötter.
                    Was micht mal interessieren würde. Warum kann man den Segelflugwetterbericht schon seit einem Jahr vergessen...
                    Gruß Andi
                    Hallo Andi,
                    wo hast Du denn aktuell einen Segelflugwetterbericht für Montag gesehen? Die Prognosen machen doch seit Ende Oktober Pause bis zum 1. März...

                    Ansonsten hast Du Recht: Der Segelflugwetterbericht kann häufig nur als grobe Orientierung dienen. In den relativ kurzen Texten kann man unmöglich die Wettersituation ganzer Bundesländer abhandeln. Dafür machen Wind und Thermik doch viel zu kleinräumig große Unterschiede. Da kommt es schnell vor, dass im Odenwald 8/8-Bewölkung vorherrschen, während es in der Eifel lokal tollste Thermikbedingungen gibt. Für Segelflieger mit den weitaus größeren Streckenambitionen als Gleitschirmflieger ist so etwas vielleicht auch ein nicht so gut nutzbarer Tag. Aber die Tütenflieger in der Eifel könnten immer noch begeistert sein.

                    Die Mängel des Segelflugwetterberichtes werden Dir umso mehr auffallen, je häufiger Du die allgemeinen Angaben daraus an dem misst, was Du lokalspezifisch antriffst. Für Gleitschirmflieger, deren Flüge sich auf kleinere Regionen konzentrieren, sind mögliche Abweichungen besonders auffällig. Segelflieger mit ihrem größeren Aktionsradius werden eher im Durchschnitt irgendwo auf die beschriebenen Verhältnisse treffen.

                    Ich glaube nicht, dass der Segelflugwetterbericht schlechter geworden ist. Wahrscheinlich ist nur Dein Fachwissen und Deine Erfahrung der lokalen Gegebenheiten besser geworden, und umso größer erscheint Dir nun die Diskrepanz.

                    Gleitschirmflieger kommen nicht umhin, sich viel genauer mit sehr kleinräumigen Wetterstrukturen zu beschäftigen. Das gibt das Segelflugwetter einfach nicht her. Wer es lernt, andere Quellen zu lesen und die Infos auf Basis der eigenen Erfahrungen auch einzuordnen, ist klar im Vorteil.

                    Was die meisten Piloten noch zu selten machen, ist, sich auch die aktuellsten Daten im Internet zu holen, bevor sie ins Fluggebiet fahren. Ein Blick auf aktuelle Windmesswerte, ein Blick aufs Satellitenbild bzw. den Loop, um auch die Wolkenentwicklung bzw. Zugrichtung abzuschätzen, Regenradar, vielleicht noch eine passende Webcam. Gehen die "realen" Bilder mit den Prognosen und den daraus abgeleiteten Erwartungen konform? Dieser Kurzcheck kann einen vor manchen Überraschungen bewahren.

                    Lucian
                    Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
                    [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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                      #11
                      AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                      Mag auch daran liegen, dass der DWD in den letzten Jahren Luftfahrtberatungszentralen zusammengelegt hat, um Stellen zu sparen. Dabei geht manches lokales Wissen verloren. Mit uns und den Segelfliegern läßt sich halt kaum Geld verdienen wie bei der "großen" motorisierten Luftfahrt. Zudem ist inzwischen die Konkurrenz von privaten Dienstleistern gewachsen.

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                        #12
                        AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                        Hallo Luaas und ElZorro,
                        ich schau zu der Zeit im Ballonflugwetter nach. Und der sagte für BW am Montag 20 Kn in den unteren beiden Schichten. 1000 und 2000 Fuss.
                        Auch das Wetter kann ich ja als Information für Winde eigentlich nutzen.
                        Es ist mir klar das Regional natürlich die Bedingungen immer anders sein können wie ne Übersicht eines ganzen Bundeslandes. Abends schaut man sich dann aber andere Flüge an, wo man ähnliches z.B. im Süden, Norden oder Osten liest. 20 Knoten hatte wohl keiner in BW am Montag. Messelberg z.B. oder Kandel.
                        Gruß Andi
                        Man sollte hier nicht vergessen! Auch der Ochse war mal ein Kalb.

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                          Auf YouTube findest du die angesagtesten Videos und Tracks. Außerdem kannst du eigene Inhalte hochladen und mit Freunden oder gleich der ganzen Welt teilen.


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                            #14
                            AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                            @Radical: Die zählen nicht. Die haben ja noch keinen Schein ...

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Böigkeit - das unbekannte Wesen

                              Vielen Dank für den link. Selten so gelacht.

                              Mich frustriert es ja immer, wenn z.B. die Möwen an einer 50cm hohen Kante bei abartigen Windgeschwindigkeiten soaren oder manch anderer Piepmatz Turbulenzen wegsteckt, wo unsereins schon den Schirm nicht mehr aufgezogen kriegt.

                              Das Video versöhnt mich dann mit den natural born flyers wieder ein bisschen. Die haben auch ihre Grenzen.

                              Schöne Grüße, Matthias

                              Kommentar

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