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DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

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    DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

    Ein interessanter Beitrag. Interessant deshalb, da die Konstruktuere/Hersteller argumentieren, sie würden entwickeln und müssten immer neue, daher (> R&D) leistungsstärkere Muster lancieren; die Kaufentscheidung (für ein adäquates Gerät) läge aber immer beim Piloten. An und für sich ok. Aber: Sie vergessen m.E., dass der 'normale' Wochenendflieger kaum in der Lage ist 100%ig zu beurteilen, welches Gerät das wirklich für ihn angemessene ist (wir als Vielflieger brauchen gute 50 Flüge, bis wir das neue Teil verstehen. Eventuell sogar mehr!). Wie soll ein Wochenendflieger mit 30 Flügen p.a. das Gerät nach nur zwei Probeflügen verstehen können? Geht nicht. Also: Die Verantwortung liegt beim Piloten (?).
    Und wenn WS im Report auf Seite 20 schreibt, dass das 'Nicht-Runterkommen' ein aktuelles Problem ist - ist dann maximale Leistung wirklich (mental) noch förderlich? Nicht zu vergessen die immer heftigeren Bedingungen, bei denen man selbst mit einem Schirm aus den Anfangs-90ern grosse Strecken fliegen kann.

    Also zum Pilot. Klar ist jeder für sich verantwortlich, was er erwirbt. Aber auf die Hersteller-Versprechungen, dass die neuen Schrirma ja so sicher seien, fällt jeder gerne rein. Dazu Gruppendynamik - man will ja nicht als Verlierer mit seinem A dastehen - schwer. Aber Karl's klare Aussage hinsichtlich der Problematik neuer A's, die z.T. recht heftig werden können - wie passt die noch zum Konzept 'sicherer Einsteiger'? Und das Problem exsistiert.

    Eine Anfrage eines Kunden war folgende: "Habt Ihr was, was noch runter geht?" Ich habe mich über diese sehr vernünftige Anfrage/Gedanken gefreut. Manche wollen halt nicht bei jedem Flug kämpfen müssen, damit sie mal einfach abgleiten können. Nun, runter gehen sie ja alle. Aber ein A mit heute fast Standard 8.0 und mehr nimmt aufgrund seines neuen Profils alles thermische mit. Aber ein Gelegenheitspilot will eben genau diese Eigenschaften nicht, sondern einfach gemütlich zum LP gleiten, Käffchen trinken und heim. Ist ok und vernünftig. Dieses Segment wird leider nicht mehr bedient. Vielleicht kommt ein reverses Denken...
    Manchmal wünschen wir uns auch bei solchen kritischen Bedingungen so ein Teil. Glücklicherweise haben wir Ausweichmöglichkeiten und können auf kleinere Flächen zugreifen, aber selbst die sinken nicht zwingend mehr (ausser man wählt einen Mini mit 10m2). Aber das ist nicht die Alternative.

    Eine erschöpfende Antwort brachte der Artikel nicht. Die Frage bleibt offen. Karl's "Innehalten" wird es nicht und nie geben. Konkurrenzdruck in der Branche ohne Wachstum, dazu die verständliche Lust der Entwickler, neue Visionen umzusetzen...

    Fassbinders 'Angst essen Seele auf' macht sich bei den Fliegern immer stärker bemerkbar. Die Lust am Fliegen, das Unbeschwerte - die sind verloren. Oder man fliegt gemäss dem Motto: Wetter passt scho'. Rest pack' mer!

    Wie soll das weiter gehen?
    Gabi Leixner und Harald E. Wolf - 1st pilot's mental and coaching center. Since 1995

    #2
    AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

    Jeder muss für sich entscheiden, ob das Hobby Gleitschirmfliegen etwas für ihn ist, oder nicht. Ich finde, es darf dabei niemand bevormundet werden; eher sollte Wert darauf gelegt werden, während der Ausbildung auch die Aspekte des richtigen mentalen Trainings und der Einstellung zum Flugsport anzusprechen. Jemand der nur mal ab und zu nen Abgleiter machen möchte - wie du ihn beschreibst - ist IMHO im Flugsport falsch, da ein Gleitschirm nunmal keine Hängematte ist, sondern ein anspruchsvolles Fluggerät, das Training und Konzentration erfordert.

    Jemand der mit genug Training, Engagement und Ernsthaftigkeit bei der Sache ist, weiß auch, welches Wetter (!) er sich zumuten kann. Dieser Faktor ist um ein vielfaches wichtiger als die Frage nach dem Schirm und dessen Gleitzahl. Wer bei normalen Bedingungen mit dem Runterkommen Probleme hat, sollte schnurstracks wieder in die Höhenschulung zurück und sich nochmal Ohrenanlegen usw. erklären lassen. Das lernt man beim 2. Höhenflug und überfordert niemanden! Da kann der A-Schirm auch eine GZ von 10 haben, runter kommt man bei beschriebenen Bedingungen trotzdem.
    https://vimeo.com/soundglider
    πάντα ῥεῖ

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      #3
      AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

      Da kann ich Klanggleiter nur zustimmen! Ich habe den Eindruck, daß hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Dem unbedarften Mitleser bietet sich folgendes Bild: wer sich nun einen neuen Schirm kaufen will, der hat gar keine andere Möglichkeit mehr, als sich einen Hochleister zuzulegen, der schon bei moderaten Bedingungn kaum noch herunterzukriegen ist. Regt sich dann auch noch mehr als ein Lüftchen, ist umgehend damit zu rechnen, daß es zu folgenschweren Klappern, Verhängern o.ä. kommt - mit den entsprechenden, fatalen Konsequenzen.

      Dem ist jedoch nicht so, denn auch und besonders im Einsteigerbereich hat die Entwicklung enorme Fortschritte, was die Sicherheit und Fehlertoleranz der Geräte angeht. Es gibt heute praktisch keine Einsteigergeräte, die noch Probleme beim Ohrenanlegen und Spiralen machen, so wie dies noch vor einigen Jahren immer mal wieder der Fall war. Auch kehren die Schirme nach einer Störung ohne Zutun des Piloten schneller wieder in den Normalflug zurück. Naturgemäß werden aber nur Vorfälle mit negativem Ausgang in den Fokus gerückt. Wenn es mit einem modernen Schirm aber nochmal gut gegangen ist, wo mit einem älteren Modell zum Unfall gekommen wäre, hört man eben selten davon.

      Um hier auf den Punkt zu kommen: es mangelt nicht an der Initiative oder Fähigkeit der Hersteller, das Gleitschirmfliegen sicherer zu machen, sondern an der Transparenz für die Kunden, womit sie bei welchen Flügel zu rechnen haben - es ist also ein Kommunikationsdefizit. Bei einem A-Schirm steht mit Sicherheit im Prospekt, daß er bei allen Bedinungen auch für Anfänger einfach zu starten ist. Daß dies bei einem B- oder C-Schirm eben nicht der Fall ist, teilt dem Einsteiger niemand ungefragt mit.

      Vergessen sollten wir aber den eigentlichen Auslöser der Debatte nicht - undzwar die tödlichen Unfälle mit Schirmen der offenen Klasse bei internationalen Wettbewerben. Auf diesen Punkt ist im DHV-Beitrag von niemandem eingegangen worden - vielleicht, weil die entsprechende Kundschaft beratungsresistent ist?

      Gruß,
      Peter

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        #4
        AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

        Zitat von harald e. wolf Beitrag anzeigen
        dass der 'normale' Wochenendflieger kaum in der Lage ist 100%ig zu beurteilen, welches Gerät das wirklich für ihn angemessene ist (wir als Vielflieger brauchen gute 50 Flüge, bis wir das neue Teil verstehen. Eventuell sogar mehr!). Wie soll ein Wochenendflieger mit 30 Flügen p.a. das Gerät nach nur zwei Probeflügen verstehen können? Geht nicht.
        Ein Wochenendflieger mit 30 Flügen p.a. der nicht weiß, was für ihn gut ist, sollte vielleicht ganz einfach einen anerkannt gutmütigen EN-A oder Low-Level-B Schirm kaufen. So ein Flieger hat in der Regel mehr oder weniger Kontakt zu einer Flugschule (bzw. sollte ihn haben und muss ihn gegebenenfalls suchen) und die kann ihn doch diesbezüglich beraten. Höher klassifizierte Flügel kommen für so einen Flieger doch ohnehin nicht in Betracht.

        Zitat von harald e. wolf Beitrag anzeigen
        man will ja nicht als Verlierer mit seinem A dastehen - schwer.
        Das ist doch nun eine extrem antiquierte Ansicht. Gerade wenn jemand mit einem A oder Low-Level-B Schirm gut fliegt, genießt er am Startplatz (bzw. spätestens am Landeplatz ;-) doch viel mehr Anerkennung als einer, der seinen Hochleister offensichtlich nicht beherrscht.

        Im Streckenfliegen ist jedenfalls folgendes zu beachten: Ausgelöst meiner Meinung nach durch die Teampolitik der Firma Nova (zuerst mit dem Mentor, dann mit dem Ion), bei der sehr gute Piloten motiviert wurden mit diesen Schirmen weite Strecken zu fliegen gibt es einen massiven Trend: Extrem viele gute Streckenpiloten die regelmäßig über 150 oder 200 km fliegen, sind auf EN-B unterwegs. Darunter einige der weltbesten Streckenflieger. Allerdings überwiegend aus AT und CH, in diesen Ländern ist der Trend schon weiter. In D braucht man eher noch den Schwanzvergleich - was man auch in Startplatz- und Biertischgesprächen oder hier im Forum deutlich merkt. Hier wird halt mehr geredet als geflogen. Die wirklichen Streckenflieger haben halt schon gemerkt, dass man unter einem EN-A oder -B eventuell genau so weit oder noch viel weiter fliegen kann als unter einem Hochleister. Diese Erkenntnis wird sich weiter durchsetzen: Zwar wird es immer die Startplatzposer oder die Fans bestimmter Hochleistereigenschaften geben - aber viele werden auf einfachere Geräte umsteigen, weil damit ihre persönliche Leistung einfach steigt - und Leistung zählt immer!

        Aus meiner Sich wird mit diesem Artikel mal wieder viel heiße Luft gemacht um ein "Problem" das es in der Praxis gar nicht gibt. Wie vor einem Jahr über das angebliche "Open Class Problem". Das wurde katastrophal verschlimmbessert - hoffen wir mal, dass aus dieser erneut bescheuerten Diskussion nicht auch wieder so was resultiert...
        Zuletzt geändert von Gast; 26.06.2012, 13:03.

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          #5
          AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

          Zitat von Jupiter Beitrag anzeigen
          Vergessen sollten wir aber den eigentlichen Auslöser der Debatte nicht - undzwar die tödlichen Unfälle mit Schirmen der offenen Klasse bei internationalen Wettbewerben. Auf diesen Punkt ist im DHV-Beitrag von niemandem eingegangen worden - vielleicht, weil die entsprechende Kundschaft beratungsresistent ist?
          Vielleicht auch deshalb, weil die offene Klasse mit Gewalt verboten wurde und das Ergebnis nun ist, dass wir Wettkampfflieger mit "zertifizierten", in Wirklichkeit aber kein Haar sichereren (im Gegenteil...) Schirmen fliegen "müssen". Diese fatale Entwicklung will keiner verantworten und deshalb wird allenortes von Funktionärsseite geschwiegen. Und die Hersteller lassen auch lieber Gras über dieses Kapitel wachsen und warten gemeinsam mit guten Fliegern sehnsuchtsvoll auf die Wiedergeburt der Open Class (voraussichtlich 2014...). Wobei "warten" das falsche Wort ist - es wird natürlich schon mit voller Kraft entwickelt.

          Vielleicht muss man in einem DHV Beitrag darauf aber auch nicht eingehen. Denn in einem hast Du recht: Die "entsprechende Kundschaft" ist sicher beratungsresistent - weil sie ganz sicher keine Beratung braucht von Funktionären, die selbst nicht gescheit fliegen können, Konstrukteuren die aus wettbewerbstechnischen Gründen gegen Konzepte wettern, die sie selbst nicht hinbekommen und Forumschreibern, die selbst noch nie einen Open Class Schirm pilotiert haben...

          Aber man sieht schon: An den Positionen hat sich nichts geändert - und deshalb sollte man dieses Thema auch besser ruhen lassen.
          Zuletzt geändert von Gast; 26.06.2012, 13:04.

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            #6
            AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

            Unterschwellig sind in der Diskussion immernoch die Schockwellen des DHV-Tests der Klassen LTF A und LTF B mit der Datenloggertechnologie zu spüren. Ich wüsste zu gerne, was bei einem solchen Test mit 10 - 15 Jahre alten Schirmmodellen herausgekommen wäre. Ich weiß es nicht, tippe aber: Das Ergebnis wäre katastrophaler gewesen. Wenn ich falsch liege, möge man mich berichtigen. Zumindest erscheint es mir unplausibel, dass die Evolution der Gleitschirme stets zu Lasten der Sicherheit gehen soll, wie gerne impliziert wird. Ich glaube nicht, dass sich dies ein Hersteller leisten kann oder fahrlässig in Kauf nimmt.

            Aber es stimmt: man möchte gerne etwas Schnittigeres, Wendigeres sein Eigen nennen. Sich möglichst schnell vom A verabschieden, egal, ob das eigene Können ausreicht, oder nicht. Komisch. Geht es hier doch nicht um ein größeres, PS-stärkeres Auto, sondern um ein Fluggerät, wo ein Fehler auch mal brutale Konsequenzen haben kann. Ein stärkeres Auto kann ich langsamer fahren. Mit einem Schirm muss ich umgehen können, egal was kommt, sobald ich in der Luft bin. Ich frage mich auch schon geraume Zeit, wer eigentlich der wahre Auslöser für ein bestimmtes Kaufverhalten ist. Ist es wirklich der Kunde, der etwas will? Oder ist es nicht doch die Werbung, die den Kundenwillen produziert? Ich bin da für mich noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen. Tippe aber auf die Werbung als Auslöser. Und hier sind die Hersteller in der Pflicht. Eine richtig geile Werbung für eine A-Schirm, weg vom ewigen Schüler-Image. Fokus auf Sicherheit, Leistung, Spaß und viel Ruhe, Genussflüge par excellence - ja wer wollte so ein Ding nicht kaufen?
            Aber die Werbung impliziert das Verlangen nach mehr, man muss aufsteigen. Kaufen. Die Maschine am Laufen halten. Aus Sicht der Hersteller perfekt.

            Den Schlusskommentar von Karl Slezak fand ich sehr, sehr gut. Nicht nur, weil er einige Hersteller- und Konstrukteurkommentare auf den Boden der Tatsachen geholt hat, sondern weil er beweist: Das Umdenken findet bereits statt. Auch schon bei Herstellern (SuSi). Selbst in der breiten Masse der Gleitschirmflieger werden immer öfter genau diese Themen diskutiert, die vor 2 Jahren noch komplett ausgeblendet wurden. Da findet derzeit ein Wandel statt, ganz offensichtlich. Das sich dieser nicht von jetzt auf gleich vollzieht, ist logisch, oder?

            Das Thema: Ich will runterkommen!
            Oh ja. Aber selbst mit meinem alten Tequila 1 war ich mal in einem Hauch von Magic Air, hatte zum ersten Mal deutlich mehr als einen Kilometer Luft unterm Arsch und einen plötzlichen, eindrucksvollen Anfall von akuter Höhenangst. Ich habe mich nicht mehr getraut, überhaupt noch eine Kurve zu fliegen. Flog also mit 0,1m/sec Sinken stur geradeaus und betete das Mantra 'Höhe ist Sicherheit' in ewiger Folge. Nie und nimmer hätte ich mich in dem Moment getraut, Ohren anzulegen. Mir war es extrem unheimlich, dass ich nicht runterkam, fühlte mich aber außerstande, etwas dagegen zu tun. Ich rechnete mit Schrecken aus, wie unendlich lange es bei diesen Sinkwerten wohl dauern würde, bis ich wieder festen Boden unter den Füßen hätte. Aber irgendwann wirkte das Mantra, ich hatte mich nach ein paar langen Minuten wieder im Griff und begann zu kurven, zu achtern und baute damit Höhe ab. Ist also nicht immer so einfach, mit dem Ohrenanlegen. Wobei man sich beim Fliegen auch stets im Griff haben sollte. Sollte. Funktioniert nur nicht immer. Und ein 10 Jahre alter, bereits von zwei Nachfolgemodellen überholter Schirm ist noch kein Garant für schnelleres Sinken.


            Jruß!
            Olaf.

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              #7
              AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

              Ich hätte mal gerne eine aktuelle Statistik über die derzeit verkauften Schirme.
              Wenn ich mich an den Startplätzen umschaue, sehe ich sehr viel A und Low-Level B Schirme.

              Überheben wird sich immer einer, doch in der Breite kann ich das nicht erkennen.

              Die Handlingsfrage stellt sich natürlich, wenn dann demnächst der Schirm das Drachenpackmaß erreicht hat, bzw "Starre" zur Zulassung eingereicht werden.


              Wolfgang
              Kaum macht mans richtig, klappts auch
              http://maier-components.de
              http://schlepptermine.de

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                #8
                AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                Zitat von wfmaier Beitrag anzeigen
                Die Handlingsfrage stellt sich natürlich, wenn dann demnächst der Schirm das Drachenpackmaß erreicht hat, bzw "Starre" zur Zulassung eingereicht werden.
                Das ist auch so ne komische Pauschalaussage. Mein Enzo passt in den selben Packsack wie mein erster Schirm und zum Packen brauch ich keine drei Minuten.

                Kommentar


                  #9
                  AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                  Zitat von wolfgang62
                  Bist du dir da so sicher?

                  Du bist den A/low level B Schirmen so weit entfernt, das du das Problem vielleicht gar nicht mehr erkennst?

                  Meines Erachtens, war es ein Rueckschritt, die Einteilung von 1-4 zugunsten der A-D zu machen, da jetzt viele Schirme, die frueher in die Kategorie 2 eingestuft worden waeren, in B auftauchen.

                  Den Zwischenschritt, frueher 1-2, den gibt es jetzt nicht mehr. Wie auch 2-3...

                  Was es heisst, ein high level B kann wesentlich mehr Dynamik aufbauen als ein low level hab ich letztens, unter aehnlichen Bedingungen selbst erfahren koennen.
                  Dann hast aber nicht ganz aufgepasst A ist wesentlich enger als zuvor 1 und B ist in den meisten Punkten enger als zuvor 1-2. Viele alte Hi-end 1-2er würden heute in C fallen. Weiter geworden ist die C Klasse, die jetzt die ehemaligen bösen 1-2er bis hin zu den "gemütlichen" 2-3ern umfasst. D umfasst auch Geräte die früher den 2-3er wohl nicht mehr geschafft hätten.

                  Fazit A und B sind eigentlich strenger als zuvor 1 bzw. 1-2

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                    #10
                    AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                    Zitat von wfmaier Beitrag anzeigen
                    Ich hätte mal gerne eine aktuelle Statistik über die derzeit verkauften Schirme.
                    Wenn ich mich an den Startplätzen umschaue, sehe ich sehr viel A und Low-Level B Schirme.

                    ...
                    Könntest gute Augen haben ;-)

                    Marktstudie der PMA




                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                      #11
                      AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                      Da ich noch nicht so ewig fliege kann ich die Langzeitentwicklung in unserem Sport nur bedingt abschätzen. Aber ich finde die Aussage des Ozone-Vertreters eigentlich sehr gut. Die Auswahl ist mittlerweile enorm. Jeder kann frei entscheiden ob er einen Bodyguart, einen Mantra, einen Speedflyer oder irgend etwa dazwischen fliegen will. Die Verantwortung den passenden Schirm zu wählen sollte wirklich jeder selber übernehmen können. Das Informationsangebot war durch Internet und co. nie größer. Wer blind auf Werbetexte vertraut, ist selbst Schuld. Wenn man z.B. in der Werbung von einem einfach zu fliegenden Acroflügel liest, sollte einem klar sein von welche Zielgruppe diesen Flügel als einfach empfunden wird.

                      Gleitschirmfliegen war und wird niemals eine Breitensportart sein. Wer sich schon damit überfordert fühlt, sich bei der enormen Auswahl, einen Schirm der dem eigenen Könnensstand und dem tatsächlichen Einsatzgebiet entspricht auszusuchen (Mit Hilfe von Literatur, Internet, Beratung von Fluglehrern, Testflügen und Sicherheitstrainings) sollte evtl. maximal einen A-Schirm fliegen oder sich überlegen ob er überhaupt die nötige Zeit bzw. die Energie erübrigen kann um diesen Sport sicher zu betreiben. Das ist einfach ein Sport den ich entweder ganz oder gar nicht betreiben sollte.

                      Es ist schon logisch dass die Industrie, der DHV und die ein oder andere Flugschule Gleitschirmfliegen gerne als Breitensport etablieren würde, aber ist das aufgrund der allgemeinen Komplexität überhaupt möglich? Vertragen zusätzlich unserer Fluggebiete überhaupt einen extremen Zuwachs an Piloten?

                      Wir haben schon längst keinen Verkäufer- sondern einen Käufer- orientierten Markt. Wenn die Masse nach mehr Leistung schreit, wird die Industrie auch sehr stark auf Leistung abzielen. Aber trotzdem werden aktuell auch alle anderen Nieschen durch die Hersteller bedient. Das Umdenken muss also wirklich bei den Piloten und nicht bei der Industrie erfolgen. Ich denke die meisten fliegen einen Schirm, den sie sich gerade noch zutrauen im Griff zu haben. Die Anzahl der Piloten, die sagen: "ich beherrsche zwar locker D-Schirme, aber am liebsten fliege ich immer noch die A-Schirme"...ist wahrscheinlich verschwindend gering. Wer einen sichereren Flügel will, bekommt auch einen. Auch wenn der dann von den Fliegerkollegen als Sinktüte, Panzer, Para(noia)gleiter usw. betitelt wird.

                      Eins muss ich allerdings sagen...das aktuelle Zertifizierungssystem finde ich, gelinde ausgedrückt extrem besch...
                      Selbst das alte System fand ich noch wesentlich übersichtlicher und transparenter als das neue. Der Unterschied zwischen einem schulungstauglichen- und einem high end B-Flügel ist beispielsweise derart groß, dass es eigentlich nicht sein kann, dass sie ohne erkennbare Differenzierung in der gleichen Klasse angesiedelt werden. Die Kategorisierung sollte wesentlich differenzierter erfolgen. Wie kann es möglich sein, die extreme Vielfalt an Schirmen mit unterschiedlichem Einsatz- und Anforderungsgebiet in nur 4 Klassen zu pressen?!? Da brauch sich der DHV eigentlich nicht hinstellen und den Zeigefinger in Richtung Industrie und Piloten erheben, wenn sie selbst nicht in der Lage sind, ein aussagekräftiges Zertifizierungssystem einzuführen. Selbst wenn eigentlich mittlerweile jeder wissen sollte, dass man durch die Kategorie kaum Aussagekraft erhält, neigt man doch dazu sich daran zu orientieren. "Sooo groß wird der Unterschied innerhalb der Kategorie schon nicht sein..."
                      Zuletzt geändert von Basti G.; 26.06.2012, 15:14.

                      Kommentar


                        #12
                        AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                        Zitat von JN Beitrag anzeigen
                        weil sie ganz sicher keine Beratung braucht von Funktionären, die selbst nicht gescheit fliegen können, Konstrukteuren die aus wettbewerbstechnischen Gründen gegen Konzepte wettern, die sie selbst nicht hinbekommen und Forumschreibern, die selbst noch nie einen Open Class Schirm pilotiert haben...
                        Ich halte nichts davon, den Leistungssport zu reglementieren und habe im Prinzip auch nichts gegen eine offene Klasse. Auch bin ich mir sicher, daß es eine Gruppe von professionellen Piloten gibt, die ihr Gerät perfekt beherrschen, weil sie die notwendige Routine und das Talent dazu haben - nur bin ich mir ziemlich sicher, daß nicht unter jedem anspruchsvollen Schirm ein solcher Pilot hängt (und ich denke, das kannst Du bestätigen). Das gilt zwar für alle Klassen, aber je höher man sich bewegt, desto weniger läßt man sich von anderen etwas sagen. Dennoch bin ich der Meinung, daß es auch unter diesen Piloten welche gibt, die Beratung gebrauchen können - von wem auch immer. Es gibt immer jemanden, der mehr über den Schirm weiß, als man selbst - und sei es der Konstrukteur oder ein Testpilot des Herstellers.

                        Gruß,
                        Peter

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                          #13
                          AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                          Zitat von klanggleiter Beitrag anzeigen
                          Jemand der nur mal ab und zu nen Abgleiter machen möchte - wie du ihn beschreibst - ist IMHO im Flugsport falsch, da ein Gleitschirm nunmal keine Hängematte ist, sondern ein anspruchsvolles Fluggerät, das Training und Konzentration erfordert.
                          Warum MUSS das denn so sein?
                          Warum soll diese Sportart nicht auch für solche "Genußflieger" geben, die nur morgens oder abends in ruhiger Luft, vlt. unter "Aufsicht" einen Abgleiter machen? Es gibt keinen Grund, jedem Gleitschirmflieger heftige Thermik, starken Wind, weite Strecken, Flüge durch's Lee aufzuzwingen. Nur damit er am Ende des Tages einen GPS-Track auf den XC-Server hochladen kann und möglichst viele Punkte kassiert.
                          Das Konzept von Nova mit dem SuSi (sowie anderen Schirmen anderer Hersteller) geht da in die richtige Richtung.

                          Das Problem sehe ich eher am Image der Einsteigerschirme. Und in der richtigen Selbsteinschätzung des Piloten, ob er sich mit seinen gestellten Ziele (Schirmkategorie, Wetterbedingungen, Flugstrecke) überfordert.

                          Advance hat vor zwei (?) Jahren das Marketingkonzept umgestellt. Es werden nicht mehr hauptsächlich die Schirme und ihre technischen Leistungsaten angepriesen. Deren Werbung macht Lust auf Gleitschirmfliegen, so dass sich sowohl die Zielgruppe der Alpha- als auch Omega-Piloten angesprochen fühlen kann.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                            hi Peter!

                            wettkampfpiloten sind sicher nicht beratungsresistent gegenüber leuter die etwas von der materie wissen.
                            und glaub mir, hier wird viel untereinander gesprochen über die geräte, auch mit testpiloten und wenn möglich sogar
                            mit den konstrukteuren selbst.

                            allein die möglichkeit an diese informationsquellen zu kommen haben die meisten hobby piloten garnicht (ausnahmen gibts
                            aber natürlich auf allen seiten immer und überall!)

                            aber ich bin überzeugt gerade in den aktuellen "mentor"zeiten hängen vielmehr hobbypiloten unter einem schirm der nix für
                            sie ist, als wettkampfpiloten die "heisse" geräte fliegen.
                            schon allein weil diese im normal fall wesentlich mehr zeit mit und unter ihrem gerät verbringen und sich sehr intensiv mit
                            der materie auseinander setzen.

                            greetz Heli

                            Kommentar


                              #15
                              AW: DHV Info 176 - Quo vadis Gleitschirmsport?

                              Zitat von Heli Beitrag anzeigen
                              (...)
                              aber ich bin überzeugt gerade in den aktuellen "mentor"zeiten hängen vielmehr hobbypiloten unter einem schirm der nix für
                              sie ist, als wettkampfpiloten die "heisse" geräte fliegen.
                              schon allein weil diese im normal fall wesentlich mehr zeit mit und unter ihrem gerät verbringen und sich sehr intensiv mit
                              der materie auseinander setzen.
                              Sehe ich genauso. Und: schade, dass so wenig Frauen fliegen. Wäre der Anteil höher, wäre auch dieses "besser, höher, weiter" in unserem Sport nicht so ausgeprägt. Frauen können eher zugeben, dass die Bedingungen grad nicht passen, und auch mal auf einen Flug verzichten als die männlichen Kollegen, die sich immerzu an ihren Artgenossen messen müssen.

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