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Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

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    Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

    ...Hallo,

    ich wollte mich erst einmal vorstellen……mein Name ist Dietmar, bin 45 lenze alt und komme aus der Nähe von Ulm.

    Meine ersten Gedanken den ich an das Paragleiten verschwendet habe, war 1993. Ich wollte damals unbedingt fliegen und fasste auch den Entschluss im Januar 1994 „ja ich tu es“. Im Frühjahr 1994 sollte mein Kurs (die Betonung liegt auf „SOLLTE“) beginnen.

    Meine damalige Freundin, und jetzige Frau, eröffnet mir dann, irgendwann im Februar 1994 „ du ich muss dir was sagen, Du wirst Papa“, *blink blink MEGAFREU* …...super ich werde PAPA, wie geil, wir haben gefeiert das wir Eltern werden klasse . Im Juli 1994 erblickte dann unser Sohn das Licht der Welt und er wird nun im Juli 18 Jahre…..man man man wie die Zeit vergeht. Es kam natürlich dann irgendwann Nummer 2, und dieses wunderbare Geschöpf war ein Mädchen die im Juli 1998 das Familienleben komplett machte.

    Jahre vergingen, mittlerweile 18, und mein Gedanke an das Gleitschirmfliegen wurde in den Hinterkopf gedrängt, Familie und die berufliche Weiterbildung standen im Mittelpunkt ( 6 Jahre Abendschule auf 10 Jahren verteilt )

    Ich musste die eine oder andere Planung auf Eis legen, darunter auch das beginnen mit der Ausbildung zum Paragleiter (schreibt man das so?) Ich hatte mir damals schon (1994) eine Flugschule im Allgäu (der Name eines grünen Fleckes in einer Wüste ) ausgesucht und werde dort im Frühjahr 2013, hoffentlich mit der Ausbildung beginnen können (es sei denn der Maya Kalender macht mir am 21.12.2012 einen Strich durch die Rechnung ) Leider geht es aus beruflichen Gründen diese Jahr nicht mehr.

    Mittlerweile habe ich mein Vorhaben für 2013 bei meiner Familie vorgebracht, naja was soll man sagen, Begeisterung schaut anders aus  . Es kommen immer wieder Ängste seitens meiner Familie auf (incl. natürlich Verwandte und Freunde) dass das Paragleiten gefährlich sei (weil man hört ja so viel, und googelt natürlich auch) besonders meine Kinder und Frau, und konfrontierten mich mit Unfallberichten (natürlich die worst case Szenarien -> tödliche). Meine Familie und Freunde zu beschwichtigen und Verständnis dafür aufzubringen ist hier sehr schwer, wenn sie diese Meldungen lesen. Ich mache mir natürlich auch Gedanken, das gebe ich zu „komme ich auch einmal in solche Situationen? spiele ich leichtfertig mit meinen Leben? Werde ich eventuell einmal abstürzen und gesundheitliche Dauerschäden davontragen? Und dadurch Berufsunfähig? Gedanken kommen natürlich auf, blauäugig möchte ich nicht und werde ich nicht sein.

    Mittlerweile habe Ich auch alle Unfallberichte des DHV gelesen, nicht das ich jetzt Angst habe, sondern Respekt vor dem fliegen, gehörigen Respekt. Ich möchte natürlich das Risiko so gering wie möglich halten, ein Rest Risiko ist immer da, das weiß ich, ich möchte aus den Fehler der anderen zu lernen (Gott sei diese armen Seelen gnädig).

    Egal ob Anfänger oder Profis werden Opfer von diesen Unglücken, hierbei kann man nicht alle, glaube ich, alle Unfälle nicht zu 100 % analysieren. Ob Unachtsamkeit, nicht wissen im Umgang mit Extremsituationen, oder zur falschen Zeit an der falschen Stelle (Zusammenstöße) ein Restrisiko wird immer sein. Wie seht ihr das? wie geht ihr damit um, wenn Situationen auftreten die nicht der Norm entsprechen? Lasst ihr danach erst mal das fliegen sein? oder egal, ab auf den Berg und wieder gleich fliegen?

    Ich stufe mich selber als nicht risikofreudig ein, möchte nur dahingleiten und nicht meine Grenzen ausloten, dafür bin ich zu alt.
    Ich würde dann mein Fluggebiet in Richtung Allgäu ausrichten, weil ich die Berge liebe, dieses Panorama, einfach traumhaft.

    So Kameraden der Lüfte, jetzt habe ich natürlich die eine oder andere Frage:

    1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?
    2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
    3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?
    4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
    5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?
    6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
    7. Gibt es im Raum Ulm so was wie einen Stammtisch für Paragleiter?
    8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?

    vielleicht hat der eine oder andere Lust und Zeit, die eine oder andere Frage zu beantworten

    Ich bedanke mich bei euch im Voraus

    Gruß

    ….der kriechende und noch nicht fliegende…. (aber hoffentlich bald)

    #2
    AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

    Hallo,
    ich könnte meinen ich hätte das hier geschrieben, nur habe ich nur eine Tochter. Meine Ausbildung ist jetzt fast genau ein Jahr her und ich habe eine Menge gelernt. Vorweg kann ich dir sagen, dass fliegen definitiv süchtig macht und wenn deine Frau da nicht 100% hinter steht, gibt es nur ärger. Gefährlich? Ich vergleiche es immer mit Motoradfahren, wenn ruhig und überlegt fährst, wird dir auch nichts passieren.
    Auch werden sich deine Gewohnheiten verändern. Fast jede Minute die du Zeit hast wirst du in den Himmel schauen und dir die Wolken ansehen. Wetter ist das Stichwort, ein im Moment trockenes ödes Thema, wird dich mehr und mehr interessieren. Denn es ist ein Schlüssel für atemberaubende schöne Flüge. Ich könnte dir noch so viele Tipps geben aber dann haben die andern nichts mehr. Vielleicht noch einen, wenn du wirklich erst 2013 anfängst, dann nutze die Zeit und fahre zu den Starthängen in deiner Nähe. Hier gibt es immer nette Flieger/Fliegerinnen mit einen unglaublichen wissen. Hier sind alle gut drauf, da sie dem schönsten Hobby der Welt nachgehen

    Kommentar


      #3
      AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

      Zitat von Dor Beitrag anzeigen
      ...
      1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?
      2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
      3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?
      4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
      5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?
      6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
      7. Gibt es im Raum Ulm so was wie einen Stammtisch für Paragleiter?
      8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?
      1. Es ist dein Leben. Du musst dich deiner Sache sicher sein, dass du das willst.
      Motorradfahren, Bergsteigen, Hochseesegeln, Tauchen sind sicher vergleichbar gefährlich.
      2. Ja.
      3. Ja, man kann. Aber die letzte Enscheidung fällt vor Ort, u.U. negativ.
      4. Es gibt Flugbedingungen, in denen Kappenstörungen nahezu auszuschließen sind.
      Das gilt vor allem für schwachwindige Bedingungen und kein extremes Temperaturgefälle in die Höhe.

      Es gibt Bedingungen, in denen sich die Wahrscheinlichkeit solcher Ereignisse drastisch erhöht:
      Bei stärkerem Wind, großen Temperaturgegensätzen, Einflug in ein Leegebiet.

      Es erfordert einen starken Sicherheitswillen und ein starkes Selbstbewusstsein, solche Flüge zu vermeiden.
      Denn es sind Bedingungen, auf die je nach Gelände bestimmte leistungsorientierte Flieger lauern (abgesehen vom Lee - das will keiner!)

      5. Nein, nur wenn du bei (4.) fliegst und dich überschätzt hast.

      6. Gelehrt ja, durchgeführt nuch auf Wunsch im Sicherheitstraining.

      7. Keine Ahnung.

      8. Jaa, aber hallo!

      Grüße
      Manfred

      Kommentar


        #4
        AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

        [QUOTE=Dor;352228]

        So Kameraden der Lüfte, jetzt habe ich natürlich die eine oder andere Frage:

        1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?
        2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
        3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?
        4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
        5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?
        6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
        7. Gibt es im Raum Ulm so was wie einen Stammtisch für Paragleiter?
        8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?
        QUOTE]

        Hey Dietmar,

        glückwunsch zu Deinem Entschluss :-), das ist eine sehr gute Entscheidung, die Du getroffen hast. Ich fliege nun schon seit 2 Jahren und zähle mich sehr zu den ambitionierten Pilotenm, denn ich nutze jede Gelegenheit an den Berg zu gehen!

        Zu Deinen Fragen:
        1. Anfangs hatten meine Leute auch zweifel, gerade in Bezug auf abstürzen etc. Nachdem ich aber meine Ausrüstung mal vorgefürht habe und ihnen am Berg meine Flugkünste gezeigt hatte, sind deren Bendeken nahezu verschwunden. Ich glaube Autofahren ist gefährlicher als unser Sport
        2. Diese Frage kann ich Dir mit "ja" beantworten. Ein Grossteil der Ausbildung beschäftigt sich auch mit der Meteorologie. Und solltest Du einmal später als Pilot am Startplatz bei zweifelhaften Bedingungen sein ein komisches Bauchgefühl haben, dann starte einfach nicht, denn lieber stehst du am Boden und sehnst Dich danach, am Himmel zu sein, als umgekehrt :-)
        3. Ja, es gibt eine Fülle von Internetseiten, die sich mit dem Wetter beschäftigen.
        4.So ein Klapper kommt nicht aus dem "nichts". Der kündigt sich vorher an. Jedoch ist es mir gerade zu Beginn meiner Pilotenkarriere nicht immer gleich aufgefallen, dass sich die Tüte im nächsten Moment Einklappt. In ruhiger Luft kommen die Dinger aber kaum bis gar nicht vor und mit ein bisschen Übung und einem aktiven Flugstil kann man die Klapper sehr gut verhindern, bzw. es kündigen sich nicht mal welche an. Hab dieses Jahr schon etliche Flugstunden ohne Kappenstörungen.
        5. Sowas hatte ich noch nicht. Ich vertrau meinem Schrim (ein Highend B), der immer noch genug Sicherheitsreserven hat.
        6. Während der Ausbildung wurde mir gezeigt wo ich den Retter ziehen muss, geworfen wurde dieser aber nicht.
        7. keine Ahnung, bin aus dem Südwesten von Deutschland
        8. Suchtfaktor: hier gibt's als Antwort ein eindeutiges JA!!!!

        Wünsch Dir viel Spass und Vorfreude für Deine Ausbildung in 2012

        Gruss
        Patrick

        Kommentar


          #5
          AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

          In aller gebotenen Kürze.

          "1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?"

          Hier interessiert mich nur die Ansicht meiner Frau und meiner Tochter.
          Meine Frau hatte Bedenken, aber nicht so stark, daß sie es von vorneherein abgelehnt hätte.
          Im Laufe der Zeit hat sie gemerkt, daß nichts passiert, und durch eigene Besuche am Platz, daß wir umsichtig und vorausschauend mit Wetter und Gerät und uns selbst umgehen.
          Hätte sie jedoch sehr starke Bedenken gehabt, hätte ich es nicht getan.


          "2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?"

          Jein. Der eine kann es, der andere nicht.
          Es gibt allerdings Wetterlagen, in denen ist es normalerweise so eindeutig ungefährlich, daß man keine Bedenken haben muß.
          Wenn Du Dich an den Rate Deiner Flguschule hältst, sollte das anfangs nicht ein Problem werden.


          "3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?"

          Ja. Lernst Du in der Flugschule.


          "4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?"

          Kommt auf die Bedingungen an, in denen Du fliegst. In turbulenten thermischen Bedingungen sind die Klapper vorhersehbar. Durch Erfahrung und Gefühl kann man sie allerdings im Ansatz erkennen und eine Heftigkeit vermeiden.
          Unkontrollierbar sind sie eigentlich nie, es sei denn, Du fliegst unter für Dich unpassenden Bedingungen mit unpassendem Gerät.

          "5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?"

          Kommt halt drauf an, wie risikofreudig Du bist.
          Am Anfang ist jeder Lupfer unvorhergesehen, und Du wirst ein flaues Gefühl bekommen. Das legt sich aber.
          Ansonsten siehe 5.

          "6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?"

          Es gibt sog. "Sicherheitstrainings", in denen Du den Retter ausprobieren kannst.
          Im Winter werden meist in Turnhallen Wurfübungen von Flugschulen oder Vereinen durchgeführt. Anschließend wird der Retter neu gepackt.

          "8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?"

          Ja.

          Kommentar


            #6
            AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

            Hallo Dietmar,
            willkommen im Kreise der Flugbegeisterten.

            Ich hab des Gleitschirm-Fliegen 1994, da war ich 40, gelernt und bin auch dabei geblieben.
            Da Du so ein schönes Fragenschema gestellt hat, halte ich mich mal dran:

            1. Ich hab's damals mit meiner Partnerin gemeinsam begonnen - diese Frage stellte sich nicht.
            Meine Mutter wetterte ab und an dagegen - aber mit 40 ist man ja schliesslich alt genug für so eine Entscheidung.
            Meine inzwischen erwachsenen Kinder nahmens gelassen - später sind sie ab und an mit mir Tandem geflogen.
            Mein Sohn ist begeistert - irgendwann wird selbst GS-Fliegen, schätze ich.

            2. ja
            3. ja, da gibt es genügend Wetterprognosen, auch speziell für Flieger
            4. vorhersehbar: oft, vermeidbar/beherschbar: meist - mach Dir nicht so viel Sorgen, das lernst Du bei einer guten Flugschule
            5. gibt es, ist aber selten bei vorausschauendem Fliegen - und das ist erlernbar.
            6. Wird gelehrt bei der normalen AUsbildung, praktisch ausgeführt beim "Sicherheitstraining" (sinnvolle Weiterbildung)
            7. bestimmt, such mal nach "Gleitschirmverein + Ulm"
            8. auf jeden Fall !

            also - viel Spass dabei
            Gruss Hartmut
            https://vimeo.com/49892438

            Kommentar


              #7
              AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

              Hallo Dietmar,

              die Fragen die Du stellst hat sich jeder Pilot wahrscheinlich zu Beginn der Fliegerkarriere und auch danach immer wieder gestellt.. hier kommen meine persönlichen (!) Antworten

              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              .
              So Kameraden der Lüfte, jetzt habe ich natürlich die eine oder andere Frage:

              1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?
              Zum Glück gab es in meiner Familie wenig Widerstände, daher kann ich dazu wenig sagen. Ich möchte aber anmerken, dass ICH mich nicht wohlfühlen würde, wenn einer meiner Lieben fliegen würde. Das macht vielleicht wenig Sinn, ist aber so.
              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
              Ja - ich bin aber immer wieder überrascht bei welchen Bedingungen auch unerfahrene Piloten noch fliegen. Ich persönlich bin da eher konservativ, nehme also im Zweifelsfall die Gondel nach unten.

              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?
              Ja, zumindest theoretisch. Trotzdem muss man die tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort auch SELBST interpretieren können. Das lernt man in der Flugschule, durch eigene Weiterbildung und Erfahrung - auch hier gilt es im Zweifel gegen das Fliegen
              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
              Meine Klapper waren manchmal (für mich) unvorhersehbar, aber kontrollierbar (in erster Linie durch den Schirm selbst der fliegen will). Die meisten Klapper sind aber durch den Piloten vorhersehbar und kontrollierbar - ein Klapper an sich ist ja auch nichts schlimmes
              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?
              Ja, hatte ich bislang einmal - und war selbst schuld.. ins Lee geflogen und einen Totalzerstörer kassiert. Zum Glück ist der Schirm nach ein paar Metern freiem Fall von selbst wieder aufgegangen und geflogen. Solche Situationen sollte man vermeiden.
              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
              Es werden "Trockenübungen" gemacht - am Boden - und nur "Ziehen" der Rettung - diese wird dabei nicht geöffnet. In Sicherheitstrainings kann man über Wasser auch mal wirklich eine Rettung werfen
              Zitat von Dor Beitrag anzeigen
              8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?
              Für mich gibt es keine schönere, lohnenswertere Freizeitbeschäftigung. Ich kann eigentlich nicht verstehen warum irgendjemand NICHT fliegen möchte. Unvergleichbar und mir tut jeder Leid der dieses Erlebnis im Leben verpasst.

              Kommentar


                #8
                AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                nur zu Pkt.7


                Flugfreunde Ulm-Donautal

                .....Zum Erfahrungsaustausch treffen wir uns jeden 3. Freitag im Monat,

                in der Gaststätte Gutholz in Neu Ulm/Offenhausen.

                Mehr unter Unser Stammtisch.



                gruß
                Ralf

                Kommentar


                  #9
                  AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                  Hallo Dietmar, um einigermassen sicher zu fliegen braucht man Praxis und die kostet Zeit. Das wird der Hauptkonfliktpunkt mit deiner Familie werden. Überlege dir mal wie deine Familie reagiert, wenn du in der Zeit von April bis Oktober ein bis zwei mal pro Monat zwei Tage vor dem Wochenende spontan entscheidest einen Tag des Wochenendes in die Berge zu fahren. Das wären dann in Summe 14 Flugtage. Dazu plane noch mal eine Woche von deinem Urlaub ein, die du entweder unter der Woche spontan frei nimmst um einen guten Tag auszunutzen, oder eine Flugreise mit einer Flugschule buchst.
                  Meiner Meinung nach ist das ein minimum an Zeit, das du einplanen solltest um das Hobby sicher betreiben zu können.
                  Könnte sein, das deine Familie am Ende des Jahres der Meinung ist, das die 14 Flugtage gefühlte 140 Flugtage waren.


                  2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
                  3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?

                  Wetterinfos im Internet waren noch nie so gut wie heute. Ein paar Beispiele fürs Gleitschirmfliegen:
                  Deutscher Gleitschirmverband und Drachenflugverband, Beauftragter des Bundesministers für Verkehr, Erteilung von Erlaubnissen und Berechtigungen für Piloten,Gleitschirm- und Drachenflugschulen und Geländen,Musterprüfstelle für Gleitschirme und Hängegleiter


                  Soaring forecasts for where you fly. Know the potential. Manage the weather risks. Seize the day! Providing pilots everywhere timely and useful forecasts since 2005.




                  4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
                  Also in den Medien liest man darüber ziemlich viel Unsinn. Klapper sind ein Thema mit dem man sich intensiv beschäftigen muss und diese auch in einem Sicherheitstraining über Wasser trainieren sollte.

                  6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
                  In der Ausbildung wird das nicht durchgeführt. Das kannst du aber im Rahmen eines Sicherheitstrainings über Wasser machen.

                  8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?
                  JA!
                  Viele Grüße
                  Herbert

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                    High Dietmar,

                    schön dass du dich für den schönsten Sport der Welt interessierst.

                    1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?
                    Muss schon sagen, deine Familie scheint da eine härtere Gangart vorzulegen als ich das von anderen Fliegern, oder von mir selbst kenne. Manche Verwandte machen sich schon Sorgen, aber bombardieren einen nicht mit Unfallmeldungen, machen einem kein schlechtes Gewissen usw.
                    Evtl. solltest du denen da mal ins Gewissen reden, dass sie dich so verrückt machen. Andererseits kann man natürlich verstehen wenn sich die Lieben Sorgen machen. Wenn Gleitschirmfliegen in die Medien kommt, dann leider meistens in der Form eines Unfallberichts, da dies für das Publikum wohl wesentlich interessanter scheint als die 1000 tollen Erlebnisse die wir täglich in unserem Sport haben.
                    Evtl. sollte man nicht immer jedes Negativerlebnis (was leider auch immer wieder zu unserem Sport gehört) vor den Lieben breit treten um deren Nerven zu schonen, auch wenn es schwer fällt, da man natürlich gerne darüber reden will.
                    Was du auf jeden Fall vermeiden solltest, wäre aus Rücksicht weniger zu fliegen. Das wäre kontraproduktiv, da nur wer relativ häufig fliegt bzw. im Training bleibt, auch relativ sicher unterwegs ist. Mal 1-2 Wochen pro Jahr im Urlaub fliegen ist zu wenig. Deshalb solltest du dich fragen ob du trotz des Drucks aus der Familie am Ball bleiben kannst und wirklich regelmäßig üben und fliegen kannst. Unser Sport ist meiner Meinung nach ganz oder lieber gar nicht zu betreiben.

                    2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
                    Ja das kann man schon. Auch wenn ein sehr kleines Restriskio besteht trotzdem vom Wetter überrascht zu werden. Das Problem ist eher, dass du wenn du wirklich Spaß am fliegen haben wirst, nicht nur bei absoluter ruhiger Luft morgens oder spät abends kleine Abgleiter machen willst. Den meisten Piloten macht es erst richtig Spaß wenn man in thermischer Luft unterwegs ist oder wenn man bei etwas stärkerem dynamischen Wind soaren kann. Diese Bedingungen sind aber natürlich meistens auch mit Turbulenzen usw. verbunden, wodurch das Risiko steigt. Wichtig ist es hierbei dass man sich wieder so viel wie möglich fortbildet und die eigenen Fähigkeiten und das vorherrschende Wetter richtig einschätzen lernt.
                    Wenn man dies richtig macht und sich nicht überfordert ist man relativ sicher unterwegs.

                    3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?
                    Das lernst du in deiner Ausbildung. Mit Hilfe des Internets kann man relativ genau planen wo man in den nächsten 3 Tagen fliegen kann. Linksammlungen von Flugschulen usw. helfen dabei. (z.B. http://paragliding-academy.com/service/wetter/index.php) Wie du das lesen bzw. verstehen musst, lernst du wie gesagt noch. Trotzdem ist der Wetterbericht immer nur eine Tendenz. Die endgültige Entscheidung ob es fliegbar ist oder nicht, kannst du häufig erst vor Ort treffen.

                    4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
                    Ja in Einzelfällen sind sie genau das. Das liegt dann entweder an den Bedingungen, einem Flugfehler oder den generellen Fähigkeiten des Piloten. Aber man kann diese vermeiden bzw. beherrschen lernen. Dafür werden Sicherheitstrainings über Wasser angeboten um genau solche Situationen zu üben, was auch jeder Pilot von Zeit zu Zeit tun sollte. Aber mach dir da mal nicht so den Kopf. Die meisten Klapper die man sich einfängt sind völlig harmlos und gehören beinahe schon in den normalen Flugalltag. Dass der Schirm klappen kann ist teilweise sogar gewünscht, da er dadurch manche Extremflugzustände sogar entschärft. Aber was das was ich hier schreibe wirklich bedeutet, wirst du ohnehin erst verstehen wenn du schon einige Flugerfahrungen gemacht hast.

                    5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?
                    Oje ... ja die gibt es. Negativerfahrungen gehören in unserem Sport dazu und auch manche positiven fordern uns schon etwas. Die möglichen Quellen hier aufzuschreiben wäre viel zu umfangreich. Aber glaube mir, die unzähligen positiven machen die negativen Erfahrungen mehr als wett und stehen in keinem Verhältnis. Ein gesundes Maß an Respekt bzw. auch an Ängsten gehört einfach dazu. Das soll nicht heißen das man in diesen Situationen kopflos wird. Im Gegenteil, mir hilft Stress Ruhe zu bewahren und richtig zu reagieren. Das ist sehr Typenabhängig.

                    Als Beispiele:
                    - drastische unvorhersehbare Windanstiege, mit darauf folgendem Rückwärts fliegen
                    - Unfälle bzw. kritische Situationen von fliegenden Freunden die man mit ansehen muss
                    - die erste beabsichtigt herbeigeführte Spirale, Fullstall, SAT usw.
                    - sich mal in der Höhe zu verschätzen und hoffen noch zum Landeplatz zu kommen
                    - ein Mitflieger der einem die Vorfahrt nimmt und einem gefährlich nahe kommt
                    - starke Turbulenzen im Landeanflug
                    - gefährliche Startplätze bei viel Wind
                    - bzw. immer wenn man sehr sehr nahe an seine persönliche Grenze geht die man sich noch zutraut.

                    ...jeder Flieger mach mal Fehler innerhalb seiner Laufbahn, auch wenn es sehr wenige zugeben. Gefährlicher sind die denen es gar nicht bewusst ist. Keine Angst, meistens geht alles gut und jeder Fehler ist sehr lehrreich.

                    6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
                    Bei einer guten Schule wird bereits in der Ausbildung zum A-Schein die Auslösung des Rettungsgerätes im trockenen geübt. Bedeutet du wirst mit einem Gurtzeug im Schulungsraum aufgehängt und übst dort das schmeißen der Rettung. Manche Vereine bieten das auch danach noch in Turnhallentrainings an. Zusätzlich kannst du den Rettungsschirm auch mal in natura bei einem Sicherheitstraining werfen und erfahren wie es sich wirklich anfühlt am Rettungsschirm zu baumeln bzw. zu landen.

                    7. Gibt es im Raum Ulm so was wie einen Stammtisch für Paragleiter?
                    Im Raum Ulm fällt mir spontan der Hesselberg ein. Aber evtl gibts da noch nähere oder bessere Möglichkeiten...da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner.

                    8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?
                    JA!!!!!! Den hat es definitiv. Allerdings im positiven Sinne...

                    Noch mal zu deiner Familie...leider sind viele sehr schönen Dinge des Lebens gefährlich. Motorradfahren, Bergsteigen, Tauchen, Wellenreiten, Reiten, mit den Skiern abseits der Piste fahren usw. usw.
                    Damit musst du auch Gleitschirmfliegen vergleichen. Vom Risiko ist es mit den genannten Tätigkeiten vergleichbar. Für Außenstehende wirkt es aber oft viel gefährlicher, da das Element Luft uns in der Regel am unbekanntesten ist. Aber wenn man erst einmal fliegt, kommt einem das überhaupt nicht mehr unnormal vor, sondern wie die natürlichste Sache der Welt. Man sollte es nicht verpassen.

                    Das sind alles meine persönlichen Einschätzungen. Gerade das Thema Sicherheit empfindet jeder anders. Wahrscheinlich wirst du auch hier noch sehr viele andere Meinungen dazu hören. Bringt aber nichts...du wirst es für dich selbst einschätzen lernen und dir deine eigene Meinung bilden, egal was wir hier schreiben.

                    Ich drück dir die Daumen für deine weitere Flugkarriere. Ziehs durch...

                    ____________________________
                    ...Ups Da hab ich zu lange mit dem Schreiben gebraucht...das meiste wurde in der Zeit schon geschrieben. Egal ich lass es stehen...sehe es as Bestätigung
                    Bin überrascht, dass wohl die Meinungen doch nicht so sehr auseinander gehen. Das hat man hier im Forum selten...
                    Den Vergleich zwischen Aquaplaning und Klappern den Andsch da ein Posting weiter unten gebracht hat finde ich übrigens super...werde ich mir merken.
                    Zuletzt geändert von Basti G.; 06.07.2012, 11:32.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                      Ich hab vor kurzem mit einem (noch) nichtfliegenden Bekannten über Klapper disskutiert. Um einem Nichtflieger die Bedeutung von "Klappern" zu verbildlichen hat sich ein vergleich mit dem Aqualplaning beim Autofahren doch sehr passabel gezeigt.

                      - Die Wahrscheinlichkeit ist anhand der Bedingungen voraussehbar: Nasse Fahrbahn <-> turbulente Luft
                      - Beides kommt meist unverhofft, kündigt sich aber unter Umständen an.: Aufstellen des Schirms <-> Visueller Eindruck der Situation direkt vor einem.
                      - Oft ist es nur ne "Schrecksekunde" und keine wirklich kritische Situation.
                      - in erster Linie ist wichtig nicht falsch zu reagieren um die Situation nicht schlimmer zu machen als sie sein müsste: Wüst am Lenkrad drehen und Bremsen <-> Heftig die Bremleinen Ziehen und den Schirm abreissen
                      - korrektes aktives Verhalten, falls das Fahr-/Flugzeug aus der Spur geraten will, kässt sich in beiden Fällen trainieren.

                      Nur bei der generellen Häufigkeit von Klappern und Aqualpaningsituationen hinkt der Vergleich vielleicht ein wenig

                      Ach ja, kannst du keins deiner Kinder für dieses Hobby begeistern? So könntest du das 1:3 Verhältnis in solchen Diskussionen mit der Familie vielleicht etwas in deine Richtung verschieben
                      http://awesomeparagliding.tumblr.com/

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                        #12
                        AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                        1. Wie seid ihr mit den Ängsten der Familie, Verwandte und Freunde umgegangen?
                        Rede jetzt von mir und meiner Frau. Wir sind alt genug um selbst zuentscheiden was wir riskieren. Moped fahren ist gefährlicher. Komisch, da reden die Außenstehenden weniger rein.

                        2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
                        Nein kann man nicht immer. Schon mal von turbulenten Situationen überrascht wurden obwohl keine vorhergesagt. Aber man lernt dazu. Aber das sind dann so undurchsichtige Sachen wie Konvergenzen. Je mehr man sich die Mühe macht um so genauer sind die Wettereinschätzungen. Ein wenig Erfahrung gehört auch noch dazu aber man lernt das in der Schulung.

                        3. Kann man irgendwo nachforschen ob man in den nächsten Tagen ein relatives ruhiges Flugerlebnis hat?

                        Frage ist zweideutig. Gehe aber mal davon aus, dass du die Vorhersage für deine weitere fliegerische Laufbahn meinst. Ja kann man in etwa. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass es am Samstag fliegbar sein könnte. Über die Mittagszeit sieht es jetzt noch recht turbulent/windig aus, nix für mich. Am Sonntag werde ich mal ins Wetter schauen, aber es sieht jetzt schon für mich nach zu anspruchsvollen Bedingungen aus. Zu viel Wind, zu viel Thermik. Gewitter, Regen mit Überentwicklung für mein Hausberg. Montag das gleiche nur eben trocken. Alle Tage mit Westwind. Die Höhenwinde am Sonntag und Montag sind im Augenblick mit Vorsicht zu geniesen. Die Vorhersage ist nur Grob, das Flugwetter entscheidet sich einen Tag davor oder eben am gleichen Tag. Würde ich jetzt planen müssen, für ein Wochende irgendwo hin zu fahren, wäre dies ein KO-Kriterium. Also Wetter ist vorhersehbar. Man muss nur das richtige für sich rausfiltern. Andere gehen bestimmt Fliegen am Sonntag. Und es kann auch noch sein, dass es Sonntag doch besser wird als bisher vorhergesagt.


                        4. Dieser berühmten „Einklapper“, sind die wirklich unberechenbar/unvorhersehbar oder eventuell auch unkontrollierbar?
                        kommt auf den Schirm an. Hatte gestern drei Klapper. Zwei selbst gezogen einen gehaltenen. Der dritte war beim unsauberen Schaukeln (Wingovern) mit dem Schirm. Zwei mit einem 2er bzw. C. Schirm und einen mit einem fast Schulungsschirm. Der Anfängerschirm hat wenig gemacht. Der C-Schirm war handelbar. Klapper sind mit Anfängerschirmen kontrollierbar. Über die Vorhersehbarkeit kann man streiten. Je mehr man fliegt, um so eher sind sie vorhersehbar. Ich denke immer kann man es nicht vorhersehen, aber weis man wie man mit so einem Klapper umgeht, ist es kein Problem. Resultierende Verhänger können Probleme machen. Aber auch hier kann man bei der richtigen Schirmwahl vielles verhindern. Ebenso wie bei der Wahl der Flugzeit. Du wirst bei geeigneter Auswahl deiner Flüge und des Wetters ganz auf Klapper verzichten müssen. Denn fliegst du Morgens, Vormittags oder Abends oder in stabiler Luft, wirst du wohl in 1000 Flügen kein nicht einen Klapper haben. Klapper sind nicht unbedingt das einzige Problem. Ich sehe immer mehr Piloten die ihren Schirm im Landeanflug in 10 Metern Höhe fast oder ganz Flugunfähig machen (ungewohlt, aber durch Pilotenfehler) und sich dann schwer verletzen. Regel: im Landeanflug bremst man nicht an. Auch wenn der Landeplatz zu ende ist. Lieber mit Rücken oder Seitenwind landen.


                        5. Gibt es immer wieder Situationen, wo einen das berühmte Zäpfchen hinten raushängt? und welche waren das bei euch?
                        - letztens bei einem Flug bei dem meine Wetterrecherchen nicht genau waren und die vorherrschenden Bedingungen am Startplatz auch ganz ruhig aussahen. Ging gut aus, durch viel Flugerfahrung und den passenden Schirm in dem Moment.
                        - vor zwei Jahren hatte ich nach einem Klapper der als Folge einen Absturz verursachte. Ohne Wald/Bäume wäre es tödlich ausgegangen. Rettung zu spät gezogen. Ne Woche später stand ich wieder am Berg und bin geflogen.
                        Ich fliege seit 4 Jahren und habe fast 500 Flüge, meine Frau fliegt seit 3 Jahren und 350 Flüge. Ich einen Absturz ohne Verletzungen, nur Schirm kaputt meine Frau noch keinen Absturz. Hatten beide schon einige Seiten- und Frontklapper. Noch nie den Schirm versehentlich Flugunfähig gemacht/gestallt/abgrissen.

                        6. Wird beim Training auch der Gebrauch des Rettungsschirmes gelehrt oder sogar durchgeführt?
                        JA: es gibt immer wieder Rettungswurftrainings in Turnhallen usw. Beim B-Schein ist so ein Training sogar Pflicht. Sonst kann man soetwas noch in einem Sicherheitstraining üben. Rettung wird mit gezogenem und gehaltenem Klapper über Wasser gezogen. Du landest dann auch an der Rettung im Wasser. So ein Sicherheitstraining ist auch gut, um zu lernen, wie man mit Klappern umgeht. Sehr zu empfehlen. Hat mir und meiner Frau sehr viel gebracht.

                        7. Gibt es im Raum Ulm so was wie einen Stammtisch für Paragleiter?
                        da fragst du mal andere.

                        8. …and „last but not least“ hat das fliegen wirklich diesen SUCHTFAKTOR?
                        für einige von uns extrem Suchtgefährdend
                        Zuletzt geändert von dicker-moench; 06.07.2012, 10:19. Grund: geändert für Claus
                        Man sollte hier nicht vergessen! Auch der Ochse war mal ein Kalb.

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                          #13
                          AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                          Zitat von dicker-moench Beitrag anzeigen
                          2. Kann man das Wetter wirklich so einschätzen das man, bis auf ein minimales Restrisiko, fliegen kann?
                          Nein kann man nicht. Schon oft von turbulenten Situationen überrascht wurden obwohl keine vorhergesagt. Aber man lernt dazu. Aber das sind dann so undurchsichtige Sachen wie Konvergenzen.
                          Kann ich so nicht stehen lassen. Ich möchte wissen wo Du an der Dune de Pyla oder den Steilküsten Dänemarks oder Portugals von Turbulenzen überrascht werden willst.
                          Genauso möchte ich wissen wie Du bei einem Start Abends nach 18Uhr noch von klapperverursachenden Thermiken erwischt werden willst.
                          Natürlich kann man Fluggebiet und Flugzeit so wählen das das Restrisiko gegen 0 geht

                          Gruß

                          Claus

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                            #14
                            AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                            Vibe: http://xc.dhv.de/xc/modules/leonardo...lightID=343478 ist zwar nicht 18 Uhr aber danach soll es nicht besser gewesen sein. Letztens ging es bis abends gegen 20 Uhr auf 2000 Meter hoch. Aber habe mich etwas ungünstig ausgedrück. Ändere das noch. Aber wirklich vorhersagen kann man es nicht immer. Außer vielleicht an der Küste. Aber soweit wollte ich nicht ausholen. Und das Wetter immer wieder falsch eingeschätzt wird konnte man vor 3 Jahren über Flüge am Tegelberg lesen.
                            Man sollte hier nicht vergessen! Auch der Ochse war mal ein Kalb.

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                              #15
                              AW: Ich sag mal HALLO :-) ... Fragen eines Interessierten

                              Hallo Dor,

                              familär ist mein Situation ähnlich wie Deine. Bei mir ist der Unterschied zu Deinem Werdegang, dass ich in jungen Jahren schon exzessiv geflogen bin. Segelfliegen ab vierzehn bis zur PPL-C, als Zivi und Student Drachenfliegen wann immer möglich, und das war oft. Am Ende meines Studentendaseins habe ich das Fliegen sein lassen, und mich bald darauf dann auch vermehrt.

                              Letztes Jahr hat mich die Sehnsucht nach fünfzehn Jahren Abstinenz wieder gepackt und ich habe wieder mit dem Drachenfliegen angefangen. Die Überlegungen, die Du anstellst, habe ich vor dem Wiedereinstieg auch alle so gemacht, halt mit dem Unterschied, dass ich schon eine gute Vorstellung hatte, worum es geht.

                              IMHO hängt das Risiko weitgehend an der Persönlichkeitsstruktur des Piloten. Mir ist z.B. beim Fliegen eigentlich nie "die Düse gegangen". Das hat den Vorteil, dass ich in den haarsträubensten Situation immer noch richtig reagiert habe, und deswegen hier noch klug daherlabern kann. Anderseits hat das ein paarmal dazu geführt, dass ich mich in gefährliche Situationen manovriert habe, in die ich mit etwas mehr Respekt gar nicht gekommen wäre. Anderseits habe ich auch viele gefährlich Situationen anderer Piloten gesehen, die anscheinend vor zuviel Respekt einfach ein Blackout hatten (wenn man sich hinterher fragt: Warum hat der denn jetzt gar nicht mehr reagiert?).

                              Heute bedeutet das für mich, gefährliche Situation möglichst weit im Vorfeld zu vermeiden. Wenn ich erst mal in der Luft bin, fliegt bei mir eher der Bauch als der Verstand. Also bleibe ich bei unklarer Wetterlage lieber gleich zuhause, und versuche mir beim Fliegen rechtzeitig Grenzen zu setzen, die ich nicht überschreite. Zusammen mit meinen familiären und sonstigen Verpflichtungen hat das dazu geführt, dass ich dieses Jahr erst vier Starts in meinem Flugbuch habe. Erlernen kann man das Fliegen aber so nicht, dazu braucht es mehr Praxis. #herby# nennt in seinem Post einen Zeitaufwand, der auch aus meiner Sicht realistisch ist, wobei Du noch bedenken musst, dass Deine verfügbaren Tage nicht wirklich immer mit den wettermäßig sicher fliegbaren Tagen zusammenfallen.

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