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Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

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    Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

    Hallo Leute,

    irgendwie verliert das Thema nicht an Aktualität. Schon oft durchgekaut, dachte ich eine Meinung zum Gütesiegel zu haben. Vor dem Hintergrund der Diskussion über hineingepresste und nicht hineingepresste, aber dennoch mit einem B eingestufte Schirme, offener Klasse, Acro- und Speedrider-Schirmen und dem ganzen Prüfstellen Hick-Hack, hat meine Meinung jedoch an Stärke verloren.
    Ich frage mich, was erwarte ich vom Gütesiegel? Was soll es leisten?
    Und warum sagt man eigentlich nicht mehr Gütesiegel, sondern muss nun immer sechs Buchstaben aufsagen? EN/LTF A/B/C/D?
    Okay, wie man es nennt, das kümmert mich eigentlich nicht wirklich.
    Ich habe meine Gleitschirmschulung zu einem Zeitpunkt angefangen, als noch mit sämtlichen 1ern und 1-2ern geschult werden durfte. Das Resultat war, dass mir während des Grundkurses ein Fluglehrer seinen Oasis verkaufen wollte. Später wurde vom DHV eine Liste veröffentlicht, auf denen Schirme aufgelistet waren, welche nicht zur Schulung freigegeben waren. Dies war sozusagen die erste Liste der High-End 1-2er - der Oasis stand natürlich mit drauf.
    Dann kamen neue Richtlinien zur Zulassung von Gleitschirmen. Das Stichwort war damals "Nickwinkel" bei Klappern. Schirme, welche zuvor mit 1-2 eingestuft wurden, hätten nun eine 2 bekommen. Ähnliches gab es dann bei der Umstellung von Zahlen auf Buchstaben und der Einführung der Europäischen Norm.
    Es kommt mir vor, als ob es im Gleitschirmmarkt ein bisschen wie in der Formel 1 läuft. Es gibt ein Regelwerk, an das man sich zu halten hat. Die Hersteller versuchen unrestriktierte Ecken im Regelwerk zu finden, welche sie dann auszunutzen, um Leistungsvorteile zu gewinnen. In der Formel 1 läuft es ähnlich. Die FIA will die Sicherheit erhöhen, indem geringere Geschwindigkeiten gefahren werden. Sie verringern mithilfe des Regelwerks konstruktiv den Abtrieb, um Kurvengeschwindigkeiten zu senken. Was machen die findigen Ingenieure? Sie lassen sich einen Doppeldiffusor oder einen angeblasenen Unterboden einfallen. Im nächsten Jahr wird das Regelwerk dahingehend nachgebessert und es geht von vorne los (Problem Nr. 1).

    Wozu nutze ich das Gütesiegel?
    Das Gütesiegel ist für mich ein Faktor zur Vorauswahl der für mich interessanten Schirme.
    Die Gütesiegelklasse ist primär ein Indikator, wie gutmütig ein Schirm ist (Vorteil Nr. 1). Sekundär lassen sich davon gerne ein paar Aussagen über die Flugeigenschaften ableiten. Ja, ich weiß, dass das nicht allgemeingültig ist (Problem Nr. 2).
    Ich gehe davon aus, dass ein A-Schirm anders fliegt als ein High-Level B oder ein C-Schirm. Deshalb lasse ich die A-Schirme komplett aus. Andere machen es genau andersrum: Sie suchen vorallem im A-Segment weil sie einfach einen entspannten Flug genießen möchten. Die Zuordnung von Flugeigenschaften zu Gütesiegelklassen wird aber auch hier vorgenommen!
    Ein Schirm, welcher ein Gütesiegel hat, bietet mir, als in Deutschland Lebender und Inhaber einer deutschen Lizenz, Versicherungsschutz (Vorteil Nr. 2). Eigentlich will ich aber auch mal einen Schirm fliegen, der kein Gütesiegel hat (Problem Nr. 3). Nicht weil ich es etwa geil finde irgendwas ohne Zulassung zu fliegen, sondern weil es mir auch mal Spaß macht mit Schirmen zu fliegen, welche den Sicherheitskriterien nicht entsprechen, was das Flugverhalten ohne Piloteneingriff angeht. Also Acro-Schirme, Speedrider oder XC-Kisten.
    Dennoch ist es gerade für Anfänger sowie für weniger geübte und talentierte sehr wichtig, dass sie einen fehlerverzeihenden Schirm über sich haben (Vorteil Nr. 3).
    Ich bin froh, dass ich mich auf mein Material verlassen kann. Der Lasttest gibt mir die Sicherheit, dass mein Schirm nicht in der Spirale flöten geht (Vorteil Nr. 4).
    Wettbewerbsklassen im Streckenflug werden u.a. anhand der Gütesiegelklassen unterschieden und ermöglichen so eine Diversifizierung der Sportler (Vorteil Nr. 5).

    Eine kurze Rekapitulation. Ich habe drei Probleme beschrieben:
    1. Ausnutzen von Lücken der Zulassungskriterien und dadurch eine Verzerrung der Klassen
    2. Assoziation von Gütesiegelklassen zu Flugeigenschaften im normalen Flugbetrieb
    3. Es dürfen nur Schirme geflogen werden, welche gutmütig auf unterlassene Pilotenreaktion reagieren

    Und fünf Vorteile:
    1. Das Gütesiegel ist ein Indikator für die Gutmütigkeit eines Schirms
    2. Ich genieße Versicherungsschutz
    3. Anfänger und weniger routinierte Piloten wird so eine gute Vorauswahl geboten (siehe auch Punkt 1)
    4. Das Material ist technisch sicher
    5. Eigene Wettbewerbsklassen für "Hobby-" und "Profipiloten"

    Gibt es eine Möglichkeit ein System der Zulassung zu finden, welches die Vorteile des Gütelsiegels erhält aber die Probleme nicht aufweist?

    Macht es vielleicht Sinn die ganzen Klassen einfach wegzulassen?
    Eine Zulassung, welche den Gleitschirm auf notwendige Flugeigenschaften testet? Bspw. automatische Ausleitung des Sackflugs innerhalb von 3 Sekunden. Ausleiten von Stall und Vrille durch Freigeben der Bremsen. Möglichkeit der Dosierung der Steilspirale zwischen 0 und 16m/s. Praktikabler B-Leinen Stall. Ein Geschwindigkeitsfenster > 12 km/h. Gehaltener 50% Klapper mit Gegensteuern mit einer Kursabweichung <45° und Möglichkeit der Kurskorrektur. Möglichkeit des Ausflarens. Nutzbarer Bremsweg >30cm. Lasttest. Eigenständige Stabilisierung aus Nick- und Rollbewegung. Irgendwie sowas.
    Das wäre dann die Basisanforderung. In der großen Luftfahrt gibt es ähnliches. Minimale Landegeschwindigkeit z.B. oder Neigung zum Flachtrudeln.
    Dann würde man noch eine einzige Zusatzklasse einführen: Schulungstauglich. Mit den Flugtests der aktuellen Klasse A.
    Schirme mit dieser Zulassung (mit und ohne Zusatzklasse Schulungstauglich) dürfen in Deutschland legal geflogen werden.

    Eine Wertung über die Sicherheit und eine Beschreibung der Flugeigenschaften erfolgt dann in Prosa und ggf. Wertetabellen von einer Pilotenvereinigung. Der berühmte ADAC- oder auto motor sport-Test.
    Ich würde mir da Werte wünschen wie Nickdämpfung, Rolldämpfung, Reaktionsfreudigkeit auf Bremsinput, Bremsweg, Auf-die-Nase-geh-Tendenz beim Kurveneinleiten oder verfügbarer Bremsweg bei 50% Klapper. Die technischen Möglichkeiten zur Erfassung dieser Daten sollte es inzwischen geben.

    Die Idee ist nicht neu. Noch weniger ist sie von mir. Aber ich denke, sie ist aktuell wie nie zuvor.

    Ein Punkt fehlt noch:
    Die Unterteilung der Wettbewerbe in Fun-, Sport- und Performance-Klasse.
    Man mag für die Fun-Klasse vielleicht noch die Schulungstauglichkeit als Identifikationsmerkmal wählen.
    Was nimmt man für die Abgrenzung von Sport- und Performance-Klasse? Die Streckung à la Competition Class?

    Welche Nachteile hat dieses System?
    Ist es zu kompliziert? Will man es überhaupt?
    Bei den Piloten da draußen besteht nach wie vor ein unglaublich großes Vertrauen in das Gütesiegel. Man hat es in der Flugschule ja so gelernt! A oder vielleicht B. Wenn man richtig gut ist C und bevor man D fliegt, ist man vorher noch Tandempilot und Fluglehrer.

    Wird es dadurch überhaupt besser?
    Kann es mir nicht egal sein, ob es einen High-Level B Schirm gibt, der eigentlich in die C Klasse gehört? Wenn der Pilot das Teil handeln kann, ist alles in Ordnung. Ohne die Unterteilung in Klassen würde der Pilot den Flügel wahrscheinlich trotzdem fliegen. Warum sollte er auch nicht? Oder kommen dabei wirklich nur "verkappte Hochleister" bei raus und keine schönen runden Schirme, weil sie doch in die Klasse gepresst wurden?

    Ist es eigentlich so schlimm?
    Oder ist es nur nervig? Und wo ist meine Breitenerprobungsfreigabe hin?

    Sollte man die Energie, die in den ganzen Zulassungskram fließt nicht lieber in Ausbildung stecken? Neue Methoden entwickeln? Die Fortbildung für Piloten attraktiver machen? Den Piloten zeigen, dass Flugübungen Spaß machen? Inwieweit kann man das überhaupt mit dem "Standard-Piloten"? In der Seilbahn begegne ich oft Leuten, für die jeder Start eine Überwindung ist. Das ist doch keine Ausgangsbasis für Flugübungen!? Viele Piloten würden einen Strömungsabriss nicht erkennen, wenn er vor ihnen steht! Da verstehe ich den Karl schon, wenn er einen großen Teil der Piloten am liebsten unter A-Schirmen fliegen sehen würde.

    Seht ihr eine Lösung?

    Viele Grüße,
    Malte
    Zuletzt geändert von MalteJ; 23.03.2013, 22:11. Grund: zählen müsste man können...
    http://malte.aero

    #2
    AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

    Servus,
    Um es einfach zu machen !

    Mich interessiert weder eine Zulassung nach LTF oder nach EN 926 /2 sondern ausschließlich als
    Kriterium der Lastest nach EN 926 / 1. Versicherungschutz ist schon lange kein Problem mehr (Ausnahme Tandem ). Mein Vergnügen finde ich zum Beispiel mit Schirmen der Firma Little Cloud .Haben nun sogar zum Teil nach EN 926 / 2 zum Beispiel Spiruline 3 in XL zudem sogar Schulungstauglich gem. Herstellers. Was auch in meinen Augen so ist. Fakt ist es wird betrogen und gelogen das sich die Balken biegen, da es wie überall einfach nur um Kohle geht. Der Hersteller hat Interessen genauso wie die Zulassungsstelle. Der Endverbraucher ist einfach nur Mittel zum Zweck. Daher habe ich mir als mündiger Staatsbürger es aus Eigeninteresse angewohnt viele Dinge selbst auszuprobieren und dies im Rahmen der Entscheidungsfindung zu nutzen. Will explizit Anmerken das ich weder irgendeine Interessengruppe vertrete !

    Kommentar


      #3
      AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

      Ich bin ein 0815 Flieger, ich fliege zwar lange aber nicht sehr viel.

      Ich brauche eine möglichst objektive Klasseneinteilung die sich an festen und für mich nachvollziehbaren Kriterien orientiert. Es ist für mich eine Entscheidungs-Hilfe beim Schirmkauf, so das ich nicht nur auf die Aussagen das Verkäufers angewiesen bin. Eine Entscheidung treffe ich immer erst nachdem ich einen Schirm geflogen habe.

      Es ist mit der neuen Einteilung leider genau so wie es mit der alten war, aufgrund des wirtschaftlichen Druckes werden Schirme hoch oder runter-getrickst um alle Segmente abzudecken.
      Entwicklungskosten müssen rein geholt werden etc.
      Die Leidtragenden sind immer die welche sich blind auf solche Aussagen verlassen ohne sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Leider haben haben auch viele Piloten zu wenig zutrauen in das eigene Beurteilung-vermögen. Der Probeflug sagt schon das was du wissen musst und in der Regel ist zumindest mir sehr schnell Klar ob der zu testen Schirm mein Partner werden kann oder nicht.

      Mit anderen Worten es hat sich nicht soviel geändert, leider.


      liebe grüße
      euer
      Thomas
      Zu finden bei www.paderadler.de
      Bei YouTube & Picasa als Paderadler

      Kommentar


        #4
        AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

        Den ganzen Sermon kannst Du auf diesen Absatz Herunterbrechen...

        Zitat von MalteJ Beitrag anzeigen
        Sollte man die Energie, die in den ganzen Zulassungskram fließt nicht lieber in Ausbildung stecken? Neue Methoden entwickeln? Die Fortbildung für Piloten attraktiver machen? Den Piloten zeigen, dass Flugübungen Spaß machen? Inwieweit kann man das überhaupt mit dem "Standard-Piloten"? In der Seilbahn begegne ich oft Leuten, für die jeder Start eine Überwindung ist. Das ist doch keine Ausgangsbasis für Flugübungen!? Viele Piloten würden einen Strömungsabriss nicht erkennen, wenn er vor ihnen steht! Da verstehe ich den Karl schon, wenn er einen großen Teil der Piloten am liebsten unter A-Schirmen fliegen sehen würde.
        Der Traum vom Fliegen steckt in jedem von uns den es einfach "packt".
        Dagegen ist nichts einzuwenden.

        Wir müssen allerdings einfach davon loskommen, innerhalb von 2 - 3 Wochen eine Ausbildung "übers Knie brechen" zu wollen und so zu tun alles wäre easy! Mich kotzt es immer aufs neue an, wenn wieder einer aus dieser unserer kurzlebigen Spaßgesellschaft fragt, wo man am schnellsten die Ausbildung runter reißen kann. Am besten noch geschenkt bekommt und die wilde Meute hier im Forum sich gegenseitig überbietet wer am schnellsten den Lappen in der Hand gehalten hat.

        Auch hat sich leider, vor Jahren schon, in unserer Verandsführung die Meinung festgesetzt für uns (mich) entscheiden zu müssen was gut und was schlecht für uns (mich) ist. Bei manchem Piloten ist dies durchaus notwendig, ohne Frage!

        Durch diese (offenbar auch von der großen Mehrheit der Piloten) gewollten Endmündigung hin zum nicht mehr selber denken (müssen), hat sich eine Sicherheitskultur entwickelt, in welcher der einzelne Gelegenheitspilot der Meinung ist: Die da haben gesagt, daß dieser/ jener Flügel, mit Einstufung A, B, C,... mit so und so vielen A,B,C im Protokoll.... "passt schon" für mich... und ein toller Pilot bin ich ja auch, ist ja bisher nix passiert und meine Flugschule sagt ja auch alles ist bestens... Wenn nicht, buche ich halt mal irgendein Training und komme als noch besserer Pilot wieder... Wurde ja sogar mit einem Teilnahmezertifikat bescheinigt...

        Das es eben nicht so einfach ist ein "alter" und damit besserer Pilot zu werden, ist unbequem und für die meisten unvorstellbar. Alles muß schnell und einfach gehen.


        Die Zulassungstests sind in ihrem ursprünglichen Gedanken nur die von Dir (uns) gewünschte Richtschnur gewesen.
        Man hat daran immer wieder etwas verändert und damit mehr oder weniger Spielraum für die Hersteller gelassen. Im guten als auch schlechten. Ohne Frage!
        Allerdings ist in diese Tests immer mehr reininterpretiert worden, auch von "unserem" Verband.
        Darin liegt das Problem. Die Interpretation der Tests ist das Problem!
        Diese Interpretation macht jeder für sich, oder auch nicht...


        Zur Breitenerprobung, diese wurde ersetzt durch eine Bescheinigung durch den Hersteller, nach der Du (ich, sonst wer) "blöd genung ist" sich mit dem jeweiligen Flügel selber um zu bringen. Da dieser Flügel dadurch zumeist unter die Prototypenregelung fällt, sind wir auch wieder versichert. Ob der jeweilige Hersteller inflationär solch eine Bescheinigungen verteilt, steht mal auf einem anderen Blatt... schliesslich sollte man solch ein Dokument nicht leichtfertig vergeben...

        Gruß MaTo

        Kommentar


          #5
          AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

          ich finde das ein gutes Thema

          Prinzipiell finde ich die Einteilung in Klassen gut, aber die Bewertungen müssen für den Kunden verläßlich und eindeutig bewertbar sein und daran scheitert es wohl derzeit. Ich will das mal an meinem eigenen Beispiel darlegen.
          Die EN Prüfkriterien lesen sich ja recht eindeutig, was man daraus aber an Informationen ziehen kann ist es wohl nicht. Als ich mir vor gut 1 1/2 Jahren einen neuen Schirm kaufen wollte,habe ich für mich festgelegt welche Klassifizierung er haben soll. Es sollte ein B Schirm werden. Also Testberichte gelesen (weichgespült) Forum durchstöbert (Subjektive Meinungen) also eine Tabelle der in Frage kommenden Schirme gemacht und die EN Bewertungen in einer Tabelle nebeneinander gestellt.

          Auswahl: Schirm 1 3x B, Schirm 2 8xB, Schirm 3 3 xB plus 1xC.

          Damals haben viele gesagt: Vergiß den Quatsch mit ABC, fliege ihn und bilde Dir eine eigene Meinung, sie sollten Recht behalten.

          Die B´s zueinander in Relation gestellt, Reaktionen bewertet Groundhandling gemacht und Probegeflogen. Geworden ist es dann der mit den 3 x B, der aber auch der dynamischste war. Erstaunt war ich dann aber dass dieser in ST´s viel dynamischerer Reaktionen hervorrief als die beiden anderen. Geflogen ist er super und ich habe ihn geliebt. Ich habe ihn dann aber nach einem halben Jahr aus "Größengründen" gegen den mit 8xB getauscht. Toller Schirm, gute Leistung - großer Wohlfühlfaktor, keine Probleme, Im ST war ich dann richtig erstaunt, wie "harmlos" er bei aktivem Flugstil in seinen Reaktionen ist. Es gab kein einziges Manöver, das ich irgendwie als kritisch empfunden hätte, im Gegenteil man konnte ihn bei manchen Manövern richtig ausreizen.

          Mein Epsilon 6, den ich vorher hatte, hatte auch nur 3xB. das waren,bei identischer Bewertung, aber 2 völlig verschiedene Schirme, in Punkto, Reaktion und Dynamik

          Also, was nützen mir EN Bewertungen, wenn sie nicht aussagekräftig sind. Wenn also die einzelnen Reaktionen des Schirmes objektiv bewertet werden würden, dann müsste sich aus den Bewertungsergebnissen auch eine eindeutige und objektive Bewertung eines Schirmes ziehen lassen, sonst ist sie sinnlos. Ein Schirm mit 8x B müsste dann logischerweise deutlich anders reagieren als einer mit 3xB. Tut er aber in diesem Fall nicht, vielmehr war es umgekehrt. Das Ausbrechen des 3B Schirms bei beschleunigtem 70% Klapper war deutlich heftiger, als das des 8B Schimes, obwohl sie in den Prüfergebnissen bei diesem Manöver absolut identisch bewertet wurden (Wegdrehen).
          Ich sehe hier recht deutlich die Gefahr, dass bei manchen EN Tests in gewissem Rahmen "manipuliert" werden kann (wurde?). Ich brauche mich nur bei einem 70% Klapper ein wenig am Tragegurt der offenen Seite festhalten und schon fällt die Reaktion harmloser aus und auf dem Video sieht es keiner, der Kunde schon garnicht, weil die meisten ja eh nicht veröffentlicht werden. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

          Das diese Kriterien nur ein Teil der Entscheidungen sein können ist klar,Probefliegen und Handling gehören ebenso dazu, aber wer hat schon die Möglichkeit einen Schirm 10 oder 20 Stunden Probezufliegen, um ihn in der Thermik, Turbulenzen etc. genau kennenzulernen.

          Der Kunde will und braucht Verläßlichkeit und eine Eindeutigkeit in der Bewertung auf die er sich verlassen können muß, sonst kann man den ganzen Kram vergessen, mit der Gefahr , dass so mancher einen Schirm fliegt unter den er nicht gehört und das nur weil er darüber keine objektiven und vergleichbaren Auswahlkriterien bekommt. Das es auch etliche Andere gibt, die auch unter einem falschen Schirm unterwegs sind ist bekannt, aber die tun es zumindest mit Vorsatz.

          LG bigben
          „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

          NOVA Team Pilot

          Kommentar


            #6
            AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

            WalterB (oben) hat's auf den Punkt gebracht:

            - Lasttest 926/1.
            - Dazu ev. eine Herstellerdefinition.

            Mehr braucht kein Mensch!
            Gabi Leixner und Harald E. Wolf - 1st pilot's mental and coaching center. Since 1995

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              #7
              AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

              Zitat von harald e. wolf Beitrag anzeigen
              WalterB (oben) hat's auf den Punkt gebracht:

              - Lasttest 926/1.
              - Dazu ev. eine Herstellerdefinition.

              Mehr braucht kein Mensch!

              ein erfahrener Flieger braucht vielleicht nicht mehr - d´accord - der Anfänger oder fortgeschrittene, der sich weiterentwickelt hat und neues Material sucht, braucht schon ein paar objektive Entscheidungshilfen. Da hilft es ihm auch nicht wenn Flugschule A bei Hersteller B gute Einkaufskonditionen und Marge hat.

              Gruß bigben
              „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

              NOVA Team Pilot

              Kommentar


                #8
                AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                Zitat von harald e. wolf Beitrag anzeigen
                WalterB (oben) hat's auf den Punkt gebracht:

                - Lasttest 926/1.
                - Dazu ev. eine Herstellerdefinition.

                Mehr braucht kein Mensch!
                Sehe ich genauso

                Und ob der Anfänger nun von Testpiloten oder Hersteller angelogen wird, spielt keine relevante Rolle. Allerdings sollten einige Piloten etwas ehrlicher zu sich selbst sein. Viele Hersteller beschreiben ihre Produkte recht treffend, ist natürlich schwierig das B-Modell zu wählen, wenn ich das Gefühl habe weltmeisterlich zu fliegen :-) Vorallem dann, wenn der Hersteller für den Wochenendflieger extra einen sanfteren B-Schirm bewirbt...
                Gruß Markus

                Kommentar


                  #9
                  AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                  Zitat von harald e. wolf Beitrag anzeigen
                  - Lasttest 926/1.
                  - Dazu ev. eine Herstellerdefinition.

                  Mehr braucht kein Mensch!
                  Servus Harald, lange nicht mehr auf Sendung gewesen!

                  Lasttest ok. Schließlich will ich wissen, daß das Ding auch hält.

                  Da offensichtlich ist, daß Hersteller oder ihre Marketingabteilung gerne ihre neuesten Kreationen über den berühmten "Klee" schönbeflunkern, traue ich den Jungs noch nicht so richtig. Aber es wird glaub besser.

                  Der Neuling braucht eine Einschätzung an der Hand, wie soll er wissen was für ihn Gut tut, zumal Neulinge in der ersten Euphorie gerne zur Selbstüberschätzung neigen. (Nehme mich da selber nicht aus, kann mich noch gut daran erinnern)

                  Wir, die hier unseren Serm abgeben sind doch meistens keine Neulinge mehr und argumentieren aus unseren gemachten Erfahrungen heraus. Schreibt doch bitte ein paar gerade mal Angefangene auch etwas zu diesem Thema, vor Allem wie ihr Euch informiert habt.

                  Wie wär´s denn, wenn der DHV tatsächlich eine unabhängige Teststelle wird und echte Tests mit einem neuen Gütesiegel macht? Aber wirklich unabhängig - weiß scho, verdammt blauäugig gedacht von mir. 35000 Mitglieder x € 43,00 = € 1500000 einfach mal so Rund gerechnet. Mit straffer Kalkulation kommt man vielleicht auch ohne Prüfstelleneinnahmen aus.

                  Was mir richtig gut gefällt ist, daß Dani L. auf seiner Seite Tests öffentlich anbietet, aber das sind im Moment gerade mal drei Schirme. Aber so in dieser Art sollte es sein vom DHV und dann natürlich möglichst viele Schirme zur "Brust" nehmen.

                  Nein, ich bin nicht der Meinung, daß kein Mensch mehr braucht als eine Herstellerdefinition!
                  Grüßle,
                  Wolfgang http://www.dgf-fn.de/

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                    Zitat von harald e. wolf Beitrag anzeigen
                    WalterB (oben) hat's auf den Punkt gebracht:

                    - Lasttest 926/1.
                    - Dazu ev. eine Herstellerdefinition.

                    Mehr braucht kein Mensch!
                    .... denke ich auch. Vielleicht noch eine gesonderte Zulassung für Schulungsgeräte.

                    Der DHV als unabhängiger Tester ... der nur noch Schulungsgeräte zulässt und andere Schirme unabhängig testet.

                    Und jeder der mehr als ein Schulungsschirm fliegen möchte muss sich mit den Herstellerangaben oder anderen Informationsquellen auseinandersetzen. Wenn es keine weitere Zulassungskriterien wie Schulungsschirm oder Andere gibt denke ich, dass sich die Piloten eher zu mündigen und verantwortungsbewussten Fliegern entwickeln. So verlassen sich viele jetzt auf undurchsichtige Einstufungskriterien. Aber vielleicht bin ich da ja auch zu leichtgläubig.

                    Ich denke da könnten sich die Hersteller dann auch durch präzise Informationen (z.B. auch mit "aussagekräftigen" Video´s, die es zu den Geräten ja sicher gibt) zu ihren Geräten profilieren.

                    Gruß Alex

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                      Was ist, wenn mir der Hersteller via Herstellerdefinition ein heißes Eisen mit Problemen, z.B. Frontstallanfällig, als einfach zu fliegendes Lämmchen unterjubeln möchte. Gibt es dann einen Mechanismus, der mich davor schützt?

                      Burkhard

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                        Zitat von Milan Beitrag anzeigen
                        Was ist, wenn mir der Hersteller via Herstellerdefinition ein heißes Eisen mit Problemen, z.B. Frontstallanfällig, als einfach zu fliegendes Lämmchen unterjubeln möchte. Gibt es dann einen Mechanismus, der mich davor schützt?

                        Burkhard
                        Natürlich!

                        Den Beistand Deiner großkotzigen, von sich selbst überzeugten Überfliegern

                        Du brauchst Dich nur in Boppard am Rhein hinzusetzten und den ganzen "Schwadlappen" beim "Starten" zuschauen.

                        Und wir brauchen nicht weniger Klassen sondern breiter gefächerte Kennfelder wie - er sagt Jehova! - die Wassekuppe es Vormacht.

                        Grüße aus Koblenz

                        Jörg

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                          ... ich denke das wir nicht zu oft passieren. Das macht ein Hersteller genau einmal ... wenn sich herausstellt das er eine "Giftspritze" als gutmütigen Allrounder anbietet ist das weniger gut fürs Image und das Marketing. Wer würde da in Zukunft noch was kaufen? Hier müsste sich der Markt selber regulieren ... aber vielleicht auch nur eine Wunschvorstellung. Aber was wir jetzt haben ist ja auch nicht das gelbe vom Ei ... flieg LTF B und du bist sicher ???

                          Ich denke mehr Verantowrtung für Pilot und Hersteller (+ unabhängige Test´s) könnten ganz sinnvoll sein.

                          Gruß Alex

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                            #14
                            AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                            Zitat von WalterB Beitrag anzeigen
                            Versicherungschutz ist schon lange kein Problem mehr (Ausnahme Tandem ).
                            Hi, Kannst du das ggf. etwas ausführen?
                            Warum ist Versicherungsschutz "kein Problem mehr".
                            Hab ich irgend was nicht mitgekrigt?

                            Gruß
                            Andreas
                            http://awesomeparagliding.tumblr.com/

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                              #15
                              AW: Das Gütesiegel: Was erwarte ich? Wie orientiere ich mich?

                              Servus,
                              Flug Sport Versicherung AXA Kössen,
                              Dort kannst du auch Schirme Haftpflichtversichern die keine LTF haben , oder wie in meinem Fall zum Beispiele Speedys oder Schirme die nur eine EN 926/1 haben.
                              Invormative Internetseite mit allen wesentlichen Informationen.
                              Gruß Walter.baehrle@freenet.de

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