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    Irgendwie ein wenig nachdenklich geworden diese Zeilen von mir.
    Vor etwas mehr als einem Jahr fragte mich ein sehr guter Freund, was ich dazu sagen würde, wenn er mit dem Gleitschirmfliegen beginnen würde. Ich war natürlich sofort begeistert, redete ihm zu und zerstreute alle Negativgedanken an einen potentiell „gefährlichen“ Sport. Dabei hatte ich auch so manch zweifelnde Frage seiner Frau zu bestehen und mit gutem Gewissen erzählte ich vom sichersten Luftsport den man sich nur denken kann, dabei sparte ich nicht mit Vergleichen zu anderen Sportarten. Wir haben schließlich schon einiges durch (Mountainbiking, Sportmotorrad, extreme Skikapriolen und dergleichen…)
    So konnte ich alle Zweifel, auch aus voller innerer Überzeugung, zerstreuen. Fortan war ich steter Begleiter beim Groundhandeln und war im Oktober 2013 der erste Gratulant nach der Scheinerteilung. In den letzten zwei Wochen waren wir dann erstmals zusammen in den Bergen unterwegs, natürlich war ich mir einer gewissen Verantwortung bewusst und vielleicht sah ich aus dieser Perspektive unseren Sport mit etwas anderen Augen.
    In Kössen angekommen fiel in den ersten Tagen eine Startentscheidung nicht leicht. Riesige Wolkenberge waren ständige Kulisse, was aber viele Piloten nicht von einem Start abhielt. Ich muss gestehen, dass auch ich mich an diesen Tagen über mehrere schöne Flüge freute. Mein Freund war lieber am Boden geblieben, wie er mir später sagte hätte er nie gedacht, eine solche Diskrepanz zwischen Ausbildung und real Live zu erleben.
    In den kommenden Tagen ergaben sich dann noch einprägsamere Bilder. Als wir am Unterberg (Nordstartplatz) auspackten starteten zwei Acropiloten. Die coole, lockere Art ihres Startens zog freilich zahlreiche Blicke auf sie. Kurz darauf kam einer dieser Piloten mit ausholenden Wingover-Manövern unmittelbar über die Startwiese geflogen, ich war noch dabei mich darüber zu ärgern, als ich über mir das flatternde Geräusch eines Gleitschirms hörte. Der zweite Pilot hatte über dem Startplatz einen kapitalen Fronklapper kassiert (bei sehr ruhigen Bedingungen) und die am Startplatz anwesenden Fliegerkollegen konnten dessen Abgang –ohne Retterwurf- beobachten. Der Aufschlag passierte unmittelbar neben der Bergstation. Wie durch ein Wunder blieb der Pilot beinahe unverletzt, da er genau auf der ca. 70° Schräge neben der Bergstation aufkam und so die Energie abgebaut wurde.
    Neben zahlreichen Startkapriolen wurden wir dann noch in Kössen Zeugen eines Beinbruchs, der Pilot hatte sich beim Start viel zu früh ins Gurtzeug gesetzt und dabei auch noch mit beiden Händen in den Bremsen abgestützt.
    Unsere zweite Urlaubswoche haben wir dann in Werfenweng verbracht. Hier habe ich schon viele tolle Rundflüge erlebt. Als wir Samstag gegen Mittag ankamen mussten wir jedoch zuerst zwei Stunden warten. Neben dem Weststartplatz hing ein Gleitschirm samt Pilot in den Bäumen, es brauchte seine Zeit, bis er per Hubschrauber geborgen war. Sein Gleitschirm blieb über die Woche als mahnendes Beispiel vor Ort. Weiter mussten wir erleben, wie ein Pilot beim Rückwärtsstarten ausgehebelt wurde und mit einem Bein über den Gurten abhob. Glücklicherweise drehte der Gleitschirm sofort und „landete“ in den Kuscheln unmittelbar unterm Startplatz (keine Verletzungen). Ein weiteres“ Highlight“ (welches wir diesmal Glücklicherweise nicht unmittelbar erlebten) war ein Tag vor unserer Abfahrt ein erneuter Hubschraubereinsatz, welcher durch einen offenen Bruch ausgelöst wurde (Klapper unmittelbar nach dem Start).
    Auf der Heimfahrt haben wir dann viel über unser Erleben gesprochen, dabei kam auch meine optimistische Einschätzung der Gefährlichkeit unseres Sports zur Sprache. Habe ich mich tatsächlich so geteuscht?
    Klar hatten wir individuelle Fehler beobachtet. Wir waren uns trotzdem darüber einig, dass wir das Erlebte (unserem nächsten Ausflug zuliebe) nicht 1 zu 1 zu Hause erzählen konnten. Mein Kumpel war sichtlich Beeindruckt von diesen Negativerlebnissen, glücklicherweise überwiegen aber die schönen Momente und so will auch er weiterfliegen. Mir ist zum ersten Mal richtig bewusst geworden, wie hoch die „Fehlerhäufigkeit“ eigentlich wirklich ist. Auch beim Skifahren z.B. habe ich im Februar den Rettungshubschrauber im Einsatz gesehen, hier sind jedoch mehrere Tausend Skifahrer am Berg.
    Haben wir einfach eine „schlechte Phase“ erwischt??? Wie sind heuer eure Erfahrungen?

    Gruß Kessi

    #2
    AW: Fehlerquote

    Hallo Kessi,

    um es kurz zu fassen ich sehe das so: In jedem Sport kann man ein Risiko eingehen. Je ambitionierter man ist, desto höher die Unfallwahrscheinlichkeit. Dann gibt es noch ein paar Talentlose, denen wird dann aber oft frühzeitig geraten auf einen anderen Sport umzusteigen, dann gibt es auch noch Jene die beratungsresistent sind, und gerade solche sieht man dann öfters in den von dir beschriebenen Situationen. Wenn man also in anspruchsvollen Bedingungen fliegen will oder mit anspruchsvollen Geräten oder anspruchsvolle Manöver, dann ist es halt gefährlicher. Du scheinst da schlechte Phasen gesehen zu haben. Wir haben im Flachland bei einschätzbaren Bedinungen an der Winde kaum ernsthafte "Abstürze" oder Knochenbrüche und das trotz 100er Schlepps pro Jahr.

    Greetz Osiris
    Zuletzt geändert von Osiris; 04.08.2014, 14:35.

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      #3
      AW: Fehlerquote

      Hi Kessi,

      diese Häufigkeit der Ereignisse ist mit Sicherheit auch der "Urlaubszeit" geschuldet. Viele haben sehnsüchtig auf zwei Wochen Urlaub hin gefiebert, stehen nun bei zweifelhaften Bedingungen da und wollen natürlich fliegen...
      Das gleiche kannst Du zum Beginn der Motorradsaison beobachten. Viele überschätzen Ihre Fähigkeiten dann. Mit den Acro-Fliegern würde ich mich auch nicht identifizieren wollen. Die gehen ganz bewusst ein hohes Risiko, schon um ihre Skills entsprechend auszubauen. Im Hochleistungssport (auch Rennsport) wird es immer auch Unfälle geben.

      Aber cool ist, dass Ihr sehr reflektiert seit und somit für Euch das Fliegen tatsächlich eine sichere Sache zu sein scheint...! Bis jetzt alles richtig gemacht...!

      Gruß
      Thomas

      Kommentar


        #4
        AW: Fehlerquote

        Servus,

        war am vergangenen Samstag mal wieder am Brauneck - ansonsten war ich dieses Jahr nur an zu Fuß erreichbaren
        xc-spots - und was ich da (am Brauneck) gesehen hab stimmte mich doch auch nachdenklich:
        Piloten in T-shirt und kurzer Hose; Toplandungen knapp hinterm Grat im Lee; extrem tiefe Einflüge ins Längental;
        scheinbar sorgloses Rumgondeln unter bereits merklich saugenden Cumulis; totales Ausreizen des Wetterfensters ("wenn
        die Starten dann gehts bei mir auch noch"); Mißachten der Vorflugregeln usw. ...
        wieviel da jetzt Lemminge waren oder sorglose "Urlaubsflieger" kann ich nicht sagen aber ich denke mal der
        Schritt von "gerade den Schein gemacht" bis hin zum selbständigen, eigenverantwortlichen Piloten ist doch ein weiter...
        Hägo

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          #5
          AW: Fehlerquote

          Zitat von tarheel Beitrag anzeigen
          Haben wir einfach eine „schlechte Phase“ erwischt??? Wie sind heuer eure Erfahrungen?
          Dein Eindruck täuscht nicht. Ich bin von GS auf UL umgstiegen und unterliege somit dem Flugpatzzwang.
          Auf einem Segel-oder UL Flugpatz geht es deutlich disziplinierter und rücksichtsvoller zu, die Hilfsbereitschaft und Zusammenarbeit ist ausgeprägter.
          Villeicht, weil man sich gegenseitig "kontrolliert" und kein Machogehabe raushängt.
          So Unsitten wie riskante Flugmanöver aufgrund testosterongesteuertem Geltungsbedürfnis, Schirm ungefragt vor startbereiten Piloten ausgegen (Bassano), rumdrängeln, unnötiges Blockieren des Startplatzes, gefährliche Annäherungen, etc.. kann ich auf einem Segel-oder UL Flugpatz nicht finden.
          Es wird nicht einfach ohne Rücksicht rumgerollt oder geflogen, sondern vernünftig per Funk alles abgewickelt (Startleiter)
          Wurden sich Piloten so verhalten, wie manche GS Flieger, bräuchten sie bei uns am Flugplatz nie mehr aufzutauchen.
          Das Risiko, vor versammelter Mannschaft ein vereinseigenes Flugzeug zu demolieren, schärft das Sicherheitsbewusstsein ungemein.

          Am Hohenneuffen dagegen geht es trotz sehr vieler GS Fliegern sehr ordentlich zu.
          Zuletzt geändert von baumschraddler; 04.08.2014, 21:20.
          Do you want to waste the rest of your precious life? With sleep eat and fly? Ohhhh noooo !!

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            #6
            AW: Fehlerquote

            In Kössen angekommen
            Ich glaube man kann schon sagen, das Kössen etwas "besonders" ist. Halt extrem bekannt und da kommt Hinz und Kunz hin. Und somit auch eine bestimmte Anzahl schmerz- und/oder merkbefreiter Leute. Die gibt es bei jedem Sport und das kann durchaus ein Zerrbild ergeben.
            Das gleiche kannst Du z.B. auch im September/Oktober an der Col Rodella beobachten. Fast kein Flugtag ohne Absturz und Heli. Und ja, das macht nachdenklich.

            Erschwerend kommt im Moment hinzu, es ist Urlaubszeit und das Wetter aktuell in den Alpen wohl recht gemischt und öfters gewittrig. Keine guten Voraussetzungen. Bzw. anders herum, absolut beste Voraussetzungen für die große Show.

            Auf der anderen Seite:
            Mein eigener Verein hatte z.B. in mehr als 10 Jahren noch nicht einen einzigen Unfall beim Windenschlepp - das ist wohl ne 4 stellige Anzahl an Flügen. Und das ist bestimmt nicht der einzige Verein, der das sagen kann. Gut, bei >>100 Leuten wird es dann irgendwann statistisch schwieriger. Aber solche "Showerlebnisse" hat man garantiert nicht überall. Es konzentriert sich schon auf bestimmte Anlässe und Gegenden.

            Für Euch empfehle ich einfach eine realistische Selbsteinschätzung und etwas Sorgfalt im Umgang mit dem Sport. Dann wird das schon was. Restrisiko bleibt natürlich, aber so unvernatwortlich ist es nicht. Ihr habt jetzt einfach gerade die volle Show abbekommen.

            P.S.: Meide Hotspots, wenn Du das nicht mit ansehen kannst. Es konzentriert sich dort meist. Bassano be bestimmten Wetterlagen ist auch schon ... sehenswert...
            Wenn es piept - eindrehen...

            Kommentar


              #7
              AW: Fehlerquote

              @hägo

              volles ack
              es dauert schon etwas bis man alle vorsichtsregeln verdrängt hat und rausgeht, wenn die andern rausgehn....
              meine erfahrung ist, dass schein-neulinge (also die, die noch in übung sind)
              a) aufmerksam
              b) zurückhaltend
              c) unauffällig sind
              und
              d) lieber auf einen start verzichten statt es mit gut glück zu versuchen
              e) um klassen besser starten als die meisten 'guten' flieger

              das ist nicht meinung sondern konkrete beobachtung...

              Kommentar


                #8
                AW: Fehlerquote

                Als wir am Unterberg (Nordstartplatz) auspackten starteten zwei Acropiloten. Die coole, lockere Art ihres Startens zog freilich zahlreiche Blicke auf sie. Kurz darauf kam einer dieser Piloten mit ausholenden Wingover-Manövern unmittelbar über die Startwiese geflogen, ich war noch dabei mich darüber zu ärgern, als ich über mir das flatternde Geräusch eines Gleitschirms hörte. Der zweite Pilot hatte über dem Startplatz einen kapitalen Fronklapper kassiert (bei sehr ruhigen Bedingungen) und die am Startplatz anwesenden Fliegerkollegen konnten dessen Abgang –ohne Retterwurf- beobachten. Der Aufschlag passierte unmittelbar neben der Bergstation. Wie durch ein Wunder blieb der Pilot beinahe unverletzt, da er genau auf der ca. 70° Schräge neben der Bergstation aufkam und so die Energie abgebaut wurde.
                Ich kenne die Bedingungen und den besagten Akropiloten, ich war an dem Tag ebenfalls unterwegs, kurz nach dem Unfallzeitpunkt bin ich von einem kleineren Streckenflug zurückgekommen und an der selben Stelle geflogen. Daher kann ich sagen: Die Bedingungen waren nachmittags zum Unfallzeitpunkt alles andere als "sehr ruhig", immer wieder sind starke Lee-Thermikblasen von der Westseite hochgeblubbert und haben in der Scherung (genau da wo der Klapper passiert ist) für heftige Turbulenzen gesorgt. Auch weiter unten gab es durch den relativ strammen Nordostwind fiese Fallen wie z.B. Heuwender im Lee östlich von Kössen, von denen sich heftige Blasen ablösten, hier hätte auch ich fast einen Klapper kassiert - mein Schirm hat sich übel verbogen. Dass du diese Bedingungen als "sehr ruhig" bezeichnest, gibt mir zu denken und lässt deinen Text in etwas anderem Licht da stehen.

                Ich denke nicht, dass du eine "schlechte Phase" erwischt hast, sondern eher, dass du selbst aufpassen solltest, nicht Teil dieser Gruppe von Gleitschirmfliegern zu sein, die ab und zu mal im Urlaub zum fliegen in die Berge fahren, meistens auch noch im Juni/Juli zur thermikstärksten Zeit, und sich dann wundern, dass sie ausgehebelt werden, in den Bäumen hängen, von Talwinden/Lees überrascht werden, usw. usw.

                April-August sind in den Bergen eine schöne, aber auch gefährliche Zeit. Wer nicht mit dem entsprechenden Respekt und einer gewissenhaften und umfangreichen Einweisung in diesem Gelände fliegt, setzt sein Leben aufs Spiel. Auch in Kössen.

                Allzeit gute Landungen,
                Sebastian
                https://vimeo.com/soundglider
                πάντα ῥεῖ

                Kommentar


                  #9
                  AW: Fehlerquote

                  Ein sehr guter Freund von mir fragt mich schon seit Jahren immer wieder mal über das Gleitschirmfliegen aus, wie gefährlich es denn wirklich sei und wie schnell man das lernen kann............
                  Es würde mir zwar gefallen, wenn er auch damit anfangen würde, denn Interesse hat er, aber ich würde ihm nie anraten diesen Sport zu betreiben. Wenn er sich dazu entschliessen sollte, dann soll es seine eigene Entscheidung sein. Wenn er nach den Risiken fragt, dann kann ich ihm nur sagen, dass es auf sehr viele Faktoren ankommt, aber hauptsächlich auf die eigene Fähigkeit sich selbst richtig einzuschätzen und mit dem Wetter umgehen zu können. Das Risiko bezeichne ich also als sehr gering wenn man nur Abgleiter im Flugschulbetrieb macht bis hin zu lebensmüde wenn man sich überschätzt und man als Anfänger mit hochklassifizierten Schirmen bei Hammerthermik startet.
                  Was will man denn sonst jemandem erzählen? Natürlich gibt es Risiken. Es ist weder richtig zu sagen, dass wir einen sehr sicheren Sport betreiben, noch ist richtig zu behaupten, dass wir alle Selbstmörder sind.
                  Ich denke man trifft es ganz gut wenn man sagt: Unser Sport kann sehr sicher ausgeübt werden, aber wenn man die Randbedingungen falsch einschätzt bzw. ignoriert, dann kann es sehr schnell sehr gefährlich werden.
                  Michael

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Fehlerquote

                    Zitat von micbu Beitrag anzeigen
                    ... Wenn er nach den Risiken fragt, dann kann ich ihm nur sagen, dass es auf sehr viele Faktoren ankommt, aber hauptsächlich auf die eigene Fähigkeit sich selbst richtig einzuschätzen und mit dem Wetter umgehen zu können. Das Risiko bezeichne ich also als sehr gering wenn man nur Abgleiter im Flugschulbetrieb macht bis hin zu lebensmüde wenn man sich überschätzt und man als Anfänger mit hochklassifizierten Schirmen bei Hammerthermik startet....
                    So iss es. Es gibt nicht das Risiko beim Gleitschirmfliegen. Es gibt nur die Individuellen Risiken. Und die weichen erheblich voneinander ab.

                    Und da auch für jeden Piloten eine Individuelle Risikokurve.

                    Johann

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Fehlerquote

                      Zunächst vielen Dank für eure Einlassungen.
                      Ich möchte vielleicht noch hinzufügen, dass ich bereits seit mehreren Jahren fliege und dabei auch schon mehrfach an „HotSpots“ wie Kössen zugegen war. Ich glaube, dass mich die Anwesenheit meines Freundes, welcher aus dem Staunen nicht mehr herauskam, die Ereignisse mit anderen Augen sehen ließ. Ich hatte ihm bis dahin nur von der schönen Seite unseres Sports berichtet…

                      Sebastian,
                      vielleicht habe ich mit „sehr ruhig“ ein wenig überzogen… Ich selber empfand meinen kurz darauf begonnen Flug, bei welchem ich mit mehreren anderen Piloten auch über dem Startplatz aufdrehen konnte, als durchaus handelbar. Auch zum Unfallzeitpunkt waren ja mehrere Schirme in unmittelbarer Nähe in der Luft, einen Klapper oder auch nur „Ohrenschnalzer“ konnte ich in der gesamten Zeit nicht beobachten. Also sicher keine Bedingungen, welche einen Acroschirm (mit sicher erfahrener Bedienung) total zerstören.
                      Beobachtet wurde dagegen, dass der verunfallte Acropilot auch Manöver geflogen ist , das habe ich aber nicht selber gesehen. Wenn du den -die- Piloten kennst würde mich jedenfalls die Unfallursache interessieren. Auch würde mich interessieren zu erfahren, was einen Piloten dazu bringt, über einen voll besetzten Starthang, von hinten kommend, in 10-20 Metern Höhe, Wingover zu fliegen. Offenbar war der Pilot, abgesehen von dem grundsätzlich verwerflichen Verhalten, von den vorherrschenden Bedingungen wenig beeindruckt. Beide gehörten übrigens auch zu der Fraktion, welche beim Auslegen wenig Rücksicht auf bereits startfertige Piloten nahmen.

                      Michael,
                      sehr wahre Worte! Ich sehe das im Grunde genauso. Umso mehr war ich überrascht, nachdem meine Aufmerksamkeit einmal auf diesen Aspekt gelenkt war, was man in so kurzer Zeit, bei einer eigentlich überschaubarer Anzahl an Piloten, alles erleben kann.

                      Gruß Kessi

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Fehlerquote

                        Ich denke du warst nicht der Einzge, der sich in den letzten Wochen über die Situationen an den Hotspots erschrocken hat. Nach 10 Jahren Kössenabstinez habe ich mich zu Pfingsten bei genialen Bedingungen von Freunden dorthin locken lassen. Über Startverhalten, Pilotenkönnen, Selbstüberschätzung und mangelnde Rüchsichtnahme wurde schon genug geredet. Schlimm war's. Ich bin letztendlich bei den Austrian Open außer Konkurrenz mitgeflogen. Der sicherste Platz in Kössen war mit 100 anderen Wettkampf-Piloten auf engstem Raum im Startbart. :-) Von dort konnten wir dann auch den Heli bobachten, der den Piloten eingesammelt hat, der in die Seilbahn geflogen ist ... Am Abend wurde ich dann von meiner Frau empfangen - ziemlich entnervt wegen den "schlimmen Bedingungen in der Luft". Ich musste ihr dann versichern, dass auf den letzten 120km alles entspannt und nur schön war und das das Risiko nur in den ersten 500m über dem Startberg liegt. Hochdrehen und wegfliegen ...

                        Martin

                        P.S.
                        Ich habe Kössen übrigens immer gemieden, weil mich dort ein Pilot im Gegenlicht und falscher Drehrichtung aus dem Himmel geholt hat. Bin mit abgerissenen Leinen und Klinke im Schirm gerade noch sicher gelandet - vom Verursacher natürlich keine Spur ...

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Fehlerquote

                          OT FYI:

                          Zitat von tarheel Beitrag anzeigen
                          . Wenn du den -die- Piloten kennst würde mich jedenfalls die Unfallursache interessieren.
                          Die beiden sind den Hang runtergecarved (Wingovern kann man das nicht wirklich nennen). Mit aufmerksamer Beobachtung kann der geübte Pilot leicht erkennen, ob jemand startfertig ist oder gerade starten will und entsprechend ausweichen/abdrehen. Außerdem lässt 20m Höhe immer noch eine gewisse Sicherheitsreserve. Ich habs allerdings nicht gesehen, daher will ich nicht urteilen, ob das in diesem Fall evtl. zu knapp oder rücksichtslos kalkuliert war.

                          Der Frontklapper kam laut Bericht als Folge einer Ablösung in ca. 30m Höhe, erst kurz starkes Steigen, dann Klapper, ohne nennenswertes Vorschießen. Nach dem Öffnen war der Schirm noch kurz im Sackflug, bis zum Aufprall. Der Sackflug hat das gefährliche Vorschießen und Durchpendeln verhindert, was vielleicht in diesem Fall Schlimmeres verhindert hat. Der verwendete Acroschirm hat kein EN/LTF.
                          Zuletzt geändert von soundglider; 05.08.2014, 16:54.
                          https://vimeo.com/soundglider
                          πάντα ῥεῖ

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                            #14
                            AW: Fehlerquote

                            Titel: Fehlerquote? Ist der wirklich "das Kind beim Namen nennend" ?

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Fehlerquote

                              Zitat von soundglider Beitrag anzeigen
                              .. Mit aufmerksamer Beobachtung kann der geübte Pilot leicht erkennen, ob jemand startfertig ist oder gerade starten will und entsprechend ausweichen/abdrehen. Außerdem lässt 20m Höhe immer noch eine gewisse Sicherheitsreserve. Ich habs allerdings nicht gesehen, daher will ich nicht urteilen, ob das in diesem Fall evtl. zu knapp oder rücksichtslos kalkuliert war.

                              Der Frontklapper kam laut Bericht als Folge einer Ablösung in ca. 30m Höhe, erst kurz starkes Steigen, dann Klapper, ohne nennenswertes Vorschießen. Nach dem Öffnen war der Schirm noch kurz im Sackflug, bis zum Aufprall.
                              Bitte entschuldige die Frage.
                              Hätte ein geübter Pilot mit Aufmerksamkeit nicht auch den Abriss in 30m verhindern wollen?
                              Nur um um den kleinen Widerspruch im Bericht aufzuzeigen.
                              cu flying
                              bernd

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