Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

[Im Lee is schee!]

Hatte seit 5 Jahren keinen Klapper mehr. Was nicht an veränderter Wahl der Flugbedingungen liegt. Bin etwas vorsichtiger geworden, aber einfach weil ich mich intensiver mit dem Wetter befasse.

Wenn ich so was lese bin ich immer am Zweifeln.
In einer thermik starken Woche hab ich da mindestens einen Klapper. Muss jetzt zwar kein >50% Klapper mit Entlastung sein aber wenn er oben lautstark wieder aufgeht weiss man ja, das das mehr als nur ein Öhrchen war.
Die meisten Klapper erkenne ich ja und lass sie erst gar nicht zu aber ein paar Wenige kommen eben ohne Vorankündigung ansatzlos, da wäre nicht mal Zeit zum reagieren.
Wenn´s nur ich wäre würde ich an meiner aktiven Technik arbeiten müssen aber alle anderen Flieger in meinem Umkreis sagen das Gleiche.
Und da sind ein paar wesentlich bessere dabei...

Wäre ein interessantes Thema in einem separaten Faden.

Dein Wunsch ist mir Befehl und um den anderen Thread nicht voll zu müllen.

[Im Lee is schee!]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Die Frage, jedenfalls für mich, ist ja erst mal: Ab wann empfindet es ein Pilot als Klapper und ab wann ist es ein grosser Klapper.

Für mich ist es ein Klapper (also mehr als wenn ein Ohr winkt) wenn ich es an der Bremse spüre das was nicht in Ordnung war. Rascheln ist da kein Kriterium.
Ein grosser Klapper ist es wenn ich auf einer Seite wegkippe also >50%.

Grosse Klapper habe ich so 1-2 im Jahr und die sind dann meist ohne Vorankündigung.

[Dumbo]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Lee ich fliege als Tandempilot in unterschiedlichen Verhältnissen. Ich muss. Stark wie schwach. unterschiedliche Beladung. Mal oberkannte mal unterkannte häufig Mitte. Kleinräumig wie große Thermiken und regelmäßig bei Talwind im Lee der vorgelagerten Gebäude und dem überspülten Hang neben dem Landeplatz. Spätestens im Landeanflug wird den meisten schlecht, weil es etwas holpert. Hier winkt auch mal das Öhrchen. Ein Schnalzen hatte ich nie, ein Winken schon mal, aber da werden zwei drei Zellen am Stabilo weich. Mehr nicht. Und ich reagiere darauf. Vielleicht wird er deshalb nicht größer und ich kann das ganze System offen halten.

Ich hatte Schirme die Anfälliger waren für Klapper. Sogar beim wechsel von einer Größe auf eine andere. Habe lange einen Schirm ganz unten geflogen und das gleiche Model später etwas überladen. Der klapperte mehr. Aber auch das habe ich in den Griff bekommen.

Und aus der Erfahrung von Buvo, dass man immer mal einen Zerstörer haben kann. Bin ich überhaupt nicht der Meinung, dass jeder Klapper zu verhintern ist. Deshalb ziehe ich Klapper regelmäßig zum Üben bevor ich landen gehe.
Ich finde Vermeidung gut, aber ganz kann man sie nicht vermeiden. In der Situation muss man trotzdem damit Umgehen können. Besonders wenn man mit anderen fliegt.


mehr raschelt da nicht, wenn es weich wird. Solche Zustände habe ich jeden 10 Flug vielleicht.

[Im Lee is schee!]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Gut, was da auf dem Bild reinkommt ist ja auch nur ein Teil eines Ohrs. Wenn´s da nicht mal raschelt würde man das gar nicht mitbekommen.
Allerdings hab ich Tandemschirme noch nicht wirklich klappen sehen. Da ist die Flächenbelastung auch eine andere.
Solo fliegst du eher selten?
Und in welchem Gebiet fliegst du so?
Nur um mal deine "Flugbedingungen" abzuschätzen...

[enwe]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Ich glaube das Thema Klapper (richtige mit Abdrehen, G-Kräften, etc...) lässt sich gar nicht pauschalisieren. Das hängt ab von:

- den Flugbedigungen
- dem Fluggebiet
- Dem Schirm/Gurtzeug
- dem Piloten

Wer 5 Jahre nur in Adelsbuch bei guten Bedingungen an der Krete herumsuppt, der fängt sich vermutlich nie einen größeren Klapper ein. Wer regelmäßig auf Strecke geht, in stark thermisch aktiven Gebieten unterwegs ist und Regionen erfliegt, die er nicht kennt + Lee's wird sicherlich öfters eine auf den Deckel bekommen. Wer kaum bis gar nicht aktiv seinen Schirm kontrolliert ebenso... und wer bei viel Wind an thermischen Tagen unterwegs ist wird auch eher seine Erfahrungen sammeln... Und... es gibt Schirme und Gurtzeuge die tatsächlich wenig kommunizieren und somit ein rechtzeitiges Eingreifen verzögern.

Für mich personlich kann ich sagen, dass ich in 5 Jahren (ca. 500 Flüge) 4 Klapper kassiert habe. 3 hätten vermieden werden können, da Kombination aus Lee und zu viel Wind, bzw. unschöne Bedingungen (selber schuld). Einer kam im Frühjahr bei bockigen Bedingungen tatsächliuch „aus dem Nichts“. Alle 4 waren allerdings so schnell wieder geöffnet, dass ich kaum eingreifen musste. Ich hatte auch schon Schirme die weniger mit mir sprachen und Schirme die mir stabiler vorkamen... ein komplexes Thema. Zumindest sollte man wissen wie man zu reagieren hat und wie es sich anfühlt wenn's kracht -> SIKU.

[Dumbo]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Lee, Tandems klappen auch. Besonders wenn man vorn nur 30 oder 40 kg hängen hat.
Fliege im Nord- wie im Südschwarzwald. Kandel, Gschasi, Oppenau, Merkur. Viel im Allgäu. Nebelhorn, Breitenberg, Buchenberg, Hochgrat, Spießer, Hörnerbahn, Mittag und halt Bregenzer Wald mit Diedamskopf, Andelsbuch, Bezau, Schniefis. Aber auch Slowenien, Pustertal. Solo wie Tandem. An einigen Startplätzen ist Tandem nicht so einfach möglich oder beschränkt. Dort fliege ich dann Solo. Solo fliege ich etwas weniger als Tandem. Ich bin letztes Jahr auf 88 Flüge mit dem Soloschirm gekommen. Tandem waren es mehr.

Vom Solofliegen gibt es keine Video mit Winken vom Stabilo. War auch nur Zufall, da der Gast zufällig filmte.

[HarryXX88]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Hatte bisher ausser im Siku keine Nenneswerten Klapper. Bin allerdings eher der Vorsichtige und fliege bei Bedingungen die mir persönlich liegen. Wenns richtig Kachelt brauch ich das nicht mehr unbedingt. Muss dazu allerdings sagen, dass ich immer lowlevel oder mid level B Schirme geflogen bin bisher. Hatte einmal zum Testen einen Mistral und der Schirm ist zwar nicht geklappt, aber hatte echt Mühe die Tüte bei der Mittagsthermik offen zu halten. Das war dann auch mein einziges Experiment richtung High level B und bleib daher lieber bei meinen Genußtüten

[Im Lee is schee!]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Wer regelmäßig auf Strecke geht, in stark thermisch aktiven Gebieten unterwegs ist und Regionen erfliegt, die er nicht kennt + Lee's wird sicherlich öfters eine auf den Deckel bekommen.

Von solchen Piloten geh ich eigentlich auch aus.
Das Frühmorgens oder Feierabendabgleiter davon eher seltener betroffen sind ist eh klar.

[joeflight]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Klapper zählen bei mir erst ab einer Größe von 50% und davon hatte ich zwei.
Frontis hatte ich erst einen. Alle 3 Ereignisse hatte ich in den Alpen in stärkeren Leethermiken in die ich bewußt reingeflogen bin, aber auch nur deshalb weil jeweils genügend Luft zwischen mir und dem Boden war, ich auch nicht mehr beschleunigt hatte und der Wind der das Lee erzeugte noch im grünen Bereich lag. Wer Strecke in den Bergen fliegt kommt unweigerlich auch in Leebereiche, dass kann man leider bei der Routenwahl nicht ganz vermeiden. Da mir die Gefahrenbereiche bewußt waren, war ich dafür schon gedanklich gut vorbereitet, als die Ereignisse eintraten..
Zweimal gab es danach Verhänger, die sich aber problemlos wieder beseitigen ließen.
Extremes aktives Fliegen hilft natürlich auch in solchen Bereichen die Klapper zu vermeiden, aber manchmal eben auch nicht mehr.
Fliegen in extremen Lees, wie es bei den X-Alps 2015 wegen den vielen starken Windtagen zu beobachten war, bringen selbst die besten Piloten ans Limit. So hat es C.Maurer in den Turbulenzen sogar sein Gurtzeug im Wallis zerissen, als er sich nach dem Matterhorn von einem Lee ins andere Lee in Richtung Westen gekämpft hatte. Bei solchen Bedingungen bleibt bei mir der Schirm immer im Rucksack.

[Dumbo]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Lee die Frage ist warum knallt es bei dir und bei anderen öfter und bei weiteren Piloten viel seltener. Fliegen aber auch Strecke oder bei knackigen Bedingungen. Wir haben genügend gute Piloten im Verein die gute Strecken fliegen mit 150 km im Schwarzwald, aber eben keine oder selten von Störungen berichten. Sprich über Jahre eben keine.

Wie sieht das mit der Klapperei, bei JN, Mayer, Baschi, Kerim und all die alten Haudegen aus? Wie häufig kommt es bei euch zu Störungen. Besondes seitliche. Ein Fliegerkollege von mir hat immer nur Frontklapper. Aber keine seitlichen Klapper. Die Front hat es mir auch schon reinnehmen wollen, aber ein kurzer beherzter Griff in die Leinen und es blieb beim Rascheln an der Nase. Einen Frontklapper hatte ich bisher nur einen einzigen in meiner ganzen Fliegerlaufbahn. Und das nur weil ich die Thermik verlassen habe.

Ich hatte am Anfang meiner Fliegerei einen Vorfall, bei dem ich die Rettung ziehen musste. Es ist nichts passiert, aber es kam lange danach eine Zeit, bei dem ich bei bestimmten Turbulenzen falsch reagierte. Große Klapper kamen häufig vor, obwohl ich aktiv flog. In bestimmten Situationen habe ich eben Bremse frei gegeben, aus Angst den Schirm abzureisen und wusch hatte ich ihn kassiert.

[Malamute]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Servus Dumbo,

der letzte Satz macht mich neugierig. Was waren das für Situationen?

[Gast]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Wie sieht das mit der Klapperei, bei JN, ... aus? Wie häufig kommt es bei euch zu Störungen. Besondes seitliche.

Der Schirm, mit dem ich in meiner Laufbahn die meisten Stunden geflogen bin (fast 400) war der Enzo 1. Mit dem hatte ich insgesamt 5 Klapper über 50% - alle innerhalb einer Stunde, als ich in Kolumbien nach 2 Tagen Fieber und vollgepumpt mit Medikamenten versucht habe, einen Superfinal Task mitzufliegen. Da hab ich gemerkt, WIE kritisch es ist, verlangsamte Reaktionen bei so einem Schirm zu haben. Ansonsten hatte ich keine. Mit dem Enzo 2 (100 h) und dem LM5 (350 h) die ich zur Zeit fliege auch keinen einzigen (Ohrenklapper zähle ich nicht). Mit dem R10.2 hatte ich einen 50% Klapper, als ich bei uns am Neuffen hinter der Burg in einen Rotor geflogen bin (als Einziger in der Luft, eigentlich absehbar). 5 Min später kamen Funksprüche von Segelfliegern, die sich gegenseitig vor heftigen Turbulenzen an der Stelle warnten). Einen zweiten großen Klapper mit dem R10 hatte ich an der Ebenalp, als ich meinte, zwischen der Felswand und einem Tandem durchzupassen, dessen Wirbelschleppe mich dann abräumte. Ich konnte zum Glück geradeaus fliegen, war aber mit den Nerven fertig wegen der unmittelbaren Felsnähe. Einen Frontklapper hatte ich mit einem Zweileiner zum Glück noch nie.

[Dumbo]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

danke JN, okay dann kann man Klapper weitgehenst vermeiden. Außer man fliegt in sehr heftige Bedingungen oder steht unter Drogen.

Ach ja meine Freundin fliegt bis auf 2 Klappern seit 7 Jahren störungsfrei. Einmal versehrntlich ins Lee geflogen und das andere mal ganz am Anfang ihrer Fliegerlaufbahn, bei Ostwind mit 8 Meter Bärten in am Stol. Einfach falsch eingeschätzt. Man kann am Anfang seiner Ausbildung eigentlich nichts. Unter anderem Wetter einschätzen. Vieles lernt man erst mit einer Flugreise oder als Autodidakt mit Lehrgeld. Wobei an dem Tag auch Piloten von Flugreisen raus sind.

Malamute, ich meine diese kleinen Miniturublenzen. Man hat das Gefühl der Schirm reist ab. Es macht den Eindruck man fällt kurz in ein Luftloch. Ein sehr kurzes Durchsacken. Der Schirm hat kurze Zeit einen größeren Anstellwinken und die Bremsen und die Kappe ist weich, was den Eindruck vermittelt, man hat jetzt den Schirm abgerissen oder im Sackflug. Ist nur eine Sekunde. Häufig in Leethermik, bei Gratientstarker kleinräumgier und verblasener Thermik.
Damals habe ich freigegeben, aus Angst ihn zu Stallen. Heute bremse ich sehr kurz und knackig an und gebe sehr zügig wieder frei.

[Im Lee is schee!]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

danke JN, okay dann kann man Klapper weitgehenst vermeiden.

Kommt aber auch auf den Schirm an. Die 2 Leiner, die Jörg fliegt sind wesentlich klappstabiler.
Ich gehe mal davon aus, das wenn er einen C fliegt, das es da auch etwas anders aus sehen würde. @ Jörg: Fliegst du "privat" auch einen 2 Leiner?
Mein jetziger Schirm hat ja auch schon eine stabilere Kappe als der B Vorgänger (was auch ein Grund war zu wechseln) und einen grossen Klapper hab ich mit dem bisher auch noch nicht bekommen.
Wenn mal was passiert dann ist es eher im unteren Bereich wo die Thermiken noch turbulent sind oder eben auf oder knapp über Grathöhe.
Sobald ich mal oben bin passiert da kaum noch irgend etwas.

Und einen Frontklapper hatte ich noch nie obwohl ich mit meinem Neuen schon sehr in´s Gas steige.

[Gast]

AW: Klapper - wie oft und unter welchen Bedingungen?

Kommt aber auch auf den Schirm an. Die 2 Leiner, die Jörg fliegt sind wesentlich klappstabiler.
Ich gehe mal davon aus, das wenn er einen C fliegt, das es da auch etwas anders aus sehen würde. @ Jörg: Fliegst du "privat" auch einen 2 Leiner?

2012/13 bin ich ausschließlich Zweileiner geflogen, seit Anfang 2014 hab ich zusätzlich einen LM5 (Dreileiner) als "Relaxschirm", da der Enzo schon extrem anstrengend ist. Mit dem LM hatte ich aber wie gesagt in 350h auch keinen Klapper.

B- oder C-Schirme bin ich schon viele Jahre nicht mehr geflogen, aber Du hast sicher Recht damit, dass ich damit viel mehr Klapper gehabt hätte. Das ist übrigens auch einer der Hauptgründe, warum ich so gerne Hochleister fliege.