Etikette

[Sboarder]

Hallo Ihr Lieben!
Nun bin ich frisch aus dem Zillertal zurück, mit dem A-Schein in der Tasche (okay, er ist noch auf dem Weg, aber ich habe bestanden) und sogar schon einiges an Rumgekurve in der Thermik.
Da wir sehr viele Schüler waren und es da schon etwas Ellenbogenmentalität gab habe ich mich gefragt, was es nun eigentlich alles an Etikette in Fliegerkreisen gibt. Sowas wie: "Lege Deinen Schirm nicht unter jemandem aus, der sich gerade startbereit gemacht hat." ist mir klar. Aber was gibt es sonst noch zu beachten? Auch beim Fliegen? Nach der Landung?

[Manfred Laudahn]

AW: Etikette

Unanständig finde ich es zum Beispiel, an einem Startplatz, der nur nacheinander bestartet werden kann, startbereit bei idealem schwachen Vorwind auf Wunsch-Rückwärtsstartverhältnisse zu warten, wenn andere dadurch ebenfalls warten müssen. Stattdessen starte umgehend vorwärts oder ziehe dich zurück.

Unanständig ist das Groundhandlen auf einem Landeplatz bei Landebetrieb.

Grüße
Manfred

[Vibe]

AW: Etikette

Vorm Startplatz soaren damit die Freundin schöne Fotos machen kann ist auch immer sehr gerne gesehen.

Oder Toplandeversuche während 20 andere Piloten starten wollen ist auch super kollegial.

Gruss

Claus

[Sboarder]

AW: Etikette

Da kommt ja schon mal was zusammen. Bisher zum Glück nur Sachen, die einem der gesunde Menschenverstand schon laut und deutlich ins Ohr flüstert.

[roti]

AW: Etikette

leider nicht allen ��

[Tobias S.]

AW: Etikette

Aber was gibt es sonst noch zu beachten? Auch beim Fliegen? Nach der Landung?

Das betrifft jetzt eher weniger beflogene Gebiete, in denen man zu Fuß auf den Berg geht:

Lande nicht in hohem Gras (im Zweifel auf dem Forstweg landen). Wenn es doch nötig war, begib dich auf dem kürzesten Weg raus aus der Wiese. Sei nett zu Bauern und Jägern, die sitzen am längeren Hebel. Wenn du neu in einem Gebiet bist, frag die Locals, ob es irgendwas gibt, worauf du aufpassen solltest. Park dein Auto nicht auf irgendwelchen Forstwegen oder Wiesen, weil du damit vielleicht hundert Meter Laufstrecke sparst.

Meine ganz persönliche Etikette ist noch: Meide Fluggebiete in der Nähe von Ballungsräumen am Wochenende; zu viel Stress am Startplatz, in der Luft und bei der Landung, zu viel negative Emotionen für eine Situation, in der ich einen emotionalen Ausgleich suche. Aber das sehen offensichtlich die meisten anders ;-)

[Sboarder]

AW: Etikette

@roti: Gesunder Menschenverstand ist ja auch nicht jedem in die Wiege gelegt.

@Tobias: Leider habe ich bis dato unabhängig vom Fliegen nur schlechte Erfahrungen mit Jägern gemacht.
Der Rest passt. Ich bin recht sportlich und meide eh das Autofahren. Latschen, auch mit nem Schirm auf dem Rücken, stellt kein größeres Problem dar.

Bezüglich Streß: Die Woche war ziemlich hart dahingehend, daß alle Schüler (und wir anfangs auch) noch möglichst viele Höhenflüge sammeln mußten. DAS war stresso. Zum Glück hatten wir den 40.Flug dann relativ schnell in der Tasche und konnten uns mit der Thermik auseinandersetzen Aber Streß ist ja wirklich genau das, was man bei einem Hobby zu vermeiden sucht.

[marcel1]

AW: Etikette

Schöne Zusammenfassung. Mir fällt noch ein:

Wenn Du jemand mit Packsack an der Straße stehen siehst, halt an und frag, ob er mit will. Schneller als du denkst bist du mal in der selben Situation. (Ich glaub GS-Flieger sind mittlerweile fast die einzigen Tramper in Deutschland)

Wenn jemand komplett vorbereitet mit Tulpe zum Start geht, biete Hilfe beim Schirmausbreiten an - vor allem wenn es kaum Wind hat.

Beim Windenstart: Biete auch mal von Dir aus an, Seile zu holen oder Startleiter zu machen.

Beim Soaren: Wenn Du recht hoch bist und jemand kommt relativ tief an bei nur mäßig starken Bedingungen, darf man auch ruhig mal (rechtzeitig) Platz machen, wenn man es eigentlich nicht müßte.

Beim Thermikfliegen: Wenn es beim Thermikkurbeln halbwegs steigt, muß man nicht unbedingt jedes bischen Steigen ausreizen. Manchmal ist es für alle stressfreier, sich anzupassen - selbst wenn die Kollegen da etwas Steigen liegen lassen (gerade bei größere Pulks passiert die Situation oft).

Beim Streckenfliegen: Wenn Du mit jemandem zusammen fliegst (ob bekannterweise oder nicht), dann sollte man sich beim Gleiten etwas auffächern und insbesondere nicht immer nur dem Anderen hinterher dübeln. Wer mehr Höhe hat oder die Gegend besser kennt / deutlich erfahrener ist sollte auch mal voraus fliegen und dann kurz Warten in der nächsten Thermik.

[HarryXX88]

AW: Etikette

Sorry aber das sind doch alles Sachen die klar sind. Geh mal wenn du deinen Schein hast 2 - 3 Wochenenden in ein stark beflogenes Gebiet zum fliegen. Da merkst du dann gleich was nicht wirklich gut ankommt und mach es einfach besser.

[Gast]

AW: Etikette

Sorry aber das sind doch alles Sachen die klar sind.

Findest Du? Gerade mas hat ein paar echt gute Punkte genannt:

Man fliegt in der Thermik gemeinsam, nicht gegeneinander (interessanterweise lernt man das ausgerechnet im Wettkampf gut). Stell Dir einfach mit beliebigen Piloten im Bart (oder beim Soaren) vor, Ihr wärt ein Team und müsstet gemeinsam möglichst hoch oder weit fliegen. Und schon geht das gemeinsame Kurbeln ohne Ellbogen.

Auch ein extrem spannender Punkt der Etikette: Bei schwachen Bedingungen wartet man nicht, bis einer den Dummy macht und auf der Thermiksuche absäuft, sondern startet sofort nach ihm / mit ihm und versucht zu möglichst vielen aufgefächert Thermik zu finden.

Harry, gerade bei diesen Themen des "gemeinsamen" Fliegens mit den anderen sehe ich in der Realität meist das Gegenteil.

[leediver]

AW: Etikette

Am Startplatz:
Zuerst sich abseits fertig machen ( Gurtzeug anlegen, Helm, Handschuhe, usw. ) DANN erst mit dem Schirm zum eigentlichen Startplatz gehen.
Dort den Schirm auslegen, ..., sich noch mal kurz checken ( Beingurt, Brustgurt, ...) und bei passendem Wind starten.

.. und wenn andere Piloten kurz beim Auslegen helfen ist es doppelt leicht.



-wünsche schöne Flüge und glückliche Landungen-

[HarryXX88]

AW: Etikette

Findest Du? Gerade mas hat ein paar echt gute Punkte genannt:

Man fliegt in der Thermik gemeinsam, nicht gegeneinander (interessanterweise lernt man das ausgerechnet im Wettkampf gut). Stell Dir einfach mit beliebigen Piloten im Bart (oder beim Soaren) vor, Ihr wärt ein Team und müsstet gemeinsam möglichst hoch oder weit fliegen. Und schon geht das gemeinsame Kurbeln ohne Ellbogen.

Auch ein extrem spannender Punkt der Etikette: Bei schwachen Bedingungen wartet man nicht, bis einer den Dummy macht und auf der Thermiksuche absäuft, sondern startet sofort nach ihm / mit ihm und versucht zu möglichst vielen aufgefächert Thermik zu finden.

Harry, gerade bei diesen Themen des "gemeinsamen" Fliegens mit den anderen sehe ich in der Realität meist das Gegenteil.

Du wirst immer kompromisse machen müssen. Hat ein Bart eine gewisse kritische Masse an Piloten überschritten, dannn steigt es für alle im Bart zwangsläufig langsamer, da man auch sich Rücksicht nehmen muss um nicht zu kollidieren. Da es Vorflugregeln, vorgeschriebene Kurbelrichtungen und das alles gibt, hat das mit dem Thema Etikette nicht wirklich was zu tun, sondern betrifft eher die Flugsicherheit.

Die Entscheidung zum Startzeitpunkt trifft jeder für sich. Wenn ich sehe, dass alle absaufen, brauch ich keine Hektik machen. Viell möchte ich nicht nur abgleiten, oder in schwachen Bedingungen rumeiern. Ich finde das hat auch nichts mit dem Thema Etikette zu tun, wenn man für sich entscheidet noch zu warten, aus welchen Gründen auch immer muss man das akzeptieren und es hat nichts mit schlechtem Stil zu tun ...

[Iarexx]

AW: Etikette

Nach Startabbrüchen, Baumlandungen etc. Hilfe leisten soweit möglich, bzw. Hilfe holen. Moralische Unterstützung hilft auch.

Guter Stil ist auch anzusagen, dass man startet bzw. abzusprechen wer zuerst startet wenn mehrere Piloten gleichzeitig startklar sind.

Ich schau auch gerne nochmal am Startplatz genau hin, ob die startenden Piloten alle Beingurte geschlossen, Beschleuniger eingehängt, Helmriemen geschlossen haben.

[conny-reith]

AW: Wasserkuppe

Am Startplatz:
Zuerst sich abseits fertig machen ( Gurtzeug anlegen, Helm, Handschuhe, usw. ) DANN erst mit dem Schirm zum eigentlichen Startplatz gehen.
Dort den Schirm auslegen, ..., sich noch mal kurz checken ( Beingurt, Brustgurt, ...) und bei passendem Wind starten.

.. und wenn andere Piloten kurz beim Auslegen helfen ist es doppelt leicht.



-wünsche schöne Flüge und glückliche Landungen-

Würdest Du mal so freundlich sein auf die Wasserkuppe zu kommen und dieses einigen Resistenten zu vermitteln.

Danke im Voraus

Gruß Conny

[Im Lee is schee!]

AW: Etikette

Unanständig finde ich es zum Beispiel, an einem Startplatz, der nur nacheinander bestartet werden kann, startbereit bei idealem schwachen Vorwind auf Wunsch-Rückwärtsstartverhältnisse zu warten, wenn andere dadurch ebenfalls warten müssen. Stattdessen starte umgehend vorwärts oder ziehe dich zurück.

Da ich dies des öfteren bemerke muss ich es gleich 2 mal unterstreichen.

Was mir auch immer wieder an Hotspots auffällt: Obwohl ein grosser Bulk in einer Thermik ruhig und geregelt fliegt gibt es immer Einen den das überhaupt nicht stört und stoisch entgegen allen anderen dreht.
Und das obwohl er mehrfach darauf aufmerksam gemacht wird, zum Teil sehr lautstark und mit Nachdruck, stört sich der "Falschflieger" daran überhaupt nicht.

Die Steigerung sind dann die "Kollegen" die einmal quer durch den ganzen Pulk durchkegeln.
Immer wieder gerne gesehen.

Noch eine Sache die immer gerne gesehen wird: Zeigen, das man den anderen Piloten bemerkt hat. Also den Kollegen nicht nur aus den Augenwinkeln beobachten sondern ihm mit einer auffälligen Kopfbewegung und längerem Augenkontakt zeigen, das man ihn gesehen hat.
Bringt für beide Sicherheit beim Kurbeln, Soaren oder auch beim gemeinsamen Landeanflug.