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Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

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    Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

    Im Faden "DHV Safety Class Tests vs. EN/LTF" geht es ja um die Einstufung der Schirme. Ein wesentlicher Faktor zur Auswahl des passenden Schirmes ist ja das eigene Pilotenkönnen. Ein Großteil des fliegerischen Gesamtrisikos entsteht ja gerade erst aus der Kombination Pilotenfähigkeiten / passender Schirm. Es wird ja oft und wohl auch in Teilen zu Recht kritisiert, dass Piloten zu früh auf höher klassifizierte Schirme aufsteigen, die ihren eigenen Fähigkeiten nicht entsprechen und dann ggf. schnell feststellen, dass sie den Ansprüchen, die der Schirm an sie stellt, nicht gerecht werden.

    In der Luft sind wir ja i.d.R alleine unterwegs, d.h. es meistens niemand da der uns mal sagt " Das machst Du gut, oder das eben nicht" Wir schätzen unsere eigenen Fähigkeiten ja selbst ein und die meisten glauben ja auch dass sie das richtig einschätzen, aber ist das dann auch so richtig oder überschätzen wir uns da eher.
    Ich selbst tue mich da ebenfalls schwer, eine objektive Beurteilung zu finden. Ein guter Freund sagte da beim letzten Dolourlaub " Wir fliegen da so im oberen Mittelfeld" Das mag so sein, sind aber letztendlich auch nur 2 Selbsteinschätzungen. Vielleicht fliege ich ja auch richtig schlecht, weiß das aber nur nicht. Was sind also die objektiven Kriterien, an Hand derer man seine eigenen Fähigkeiten einstufen kann.

    Es gibt da durchaus einige Kriterien, Flugstunden, Manöver, Streckenflüge, etc. aus denen man etwas ableiten kann, auf der anderen Seite sagte mal Kurt Tucholsy " Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen"

    Was also sind objektiv überprüfbare Kriterien, an Hand derer man seine eigenen Fähigkeiten zumindest halbwegs realistisch einschätzen kann. Wenn wir das hinkriegen, glaube ich, das mancher seine Schirmwahl zumindest nochmal hinterfragt bzw. in Frage stellt.

    Ich freue mich auf Eure Antworten, auf das sie uns alle weiterbringen

    Gruß bigben

    „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

    NOVA Team Pilot

    #2
    AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

    Also ich denke mal eines der wichtigsten Kriterien ist schon mal, das man seinen Schirm immer schön ruhig über sich halten kann, ihn also gut spürt, versteht und ihm so im richtige Moment die richtigen Steuerimpulse geben kann, ohne viel zu überlegen. Oder anders ausgedrückt, wer schon in etwas turbulenter Luft ständig, auch nur kleine Klapper, kassiert sollte eher eine Stufe runtersteigen als ein hoch. Denn seine Psychomotorik zeigt noch Defizite auf!

    Darum denke ich mal der Wohlfühlfaktor ist wohl mit eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Kriterium für die richtige Schirmwahl. Wenn ich also angespannt unter einem Schirm bin, zB. nur weil er eine gewisse Gütelsiegeleinstufung hat oder ich Angst vor einem Klapper habe, gehöre ich jedenfalls definitiv nicht da drunter und habe damit sicherlich auch nicht viel Spass beim fliegen.

    Aber kommt die richtige Selbsteinschätzung nicht erst mit der Erfahrung?
    Also ich habe mich zumindest am Anfang überschätzt, bzw. damals die dynamische Reaktion bei Kappenstörungen des Sigma 4 unterschätzt! Darum habe ich anschliessend erst mal bei Karl Slezak am Achensee ein Sicherheitstraining gemacht, was mir einiges mehr an Schirmverständnis gebracht hat!

    Darum, wenn ich heutzutage mit dem fliegen anfangen würde, ich würde garantiert ne Zeitlang einen A Schirm fliegen und nur wenn ich oft und regelmässig fliege über einen B Schirm nachdenken. High end B eh nur wenn ich weiter kommen möchte, auch technisch, und C Schirm nur wenn ich neben der Leistung auch Spass am direkten, dynamischen Handling dieser Klasse habe. Alles weiter ist nur was wenn man ein wirklich gutes, sensibles Händchen gepaart mit dem dazugehörigen technischen Verständnis hat. Dementsprechende Flugpraxis natürlich immer voraussetzt!
    Zuletzt geändert von Gast; 25.10.2015, 12:42.

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      #3
      AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

      Ich finde das eine interessante Frage.

      Viele von uns haben eine Neigung, möglichst viel zu kategorisieren, in einfach Schubladen zu packen. Menschen sind perfekte Muster-Erkenner, und je besser man Muster bilden kann, desto einfacher haben wir es.

      Es gibt ein paar Muster, die mir bei der Auswahl der Ausrüstung helfen:
      - EN/LTF Norm (eher weniger)
      - High-Low-ABCD (etwas besser)
      - Anzahl der Zellen (nur ein Indiz)
      - Streckung (definitiv)
      - Acro, "Normal", Liege-GZ (definitiv)
      - Testfliegen (unbedingt)

      Beim eigenen Einschätzen hilft mir ein Vergleich mit anderen überhaupt nichts. Es ist a) immer falsch und b) zeigt mir das nicht, was/wie ich selbst fliegen kann/sollte.

      Was mir hilft, ist mein persönliches Risiko einzuschätzen. Zum Beispiel mit folgenden Fragen (Liste ist natürlich nicht komplett):
      - wie viel fliege ich tatsächlich?
      - in welchen Bedingungen fühle ich mich wohl?
      - wie schnell sind meine Reaktionen?
      - welche Fehler mache ich immer wieder?
      - wenn ich mal Mist gebaut habe, wie kann ich den nächstes mal vermeiden?
      - fühle ich mich mit dem Schirm, dem GZ wirklich wohl? Immer?

      Wenn ich mir solche Fragen stelle, weiß ich, dass ein EN-D oder gar CCC überhaupt nicht für mich in Frage kommen. Ein EN-C eventuell schon, aber ich ginge wohl öfter frühzeitig Landen. High-EN-B ist für mich im Moment die richtige Klasse: Spaß, Leistung und Sicherheit zusammen passen.

      Darüberhinaus muss ich einfach mehr Geld in mich selbst investieren, anstatt in Ausrüstung (z. B. durch
      - fliegen
      - Trainings
      - noch mehr fliegen
      - Groundhandling
      - üben in der Luft (Wingovers, Klappern, Konturenfliegen, ...)

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        #4
        AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

        Zitat von ThomasN Beitrag anzeigen
        Ich finde das eine interessante Frage.

        Viele von uns haben eine Neigung, möglichst viel zu kategorisieren, in einfach Schubladen zu packen. Menschen sind perfekte Muster-Erkenner, und je besser man Muster bilden kann, desto einfacher haben wir es.

        Es gibt ein paar Muster, die mir bei der Auswahl der Ausrüstung helfen:
        - EN/LTF Norm (eher weniger)
        - High-Low-ABCD (etwas besser)
        - Anzahl der Zellen (nur ein Indiz)
        - Streckung (definitiv)
        - Acro, "Normal", Liege-GZ (definitiv)
        - Testfliegen (unbedingt)

        Beim eigenen Einschätzen hilft mir ein Vergleich mit anderen überhaupt nichts. Es ist a) immer falsch und b) zeigt mir das nicht, was/wie ich selbst fliegen kann/sollte.

        Was mir hilft, ist mein persönliches Risiko einzuschätzen. Zum Beispiel mit folgenden Fragen (Liste ist natürlich nicht komplett):
        - wie viel fliege ich tatsächlich?
        - in welchen Bedingungen fühle ich mich wohl?
        - wie schnell sind meine Reaktionen?
        - welche Fehler mache ich immer wieder?
        - wenn ich mal Mist gebaut habe, wie kann ich den nächstes mal vermeiden?
        - fühle ich mich mit dem Schirm, dem GZ wirklich wohl? Immer?

        Wenn ich mir solche Fragen stelle, weiß ich, dass ein EN-D oder gar CCC überhaupt nicht für mich in Frage kommen. Ein EN-C eventuell schon, aber ich ginge wohl öfter frühzeitig Landen. High-EN-B ist für mich im Moment die richtige Klasse: Spaß, Leistung und Sicherheit zusammen passen.

        Darüberhinaus muss ich einfach mehr Geld in mich selbst investieren, anstatt in Ausrüstung (z. B. durch
        - fliegen
        - Trainings
        - noch mehr fliegen
        - Groundhandling
        - üben in der Luft (Wingovers, Klappern, Konturenfliegen, ...)
        Das ist ja fast schon eine Art Rezept zum risikokontrollierten, spaßbringenden Gleitschirmfliegen.

        Wenn es nur alle so handhaben würden... (und diese Punkte auch in der Ausbildung schwerpunktmäßig behandelt werden würden)

        Sehr ehrlich, gefällt mir.

        Gruß

        Uli

        Kommentar


          #5
          AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

          Zitat von ThomasN Beitrag anzeigen

          Darüberhinaus muss ich einfach mehr Geld in mich selbst investieren, anstatt in Ausrüstung (z. B. durch
          - fliegen
          - Trainings
          - noch mehr fliegen
          - Groundhandling
          - üben in der Luft (Wingovers, Klappern, Konturenfliegen, ...)

          die ersten 3 Punkte können Leute, die nicht gerade in den Alpen oder in der nähe von Flugbergen wohnen, nicht machen.
          Und zum Thema Wenigflieger. Es ist natürlich unbestreitbar das Sicherheit durch viel Praxis ensteht, aber bei Wenigflieger dauerts halt einfach länger.
          Es ist definitiv NICHT so, das man nach einer langen Winterpause bei Null anfängt. Ich habe das Gefühl das es fast nahtlos (vielleicht etwas Flugrost) wieder weitergeht.
          Ich hatte schon etliche Aha-Erlebnisse, wo ich einen neuen Skill mir angeeignet habe, den ich n halbes Jahr später wieder anwenden konnte.
          Klar...anders (direkt Flugberg in der Nähe) wärs natürlich besser.

          Kommentar


            #6
            AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

            Hallo Bigben,

            sehr gutes Thema. Mir ist schon öfter der Gedanke gekommen, dass Gleitschirmfliegen, so wie es häufig ausgeübt wird, hier ein echtes Manko hat. Nach der Ausbildung gibt uns kaum mehr jemand richtig Rückmeldung über unsere Flugkünste.

            Wenn ich das mit Reiten vergleiche ist es dort wesentlich anders. Selbst die sehr guten Reiter nehmen regelmäßig Unterricht und lassen sich ständig kontrollieren um sich zu verbessern.

            Nicht nur, dass wir Gleitschirmflieger kaum Rückmeldung über unsere Flugkünste erhalten auch die Lernkurve wird wohl wesentlich flacher sein als in anderen Sportarten.

            Vielleicht müsste man auch mal klären was man denn unter Flugkönnen versteht. Schirmbeherrschung auf der einen Seite und die Kunst des Thermik bzw. Streckenfliegens auf der anderen Seite sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Für Zweiteres finden sich leichter Anhaltspunkte.
            Aber hier ist schon mal eine Falle. Jemand der sehr gut Thermik fliegen kann und auch weite Strecken fliegt muss nicht zwangsläufig ein sehr guter Pilot sein was die Schirmbeherrschung und die Gefahreneinschätzung angeht auch wenn er das vielleicht glaubt.
            Wenn ich mal davon ausgehe, dass für die Schirmwahl eher die die Schirmbeherrschung und die Gefahreneinschätzung ausschlaggebend ist scheinen mir die objektiven Hinweise über mein Können sehr dünn gesät.

            Viele Indizien die Aufschlüsse über unser Flugkönnen geben sollen und hier genannt wurden hinken einigermaßen.
            Flugstunden: Sagt sicher ein bisschen was aus, allerdings wie du schon sagtest, man kann Dinge auch 35 Jahre schlecht machen und merkt es nicht.
            Bei welchen Bedingungen fühlt man sich wohl: Höchst subjektiv. Schon häufiger erlebt. Ein Pilot fühlt sich unter seinem Schirm auch bei bockigen Bedingungen wohl. Dann macht er eine schlechte Erfahrung mit dem Schirm, jetzt fühlt er sich mit dem Schirm plötzlich überhaupt nicht mehr wohl. Dabei hat sich sein können hat sich wohl kaum verändert.
            Wie schnell sind meine Reaktionen: Ich kann doch selbst gar nicht einschätzen ob meine Reaktionen in Relation zu Anderen schnell oder eher langsam sind.
            usw.

            Ich hab eigentlich keine Lösung für das Problem. (Sicherheits-) Tainings helfen sicher eine vernünftige Einschätzung vom Trainer zu bekommen, wenn man sie denn hören möchte.
            Was letztens auch sehr spannend war mal mit einem Tandem mitzufliegen und die Reaktionen des anderen Piloten genau zu beobachten.
            Ansonsten gehe ich einfach davon aus ein eher unterdurchschnittlich guter Pilot zu sein und wähle meine Ausrüstung entsprechend konservativ. Dann machts nichts wenn ich mich verschätze.

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              #7
              Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

              Zitat von bigben Beitrag anzeigen
              Was also sind objektiv überprüfbare Kriterien, an Hand derer man seine eigenen Fähigkeiten zumindest halbwegs realistisch einschätzen kann.
              Wenn jemand in unterschiedlichen Gebieten und auch für sein Niveau anspruchsvollen Bedingungen fliegt und nie (oder so gut wie nie) einen Klapper hat, fliegt er nicht schlecht und auch mit dem richtigen Schirm. Wenn jemand bei jedem fünften Thermikflug einen Klapper verbucht, dann stimmt hingegen was nicht.

              Zitat von Wolfgang Jauch Beitrag anzeigen
              Aber hier ist schon mal eine Falle. Jemand der sehr gut Thermik fliegen kann und auch weite Strecken fliegt muss nicht zwangsläufig ein sehr guter Pilot sein was die Schirmbeherrschung und die Gefahreneinschätzung angeht auch wenn er das vielleicht glaubt.
              Wenn ich mal davon ausgehe, dass für die Schirmwahl eher die die Schirmbeherrschung und die Gefahreneinschätzung ausschlaggebend ist scheinen mir die objektiven Hinweise über mein Können sehr dünn gesät.

              Viele Indizien die Aufschlüsse über unser Flugkönnen geben sollen und hier genannt wurden hinken einigermaßen.
              Denke auch dafür ist es ein gutes Indiz: Wer in der Thermik immer schnell hoch kommt, bei den Höchsten ist (wenn er will) und weite Strecken fliegt und dabei nie Klapper hat, ist für mich ein guter Pilot.
              Zuletzt geändert von Gast; 25.10.2015, 16:30.

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                #8
                AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                Nur so ein Gedanke von mir:

                Ein regelmässiger Autofahrer, der unfallfrei, weil defensiv, viele Kilometer hinter sich bringt, ist der ein schlechterer Autofahrer als ein Formel 1 Pilot?
                Ist ein Fahranfänger, der um seine noch geringe Fahrpraxis wissend vorsichtig fährt, ein schlechterer Autofahrer, als ein geübter Autofahrer der glaubt es im Griff zu haben und sein Auto voll ausfährt?

                Was ich sagen will: gelegentlich sind die, die sich selbst hinterfragen besser, als diejenigen, die ohne Selbstzweifel dann eine nachweislich grössere Flugleistung vollbringen. Ist es wichtig sich selbst objektiv einzuschätzen lassen- ist die subjektive Einschätzung nicht stark abhänig vom Ego des einzelnen? Was machen wir falsch anzunehmen, dass wir alle mehr Fortbildung brauchen, immer ein Spielball der Naturgewalten sein werden und weniger manchmal viel mehr ist?

                Grüsse

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                  #9
                  AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                  Hallo
                  Ich schätze mal,wenn man in einer Gruppe mit verschiedenen Piloten unterwegs ist wird es immer einen geben,der manche Sachen besser kann. Wenn man dann ehrlich zu sich ist merkt man,hmm das könnte ich auch mal so probieren bzw.denjenigen mal Fragen,wie er oder sie das macht .Und man kann sein Können auch von mehreren bewerten lassen bzw.auch auf einen Fehler hinweisen,ohne dass sich jemand angegriffen fühlt. Ich glaube,dass bei uns hier oben viele dadurch relativ schnell aus dem Anfängerstadium raus waren. Zumindest hatten wir diesen Vorteil am Anfang nicht. Schwierig wird es,wenn man immer allein unterwegs ist,da weiss ich dann auch keinen Rat,deshalb würde ich fliegen gehen mit einer gemischten Gruppe vorziehen. Gerade,wenn man noch nicht sicher ist.Fragen kostet auch nichts.
                  Wenn man dann von jemand auf eine Alternative oder eine bessere Methode hingewiesen wurde,darf man natürlich nicht gleich sagen,ach hat ja immer auch so geklappt.
                  Gruss Mayer

                  Kommentar


                    #10
                    Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                    MRB absolut richtig. Deshalb finde ich z. B. auch manche Wettkampf- oder Streckenpiloten, die zwar in den Listen oft weit vorne rangieren, aber immer wieder kapitale Störungen oder gar Unfälle haben, keine wirklich guten Piloten. Dagegen gibt es Leute, die seit vielen Jahren top Leistungen bringen und das ohne jede Störung oder Unfall. Das sind für mich die richtig guten Piloten.

                    Wenn nun jemand aber seit vielen Jahren alle anspruchsvollen Bedingungen komplett vermeidet und daher ebenfalls keine Störungen hat (also z. B. nur morgens und abends Abgleiter macht), dann ist das natürlich voll ok, aber ein Indiz für einen guten Piloten ist das nicht.
                    Zuletzt geändert von Gast; 25.10.2015, 16:55.

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                      Was ist denn ein guter Pilot?

                      Ein guter Thermik-Flieger? ein guter Streckenflieger? ein guter Soaring-Flieger? ein guter Acro-Flieger?....

                      Ist jemand der super Strecken fliegt aber noch nie einen sauberen Wingover geflogen hat nun der bessere Pilot als ein Acro-Pilot der noch nie mehr als 5km geflogen hat? Oder muss man zwangsweise alles können um ein guter Pilot zu sein? Das wird dann aber schwierig...

                      Gruß

                      Claus
                      Zuletzt geändert von Vibe; 25.10.2015, 17:45.

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                        Wie realitätsnah ist den eigentlich der ActiveFly-Gleitschirmsimulator?

                        Kann anhand verschiedenster schwierigkeitsstufen ermittelt werden, ob ein Pilot die notwendige voraussetzung für einen Highend B-Schirm hat oder doch noch ein paar Jahre seinen A Schirm weiterfliegen soll.

                        Ich habe solch ein Training noch nicht gemacht, frage mich dennoch wie nah diese Simulation an der Realität ist.

                        Kann bei dem Simulator überhaupt die Reaktion verschiedener Schrimklassen eingestellt werden.

                        Können bei dem Simulator unterschiedliche thermische Bedingungen nachgestellt werden? Können entsprechende Kappenstörungen simuliert werden?

                        Was bringt einem Flieger mit 30-40 Flugstunden im Jahr solch ein Simulationstraining?

                        Wer konnte hier schon Erfahrungen sammeln und darüber berichten?

                        Grüssle Harry

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                          Zitat von JN Beitrag anzeigen
                          Wenn jemand in unterschiedlichen Gebieten und auch für sein Niveau anspruchsvollen Bedingungen fliegt und nie (oder so gut wie nie) einen Klapper hat, fliegt er nicht schlecht und auch mit dem richtigen Schirm. Wenn jemand bei jedem fünften Thermikflug einen Klapper verbucht, dann stimmt hingegen was nicht.


                          Denke auch dafür ist es ein gutes Indiz: Wer in der Thermik immer schnell hoch kommt, bei den Höchsten ist (wenn er will) und weite Strecken fliegt und dabei nie Klapper hat, ist für mich ein guter Pilot.
                          Den Gedanken mit den Klappern hatte ich auch schon, denn die Vermeidung von Klappern ist ja quasi ein Indiz für richtiges "aktives Fliegen" das eben selbige verhindert. Ergo wären Flüge wie Du es oben beschrieben hast, ein Zeichen, daß das "Gespann" funktioniert und wären sozusagen ein Selbstnachweis, dass man "richtig" aktiv fliegt. Wobei ich hier Klapper ab >40/50% meine, darunter ist das Ohrenrascheln. Das müsste man evtl. noch mal definieren. Bleibt noch die Definition von "anspruchsvollen Bedingungen" Ich mache das seit meiner Ausbildung in etwa so:
                          Nach meiner Ausbildung hatte ich z.B einen meiner ersten Flüge mit Thermik den empfand ich subjektiv als bockig (ich wußte ja nicht was bockig ist) Den FL gefragt der auch in der Luft war " Das war nichts" -> Zustand gespeichert. Immer wenn ich danach subjektiv außergewöhnliche Flüge hatte, habe ich nach der Landung mit Kollegen, FL oder anderen gesprochen und gefragt. "Welchen Grad an Bockigkeit hatte die Fliegerei heute, auf einer 10er Scala der Bockigkeit" Bockigkeit könnte man auch durch "Anspruchsvoll" ersetzen. So hat sich bei mir mit der Zeit eine Scala entwickelt mit der ich den jeweiligen Zustand in der Luft vergleiche und den trage ich mir dazu noch in mein digitales Flugbuch ein. Das Bockigste war mal eine 7, ganz ehrlich, die brauche ich auch nicht nochmal, aber das Ganze ging ohne Klapper ab. Dolos Ende August war zwischen 3 und 5. Für mich funktioniert das so ganz gut nur ist das eben nicht repräsentativ. Vielleicht ist ja mein "7" bei JN nur eine 5 und schon sinkt meine eigen subjektiv festgestellte Flugfähigkeit wieder ordentlich. Auf der anderen Seite habe ich es auch schon erlebt dass erfahrene Kollegen über Funk sehr anspruchsvolle Bedingungen gemeldet haben, ich sie aber danach als ganz OK empfunden habe.

                          Gruß bigben
                          „Kann ich mein Leben mal kurz speichern und was ausprobieren?“

                          NOVA Team Pilot

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                            Zitat von Vibe Beitrag anzeigen
                            Ist jemand der super Strecken fliegt aber noch nie einen sauberen Wingover geflogen hat nun der bessere Pilot als ein Acro-Pilot der noch nie mehr als 5km geflogen hat? Oder muss man zwangsweise alles können um ein guter Pilot zu sein? Das wird dann aber schwierig...
                            "Zwangsweise" nicht - aber ein nicht völlig abseitiges Ziel ist Vielseitigkeit schon. Alleine schon um der Langeweile vorzubeugen oder als Folge eines gewissen "Tunnelblicks" in Selbstüberschätzung abzudriften

                            Und das hat ja auch was Gutes: Diversifikation garantiert (im Gegensatz zu Spezialisierung) für eine wesentlich längere Zeit steile Lernkurven und damit ein Mehr an Spaß und Belohnung.

                            CU
                            Shoulders
                            Stefan Ungemach
                            pfb.ungemachdata.de/

                            Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Pilot - Selbsteinschätzung der eigenen Fähigkeiten

                              frage: wozu dient diese einschätzung insgesamt ?

                              "ich fliege im oberen mittelfeld" heißt was ?
                              - muss ich mich weiterentwickeln ?
                              - sind andere "besser" oder "schlechter" ?
                              - darf ich entscheiden, wer welchen schirm fliegen darf ?

                              "ich fliege in anspruchsvollen bedingungen" heißt was ?
                              - ich muss die grenzen verschieben, die in mir sind bzw. die ich aus dem wetter ablese ?
                              (grenzen erkennt man im selbstversuch immer nur von der falschen seite....)
                              - heißt das, ich darf anderen den start verbieten ?


                              ist nicht jeder gesunde und zufriedene pilot, der sich an regeln des gemeinwohls hält (stichwort fluggebiete erhalten, gesetze und so, inkl. sozialverhalten)
                              und der andere nicht gefährdet ein guter pilot?
                              Zuletzt geändert von Clob; 25.10.2015, 20:55.

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