- Anzeige -
KONTEST =:= GLEITSCHIRMSERVICE
- Anzeige -
TURNPOINT - European Brands for Pilots
- Anzeige -
= fly it your way =
- Anzeige -
AUS LEIDENSCHAFT AM FLIEGEM
- Anzeige -
http://www.skyman.aero/de/gleitschirme/sir-edmund.html

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

    hallo,

    die frühjahrsthermiken am letzten wochenende waren bemerkenswert! ich war ehrlich gesagt etwas überfordert in den teils bockeligen 3 bis 6 meter schläuchen. wumms..greift die thermik von unten gegen die kappe und reisst dich nach oben. ohne aktiven flugstil fliegt dir der fetzen vermutlich früher oder später um die ohren. soweit habe ich das alles in griff..bin mir aber nie so ganz sicher was mir noch begegnen kann oder wo das ende der fahnenstange ist.

    in so starken schläuchen versuche ich immer zu kreisen auch wenn ich eigentlich weiter möchte um eine bessere stabilität meiner kappe zu erreichen. sobald man im geradeaus flug aus so einer thermik heraus fliegt wird man zwangsläufig kurzzeitig sehr aktiv an den leinen, sonst knallt es!

    a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
    b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?
    c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?
    d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!
    e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?

    ich fliege nun schon seit vielen jahren und beherrsche das aktivfliegen ganz gut. a) bis e) geht mir allerdings immer wieder mal durch den kopf

    gruß
    marc

    #2
    AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

    Zitat von maroemer Beitrag anzeigen

    a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
    b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?
    c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?
    d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!
    e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?

    ich fliege nun schon seit vielen jahren und beherrsche das aktivfliegen ganz gut. a) bis e) geht mir allerdings immer wieder mal durch den kopf

    gruß
    marc
    Hab natürlich auch keine Patentrezepte,aber zu a) fällt mir ein-die Scherungsturbulenz beim Ein und Ausflug ist das Übelste,im Steigkern sind auch die Hammerthermiken oft ganz human-also sauber zentrieren.An manchen Tagen wirds kurz unter der Wolke extrem,da halt schon rechtzeitig raus.Und früh starten,die Mittagszeit hoch oben verbringen wo ich genug Zeit zum Basteln oder einem unvermeidlichen Rettereinsatz hab.
    b) fällt mit nichts dazu ein
    c)Im Luv der Thermik ein und ausfliegen-machst zwar ein bissel Zeit kaputt aber die Turbulenz ist humaner
    d)in der Talmitte ist es ruhiger da die Bergflanken die Abrisskante markieren,Ich flieg(genug Höhe vorausgesetzt)manchmal ein paar Minuten in die ruhige Luft und mach ne Pause
    e)ist sicher individuell-wenn's keinen Spass mehr macht oder Du ernsthafte Schwierigkeiten hast den Flügel offenzuhalten.Aber das merkt ja jeder selber.Je näher ich dem Boden komme desto risikoscheuer werde ich-20m über felsigem Gelände bin ich der absolute Schisser

    Ach und wenn ich richtig gestresst und ängstlich werde fang ich an laut zu singen-mir hilfts,entspannt und lenkt ab.

    Gruss Z
    Zuletzt geändert von zucki; 09.05.2016, 22:49.

    Kommentar


      #3
      AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

      Hallo Marc,
      ich war ebenfalls am verlängerten Wochenende in den Alpen unterwegs und bin Strecke geflogen.
      Die Bedingungen waren sehr kräftig aber aus meiner Sicht noch gut beherrschbar.
      Die ungemütlichsten Bereiche waren eher unten, weil der leichte föhnige Wind an einigen Ecken immer wieder zuschlug. Oben hatte es fast keinen Wind und somit war es besser möglichst hoch die Linie zu legen.
      Wenn es kaum Wind hat kann eine Thermik gar nicht stark genug sein. Sobald aber Wind dazu kommt sehr wohl. Ein wesentlicher Nachteil bei sehr starken Tagen ist auch, dass es sehr starkes Sinken dazwischen hat und da sollte der Beschleuniger auch intensiv benutzt werden, damit man nicht wieder zu nah zum meist unruhigeren Gelände kommt.
      Klar, die absolute aktive Schirmbeherrschung ist Pflicht (das erreicht man durch viele Flugstunden), aber was aus meiner Sicht auch noch sehr wichtig ist sich vor dem geistigen Auge immer genau vorzustellen, wo der Thermikschlauch ist bzw. wo man sich in der Thermik gerade befindet, denn auch innerhalb der Thermik gibt es gute und schlechte Zonen. Der übelste Bereich ist wenn Du Dich im Lee befindest und dort am Ende sogar immer wieder herausfällst. Da heißt es so schnell wie möglich das Luv suchen und vom Luv aus das Zentrum anvisieren. Wer genau weiß, wo er sich gerade in der Thermik befindet, fühlt sich auch nicht so sehr den Urgewalten ausgeliefert. Das erspart viel Stress.
      Das hat bei mir sehr lange gedauert es einigermaßen zu verstehen, da die Thermiken je nach Wind und Stärke unterschiedlich ausgeformt sind. Aber auch nach 12 Jahren Fliegen, wird man natürlich immer wieder überrascht von plötzlichen Steig- und Sinkzonen bzw. Turbulenzen.
      Gruß Jörg
      Zuletzt geändert von joeflight; 10.05.2016, 06:05.

      Kommentar


        #4
        AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

        Zitat von joeflight Beitrag anzeigen
        ... Ein wesentlicher Nachteil bei sehr starken Tagen ist auch, dass es sehr starkes Sinken dazwischen hat und da sollte der Beschleuniger auch intensiv benutzt werden, damit man nicht wieder zu nah zum meist unruhigeren Gelände kommt. ...Aber auch nach 12 Jahren Fliegen, wird man natürlich immer wieder überrascht von plötzlichen Steig- und Sinkzonen bzw. Turbulenzen.
        Gruß Jörg
        Sonntag dachte ich mir, jetzt wird es ruhiger, da ich den Sprung ins Lechtal geschafft hatte und mich endlich im Luv befand. Da haut es mich mit über 7 Metern runter. Ehrlich gesagt hab ich mich da nicht getraut, den Beschleuniger zu treten. Ich hab lieber vorsichtig die Richtung geändert, um aus dem schlimmsten Sinken zu kommen. Hatte aber auch recht viel Höhe... Später ein paar mal in 5-6 Meter Bärten gekurbelt. Hier fühle ich mich besser, wenn ich sehr eng drehe.

        Ne halbe Stunde später hab ich den Flugtag dann beendet, da ich mir die Frage stellte, ob die Betriebsgrenze unserer schönen Fluggeräte nicht langsam überschritten wird.

        Aber Gleichzeitig gab es einfach einen gigantisch geilen Blick in die Alpen und es gab auch nette Thermiken, die Spaß machten und in denen man sich erholen konnte.

        Schön zu hören, dass es auch Andere gab, denen es am Wochenende nicht ganz geheuer war.

        Tommi

        Nachtrag: Überentwickelt hat es dann erst ca. zwei Stunden später.
        Zuletzt geändert von tommi; 10.05.2016, 09:07.

        Kommentar


          #5
          AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

          Wo ich übigens am Wochenende dann freiwillig landen gegangen bin, als es sich am Sa überentwickelt hatte und es um mich herum aus den großflächigen Wolken schon herausgegraupelt hat.
          Man weiß nie ob sich nicht doch eine Superzelle plötzlich daraus entwickelt oder Fallwinde einen in ewiges Steigen geraten lassen. Deswegen war ich zugegebenermaßen schon erstaunt, dass da einige trotzdem munter weitergeflogen sind.

          Kommentar


            #6
            AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

            Joe

            Wenn es um dich gegraupelt hat, dann warst du sehr spät dran. Selbst "kleinere" Gewitterzellen können auslehren und innerlpin gefährliche (kalte) Böenwalzen im Umkreis von 10 Kilometer und mehr produzieren, selbst erlebt, ich war für mein Gefühl noch weg von einem isolierten Gewitter über einem einzelnen Berg und dennoch hatte ich meine liebe Mühe runter zu kommen.
            Zuletzt geändert von Gobert; 10.05.2016, 08:51.

            Kommentar


              #7
              AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

              Zitat von maroemer Beitrag anzeigen
              a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
              b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?
              c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?
              d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!
              e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?

              ich fliege nun schon seit vielen jahren und beherrsche das aktivfliegen ganz gut. a) bis e) geht mir allerdings immer wieder mal durch den kopf

              gruß
              marc
              Hallo Marc,

              Tage wie die vergangenen "sehr guten" Flugtage sind in meinen Augen Fluch und Segen zugleich.

              Segen, weil es an allen Ecken und Enden thermisch teilweise sehr weit und sehr gut nach oben geht und uns aufwindabhängige Fetzenflieger immer wieder in gute Ausgangspositionen zum Weiterfliegen oder Panoramagenießen bringt. Das Absaufrisiko ist (mal abgesehen von anspruchsvollen Streckenaufgaben mit Leefallen) an solchen Tagen bei vernünftiger Wahl der Flugbahn wesentlich geringer als an Tagen mit schwacher Thermik. Das freut fast alle und treibt uns an die Startplätze. Die ersten großen Strecken werden geflogen und man bekommt das live oder unmittelbar danach am Abend online mit und die Begehrlichkeiten wachsen.

              Und da kommen wir jetzt zum Fluch der starken Frühjahrshammerthermiken. Da das Frühjahr bekanntlich nach dem Winter kommt und in der Winter"pause" die meisten von uns eher weniger Airtime, insbesondere in aktiver Luft auf dem Tacho haben, ist der Thermikeinstieg um so radikaler. Das ist brandgefährlich. Dazu kommt oft noch ein neues Fluggerät, das man sich in der flugarmen Zeit in Vorfreude auf die bevorstehende Saison nach ein paar Probeflügen in eher schwachen spätwinterlichen Bedingungen zugelegt hat. Und dann steht plötzlich der Alptherm auf rot. Alarm - alle stehen am Start und hauen sich raus. Ein u.U. gefährlicher Cocktail.

              Hier mein Versuch, auf deine Fragen zu antworten:

              a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?
              Mit großem Respekt und möglichst großer Sicherheitshöhe, insbesondere wenn der Trainingsstand wie oben erläutert noch nicht auf dem Saisonhöhepunkt ist

              b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?
              Ich persönlich mag das Spiel mit den Naturkräften, aber auch nur, wenn ich schon wieder einige Flugstunden in anspruchsvoller Thermik absolviert habe. Dann muss die Ausrüstung passen und eine mir vorgenommene, hoffentlich zum Wetter passende Streckenaufgabe motiviert mich natürlich auch. Aber da muss man auch aufpassen, dass man sich nicht zu viel vornimmt bzw. übermotiviert ist. Mit den Jahren und der Zahl der überstandenen Unfälle relativiert sich das ;-)

              c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?
              Voll aktiv und hellwach, je nach Schirm eher hohe Flächenbelastung (= nahe Schirmobergrenze) und enges, schnelles Zentrieren mit entsprechend höherer Fliehkraft und dadurch noch mehr Flächenbelastung. Aber Achtung! Zwischen den Bärten können Kappenstörungen mit hoher Flächenbelastung dann natürlich auch heftiger ausfallen. Und je stärker die Aufwinde, umso stärker und abrupter auch die Abwinde. Ich steige z.B. nicht sofort nach Verlassen eines starken Bartes ins Gas, auch wenn es erst einmal rasant nach unten geht. Da warte ich eher etwas und versuche zu erspüren, ab wann die Abwinde weniger turbulent werden. Gefühlssache und Überlebensinstinkt ;-). Dann drehe ich, außer ggf. vor großen Talquerungen, nicht immer bis zum Maximum auf, da starke Bärte oft am oberen Ende beim Abfliegen ruppiger werden (insbesondere, wenn sie an eine Inversion anstoßen) und ein gewisser Herr McCready sagte mal, dass es bei zu erwartender starker Thermik im nächsten Bart gar nicht so clever ist, bis ganz nach oben aufzudrehen.

              d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!
              Das ist ein guter Plan, wenn es denn möglich ist in der brennenden Luft. Generell sollte man sich schon die meiste Flugzeit noch im Wohlfühlbereich befinden, denn es ist ja "nur" ein Hobby und das macht man ja zum Spaß, außer man hat masochistische Veranlagungen oder muss sein Ego vor anderen beweisen.

              e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?
              Das merkst du, wenn es soweit ist. Das sagt dir dann schon dein Verstand oder noch eher dein Bauch. Wichtig ist dann, noch einen Plan B zu haben (Landen an "sicherer" Stelle z.B.) bzw. noch wichtiger wäre, die gemachten Erfahrungen auch noch bei weiteren Flügen anwenden zu können.

              Gruß

              Uli

              PS: Ich bin übrigens am Do. bei für mich zu viel Wind wieder ohne Flug vom Berg runter (hätte ich in meiner Sturm- und Drangzeit wohl eher nicht gemacht), am Fr. bei anspruchsvollen, windigen Bedingungen ein für mich großes Dreieck geflogen (hab mich immer wohl gefühlt, u.a. weil ich meist rel. hoch über dem Gelände war = Sicherheitsreserve), hab am Sa. wegen dem Wetterbericht, der mindestens gleich viel Wind und vor allem Überentwicklungen vorhergesagt hat entgegen dem Mainstream eine andere Route vorgezogen und einen Fliegertraum verwirklicht (allerdings dann teilweise ohne große Sicherheitshöhe und manchmal sehr anspruchsvollem Fliegen bei Wind = Motivation, zum Bodensee zu fliegen?). Und am So. bin ich wegen der Wetterprognosen (Überentwicklungen) gar nicht erst zum Fliegen. Es kommen nämlich noch andere Flugtage, evtl. mit noch längerer Thermikzeit für große Aufgaben :-)
              Zuletzt geändert von Uli Straßer; 10.05.2016, 09:15.

              Kommentar


                #8
                AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                Es ist durchaus auch eine Option sich von solchen Thermiken fernzuhalten
                und sehr früh oder, für Langschläfer wie mich, erst spät zu starten.

                Wen es daheim nicht mehr hält kann sich ja auch an den Startplatz setzen und
                sichtlich überfordete und ängstlichen Piloten gut zuzureden lieber nicht in die
                Mittagsthermik zu starten.(Lemmingeffekt mal umgekehrt)

                Wenn man sich bewusst macht dass wir ja zum Spass fliegen und die
                Wetterbedinungen keine Spass erwarten lassen sondern nur ein möglichts
                schnelles landen nach dem Start dann kann man auch darauf verzichten.
                Abgesehen davon dass es ja auch nicht ganz ungefährlich ist.

                Kommentar


                  #9
                  AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                  Ich stimme dem von Uli gesagten zu, so sehe ich das auch.

                  Hinzufügen möchte ich noch, dass ich mich bei solchen Bedingungen lieber unter einem C oder D Schirm aufhalte als unter einem A oder B. Die hohe Dämpfung wird nämlich bei starken Thermiken kontraproduktiv, wenn man die Agilität um alle (!) Achsen braucht um sauber einzudrehen und im Zentrum zu bleiben. Selbstredend muss dafür allerdings die Kappenbeherrschung komplett im Unterbewusstsein, automatisiert und natürlich ablaufen.

                  Tipps fürs Fliegen in starken Thermiken:
                  - Nicht verkrampfen und zu stark anbremsen, bewusst die Arme entspannen, Körperspannung dafür umso mehr aufrecht erhalten.
                  - Steil einkreisen, Außenbremse nur auf Fühlung halten um den Schirm vor Klappern zu schützen oder ungewollte Rollbewegungen zu kompensieren.
                  - Roll- und Nickübungen bis zum Erbrechen in ruhigen Bedingungen üben: Wenn man aus einer starken Thermik fällt, braucht man genau diese Skills um wieder schnell reinzukommen.
                  - Windversatz immer berücksichtigen! Dafür ist es zwingend notwendig, dass man weiß woher der Wind kommt, dabei nicht nur auf die Varioanzeige verlassen, sondern peilen oder nachdenken. Solang man gut im Steigzentrum ist, schön mit der Thermik mitversetzen lassen. Merkt man ein Leeseitiges schwächeln des Varios, beim nächsten Kreis deutlich gegen Luv zurückzentrieren.

                  PS für Liegegurtflieger: Bei Turbulenzen um die Hochachse kann es zu schnellen Gierbewegungen des Schirms kommen. Hier ist es sinnvoll, reflexartig - wie bei einem Klapper - die Beine anzuziehen, damit man der Bewegung des Schirms ohne Nachpendeln gut folgen kann. Ein perfekt eingestelltes Gurtzeug dass das zulässt ist dabei natürlich obligatorisch.
                  Zuletzt geändert von soundglider; 10.05.2016, 09:50.
                  https://vimeo.com/soundglider
                  πάντα ῥεῖ

                  Kommentar


                    #10
                    AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                    Hallo Marc,

                    die meisten meiner Vorschreiber haben schon viel kompetenter geantwortet. Die fliegen aber auch auf einem Niveau, das die meisten von uns nie erreichen werden. Vielleicht interessiert dich deshalb auch die Sicht eines "Normalfliegers"

                    a) wie geht ihr mit so starken thermischen bedingungen um?

                    Ich gehe bei entsprechender Wettervorhersage mit Respekt an den Flugtag heran und suche mir das Fluggebiet und ggf. die geplante Strecke so aus, wie es meinem aktuellen Trainungszustand entspricht. Leider neige ich auch dazu, mich zu überschätzen.
                    Wenn ich weiss, es wird anspruchsvoll, ist für mich auch eine entsprechende Vorbereitung ganz wichtig, um eine gute Tagesform aufbauen zu können. Ganz wichtig: gut ausschlafen, vernünftig frühstücken, rechtzeitig anreisen (hab nicht das Glück, unter 2-3 h Autofahrt in die Alpen zu kommen), damit kein Stress aufkommt. Dann der schwierigste Punkt: Den richtigen, möglichst frühen Startzeitpunkt finden. Zu früh kann natürlich ganz dumm laufen wenn man sofort absäuft. Ganz blöd wenn man auf Strecke will, aber auch beim "nur" Thermikfliegen kann es so lange dauern bis man wieder oben ist dass man dann in die voll entwickelte Thermik starten muss.
                    Aber wenn es klappt, gibt einem ein früherer Start die Gelegenheit, sich optimal "einzufliegen". Ich kann dann spüren, wie sich die Luft anfühlt und wie der Tag sich entwickeln wird. Und meine Motorik und mein Selbstvertrauen kann sich der stärker werdenden Thermik anpassen. Da ich nicht jede Woche mehrmals zum Fliegen komme, brauche ich einfach eine gewisse Eingewöhnungsphase bis sich wieder alles vertraut anfühlt und automatisiert. Starte ich spät gleich in die beste Mittagsthermik, kann es sein dass mir der erste Bart schon "den Zahn zieht". Obwohl nicht wirklich was passiert und ich den Schirm gut über mir halten kann, werde ich unsicher und warte ständig darauf dass mir von irgendwo her eine fiese Turbulenz aus dem Nichts den Schirm abräumt. Wenn es gut läuft, kann ich mich durchbeissen. Oder der Tag ist mehr oder weniger gelaufen, ich geh landen und evtl. spät Nachmittags noch mal hoch.

                    b) wie motiviert ihr euch die bockeligen schläuche zu rocken?

                    Auf Strecke gehen Und sei es nur ein kleiner Rundflug. Wenn ich nur am Hausberg fliege, frage ich mich nach einer halbe Stunde schon, wieso ich mich eigentlich dauernd durchschütteln lassen soll. Wenn das Vario aufjault, denke ich oft "nicht schon wieder, kann ich nicht mal ein Paar Minuten Ruhe haben".
                    Auf Strecke ertappe ich mich dagegen oft dabei, dass ich mein Vario förmlich beschwöre: "Komm schon, komm schon, piep, piieep, ja, jaaaaa". Dann freue ich mich, wenn es so richtig durchzieht. Vor allem wenn ich eine Stelle anfliege, von der ich mir sicher bin, dass es da rauf gehen müsste. Leider hilft das beschwören meist nichts, wenn es wieder erwarten doch nicht raufgeht und die Höhe immer knapper wird.

                    c) welche technik nutzt ihr außer voll aktiv am werke zu sein?

                    Immer konzentriert und keine halben Sachen. Wenn es steigt, rein ins Zentrum. Am Rand des Barts gibt es nur Watschn. Beim Zentrieren ist für mich am wichtigsten, was Uli S. geschrieben hat: eng, schnell, mit ausreichend Fliehkraft. Im Hausbergpulk machen oder können das aber komischerweise die wenigsten. Liegt vieleicht daran, dass es in unruhiger Luft (zumindest für mich) nicht einfach ist, konstante Schräglage beizubehalten. Ich muss immer dagegen kämpfen, dass sich der Schirm aufrichtet wenn ich das Steigzentrum ankratze. Liegt möglicherweise ein bisschen am Schirm (mid EN-B), verbunden mit eigener Unfähigkeit. Auf jeden Fall hilft es, eher weniger zu bremsen und den Schirm laufen zu lassen, und ständig nachzujustieren.
                    An starken Tagen erlaube ich mir auch den Luxus, nur die großen und starken Bärte zu nehmen, außer ich bin in akuter Absaufgefahr. Den Stress, bei einem kleinen Schlauch ständig raus zu fallen und eins auf die Mütze zu bekommen erspare ich mir gern.
                    Die von joeflight angesproche räumliche Orientierung in der Thermik ist sicher exterm hilfreich, wenn man es kann. Ich muss aber zugeben, dass meine Lernkurve, was diesen Aspekt angeht, auch nach 20 Jahren immer noch extrem flach verläuft. Wenn es mich herumbeutelt, kann ich mir den Grund dafür dann meist schon erklären, aber es hapert halt daran, von vorne herein gleich die günstigeren Bereiche anzufliegen.

                    d) hin und wieder will ich einfach nur flüchten und mal kurz meine ruhe haben um dann wieder angreifen zu können!

                    Den Gedanken habe ich auch ab und zu. Wenn ich aber das Gefühl habe, Ruhe zu brauchen oder tatsächlich einen Fluchtreflex spüre, gehe ich so schnell wie möglich landen, solange ich noch genügend Konzentration habe, um den Schirm sicher zum Boden zu bringen.

                    e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?
                    Tagesform und Wetter müssen zusammenpassen. Im Zweifelsfall immer auf das Bauchgefühl hören und rechtzeitig aufhören.

                    Grüße
                    Michael

                    Kommentar


                      #11
                      AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                      Zitat von joeflight Beitrag anzeigen
                      ...Oben hatte es fast keinen Wind .....
                      ??? Du warst doch auch am Hochfelln, oder nicht?
                      Zumindest ich hatte auf meiner Route am Freitag mächtig Wind, vom Pass Thurn nach Zell bis zu 25 km/h Gegenwind
                      Von Zell nach Bergen zurück flog mein M6 dann 70 km/h im Trimm.
                      Und das nennst du FAST keinen Wind?

                      Vollkommen Recht gebe ich dir aber mit deiner Aussage zum Samstag. Beim Anblick der Wolken habe ich um 15Uhr vor Zell abgebrochen und bin so schnell wie möglich zurück geflogen. Wie man freiwillig da rein fliegen kann ist mir ein Rätsel
                      Zuletzt geändert von Baschi; 10.05.2016, 13:24.

                      Kommentar


                        #12
                        AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                        Zitat von maroemer Beitrag anzeigen
                        e) ich frage mich immer wieder wo das maximum an bockeligen starken schläuchen erreicht ist?
                        Hallo Marc, vielleicht wolltest Du damit eher fragen, wie stark und bockig eine Thermik überhaupt werden kann? Ich bin ein bekennender Fan von eher starker Thermik und gehe dieser nicht aus dem Weg, egal wo auf der Welt. Daher hab ich schon einiges erlebt. Die meisten extrem starken Thermiken was Größe und Steigewerte angeht, waren eigentlich eher angenehm. Selbst bei 10m Steigen (was ja extremst selten vorkommt - ich meine jetzt nicht einen 2 Sekunden langen Varioausschlag, sondern integriertes Steigen) kann die Thermik ja sehr ruhig sein. Die stärkste Thermik bildet sich auch eher aus, wenn sie nicht windverblasen ist.

                        Wind ist das eigentliche Problem. Wir hatten mal in der Türkei beim PWC einen 30er Bodenwind und in der Luft dann einen 40er, kombiniert mit logischerweise völlig zerrissener Thermik, die einen aber dennoch mit 8m hochgeballert hat. Da hat es mir mit allem Einsatz trotzdem den Schirm derart verbogen, dass ich nur noch weg und runter wollte. Es gab dort auch viele Retterabgänge und Verletzungen auch von Weltklassepiloten. Ein paar wenige, fanden es für sich aber immer noch ok und kalkulierbar. Ich denke aber trotzdem, dass es am Ende wohl kaum ein "Maximum" gibt bzw. dieses so hoch liegt, dass in diesen Bedingungen irgendwann keiner mehr mit einem Gleitschirm fliegen kann.

                        Stress löst ein Gemisch aus starkem Wind und starker Thermik immer aus. Solange ich das Gefühl habe, einen "sportlichen Ringkampf" mit der Luft auszutragen und dabei glaube, am Ende der Gewinner zu sein, bleibe ich dran und stelle mich dem hohen Anspruch. Wenn ich aber das Gefühl bekomme, dass ich der Situation nicht mehr gewachsen bin oder einfach nur einen schlechten Tag habe und keinen Bock auf Ringkampf, dann gehe ich sofort landen.

                        P.S.: Tommi hat weiter unten beschrieben, dass er am Wochenende im Lechtal mächtiges Sinken hatte. Das ist natürlich nochmal spezieller, wenn man an einem thermischen Starkwindtag ins Lee fliegt und dort die natürlich umso heftigere Leethermik sucht. Dabei kannst Du natürlich innerhalb von Sekunden in absolut unfliegbarer Luft sein und von Glück reden, wenn Du das Stoffknäuel noch in irgendeinen Baum geflogen bekommst. Aber solche Situationen sind glaub ich nicht gemeint, die würde ich eher als Unfall bezeichnen.
                        Zuletzt geändert von Gast; 10.05.2016, 13:32.

                        Kommentar


                          #13
                          AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                          Für mich sahen die letzten Tage so aus: nicht gut genug um sehr weit zu fliegen und zu schlecht (zu viel Wind bei zu starker Thermik) um auch nur am Hausberg Spaß zu haben. Also bin ich auch einmal wieder vom Berg gelaufen und einmal schon gleich ein Alternativprogramm gemacht.

                          Und das obwohl ich recht engagiert XC fliege. Fliegen muss zumindest mir Freude bereiten... ansonsten macht die Fliegerei m.M. nach wenig Sinn. Natürlich gibt es wie JN sagt auch die sportlichen Aspekte, aber wenn die Betriebsgrenzen unserer Tüten erreicht ist kann es ungesund werden.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                            Zitat von Baschi Beitrag anzeigen
                            ??? Du warst doch auch am Hochfelln, oder nicht?
                            Zumindest ich hatte auf meiner Route am Freitag mächtig Wind, vom Pass Thurn nach Zell bis zu 25 km/h Gegenwind
                            Von Zell nach Bergen zurück flog mein M6 dann 70 km/h im Trimm.
                            Und das nennst du FAST keinen Wind?
                            Sorry OT.

                            Hallo Baschi
                            ich habe mir meine 2 Flüge gerade noch einmal angesehen und kann sagen es war wirklich windschwach "oben". Ich war Fr "oben" zwischen den Bärten immer mit 40 bis 50km/h unterwegs parallel zum Süd
                            Mit „oben“ meine ich über 2800m. Zum Hochfelln mit Rückenwind zurück hatte ich unbeschleunigt auch deutlich über 60 Sachen drauf. Aber da war ich auch ständig unter 2800m Höhe. Am heftigsten war es „unten“ (2200m), um den Pass Thurn und dem Wildkogel herum, da ging es manchmal vollbeschleunigt Richtung S nur noch mit 15 Sachen vorwärts.
                            Am Sa hatte es max. 10km/h SO über 3000m und deswegen habe ich mich da im Pinzgau möglichst zwischen 3800 und 3000m rumgetummelt.
                            Am So war ich wieder zu Hause, da wieder Überentwicklungen vorhergesagt waren.
                            Gruß Jörg
                            Zuletzt geändert von joeflight; 10.05.2016, 16:15.

                            Kommentar


                              #15
                              AW: verhalten in starken frühjahrsthermiken wie am letzten wochenende!?

                              Zitat von JN Beitrag anzeigen
                              P.S.: Tommi hat weiter unten beschrieben, dass er am Wochenende im Lechtal mächtiges Sinken hatte. Das ist natürlich nochmal spezieller, wenn man an einem thermischen Starkwindtag ins Lee fliegt und dort die natürlich umso heftigere Leethermik sucht. ...
                              Jörg, das mächtige Sinken war nachdem ich das Lechtal erreicht hatte. Also bei südlichem Wind auf der von Süden angeströmten Seite. Es war definitiv nicht im Lee. An schwächeren Tagen suche ich allerdings schon mal die netten Leebärte auf

                              Tommi

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X