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Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

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    Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

    Hallo an Alle,

    Mich beschäftigt schon länger die Frage, wie es möglich ist, dass manche Schirme bei einseitig angelegtem Ohr zur offenen Seite drehen. Wenn man bei einem Schirm ein Ohr anlegt, dann hat man ja so eine Art gehaltenen Mini-Klapper und auf dieser Seite höheren Wiederstand. Gutmütig Schirme reagieren darauf, dass sie einen leichten Bogen Richtung offene Seite fliegen. Ich verstehe aber nicht warum. Ist das nicht eigentlich gegen die Physik?

    Gibt es jemand, der diese Beobachtung auch schon gemacht hat und sie erklären kann?

    Danke und Grüße

    #2
    AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

    Hallo Nadine.

    Welch Zufall, ich hatte vor zwei Tagen exakt die selbe Beobachtung. Hintergrund war ein Leinenknoten bei meinem Blacklight zwischen zwei A Topleinen - und zwar genau zwischen der äußersten Gabel der inneren Stammleine und der innersten Gabel der äußeren Stammleine, bei nur zwei Stammleinen, verständlich?

    Jedenfalls habe ich es beim Start nicht bemerkt, der Schirm stieg super hoch und ich konnte problemlos starten. Nach dem Abheben habe ich es aber bemerkt und gedacht ich hab halt einen kleinen Ohrenklapper wegen einer Startturbulenz. Alle Versuche diesen "Klapper" auf zu bekommen scheiterten und dann bemerkte ich erst den Knoten in den oberen A Topleinen.
    Da der Schirm aber so weit flog und ich eine Landung im schrägen Gelände eher ungünstig erwartete, bin ich dann ins Tal (750 Hm) abgeglitten um auf den großen Wiesen leichter landen zu können.

    Das linke Ohr hing nach innen und nach unten - eben wie ein angelegtes Ohr, es hat aber nicht geschlagen. Ich dachte kurz daran auch die andere Seite ein zu klappen um symmetrisch zu sein, als ich bemerkte, dass ich eigentlich noch zusätzlich auf der geklappten / verhängten Seite anbremsen musste, das Gewicht auf diese Seite verlagerte und die rechte Seite voll freigab um gerade fliegen zu können. So gelangte ich dann auch unproblematisch ins Tal und konnte einen ruhigen geradeaus Anflug auf einer Wiese machen, bei nur leichtem Gegenwind und die Richtung ließ sich durch Gewichtsverlagerung und linker Bremse auch halten. Die Landung war dann auch eigentlich problemlos.

    Erst danach habe ich mir eben die selbe Frage gestellt, warum den der Schirm zur offenen Seite drehen wollte und nicht zur Geklappten.

    Meine Erklärung, die ich für mich gefunden habe, ist so, dass wohl die verhängten A Leinen nicht nur den Außenflügel klappen lies, sondern auch den Anstellwinkel des Innenflügels soweit herunterzog, als wenn ich links den Beschleuniger benutzt hätte. Das hat wohl gereicht die linke Seite schneller zu machen. Unklar bleibt aber trotzdem für mich, wieso ich doch so stark mein Gewicht auch nach links verlagern musste, wo doch die tragende Fläche wesentlich kleiner war.

    Vielleicht hat ja noch jemand solche Erfahrung und oder eine technische Erklärung. Froh war ich jedenfalls, das ich heil runtergekommen bin und jetzt kontrolliere ich diese dünnen Topleinen gleich noch viel genauer, damit mir sowas nicht mehr passiert. Ein mal reicht so ein Erlebnis.

    Gruß Marty.
    Gruß, Marty

    Kommentar


      #3
      AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

      wenn ein geklappter Flügel weniger Widerstand hätte als ungeklappt, würde mitlwerweile jeder Schirm mit fest eingebauten Klapper fliegen.
      Der induzierte Widerstand ist doch auch bei einen Klapper noch vorhanden, der löst sich doch nicht in Luft auf.

      Meiner Meinung verändert die angelegte Seite den Anstellwinkel bzw. die Schränkung und beschleunigt dadurch.

      Kommentar


        #4
        AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

        [QUOTE=greeny;476454]
        wenn ein geklappter Flügel weniger Widerstand hätte als ungeklappt, würde mitlwerweile jeder Schirm mit fest eingebauten Klapper fliegen.
        Nein, weil der Auftrieb sich noch mehr reduziert als der Widerstand und deshalb das Gesamtverhältnis von Auftrieb zu Widerstand auch bekannt als Gleitzahl sich natürlich deutlich verschlechtert

        Der induzierte Widerstand ist doch auch bei einen Klapper noch vorhanden, der löst sich doch nicht in Luft auf.
        Doch in dem Fall schon. Der induzierte Widerstand ist ja eine Folge des Auftriebs bei einer 3D umströmten Tragfläche. Am geklappten Teil kein Auftrieb also auch kein induzierter Widerstand.

        Kommentar


          #5
          AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

          der induzierte widerstand ergibt sich aus jeder druckungleichgewichte erzeugenden umströmung, ist also auch bei einem stoffknäuel nicht null.

          das wegdrehen bzw. nicht wegdrehen (eigentlich rollen) liegt in erster linie an der verschiebung der sich kreuzenden auftriebsvektoren.

          linker flügel aussen weg, theoretischer haupt auftriebs angriffspunkt mitsamt dem zugehörigen vektor vom linken flügel wandert nach rechts richtung flügelmitte ( = kleinerer hebel), schirm rollt nach links weil der auftriebs angriffspunkt der rechten flügelhälfte unverändert ist.

          für alle die jetzt einen verhänger im kopf haben sollten: bei jedem GS geht der auftriebsvektor von der linken flügelhälfte nach rechts und kreuzt den hauptauftriebsvektor der linken seite und vize versa, sonst würde man ja zb beim steuerleine ziehen rechts ( = auftriebserhöhung rechts) nicht nach rechts sondern nach links rollen...

          der haupteffekt des rollens zur geklappten seite ist in meinem verständnis somit in erster linie ein geometrischer und kein aerodynamischer

          LG P
          Zuletzt geändert von DonP; 22.08.2016, 16:51.

          Kommentar


            #6
            AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

            für alle die jetzt einen verhänger im kopf haben sollten: bei jedem GS geht der auftriebsvektor von der linken flügelhälfte nach rechts und kreuzt den hauptauftriebsvektor der linken seite und vize versa, sonst würde man ja zb beim steuerleine ziehen rechts ( = auftriebserhöhung rechts) nicht nach rechts sondern nach links rollen...

            Ich glaube, ich habe einen Verhänger im Kopf.

            Ich kenne es nur so: wenn es rechts einklappt / verhöngt, dreht er nach rechts und wenn er links einklappt/verhängt nach links.
            Mag sein, dass dies manchmal nicht stimmt, ist mir aber nicht vorgekommen.
            Muss allerdings zugeben, dass ich in fast 20 Jahren GS-Fliegen zwar ein paar Klapper kassiert habe, mir der Schirm aber noch nie nennswert weggedreht ist, ausser im Siku, und da hat er sich IMMER regelkonform verhalten.

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              #7
              AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

              Zitat von DonP Beitrag anzeigen
              der induzierte widerstand ergibt sich aus jeder druckungleichgewichte erzeugenden umströmung, ist also auch bei einem stoffknäuel nicht null.

              das wegdrehen bzw. nicht wegdrehen (eigentlich rollen) liegt in erster linie an der verschiebung der sich kreuzenden auftriebsvektoren.

              linker flügel aussen weg, theoretischer haupt auftriebs angriffspunkt mitsamt dem zugehörigen vektor vom linken flügel wandert nach rechts richtung flügelmitte ( = kleinerer hebel), schirm rollt nach RECHTS weil der auftriebs angriffspunkt der rechten flügelhälfte unverändert ist.

              für alle die jetzt einen verhänger im kopf haben sollten: bei jedem GS geht der auftriebsvektor von der linken flügelhälfte nach rechts und kreuzt den hauptauftriebsvektor der linken seite und vize versa, sonst würde man ja zb beim steuerleine ziehen rechts ( = auftriebserhöhung rechts) nicht nach rechts sondern nach links rollen...

              der haupteffekt des rollens zur NICHT geklappten seite ist in meinem verständnis somit in erster linie ein geometrischer und kein aerodynamischer

              LG P
              sorry, knopf im kopf zu recht...

              hätte nat. "rollt nach RECHTS" und "der haupteffekt des rollens zur NICHT geklappten seite ist in meinem verständnis somit in erster linie ein geometrischer und kein aerodynamischer" heissen sollen (habs im zitat oben in GROSS korrigiert)

              hier noch eine schnelle (nicht maßstabsgerechte) skizze um das grundprinzip verständlich zu machen, nur mit text is das thema wohl ein bissl mühsam ,-)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: skizze.jpg
Ansichten: 1
Größe: 101,2 KB
ID: 820277

              jetzt kann man sich dann mit den zur verfügung stehenden parametern (krümmung, leinenlänge, profil, etc) so lange spielen bis der schirm trotz klapper fast geradeaus fliegt, wobei er natürlich ungeklappt auch noch gut fliegen soll... klassisches technisches optimierungsproblem halt ,-)

              der induzierte widerstand ( = randwirbel ) stabilisert den nurflügel GS im normalflug gegen gieren um die hochachse, daher ist der in erster linie für das veränderte gieren verantwortlich und die oben beschriebene auftriebsvektorverschiebung für das rollen.

              würde also an der geklappten seite tatsächlich der induzierte widerstand ohne kompensierende effekte sehr viel kleiner werden würde der GS wie blöd zur offenen seite gieren ( = um die hochachse drehen) - macht er aber nicht, daraus kann man ableiten das sich der luftwiderstand der geklappten fläche entsprechend erhöhen muss und damit auf das gesamtsystem soweit stabilisierend wirkt, das der schirm trotz klapper mehr oder weniger geradeaus fliegt.

              Fazit: unsere heutigen flugfetzen schauen noch immer recht simpel aus, es steckt aber mittlerweile jede menge spannende konstruktionstechnik und ein haufen noch spannendere flugphysik drin :-)

              @ flatlander:

              Der cröniger wirds schon im detail wissen, aber für den votrag vereinfacht er halt das thema sehr stark, weil nur mit dem effekt angriffspunkt / einseitige änderung des induzierten widerstands würde sich die drehung ja auf die hochachse beschränken, der schirm also im extremfall durch die stark geänderten hebelverhältnisse in eine art flachtrudeln gehen...

              LG P

              Zuletzt geändert von DonP; 22.08.2016, 19:19.

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                #8
                AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                Zitat von SoaringErnie Beitrag anzeigen
                für alle die jetzt einen verhänger im kopf haben sollten: bei jedem GS geht der auftriebsvektor von der linken flügelhälfte nach rechts und kreuzt den hauptauftriebsvektor der linken seite und vize versa, sonst würde man ja zb beim steuerleine ziehen rechts ( = auftriebserhöhung rechts) nicht nach rechts sondern nach links rollen...

                Ich glaube, ich habe einen Verhänger im Kopf.

                Ich kenne es nur so: wenn es rechts einklappt / verhöngt, dreht er nach rechts und wenn er links einklappt/verhängt nach links.
                Mag sein, dass dies manchmal nicht stimmt, ist mir aber nicht vorgekommen.
                Muss allerdings zugeben, dass ich in fast 20 Jahren GS-Fliegen zwar ein paar Klapper kassiert habe, mir der Schirm aber noch nie nennswert weggedreht ist, ausser im Siku, und da hat er sich IMMER regelkonform verhalten.
                ob die kiste nach links oder rechts abdreht ist davon abhängig ob der luftwiderstand der geklappten seite größer wird als der induzierte widerstand der offenen seite, und nat. von der verschiebung des auftriebsvektors je nach der durch den klapper geänderten geometrie des schirms.....real world klapper ist ja nix normiertes / 1:1 wiederholbares sondern wird durch veränderungen in der bewegungsrichtung der umgebenden luftmasse ausgelöst und nicht durch ziehen am tragegurt ,-)

                aus diesem grund sind aus meiner sicht alle scheinbaren "patentrezepte" mit vorsicht zu geniessen, denn die können 100x super funktionieren beim 101ten mal aber nicht weil sich eben die äußeren parameter geändert haben und daher eine andere reaktion erfordern....

                zB kassiert man (wie im cröniger video) einen klapper beim einflug in eine thermik ja, dann fliegen lassen, hände hoch da nach dem klapper anstellwinkel zu hoch, kassiert man einen klapper zB beim hangnahen soaren durch einflug in den abwind im lee einer felsrippe dann sollte man besser den anstellwinkel kurz erhöhen (also kurz anbremsen) ... das meine ich mit vorsicht bei patentrezepten...

                in der ursprünglichen frage gings ja auch nur darum wie es sein kann das ein schirm zur offenen seite hindriftet, nicht darum dass das immer so sein muss ,-)
                Zuletzt geändert von DonP; 22.08.2016, 19:30.

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                  #9
                  AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                  Ich kenne das Video von Peter Cröniger sehr gut und ich kann fast alles was er darin erklärt nachvollziehen. Auch dass "neue" Schirme bei kleinen Klappern oder eben einseitigen "Ohren" zur offenen Seite hin drehen glaube ich ihm, hab's ja eben selbst erlebt. Allein die Begründung mit dem induzierten Widerstand ist mir nicht ganz schlüssig. Induziert ist der Widerstand ja eben wegen dem Auftrieb, kein Auftrieb kein Widerstand bzw. anteilige Verhältnisse. OK. Wenn nun die Reduktion des induzierten Widerstandes größer ist als die Zunahme des Profilwiderstandes dieser Seite, würde dass das Gieren begründen. Weniger Auftrieb auf der geklappten Seite würde aber dann doch ein Rollen auf diese Seite ergeben. Also ein negatives Rollwendemoment. Tatsächlich habe ich aber ein positives Rollwendemoment erlebt, also die geklappte Seite will hoch und nach vor drehen. Deswegen ist das eben für mich nicht ganz schlüssig.

                  Ich bin aber noch am grübeln.
                  Marty.
                  Gruß, Marty

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                    Zitat von Marty Beitrag anzeigen
                    Ich kenne das Video von Peter Cröniger sehr gut und ich kann fast alles was er darin erklärt nachvollziehen. Auch dass "neue" Schirme bei kleinen Klappern oder eben einseitigen "Ohren" zur offenen Seite hin drehen glaube ich ihm, hab's ja eben selbst erlebt. Allein die Begründung mit dem induzierten Widerstand ist mir nicht ganz schlüssig. Induziert ist der Widerstand ja eben wegen dem Auftrieb, kein Auftrieb kein Widerstand bzw. anteilige Verhältnisse. OK. Wenn nun die Reduktion des induzierten Widerstandes größer ist als die Zunahme des Profilwiderstandes dieser Seite, würde dass das Gieren begründen. Weniger Auftrieb auf der geklappten Seite würde aber dann doch ein Rollen auf diese Seite ergeben. Also ein negatives Rollwendemoment. Tatsächlich habe ich aber ein positives Rollwendemoment erlebt, also die geklappte Seite will hoch und nach vor drehen. Deswegen ist das eben für mich nicht ganz schlüssig.

                    Ich bin aber noch am grübeln.
                    Marty.
                    Das nicht geklappte, offene Ohr (Außenflügel) erzeugt ja auch Auftrieb, allerdings nicht nach oben, sondern eher zur Seite. Fällt der Counterpart auf der anderen Seite aus, kann sich dieses Rollmoment einstellen. Wenn der Profilwiderstand auf der geklappten Seite dann nicht ausreicht, ein Abdrehen zu verhindern, geht es halt in die andere Richtung.
                    Herausgeber von Lu-Glidz und dem Podcast Podz-Glidz
                    [url]https://lu-glidz.blogspot.com[/url]

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                      #11
                      AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                      Zitat von Marty Beitrag anzeigen
                      Ich kenne das Video von Peter Cröniger sehr gut und ich kann fast alles was er darin erklärt nachvollziehen. Auch dass "neue" Schirme bei kleinen Klappern oder eben einseitigen "Ohren" zur offenen Seite hin drehen glaube ich ihm, hab's ja eben selbst erlebt. Allein die Begründung mit dem induzierten Widerstand ist mir nicht ganz schlüssig. Induziert ist der Widerstand ja eben wegen dem Auftrieb, kein Auftrieb kein Widerstand bzw. anteilige Verhältnisse. OK. Wenn nun die Reduktion des induzierten Widerstandes größer ist als die Zunahme des Profilwiderstandes dieser Seite, würde dass das Gieren begründen. Weniger Auftrieb auf der geklappten Seite würde aber dann doch ein Rollen auf diese Seite ergeben. Also ein negatives Rollwendemoment. Tatsächlich habe ich aber ein positives Rollwendemoment erlebt, also die geklappte Seite will hoch und nach vor drehen. Deswegen ist das eben für mich nicht ganz schlüssig.

                      Ich bin aber noch am grübeln.
                      Marty.
                      Hi marty

                      es ist eigentlich recht einfach, schau dir doch nochmal meine skizze an, die zeigt ziemlich genau warum der von dir beschriebene effekt auftreten kann.

                      die geometrische verschiebung der kräfte ergibt ein rollmoment, je nach geometrie des schirms (high arc, flat arc, leinenlänge etc.) und der geometrie des klappers kann es zu einem rollen ZUR oder VON der geklappten seite weg kommen - je nachdem welche finale kräfteverschiebung sich aus geometrie plus auftrieb ergibt.

                      gleiches gilt für die rein aerodynamischen effekte durch den klapper:

                      - ist der gesamtwiderstand (induzierte widerstand + luftwiderstand) an der offenen seite größer als der zusätzliche luftwiderstand plus induziertem widerstand (die geklappte seite ist ja nie 100% auftriebslos) auf der geklappten seite, wird der schirm zur offenen seite gieren

                      - ist der gesamtwiderstand auf der geklapptens seite höher wird er zur geklappten seite gieren

                      zB bei A-Schirmen muss der konstrukteur versuchen das GESAMTE sich ergebende ungleichgewicht um die hochachse (gieren) so gering wie möglich zu halten um das wegdrehen bei "normklappern" im bereich der normanforderung zu halten.

                      Das bedeutet ind er praxis das er gieren und rollen konstruktiv gegeneinander arbeiten lassen muss.

                      für normklapper gelingt das den meisten offenbar mittlerweile auch ganz gut - sei es nun wie üblich experimentell (zB modifikation der flügelspitzen schränkung oder kappenkrummung beim finalen trimmen) oder durch geschickte auslegung am rechner - da hat jeder so seine methoden...

                      daran lässt sich auch erkennen wie wichtig bei manchen schirmen heute ein korrekter trimm ist um innerhalb der konstruktiv geplanten reaktionen zu bleiben. gleiches gilt für den gewichtsbereich usw...

                      das blöde ist halt das solche ausgleichseffekte nur in gewissen grenzen funktionieren, also auch ein "braver" schirm mit einem blöden verhänger der viel luftwiderstand weit aussen erzeugt sehr brutal richtung klapper abspiralen kann....

                      Zusammenfassend gibt es folgende möglichkeiten den schirm bei einem klapper zu kontrollieren:

                      - Rollen via Auftriebsverschiebung und Pendel (vom piloten direkt via rollsteuerung beeinflussbar)

                      - Gieren via Widerstandsgleichgewicht (Luftwiderstand plus induziertem Widerstand (und der bei einer umströmten asymmetrischen form niemals null, auch nicht bei einer geklappten flügelfläche !)) (vom piloten nur indirekt bzw. kurzzeitig gar nicht beeinflussbar)

                      - Nicken via Pendel und Widerstandsgleichgewicht Pilot / Kappe / Leinen (vom piloten direkt via bremse beeinflussbar)

                      Fazit: wenn das gieren aus dem gleichgewicht gerät kann man nur mit rollen und nicken indirekt darauf einfluss nehmen.

                      LG

                      P

                      Kommentar


                        #12
                        AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                        Danke an Lucian und DonP.

                        Ich hab mir das alles mehrmals durchgedacht und glaube das wohl. Meine Erkenntnisse daraus:
                        Wenn ein Teil des Schirms auf einer Seite wegklappt oder durch Leinenknoten soweit herabgezogen wird, dass er keinen Auftrieb erzeugt, verschiebt sich der Gesamtauftrieb ja auf die andere Seite, somit muss der Schirm meines Erachtens zuerst mal zur geklappten Seite (sag wir mal links) rollen, d.h. die linke Seite geht nach unten. Jetzt kann es sein - das kann ich mir zumindest vorstellen - dass die linke Seite weniger Widerstand hat, weil ja weniger Auftrieb, weniger induzierter W. und der Profilwiderstand ist nicht so viel gestiegen (kann ich zumindest in meinem Fall nachvollziehen, da es ja eher ein schräges zurückhängen des "Ohres" als ein richtiger Klapper war). Dadurch dreht der Schirm dann nach rechts. Um das Drehen zu verhindern, habe ich links leicht gebremst, was wohl in erster Linie das Profil des restlichen fliegenden Teils des Flügels verändert hat, also auch mehr Auftrieb erzeugt hat. Damit war dann das gieren gestoppt und mehr Auftrieb an der inneren Hälfte des linken Flügels. Damit der Flügel aber jetzt nicht wieder rechts rollt, musste ich wohl auch das Gewicht nach links verlagern um stationär waagrecht und gerade zu bleiben. So etwa kann ich mir das vorstellen. Hängt aber wohl am Ende von der Art des Klappers ab, ob er wesentlich mehr Widerstand oder eben sogar weniger produziert. 100% eindeutig ist das wohl nicht für alle Situationen vorher bestimmbar.

                        Lerneffekt aus meiner Situation: Ich hab mich unmittelbar nach dem Start viel zu sehr auf das Lösen des Verhängers konzentriert, anstatt einfach auf Fluglage und Richtung. Dadurch kam ich schon sehr nahe zur Liftstation und in deren Leewirbel. Also nehme ich für mich daraus jetzt, der Schirm fliegt auch recht gut mit Verhänger oder Klapper und es ist erstmal wichtig die Fluglage und die Flugrichtung unter Kontrolle zu halten. Der Klapper geht dann entweder auf oder man kann diverse Öffnungsversuche machen, aber erst nachdem man in einer sicheren Lage / Höhe ist. Wenn nicht lässt es sich auch mit einem Verhänger landen.

                        Gruß,
                        Marty.
                        Gruß, Marty

                        Kommentar


                          #13
                          AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                          Marty,

                          wenn das Geschwafel von Donp verstanden hast, dann Gratulation! Ich habe es nicht geschafft (nun gut ich, meine Motivation sinkt bei solchen hoffnungslos daneben liegenden Theorien auch schnell).

                          Tatsache ist, dass es nur wenige Schirme gibt, die klar auf die offenen Seite abdrehen. In der Regel sind dies vor allem die Nova-Schirme aber auch einige wenige andere Geräte. Der Grund für dieses Verhalten hat Lucian recht gut beschrieben. Dass dies bei Nova markant sichtbar ist, liegt daran, dass die Schirme von Nova im Aussenflügel markant Anstellwinkel aufweisen (hohe Schränkung). Diese hohe Schränkung ist meist auch Indiz für nicht wirklich tolles Handling (keine Panik Nova-Jünger, die neue Serie Ion 4 und Mentor 4 haben da schon einiges wett gemacht, sind aber durch das auch anspruchsvoller geworden.....)
                          Dani

                          X-Dream Fly


                          "Anderssein ist kein Defekt!", Markku Wilenius

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                            Zitat von Marty Beitrag anzeigen
                            Also nehme ich für mich daraus jetzt, der Schirm fliegt auch recht gut mit Verhänger oder Klapper und es ist erstmal wichtig die Fluglage und die Flugrichtung unter Kontrolle zu halten. Der Klapper geht dann entweder auf oder man kann diverse Öffnungsversuche machen, aber erst nachdem man in einer sicheren Lage / Höhe ist. Wenn nicht lässt es sich auch mit einem Verhänger landen.
                            Das ist im Wesentlichen die Quintessenz des Wortsalats. Hätte freilich auch jeder Sicherheitstrainer gesagt. Mein Tipp: konzentrier Dich darauf, das hilft Dir weiter [emoji1]

                            CU
                            Shoulders

                            Gesendet von meinem E5823 mit Tapatalk
                            Stefan Ungemach
                            pfb.ungemachdata.de/

                            Warnung: der Autor ist auch gewerblich in der Branche tätig. Wer seinen Beiträgen unbesehen glaubt oder ihm was abkauft, ist selber schuld. Und wer einen Rechtschreibfehler findet, darf ihn behalten

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Wegdrehen zur offenen Seite bei einem angelegtem Ohr

                              Zitat von X-Dream Dani Beitrag anzeigen
                              Marty,

                              wenn das Geschwafel von Donp verstanden hast, dann Gratulation! Ich habe es nicht geschafft (nun gut ich, meine Motivation sinkt bei solchen hoffnungslos daneben liegenden Theorien auch schnell).

                              Tatsache ist, dass es nur wenige Schirme gibt, die klar auf die offenen Seite abdrehen. In der Regel sind dies vor allem die Nova-Schirme aber auch einige wenige andere Geräte. Der Grund für dieses Verhalten hat Lucian recht gut beschrieben. Dass dies bei Nova markant sichtbar ist, liegt daran, dass die Schirme von Nova im Aussenflügel markant Anstellwinkel aufweisen (hohe Schränkung). Diese hohe Schränkung ist meist auch Indiz für nicht wirklich tolles Handling (keine Panik Nova-Jünger, die neue Serie Ion 4 und Mentor 4 haben da schon einiges wett gemacht, sind aber durch das auch anspruchsvoller geworden.....)
                              Fällt Dir etwas auf ? Niemand in diesem Thread wird ausfällig oder beleidigend, nur Du.

                              Es mag ja sein das du Probleme beim lesen längerer Sätze hast,
                              es ist auch sicher zutreffend das wenn ich mir mehr Zeit genommen hätte (das ist aber immer noch ein Online forum und keine Diplomarbeit) die Inhalte meines Posts wesentlich besser strukturierbar wären,
                              aber es zwingt dich ja wirklich Niemand dazu hier mitzuschreiben,
                              geschweige denn Beiträge zu lesen.

                              Da Du ja offenbar der Meinung bist meine Skizze ist unzutreffend / falsch,
                              dann erläutere uns allen doch bitte was an dieser Skizze grundlegend / prinzipiell falsch ein soll,
                              anstatt gleich ausfällig zu werden.

                              Entweder beteilige Dich an einer sinnvollen, für alle erkenntnisbringenden Diskussion, oder lass es.
                              Deine Daueregopoliererei mit Dauerwerbeinschaltung plus zwanghaft anmutendem Markenbashing hilft keinem - langfristig leider nicht mal Dir.

                              Danke.

                              P
                              Zuletzt geändert von DonP; 23.08.2016, 23:16.

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