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Hubschraubereinsatz: Verhalten als Pilot

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    Hubschraubereinsatz: Verhalten als Pilot

    Hubschraubereinsätze in Fluggebieten sind leider nichts Aßergewöhnliches, fast jeder hat schon den einen oder anderen beobachtet - ob vom Boden oder aus der Luft. Bei "Helialarm" gilt offiziell Startverbot, in der Luft befindliche Piloten sollen unverzüglich landen

    Ich habe mich schon öfter über diese allgemeine Regel geärgert, denn ich meine, ein störungsfreies Nebeneinander von Gleitis und Rettung ist möglich, voausgesetzt, de Unfallstelle ist bekannt. Warum soll ich nicht starten und weit weg vom Einsatzort entfernt aufdrehen dürfen? Niemand hätte dadurch einen Nachteil. Ich will nicht die Leute in Schutz nehmen, die meinen, eine Bergung aus nächster Nähe aus der Luft beobachten zu müssen und dabei dem Helipiloten den Schweiß auf die Stirn treiben, weil er nicht weiß, wohin er noch fliegen darf ohne einen Gaffer zu schreddern. Aber ein gleitschirmfreier Korridor von z. B. einem Kilometer sollte doch reichen, um An- und Abflug des Hubschraubers nicht zu gefährden.

    Was meint Ihr dazu?

    #2
    Hallo Leute,
    nun, grundsätzlich habt Ihr völlig recht. Das Problem ist das Verhalten einiger Gleitschirm- und Drachenflieger, die unvernünftig sind und solch restriktive Regeln notwendig machen.
    Unter Profis braucht man solche Verbote nicht, das Callsign "Medevac" oder "rescue" veranlaßt alle, dem Rettungshubschrauber freie Bahn zu machen.
    Vor einigen Jahren hatte ich einen Einsatz bei einem sehr schweren Verkehrsunfall in einem Tal. In der Nähe der Unfallstelle gab`s keine Landemöglichkeiten, also setzten wir uns - mit den Rotoren knapp zwischen Bäumen und Strommasten in einen Schrebergarten in der Nähe. Dann konnten wir mit einem Schwerstverletzten, der dringenst in die Klinik gemußt hätte, nicht mehr starten, weil wir nur senkrecht nach oben raus konnten, dort aber zwei Drachen kreisten. Blindlings drauflosfliegen war nicht möglich, das hätte die Drachenflieger extrem gefährdet und uns die Flugscheine gekostet und dem Verletzten im Fall eines Crashs erst recht nicht geholfen. Niemand weiß, ob er hätte gerettet werden könen, wenn wir nicht eine halbe Stunde wegen dieser zwei rücksichtslosen Riesenarschlöcher verloren hätten, die ich am liebsten heruntergeknallt hätte, aber ich brauche wohl niemandem zu beschreiben, wie wir uns fühlten. Vielleicht war den beiden Drachenfliegern nicht klar, wie behindert wir in der Sicht beim Senkrechtstart sind, aber sie hätten es sich denken MÜSSEN, daß bei einem derart großen Notfall die Hubschrauber Platz brauchen und ihre Neugier völlig belanglos ist. Und deshalb müssen eben so unsinnig scharfe Regeln sein. Wenn wir wüßten, an dem Gleitschirm oder Drachen, der uns im Einsatz nahe kommt, hängt einer von uns, dann wüßten wir, daß der andere weiß, worauf es ankommt und könnten uns darauf verlassen, daß der sich richtig verhält. Aber bei den mager ausgebildeten Freizeit"piloten" zeigt uns die Erfahrung, daß man sich eigentlich nur darauf verlassen kann, daß der andere Riesenmist baut. Man muß sich bei einem Rettungseinsatz derart konzentrieren, da können wir einfach keinen Fetzenflieger brauchen, der gemütlich durch unseren Anflug gurkt und auch noch Aufmerksamkeit von uns verlangt. Und Ihr als Fetzenflieger wißt nicht, welches Manöver der Hubschrauber als nächstes machen muß, seid also gar nicht in der Lage, dem Hubschrauber rechtzeitig Platz zu machen. Und wozu auch, schließlich fliegen wir Gleitis aus Gaudi und wir Hubis, um zu arbeiten.
    Stellt Euch einfach vor, Ihr hängt unten und wartet auf Hilfe.
    Servus
    Georg

    Kommentar


      #3
      Hi
      Ich kann nur sagen;
      Bravo, absolut richtig, was Schorsch geschrieben hast.
      Er hat mal in aller Deutlichkeit gesagt, was ich mir schon so oft gedacht hab.

      Nur leider:
      Beim nächsten Rettungseinsatz ist das schon wieder vergessen, und die Fluggeilheit und/oder Neugier überrwiegt wieder.

      Ich kann nur unterstreichen:
      wenn der Hubschr. kommt, nichts wie weg oder am Boden bleiben.
      Dazwischen gibt´s nichts, aber auch garnichts.
      Und erst recht nicht irgendwelche Entschuldigungen oder Begründungen, dass man ja 1 km weiter in Ruhe im Bart kurbeln könnte.
      Die Schlauberger, die das tun, wissen ja garnicht, in/aus welche(r) Richtung der Hubschr. an/abfliegt, wieviel Raum er braucht, usw.
      Ausserdem:
      Habt Ihr Euch schon mal Gedanken gemacht über die Wirbelschleppen, die ein Hubschrauber beim Fliegen hinterlässt.
      Je nach Grösse des Hubschr. können diese Turbulenzen durchaus eine halbe Stunde noch vorhanden sein.
      Ich möchte jedenfalls nicht in so einen Schleudergang einfliegen.
      Wenn´s jemand, aus Unwissen oder Ignoranz, aber doch tut:
      lasst bitte das Geschrei von wegen giftiger Schirm, oder: musste der Helipilot denn unbedingt dahin fliegen.
      Davon abgesehen; ist es denn zuviel verlangt, bei einem Unfall eine halbe oder eine Stunde meiner Zeit zu "opfern".
      Ja, wenn der Egoismus nicht wäre........


      Lenz
      Alles, was Flügel hat, fliegt.......

      Mirror:

      Kommentar


        #4
        Zustimmung, aber ...

        Grundsätzlich stimme ich Schorsch und Lenz absolut zu, vor allem was das Startverbot bei Helieinsatz angeht. Die 30-120min die das dauert, da bricht sich keiner was ab, wenn man die mal pausiert und die Zeit vielleicht mal zum Nachdenken nutzt.

        Allerdings, nachdem ich jetzt schon öfters slebst derartig betroffen war - die Regel, bei Einsatz direkt zum Landen gehn halte ich nicht immer für optimal.

        Gerade der Einsatz kürzlich in Kössen hier als Beispiel:
        Der Heli war sehr weit unter mir im Westhang, ich mit vielen anderen in der Thermik überm Nordstartplatz. Es war relativ klar, daß der Hlei nach vorne Richtung Kössen abfliegen würde(aus dem Bermudadreicek raus), oft landet er auch erstmal auf der nächsten Wiese im Tal. Und diese liegt halt in Kössen genau auf dem Weg vom Thermikofen zum Landeplatz. Außerdem ist es sehr unrealistisch in Kössen gleich den ganzen Bart komplett zu 'evakuieren', so daß der Heli ungehindert durchkönnte.
        Manchmal denke ich ist es einfach besser, wenn sich alles möglichst auf einem Fleck konzentiert (naheliegender Weise im Bart), weil man dann in der Masse wesentlich besser sichtbar, kompakter zusammen und berechenbarer bleibt, als wenn alles chaotisch auseinanderstäubt oder günstigstenfalls im Gänsemarsch Richtung LP loseiert. Allein in meinem Fall hätte das Höheabbauen allein schon viel länger gedauert als der ganze Einsatz mit dem einzigen Ergebnis, daß ich mich dann auch noch in die Flughöhe und wahrscheinliche Flugbahn des Helis begeben hätte.

        Natürlich sollte man sich dabei immer so weit wie möglich vom Hubi wegorientieren und wenn er nun ausgerechnet den Einsatz im Thermikzentrum hat schauts natürlich auch ganz anders aus, dann fliegt man natürlich vor. Das wichtigste ist meiner Ansicht nach - wie Schorsch anschaulich beschrieben hat - vor allem den Luftraum direkt über dem Heli frei zu halten.


        Ich glaube, auch hier haben wir wieder das klassische Beispiel dafür - ich hab´s schon oft angemerkt - daß Patentrezepte in diesem Sport nur sehr bedingt weiterhelfen. Individuelle Einschätzung der Lage und Mitdenken ist in so einem Fall schon angebracht und kann denke ich auch vorrausgesetzt werden, wenngleich natürlich von offizieller Seite nicht so sehr differenziert werden kann und daher mit solch generellen Anweisungen gearbeitet werden muß.

        Markus
        Born to glide
        http://www.borntoglide.de
        http://www.bodenlos.de

        Kommentar


          #5
          Hubschraubereinsatz

          Hallo,
          jeder, nicht nur die Flieger, ist zur Hilfeleistung durch die Gesetze der BRD verpflichtet.
          Was nun in diesen Gesetzen im einzelnen steht, ist zwar sehr wichtig, aber jeder wird mir zugeben, daß es mit dem Aufsagen so eine Sache ist.
          Genaugenommen weiß man den Inhalt als anständiger und gut erzogener Mensch auch so, denn es gibt ethische Grundsätze, die eigentlich von jedem gewusst sein sollten.
          Eine Rettungsaktion behindern, daß weiß also jeder anständige Mensch, ist unzulässig, auch wenn ihm die Paragrafen im Augenblick nicht geläufig sind.
          Trotzdem ist es gut und richtig und anscheinend auch notwendig, bei jeder Gelegenheit die Grundsätze zu wiederholen, siehe Schorsch` s Beitrag.
          Eine ganz andere Frage ist es, ob man die BESTEHENDEN Gesetze(weltweit sind diesbezüglich die Gesetze ähnlich) , also die vom Bundestag gemachten, von Vereinen oder einzelnen selbsternannten Helfern der Menschheit vershärft oder erweitert werden sollten?
          Ich meine nein, denn die ICAO als Entwerfer der Gesetze und die Gesetzgeber der einzelnen Länder sind bei diesen Gesetzen normalerweise sehr klug vorgegangen.
          Die Erfahrung lehrt einfach, dass das Verschärfen den entgegengesetzten Efekt hat.
          Bei der Vorschrift, sofort zu landen z.B. beschwört man nur neue Unfälle herauf, weil oft im freien Gelände eine ja "erzwungene Landung" gemacht werden muß usw.
          Ich denke, daß man die bestehenden Gesetze befolgen sollte, und wer glaubt, das reiche nicht, dem rate ich dringend, sich erstmal zu informiren, was es schon alles gibt, dann wird er vielleicht feststellen, dass auch er möglicherweise zu den gefährlichen Piloten gehört.
          Ansosten: Immer wieder auf die bestehenden ethischen Gundsätze hinweisen, da gibts bereits eine ganze Menge zu lernen.

          Ulrich

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