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Streckenflugtaktik

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    Streckenflugtaktik

    Ich möchte gerne auf Strecke gehen, habe dazu aber bisher noch keinerlei Erfahrung gesammelt. Welche Tipps aus Eurem persönlichen (negativen wie positiven) Erfahrungsschatz könnt Ihr mir dazu geben? Mich interessiert vor allem, wie man ganz konkret einen Streckenflug - insbesondere in Abhängigkeit vom Wetter (Wind, Wolkenbasis, Thermik) - plant.

    Welche Faktoren außer dem Wetter sind relevant?

    Könnt Ihr bestimmte, erfolgversprechende Strecken für Einsteiger empfehlen?

    Welche taktischen Fehler sollte man auf keinen Fall bei einem Streckenflug machen?

    Was hat es mit Dreiecksflügen auf sich?

    Danke schon mal vorab für Euer Feedback!

    Chok

    #2
    Streckenflugtaktik

    Hallo Chok,
    das sind ja ein Haufen Fragen. Reicht eigentlich um ein ganzes Buch zu schreiben. Ich richte mich nach folgendem Grobmuster:
    Im Frühjahr Alpensüdseite, da dort die Hänge bis in größere Höhen bereits schneefrei sind. Beispiel Pustertal. Ein von Osten nach Westen lang ausgerichtetes Tal hat auf einer Seite den ganzen Tag Sonne und ermöglicht Flüge bis 200km.
    Talquerungen schaue ich mir auf der Karte vorher an. Dadurch kann man die in etwa notwendige Höhe beurteilen. Bei Gegenwind unbedingt die Gleitzahlreduzierung einkalkulieren.
    Dreiecke sind immer schwieriger, da sie in der Regel eine Gegenwindkomponente haben. Eine gute Taktik beinhaltet also immer das miteinbeziehen der Gegenwindkomponente. Bei Wettbewerben verhindert Gegenwind lange Flüge. Die Zeit reicht einfach nicht mehr für längere Strecken.
    Im Frühjahr ist die fliegbare Zeit kürzer als im Frühsommer.
    Im Spätsommer geht es im zentralen Alpenbereich besser. z.B.Fiesch
    Bestimmte Wetterlagen eignen sich besser zum Streckenfliegen.
    Rückseitenwetter: damit meint man die Wetterlage, wenn ein Tief durchgezogen ist. Der erste Tag nach dem Durchzug ist noch zu feucht. Dadurch ist die Basis in der Regel zu tief. Besser sind der zweite und der dritte Tag nach dem Durchzug. Hohe Basis und ausreichende Labilität sind dann möglich.
    Große Temperaturunterschiede in den Höhenlagen sagen etwas über die Basishöhe und die Thermikqualität aus. Deshalb geht es im Mai in der Regel so gut. Oben liegt noch Schnee der die hohen Luftschichten abkühlt, unten heizt schon gewaltig die Sonne. Das gibt dann gute Thermik.

    Es gibt sicherlich noch einige Tips mehr fürs Streckenfliegen.

    Gruß Wolfgang

    Kommentar


      #3
      Hi Chok,

      viele wertvolle allgemeine Infos und ein Haufen Streckenbeschreibungen z.T. mit Karten findest Du natürlich auf der Lahmen Ente www.lahmeente.de, dem dienstältesten Internetmagzin für Spätstarter und Überflieger.

      Schau mal speziell unter "xc-stuff" und "der kleine Ligapilot" nach

      Beste Grüße
      Markus Schmidt

      Kommentar


        #4
        Streckenfliegen

        Hi Choke,

        ein wenig Streckenflug-Lesestoff für lange Winterabende findest Du auch in der
        Diese Website steht zum Verkauf! lahmeente.de ist die beste Quelle für alle Informationen die Sie suchen. Von allgemeinen Themen bis hin zu speziellen Sachverhalten, finden Sie auf lahmeente.de alles. Wir hoffen, dass Sie hier das Gesuchte finden!

        unter „Der kleine Ligapilot“ von Armin Appel. (ach seh grad, der Markus war schneller )

        Mein Tipp noch: Für den Anfang solltest Du Dich einer Gruppe anschließen, entweder vertrauenswürdige erfahrene (!!!) Fliegerkollegen oder einem entsprechenden Flugschul-Kurs. Hat viele Vorteile, u.a. bzgl. Wetter/Geländeeinweisung (Sicherheit!!) und in der Gruppe fliegt man doch eher mal vom Berg weg ins „Unbekannte“ (die mentale „Hürde“ ist kleiner).
        Sicherer Start, Schirmbeherrschung in der Thermik und sichere Landeeineilung sind VORAUSSETZUNG!
        Fang mit kleinen Aufgaben an, lass Dich bei der Planung beraten und nimm Dir Zeit zum Dazulernen.

        Grüßli,
        Bettina
        P.S. „übe“ selber seit 2 Jahren, aber meine bisherigen Versuche zählen leider alle noch unter „Anfänger hat Landeplatz nicht getroffen“ )
        Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

        Kommentar


          #5
          Hi,

          alle bisher haben recht. Vor allem das "Wegtrauen" ist sähr wichtig. Meine Initialzündung hieß schlicht und einfach GPS. Nicht nach dem Motto " Jetzt hab´ ich es also fliege ich auch" (naja, schon ein bißchen), sondern einschalten - fliegen - einreichen - freuen - motiviert für´s nächste Mal sein. Und über jeden Flug freuen!

          Gruss,

          Martin

          Kommentar


            #6
            Hallo Chok,

            vorab: ich bin kein Streckencrack, kein km-Sammler und kein "Im-Voraus-Streckenflug-Planer".

            Ich fliege seit 1987 - habe aber erst vor ca 4 Jahren angefangen mit dem "Streckenfliegen" - wenn man ein paar Kilometer damals weg vom "normalen Landeplatz" als Streckenfliegen bezeichnet. Bis dahin bin ich immer schön "brav" im Fluggebiet geblieben. Hat aber dennoch Spaß gemacht.

            Martin hat im letzten Beitrag eine meiner Meinung nach ganz wichtige Bemerkung gemacht (wenn nicht die wichtigste):
            Vor allem das "Wegtrauen" ist sehr wichtig.

            Den inneren "Schweinehund" überwinden, sich aus der vertrauten, gewohnten und "sicheren" Umgebung wegzutrauen. Das muß meiner Meinung nach nicht sofort ein Flug über 50, 60, 70 .. oder was weiß ich wieviel Kilometer sein. Ich habe mich dabei in meinem vertrauten Fluggebiet so langsam immer weiter vorgetastet. Wenns trägt - gut. Wenn nicht: auch kein Beinbruch. Aber von heute auf morgen wird man sicher (trotz Forumsunterstützung) kein Streckencrack. Wobei die Anregungen sicher auch hilfreich sind - ohne Frage.
            Aber: Geh´s doch gemütlich an.
            Oder gilt man "in der Szene" nur was, wenn man im Jahr seine 500 km "runterspult?

            Denk doch mal: Wir haben das Privileg zu fliegen!!!

            Also mein Tipp: Ruhig Blut. Wegtrauen, und im Laufe der Zeit seine eigenen Erfahrungen (und km) sammeln.

            cu

            Wolfgang (Hubi) Huberth

            Kommentar


              #7
              Streckenflugtaktik - "Unterfliegen eines Lees"

              Danke schon mal für alle Eure bisherigen Antworten! Unter lahmeente habe ich sehr viel für mich Verwertbares gefunden! Interessent finde ich insbesondere, dass man ein Lee "unterfliegen" können soll. Habt Ihr damit eigene praktische Erfahrungen gemacht? Bisher war für mich das absichtliche Durchfliegen eines Lee absolutes Tabu! Hängt es von mehr als nur der Windgeschwindigkeit ab, dass es gefährlich ist bzw. wird?

              @ Wolfgang
              Vielleicht erweckte die Anzahl meiner Fragen den Eindruck, dass ich gleich Wettkampfpilot oder "Kilometersammler" werden will. Das ist aber gar nicht meine Absicht. Ich gehöre eher zum Typ "entdeckungslustiger Genussflieger".

              Nichtsdestotrotz möchte ich nicht nur "aus dem Bauch" heraus auf Strecke gehen und völlig unnötige Fehler machen, sondern vielmehr verstehen, warum das eine oder andere Verhalten in der einen oder anderen Situation cleverer oder weniger clever ist. (Vielleicht hab´ ich aber auch nicht nur Angst vor dem Absaufen und der ersten richtigen Außenlandung, sondern bin einfach nur lauffaul... ;-) ).

              Da ich - wie schon gesagt - bisher überhaupt keine Erfahrung mit Streckenfliegen habe, bin ich an jedem - auch noch so vermeintlich simplen - Ratschlag interessiert.

              Also, weitere Tipps sind gerne willkommen!

              Gruß
              Chok

              Kommentar


                #8
                Schön dass es doch noch Leute gibt die sich fürs Streckenfliegen interessieren.
                Wenn ich die Berichte in der Ente des letzten Jahres anschaue glaubt man dass anscheinend alle plötzlich nur noch Acro fliegen, weil man von Strecke nichts mehr hört.

                Was ich nicht so recht nachvollziehen kann ist die anscheinend weit verbreitete Angst vor Aussenlandungen. Von wenigen vorhersehbaren Ausnahmen abgesehen, waren meine Aussenlandeplätze meist völlig problemlos.
                Wenn man nicht unbedingt noch 500m Strecke rauskitzeln muss und sich schon in 3-500m Höhe aufs Landen gemütlich vorbereitet, kann man sich doch in der Regel eine Wiese aussuchen wo eine Cessna reinlanden könnte.

                Schwieriger ist da schon die Angst vor dem Laufen zu meistern.
                Die ist nämlich auch für Könner sehr berechtigt, und wer weit fliegt muss auch weit zurücktrampen.

                Ich denke, wer nicht bereit ist den Rückweg als notwendigen Teil des Streckenfliegens im Allgemeinen anzuerkennen wird nie mit Spass weit kommen.
                Glaubt Ihr wirklich einer könnte 200 Km fliegen ohne x-mal vorher und nachher irgendwo in der Pampa gestanden haben?
                Glaubt ihr, einer könnte z.B. einen Zielflug Nebelhorn Meran genießen wenn er ernste Bedenken hat wo er schlafen soll oder wie er zurück kommt?
                Ich will nicht behaupten, dass der Rückweg jedesmal ein Zuckerschlecken ist, aber ich habe auch dabei viele eindrückliche Erlebnisse gehabt und äusserst nette Leute kennengelernt. Besonders in abgeschiedenen Seitentälern.

                Die eigene Stimmung nach einem tollen Flug, die Aura eines Helden der Lüfte, die schönen Erlebnisse die andere an einem sonnigen Ferientag hatten sind meiner Erfahrung nach Komponenten, die Kontakte beim Zurückfahren manchmal zum eindrücklicheren Erlebnis machen als den Flug selber.

                Mein Geheimtipp: Helm in die Hand und mit Motoradfahrern trampen


                Beste Grüße
                Markus Schmidt, der ziemlich oft den Landweg wählen muss

                Kommentar


                  #9
                  Vorsicht vor dem Leefliegen !!!

                  -------Interessent finde ich insbesondere, dass man ein Lee "unterfliegen" können soll. Habt Ihr damit eigene praktische Erfahrungen gemacht? Bisher war für mich das absichtliche Durchfliegen eines Lee absolutes Tabu! Hängt es von mehr als nur der Windgeschwindigkeit ab, dass es gefährlich ist bzw. wird? -------

                  Hi Chok,

                  das Fliegen im Lee ist -----immer----- gefährlich.
                  Der Armin gibt hier beim >kleinen Ligapilot< Tips und Ratschläge für das leistungsorientierte Wettkampffliegen. Beim Wettkampffliegen wird zu Gunsten der besseren Leistung oft mal ein höheres Risiko eingegangen. Dies fängt bei den Geräten an und hört beim Flugstil/-Taktik nicht auf. Man geht hier sprichwörtlich an die Grenze des Fliegbaren. Solche Sachen erfordern ein hohes Maß an Erfahrung und Gerätebeherrschung und sind - wie schon gesagt - für Wettkampfpiloten gedacht.
                  Otto Normalpilot (ist nicht abwertend gemeint !) sollte an solche Sachen (unterfliegen eines Lees !!!) mit vieeeeeeel Vorsicht herangehen oder es am besten lieber gleich sein lassen - das kann nämlich -wie der Armin schon schreibt- im Krankenhaus enden.
                  Bei Deinen ersten Streckenflügen brauchst Du ein solch hohes Risiko mit Sicherheit nicht eingehen. Wenn doch, dann hast Du im vorraus schon ziemlich viel falsch gemacht, denn bei einem Streckenflug wird die zu fliegende Route schon !!! vor !!! dem Flug geplant (zu erwartende Bedingungen) und dann im Flug nur noch an die bestehenden Bedingungen angepaßt.
                  Sogar im Wettbewerb wird das Leefliegen wann immer möglich vermieden, da keiner so genau sagen kann, was einem im nächsten Lee erwartet (außer daß es einen da ziemlich runterspült ;-))) !).
                  Dachte am Watzmann letztes Jahr selber, daß mir dieser Leebart den entscheidenden Vorsprung bringen würde, ging dann allerdings nach mehrmaligem Twist und Verhänger mit der Rettung runter (hat grad noch aufgemacht) und bin im Baum in einem Steilhang gelandet. Der Leebart brachte mir somit keinen Vorsprung sondern das vorzeitige Aus. Bin seitdem ziemlich Vorsichtig mit dem Leefliegen geworden.

                  Mein Tip zum Streckenfliegen (oder für solche die es lernen wollen) ist der German Cup B bzw. die Junior Challenge des DHV.
                  Dort wird man unter fachkundiger Aufsicht (Nationalmannschaftspiloten) an die Taktik des Strecken/Wettkampffliegens herangeführt und die Aufgaben werden so gestellt, daß keiner unbedingt in ein Lee fliegen muß.
                  Man kann hier (spreche aus eigener Erfahrung) eine Menge über das Strecken/Wettkampffliegen lernen.
                  Alleine auf Strecke zu gehen dazu würde ich am Anfang eher nicht raten, da Du beim Streckenfliegen doch in Gegenden kommst, die nicht gerade eine riesige Bevölkerungsdicht aufzuweisen haben. Kommst Du hier in Schwierigkeiten, sieht das sonst keiner. Also wenn Alleine, dann bleib in einem Tal, das noch Straßen und ein paar Häuser aufzuweisen hat ;-))) .

                  Viele Grüße
                  und allseits schöne lange Flüge

                  Matthias Raab

                  Kommentar


                    #10
                    Vogel friss!

                    Und noch mehr zum Schmoekern:

                    auf Englisch gibt’s noch mehr:

                    (runterblaettern!), Will Gadd, Josh Cohn, Greg Hamerton, etc., alles gelinkt
                    Und vor allem: Fragen, fragen, fragen. Viel Spass im Neuland!
                    Georg

                    Kommentar


                      #11
                      Re: Streckenflugtaktik

                      Könnt Ihr bestimmte, erfolgversprechende Strecken für Einsteiger empfehlen?

                      Welche taktischen Fehler sollte man auf keinen Fall bei einem Streckenflug machen?
                      Chok [/B]
                      Hallo Chok,

                      zuerst einmal besten Dank für die Initalzündung zu einem der besten Threads seit sehr langer Zeit.

                      Ich bin fortgeschrittener Anfänger und habe auch schon einige kleine Strecken hinter mir. Letztes Jahr, es war mein 2. Thermikjahr, habe ich meine Ambitionen dahingehend gesteigert, dass ich kleine Strecken einfach kalt Schnauze geflogen bin.

                      Das Wichtigste, es wurde schon mehrfach angesprochen, ist das wegtrauen und ich habe heute auch noch ein bisschen Angst davor, das muss ich zugeben.

                      Wenn ich an einem Sonntag auf Strecke gehe und vielleicht 100km weg vom Startplatz irgendwo in einem inneralpinen Gelände landen muss, durch absaufen oder wie auch immer, dann kann die Rückreise zum Stellplatz des KFZ schon viele Stunden und vielleicht einen ganzen Tag in Anspruch nehmen. Problematisch ist das alles solange nicht, wie man am darauffolgenden Montag nicht zur Arbeit muss :-)

                      Miit der Tatsache kann ich selbst auch noch nicht so recht umgehen, wie gesagt.

                      Deswegen habe ich letztes Jahr im Lechtal an der Jöchelspitze bei Bach die meisten, die höchsten und die weitesten Flüge absolviert. Es ist zwar ein recht anspruchsvolles Fluggelände und es stehen öfters auch mal fette Bärte mit über 8m/sek. an, zum Einstieg fürs Streckenfliegen ist es aber für mich ideal. Allein durch Abfliegen der nördlichen Kämme (Allgäuer Hauptkamm/Hornbachkamm) sind je nach Variation gut 100km freie Strecke möglich.

                      Ich bevorzuge das Lechtal aber aus mehreren Gründen.

                      1. Hochalpines Fluggebiet
                      2. Sehr gut streckentauglich
                      3. Man wird wirklich gefordert - Anspruchsvolles Gelände
                      4. Gute Verkehrsanbindung / Busverbindung im Tal vorhanden
                      5. Nicht so überlaufenes Fluggebiet
                      6. Aussenlandeplätze sind im ganzen Tal verfügbar
                      7. Geht von März bis Oktober je nach Wetterlage/Schneelage sehr gut thermisch

                      Für Dich interessant könnte auch noch der Sitz einer FLugschule direkt im Ort sein.

                      Nun, letztes Saison habe ich mich langsam ans Streckenfliegen herangetastet und öfters als mir lieb war stand ich rasch wieder am Boden. Doch mit dem Mut wegzufliegen, steigt das Selbstvertrauen erheblich und so konnte ich Ende Juli im Lechtal eine erste Strecke von 60km fliegen, mit Zielpunkt Landeplatz in Bach. Eine feste Planung hatte ich dabei nicht gemacht. Die Entscheidung, einmal zu versuchen wegzufliegen, fällte ich am Startplatz und in der Luft erst kam der Entschluss dazu, es nun fest in Angriff zu nehmen.

                      Ich denke, dass das Hauptproblem für Neulinge das Kennenlernen von unbekanntem Flugterrain und damit einhergehender Angst verbunden ist. Dazu kommt noch die Problematik des Absaufens irgenwo in der Pampa.

                      Von Vorteil ist es sicherlich, wenn man sich auf den Karten (z.B. Top50/CD-ROM) das Gebiet um das Fluggebiet gut einprägt und so das Gelände zumindest virtuell kennenlernt.

                      Anders als beim Deppertkreisen über dem Flugberg stehen beim Streckenfliegen wichtige Kriterien zur Taktik ständig in Konfrontation mit den Flugbedingungen. Dazu gehört vornehmlich das Kennenlernen der Talwindsysteme, des aktuellen Wettergeschehens (Wetter/Wolken/Wolkenformen/Windsysteme(Divergenz/Konvergenz) sowie kurzfristige Entwicklung und vieles mehr.

                      Man ist sozusagen fast schon zu viel damit beschäftigt zu Fliegen, als den Flug in vollen Zügen zu geniesen, besonders wenn anspruchsvolle Flugbedingungen herrschen. Erst nach vollendetem und erfolgreichem Flug kommt der ungeheurige Kick über einen und erst dann begreift man, was man gerade geleistet hat.

                      Von der Landung bis etwa eine Stunde danach versuche ich den Flug im Kopf nachzufliegen/verarbeiten und zu geniesen. Erst dann werden einem auch etwaige taktische Fehler klar und Aha-Effekte stellen sich ein.

                      Ich nenne das mentale Nachbereitung und es gehört für mich zum festen Bestandteil eines Fluges mit Ambitionen dazu.

                      tschüssle
                      Stefan

                      PS: Vielleicht sieht man sich ab März im Lechtal beim Rückmarsch? :-)
                      Zuletzt geändert von Cumulonimbus; 06.01.2003, 17:46.

                      Kommentar


                        #12
                        Das Hauptproblem am „Wegfliegen“ ist in der Tat das Wegfliegen ;-)

                        Wahrscheinlich hat oder hatte jeder von uns eine Blokade im Kopf, einfach wegzufliegen und irgendwo anders zu landen.

                        Das aber genau ist der Punkt.

                        Sich vom Hausberg lösen, das Gelände erforschen, seine Erfahrungen machen, wenns klappt wieder heim fliegen oder auch nicht und daraus Schritt für Schritt lernen und Stück für Stück weiterkommen (an Erfahrung und an Strecke).
                        Also den „Magneten“ Landeplatz einfach vergessen und sich selbst von diesem inneren Zwang befreien.
                        Ab diesem Moment steht Dir die kleine oder große Strecke offen, weil Du einen freien Kopf für den Weg an sich hast und nicht mehr an diesen „ich-muß-doch-aber-wieder-heim-kommen-Zwang“ gebunden bist.

                        Das war für mich die wichtigste Erkenntnis in diesem Zusammenhang.

                        Beim zurück trampen habe ich oft schon tolle Erlebnisse gehabt und/oder richtig nette Menschen kennengelernt. Wenn man, wie Stefan schon sagte, keinen Zeitzwang hat, dann ist´s auch kein Problem mal nicht am selben Tage zurückzukommen. Entweder findet sich eine Pension oder aber der Gleitschirm selber bietet einen schönen warmen Schlafsack.


                        Gruß Ralf

                        PS.: Beim Außenlanden immer schön Windrichtung erfliegen über der hoffentlich gemähten Wiese ;-)

                        Kommentar


                          #13
                          Wettkämpfe als Vorbereitung

                          Hallo zusammen!

                          Viele Tipps zum Thema, aber eine Sparte fehlt meiner Meinung nach. Ich selber habe mit dem Wettkampffliegen sehr viel für das Streckenfliegen gelernt.

                          1. Die Rennen finden immer wieder in verschiedenen Fluggebieten statt. Dadurch lernt man alle diese Gebiete mit ihren Besonderheiten und auch Gefahren einzeln kennen. Am Anfang wäre man sicherlich überfordert, wenn man so urplötzlich über 5 Stunden lang immer Neuland befliegen würde!

                          2. Die "alten Hasen" fliegen (meistens) voraus. Sie kennen das Gebiet bereits und zeigen dem Einsteiger wo am ehesten die Thermiken zu finden sind und welche Flugrouten bei den gestellten Aufgaben die Besten sind. Man kann getrost die Thermik am Start verlassen und den anderen hinterherfliegen. Das ist nämlich am Anfang die größte Überwindung!

                          3. Man kann anhand der beim Breefing gegebenen Wetterinformationen lernen, welche Flüge an diesen Tagen geflogen werden können (lange oder kurze Strecken, Dreiecke, Zielrück usw.). Ganz allgemein lernt man bei den Breefings eine Menge über das Fluggebiet.

                          4. Nach dem Flug kann man mit den ortskundigen Piloten quatschen und nochmal eine ganze Menge Interessantes erfahren. Die so geknüpften Freundschaften können einem dann ganz individuell weiterhelfen, das leigt an einem selber!

                          Sicher gibt es noch eine Menge weiterer Vorteile, diese sind mir einfach so schnell mal eingefallen!

                          Inzwischen viele Grüße aus dem schneeweißen Südtirol

                          Andy Frötscher

                          Kommentar


                            #14
                            Zurückkommen

                            ist wohl nach dem wegfliegen das grösste Problem. Ich hab mir letzte Saison auch ein paar schöne Möglichkeiten verdorben, weil die Rückkehr zum Fahrzeug wohl ewig gedauert hätte. Als Alternative werde ich in der nächsten Saison öfters mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Dann gibts - zumindest in der Schweiz - keinen Stress mit dem Rücktransport. Alternativ kann man in Gegenden mit schlechterer Infrastruktur das Auto an einem grösseren Bahnhof parken und dann öffentlich oder mit Fahrgemeinschaften zum Startplatz fahren.
                            In einem "unbekannten" Fluggebiet frage ich Piloten, die am GPS hantieren, nach Ihrer Flugaufgabe. Da kommt man schnell ins Gespräch und kann wertvolle Info's mitnehmen, z.B. "sichere" Thermikquellen, einfach zu fliegende Strecken usw.
                            Auch die OLC-Datenbank enthält jede Menge Info's.

                            Gruss Tobi

                            Kommentar

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