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Gesundheitsminsterin zum Risikosport Drachenfliegen

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    Gesundheitsminsterin zum Risikosport Drachenfliegen

    Liebe Flugsportfreunde,

    folgende Nachricht fand sich in der Rhein-Main-Presse:

    "Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) lässt unterdessen die Streichung von Unfällen durch Risiko-Hobbys aus dem Kassenkatalog prüfen. Konkret nannte sie Drachenfliegen, Ski- und Motorradfahren. Es sei eine «berechtigte Forderung», dass sich Menschen, die solche Hobbys pflegten, privat gegen Unfälle versichern müssten, sagte Schmidt dem Berliner «Tagesspiegel» (Mittwoch). Für Unfälle im Haushalt sollen dagegen weiter die Kassen aufkommen. Damit präzisierte Schmidt bisherige Angaben. Der «Spiegel» hatte berichtet, sie wolle Freizeitunfälle pauschal aus dem Kassenkatalog streichen. Dies solle die Kassen um zehn Milliarden Euro entlasten."

    Quelle: http://www.rhein-mainer.de/dpa/artikel.php3?id=72943

    Nach einer ja auch schon hier diskutierten ähnlichen Aktion des Pharmakonzerns GEHE, kommt jetzt der gleiche Schwachsinn aus dem Gesundheitsministerium.

    Ich habe bereits per email an das Gesundheitsministerium gegen diesen Unsinn protestiert und hoffe, dass Ihr auch sehr aktiv werdet (info@bmgs.bund.de).

    Übrigens: demnächst sind Landtagswahlen in Niedersachsen und Hessen; auch eine Möglichkeit der Meinungsäußerung.

    Max

    #2
    Hi Max

    grundsätzlich ist die Idee der Ulla Schmidt nicht schlecht, aber im Großen und Ganzen eine Milchmädchenrechnung.
    Denn letztendlich müssen sich alle Bürger der Bundesrepublik Deutschland jetzt privat versichern.
    Es geht hier nicht mehr nur, um die Risikosportarten, sondern auch um Autounfälle.
    Dies würde bedeuten, daß sich viele Bürger sozusagen nur noch zur Privatversicherung bekennen. ( die gesetzlichen Krankenkassen werden somit hinfällig bzw. unattraktiv).
    Nicht zu vergessen sei das neue Abrechnungssystem im Gesundheitswesen (DRG), das seit dem 01. Januar 2003 gilt.

    Ob dieses System wirklich der Renner wird, vermag ich jetzt noch nicht zu beurteilen, trotz Testlauf.
    Die Australier haben dieses System schließlich gecancelt, weil sie nicht zufrieden waren und dann soll es etwas bei uns bringen?!
    Für den Patienten bedeutet es sicherlich höhere Qualität, aber für die Ärzte / Pflegekräfte bedeutet es Streß.
    Allein die ganze Bürokratie bleibt an den Pflegekräften hängen.
    Natürlich bin ich der Meinung, daß etwas geschehen mußte bzw. noch muß, aber dies mag ich auch nicht weiter diskutieren.
    Es ist genauso wie, die Diskussionen um Ethik und Moral!
    Eigendlich wäre es sinnvoller, die Politiker mal in ein Krankenhaus zu schicken und dann die wirkliche Realität zu präsentieren:
    - zu wenig Personal
    - Vergütung stimmt mit der Leistung sowieso nicht überein
    ( darüber rege ich mich nicht mehr auf)
    - das Personal resigniert und die Fluktation wird immer größer
    - junge, fertige Mediziner verabschieden sich aus der Medizin, da sie ja in der freien Marktwirtschaft mehr verdienen und mehr Anerkennung erhalten
    - hohe Krankheitsrate
    - kaum Erholungsurlaub
    - Überstunden, die man aber eher " Mehrarbeitszeit " nennt
    - alles wird versteuert
    - Unzufriedenheit im Allgemeinen
    -( der Pat. steht glücklicherweise nach wie vor und gerade erst Recht im Mittelpunkt)
    - außerdem gibt es absofort viele Einzelverträge für Neulinge an einem Krankenhaus/Klinik
    --> dies bedeutet noch mehr Unzufriedenheit, da evtl längere Arbeitszeiten, weniger Urlaub, weniger Frei , weniger Pausen bevorstehen.

    Das ganze System stinkt gewaltig, aber die jahrzehntelangen Fehler werden auch nicht von heute auf morgen ausradiert oder etwa doch?!

    ...sodele ich düs dann mal zu meinem Klinikjob,
    cosima

    P.S.: schlimmer kann es auch nicht mehr werden....ein Fünkchen Hoffnung besitze ich durchaus noch. Das Gerede in der Klinik über die DRG`s sind ziemlich heftig und jeder Leiter einer Klinik gibt auch sicherlich zu, das dies ein hartes Jahr wird.
    Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

    Kommentar


      #3
      Abbau von Personal im Klinikbereich

      Original geschrieben von parashorty
      ....
      - Vergütung stimmt mit der Leistung sowieso nicht überein

      Da habe ich auch noch etwas: Die letzte Erhöhung, bedeutet, dass etliche Stellen gestrichen werden, das Budget bliebt nämlich unverändert.
      Die Pflegedienstleitungen rechnen die einzusparenden Stellen aus, das wird dann umgesetzt. Die verbleibenden Mitarbeiter machen entsprechend (Zitat)
      "- Überstunden, die man aber eher " Mehrarbeitszeit " nennt"

      Beispiel einer Klinik im Raum München: Von derzeit 700 Mitarbeitern werden demnächst 28 eingespart. Dies ist ein kleiner Nebeneffekt der durch Verdi ausgehandelten Tariferhöhung.

      Gruß,
      Peter
      Zuletzt geändert von iam-peter; 27.01.2003, 11:18.

      Kommentar


        #4
        Hi Maxl,

        ich bin mir der Tatsache bewußt, das die freie Marktwirtschaft sicherlich auch nicht einfach ist ( in Sachen Mitarbeiterhandling).

        1. möchte ich betonen, daß die heutigen Kliniken/ Krankenhäuser auch freie Marktwirtschaft ( zum großen Teil ) sind.
        2. die Vergütung wird zwar nach BAT gezahlt, aber dies muß nicht unbedingt das Beste sein
        3. ich persönlich in den letzten Jahren nur an Kliniken der Maximalversorgung bzw. angeschlossener BG - Kliniken und gleichzeitiger GmbH gearbeitet habe.
        4. schreiben die meisten Häuser schon seit 1992 rote Zahlen und deswegen wurden sie aufgekauft von Firmen, fusionierten und so weiter.
        5. darf ich meine Privatangelegenheiten sicherlich nicht im Dienst absolvieren und dies ist mir auch nicht sonderlich vertraut. ( die Zeit würde sowieso fehlen)
        6. arbeite ich auf einer Herzchirurgischen Intensivstation der Uniklinik bzw. derzeit in der Universitätsfrauenklinik in der Anästhesie und meine Vergütung stimmt absolut nicht überein.
        6. ist dies ein altbekanntes Problem und die vielen Streiks und Tarifverhandlungen nutzen in diesem Sinne wirklich nicht allzuviel.
        7. eine Nullrunde ist die größte Frechheit aller Zeiten, da ich sozusagen noch draufzahle
        8. werden Ärzte nicht wirklich gut bezahlt
        AIP ( Arzt/Ärztin im Praktikum): Dauer 18 Monate verdient weniger als eine Krankenschwester oder ungefähr gleich ( nach dem Examen )
        Assistenzarzt in Facharztausbildung: Dauer bis zu 10 Jahren
        verdient mehr als ne Krankenschwester, die die höchste Stufe erreicht ( Altersstufe/Berufserfahrungsjahre/ Leitungsposition).
        Es kommt aber auch darauf an, ob dieser Assistenzarzt nun an einer Uniklinik/Privatklinik oder im normalen kleinen Klitschenkrankenhaus auf dem Lande arbeitet.
        Dieser Betrag beläuft sich auf ca.1400- 2250 Euro netto pro Monat für einen Assistenzarzt. Zumindestens liegt es nach meiner Kenntnis ungefähr in diesem Bereich und für die Verantwortung die er sozusagen über Leben und Tod trägt - ist es eindeutig viel zu wenig.
        Mein monatliches Gehalt mit 7 Jahren Berufserfahrung, 28 Jahre jung, Kr Va beläuft sich auf höchstens 1300 Euro netto.
        Derzeit verdiene ich ohne Schichtdienst 1000 Euro netto!
        Die Verantwortung, die ich trage , ist nicht bezahlbar.
        Das Leid was ich jeden Tag sehe ist genausowenig bezahlbar.
        Die Pausen, die Überstunden oder Mehrarbeitszeit werde ich wahrscheinlich an der Uniklinik nicht mehr in Freizeit wiedersehen, sondern kann es mir eventuell auszahlen lassen.
        ( dies ist nur in Zeiten des Personalmangels/ Notfall erlaubt) und rentiert sich nicht wirklich.
        Denn diese Auszahlungsbeträge werden nicht wirklich bar auf die Hand gezahlt.

        Ich liebe meinen Beruf über Alles und möchte mich hier nicht über die Vergütung beklagen. IN den letzten Jahren stellte ich einfach fest, daß mir die Freizeit / der Erholungsurlaub total wichtig ist und darüber könnte ich mich zeitweise schon beklagen, aber naja...ich mag es auch irgendwie.
        Worüber ich mich arg aufrege ist die Tatsache, daß ich kaum zum essen und trinken - während des Dienstes komme.
        Da der Job auf einer Intensivstation wirklich heftig sein kann und die Fluktation, aufgrund der steigenden Anforderungen und Kompetenzen ziemlich groß ist, wird die Qualität zwangsläufig darunter leiden.
        Die DRG`s und INPULS ( Pfegeeinstufungskategorien für Intensivpflegepatienten) sind nur ein Teil, um die Lage zu verbessern - zum Wohle des Patienten und des Personals.
        Ich rate sowieso jedem sich frühzeitig, um eine Zusatzprivatversicherung zu kümmern. Deswegen ist die ganze Diskussion irgendwie fast schon seltsam!!
        ( for me)

        lieben gruß und ärgert Euch nicht so....

        cosima

        P.S.: Gesundheitswesen - klingt so lustig!!
        Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

        Kommentar


          #5
          Original geschrieben von parashorty
          Hi Maxl,

          ich bin mir der Tatsache bewußt, das die freie Marktwirtschaft ...1. möchte ich betonen, daß die heutigen Kliniken/ Krankenhäuser auch freie Marktwirtschaft ( zum großen Teil ) sind.....

          P.S.: Gesundheitswesen - klingt so lustig!!
          Hallo,

          Freie Marktwirtschaft ist ein großes Wort.

          Ihr nicht ausgesetzt sind:

          Die Landwirtschaft,
          die Beamten
          der gesamte Universitätsbetrieb,
          alle Gemeindeverwaltungen
          alle Parlamente
          alle Kirchen
          alle Schulen
          das Justizwesen
          die Bundeswehr
          die Polizei
          die Flugsicherung
          mindestens zweidrittel des Gesundheitswesens usw.

          Krankheit ist ein schicksalhafter, ungewollter und zeitlich unbestimmbarer Zufall im Leben, der nicht der freien Konsumentscheidung des einzelnen unterliegt. Diese freie Konsumentscheidung ist aber das Wesen der Freien Marktwirtschaft, (andere Dinge treten nur hinzu) .

          Deshalb ist der Begriff Freie Marktwirtschaft im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen schlicht und ergreifend Unfug (und in Wirklichkeit garnicht vorhanden).


          Gruß Easy
          Zuletzt geändert von Easy; 23.01.2003, 10:31.

          Kommentar


            #6
            Liebe Freunde,

            mal zurück zum Ausgangsproblem:

            also, ich hab den Kanal jetzt langsam voll.... erst diese GEHE-Aktion und jetzt dieser Quatsch vom Ministerium....
            Ich möchte dagegen jetzt mal was unternehmen, und den DHV qualifiziert unterstützen (der DHV sind wir, oder?)

            Ich bitte mal alle fliegenden Juristen (Rechtsanwälte, Richter, Staatsanwälte usw.) sich bei mir zu melden, damit wir gemeinsam mit dem DHV mal einen Maßnahmenkatalog für eine Kampagne gegen diese Ministerialpläne aufstellen können.

            Es gibt Urteile von Arbeitsgerichten, nach denen unser Sport als "nicht besonders gefährlich " im Sinne des Lohnfortzahlungsgesetzes eingestuft wurde. Diese Urteile können ja nun nicht plötzlich falsch sein...
            Es gibt auch ähnliche Urteile von Sozialgerichten ggü. Krankenkassen, in denen diese zur Kostenerstattung von Behandlungskosten bei GS-Unfällen verpflichtet wurden.

            Außerdem: Nach Art. 3 Grundgesetz (Gleichbehandlungsgrundsatz) gibt es keinen Grund, mich als GS- und Drachenflieger anders zu behandeln als einen Fußballer, der sich jedes Wochenende die Schienbeine kaputt kloppen lässt...
            Da lebe ich als Flieger wesentlich gesünder !!

            Notfalls müßte man eine Normenkontrollklage vor dem Bundesverfassungsgericht machen, wenn hier tatsächlich eine neue gesetzliche Regelung auf Bundesebene kommen sollte. Der DHV e.V. wäre als Kläger zulässig....

            Das sind nur einige Aspekte eines ersten "Brainstormings"....

            Also: wenn einer von Euch einen Juristen kennt, der selber Drachen- oder GS-Flieger ist, gebt ihm bitte meine e-mail-Adresse weiter. Villeicht können wir da mal was auf die Beine stellen, bevor es zu spät ist....

            Möglicherweise haben wir auch noch Leute unter uns, die politischen Einfluss geltend machen können....(am besten auf Seiten der Regierungsparteien, z.B. Kreistags- und Landtagsabgeordnete); mit denen würde ich auch gerne mal in Kontakt kommen. Heiner Geißler ist ja auch im DHV (nur leider bei der falschen Partei...)
            Falls einer von Euch einen kennt, bitte weitersagen !!

            Beste Grüße

            Volker Zamponi, Rechtsanwalt, 86343 Königsbrunn
            zamponi@aol.com

            Kommentar


              #7
              siehe dazu die letzte Info des DHV von heute auf seiner Homepage unter : News

              cu

              Wolfgang (Hubi) Huberth

              Kommentar


                #8
                Original geschrieben von Easy

                Der Vorschlag ist in unserer Gesellschaft bei den Couch-Potatos nun einmal populär

                Am 21.1.02 in den Spätnachrichten ist Ministerin Ulla Schmidt auch schon zurückgerudert, aber bis zu den Wahlen am 2.2. wird noch manche „Sau durchs Dorf getrieben“ werden, (mit Sau ist natürlich nicht die Ministerin gemeint).

                Gruß Easy
                Hi,

                aus den von Michael Stübing und Volker Zamponi und anderen genannten Gründen (rechtlich nicht machbar, finanziell ein Nullsummenspiel ) ist die Sache bereits Schnee von gestern.

                Easy
                Zuletzt geändert von Easy; 23.01.2003, 09:43.

                Kommentar


                  #9
                  „Schnee von gestern“

                  Hi,
                  trotzdem wird er von gewissen Stellen immer und immer und immer wieder vorgekramt, besonders gern in Wahlkampfzeiten, immer schön auf’s Wahlvolk abgestimmt à la „...die schwer schuftende Solidargemeinschaft muss für die Hobbys einiger lebensmüder Spinner aufkommen... wir tun was dagegen...“ Und immer mehr GLAUBEN den Dreck, das ist das Gefährliche! Deshalb müssen wir langsam mal ANFANGEN, uns zu wehren.

                  Bin dabei (s. Mailadresse)
                  Bettina
                  Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

                  Kommentar


                    #10
                    Servus,

                    genauso ist`s, Bettina. Die Gründe hab`ich ja schon in meinem vorigen posting genannt. Wie müssen uns der Öffentlichkeit vernünftig präsentieren ("vernünftig" in jeglicher Bedeutung).
                    Dazu gehört z.B., dem Außenstehenden unseren Sport nicht mittels Akromanövern vorzustellen. Nichts gegen die Leute, die das können - hab`ich Respekt davor - aber der Laie setzt das sofort mit "riskant" gleich (was es ja auch ist, wenn es Leute machen, denen Erfahrung und Training fehlen).

                    @ Cosima

                    die gesetzlichen Kassen können nicht unattraktiv gemacht werden, weil sie es schon sind. Außerdem planen unsere vollkommen sachunkundigen Regierungswurschtler und - pfuscher ja, den Übertritt und das Verbleiben zur/ in der PKV noch mehr zu erschweren. Das läuft daraus hinaus, daß wir alle künftig doppelt zahlen sollen. Und denke bloß keiner, das sei mit ein paar Euro abgetan, wenn es durchsetzbar wäre. Das würde heftig, damit wir die Raucher, Fresser und Säufer noch länger und gründlicher mit durchziehen (Okay, das war jetzt polemisch). Übrigens ist die Bezahlung nur in öffentlichen Häusern so mies, wie Du beschreibst. In erwerbswirtschaftlich betriebenen Kliniken schuftest Du so gewaltig, daß Du mehr verdienen kannst als ein Arzt. (Allerdings hast Du nicht viel Gelegenheit, das Geld auszugeben außer für die Medikamente, die Du brauchst, um die Folgen der Plackerei zu kompensieren). Aber diese Kliniken wird`s künftig seltener geben, denn die Einführung der DRG`s bezweckt ja die Schließung (durch Konkurs) solcher Häuser. Dann fällt nicht mehr so auf, wie die beamtenverwalteten Häuser das Geld für Blödsinn zum Fenster rausschmeißen und weiter am Personal sparen.

                    Gruß
                    Georg

                    Kommentar


                      #11
                      @easy:

                      - 2/3 der Krankenhäuser / Kliniken fallen nicht unter die " freie Marktwirtschaft: Also dies ist etwas zu hoch gegriffen!!
                      - die Häuser/ Institutionen, die mir in meiner bisherigen Laufbahn über den Weg gelaufen sind- sind nicht mehr nur durch einen Beamten verwaltet/geführt, sondern durch Geschäftsführer.
                      Dies bedeutet, daß sehr viele Kliniken sich jetzt oft Aktiengesellschaft/ Gmbh / gGmbh schimpfen.
                      z.B. Krankenhaus Bogenhausen ( München)
                      oder Ev. Stift St. Martin ( Koblenz)
                      Krankenhaus Nastätten wurden mit dem Ev. Stift in Koblenz zusammengeschlossen, da beide erstens Mal rote Zahlen schrieben und sie zweitens jetzt Geld über ihrem eigenen Bedarf verdienen dürfen. Heutzutage ist es kaum noch so, daß ein Krankenhaus/Klinik o.ä. sich alleine tragen kann.
                      Es gibt sicherlich immernoch einige Krankenhäuser in Deutschland, die nur für sich selbst arbeiten. Dies ist aber definiert - seit eh und jeh und wird im Zeitalter der DRG`s sehr wohl immer seltener werden.
                      Die Philosophie dieses Abrechnungssystems ist nicht wirklich schlecht! Alle kleinen Kliniken werden entweder aufgekauft oder umgewandelt oder sie schließen entgültig ( siehe Berlin -> Moabit).
                      Berlin ist sozusagen die Pilotstadt der DRG`s und für das Personal bedeutet dies sozusagen oft Arbeitslosigkeit!

                      naja - wie auch immer, da ich derzeit sehr arg mit diesen Themen ( ganz aktuell) durch die Fachweiterbildung konfrontiert werde, bin ich schon etwas vorbelastet.

                      sorry,cosima
                      Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

                      Kommentar


                        #12
                        Hallo easy,

                        ich werde mich versuchen kurz fassen, um Dich und Andere nicht mit meinem Klinikgeschwafel zu belasten bzw. zu nerven.

                        Im Grunde hast Du absolut Recht und ich hätte durchaus von Anfang an die " freie Marktwirtschaft" in Klammern setzen sollen.
                        Nun dies dazu!

                        Die Kliniken/Krankenhäuser o.ä. Institutionen gehen aber leider in die Richtung der " freien Marktwirtschaft" ( heute).
                        1. mischt sich der Staat nicht mehr so arg oder garnicht ein
                        2. jede Station oder Bereich in einer Klinik wird dazu aufgefordert sich selbst zu organisieren, zu verwalten bzw. seine Produkte auszusuchen /vorzuschlagen und zu bestellen.

                        3. entscheidet Angebot und Nachfrage

                        4. wird erst dann gezahlt, wenn die Firma auch richtig und vollständig gearbeitet hat ( siehe EDV-Dokumentationssystem " Care vue" erstellt bzw produziert von der Uniklinik HD und die Pflegeeinstufungskategorie für Intensivpflegepatienten" INPULS" ist auch ein Produkt, was Pflegekräfte aus der Uniklinik produziert bzw. geschrieben und in Deutschland an div. Kliniken mittlerweile vorgestellt haben.
                        6. produziert die Uniklinik HD selbst und verkauft diese Dinge dann auch an andere Institutionen. ( im Plenum - Station o.ä. wird das Interesse von anderen Einrichtungen erwähnt - > an den Produkten und das Andere dies nun kaufen wollen)
                        7. Mitarbeiterumfrage, Qualitätsmanagment, Geschäftsführer, nicht- nur kostendeckend arbeiten, sondern auch verdienen.
                        freie Preise!

                        in diesem Sinne...
                        schreib mir doch mal ne e-Mail:
                        Parashorty@aol.com
                        Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

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                          #13
                          Hi,

                          da das Thema : Privatversicherung bei Sport/Freizeitunfällen noch nicht wirklich gelaufen ist, möchte ich nochetwas hinzufügen.

                          Ich persönlich besitze eine Auslandsprivatversicherung und demnächst garantiert auch eine Zusatzprivatversicherung, um diesen ganzen Problemen schon prophylaktisch entgegenzuwirken.
                          Eigendlich müßte ich mich gegen alles und für alles versichern, um ja nicht darunter zu leiden und soll sich einer dann später noch in diesem ganzem Bürokratieschwachsinn zurechtfinden:,-
                          ?!

                          DRG: dort hab ich etwas Wichtiges vergessen->
                          anstatt der kleinen Krankenhäuser , soll es dann vermehrt Facharztzentren geben ( zur Verbesserung der Qualität).
                          Ein Pat. bzw. Kunde wird einem Facharzt vorgestellt und weniger bis garnicht dem AIP oder Assistenzarzt.
                          Außerdem ist jeder Arzt verpflichtet ( in der Ambulanz/Notaufnahme eines Krankenhauses/Klinik) eine direkte Diagnose bzw. eine klare Richtung zu stellen/ zu weisen.
                          Wenn der Arzt/die Ärztin dies nicht tun, dann dürfen sie das auch nicht abrechnen. Dies bedeutet noch mehr Verlust ( Geld) für die Klinik, aber könnte auch eine Qualitätsverbesserung gegenüber der Kunden bedeuten.

                          in diesem Sinne,
                          cosima
                          Das Glück kommt und das Glück geht und das Glück kommt wieder

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                            #14
                            Servus,

                            da stößt mir doch etwas ganz sauer auf:
                            Original geschrieben von Easy


                            .....

                            Krankheit ist ein schicksalhafter, ungewollter und zeitlich unbestimmbarer Zufall im Leben, der nicht der freien Konsumentscheidung des einzelnen unterliegt. Diese freie Konsumentscheidung ist aber das Wesen der Freien Marktwirtschaft, (andere Dinge treten nur hinzu) .

                            Deshalb ist der Begriff Freie Marktwirtschaft im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen schlicht und ergreifend Unfug (und in Wirklichkeit garnicht vorhanden).


                            Gruß Easy
                            es gibt sehr wohl eine ganze Reihe von Krankheiten, die nicht stochastisch und schicksalhaft den einzelnen treffen, sondern die logische Konsequenz einer bestimmten Lebensführung sind. Dazu gehören z.B. die meisten der sog. Kulturkrankheiten, die ursächlich für die meisten Kosten im Gesundheitswesen (ca. 80%) sind.
                            Es reicht eben nicht, viel zu lernen und zu wissen, sondern man braucht auch ein Mindestmaß an praktischer Erfahrung und gesundem Menschenverstand, um etwas wirklich zu verstehen. Und keine noch so verbissen idealistische Weltanschauung kann diese differenzierte Anschauung ersetzen oder ungültig machen.
                            Aber auch aus einem anderen Grund zerfällt Deine schöne These in Nichts: man kann kein Gut einsetzen, daß nur begrenzt oder gar nicht vorhanden ist. Daher muß das Gesundheitswesen sehr wohl nach wirtschaftlichen Regeln handeln und damit gemessen werden. Aber tröste Dich, ich sehe fast täglich Leute, die auf die Schnauze fallen ( und es eben nicht schaffen, Leute zu retten), weil sie diese einfache Tatsache nicht begreifen wollen.
                            Allerdings gebe ich Dir in einem Punkt Recht: da diese Dinge tatsächlich nicht "der freien Konsumentscheidung des einzelnen unterliegen" (und zwar deshalb, weil er nicht selbst die adäquate Gegenleistung zu erbringen hat), ist der Patient niemals Kunde, sondern immer nur Almosenempfänger.

                            Gruß
                            Georg

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                              #15
                              Begriffe auseinanderhalten

                              Nanu, lieber Georg

                              richtige oder falsche Meinung, dass sei mal dahingestellt, ebenso wie Idealismus..., das ganze geht am Thema ziemlich vorbei.

                              Man kann ja die Begriffe "Freie Marktwirtschaft, Soziale Marktwirtschft, Wirtschaftlichkeit, Neoliberalismuss, Kostenbewustsein auch auseinanderhalten, weil sie z.T. entgegengesetzte Bedeutungen haben. Kulturkrankheit ist deshalb mit 80% dabei, weil man unter diesem Allerweltsbegriff fast alles einordnen kann.

                              Aber im einzelnen:
                              Man würde mit zweierlei Maß messen, wenn man Theorie und Praxis trennt.
                              Aber Spaß beiseite, will man die Vielfalt der Wirtschaftssysteme auch nur einigermaßen erfassen, müssen verschiedene Merkmale her.

                              Bei der Freien Marktwirtschaft (soziale Marktwirtschaft ist was anderes, nach Ludwig Ehrhard ist F.M. Faustrecht!!) geht es unter anderem darum, zu welchen Mengen und Preisen der Anbieter sein Produkt anbietet. Der Kunde muss sich vor dem Kauf über Qualität und Preis informieren können.

                              Wie man dass als z.B. als halbtoter Patient gegenüber dem Notarzt mit Hubschrauber praktiziert, das muss mir mal jemand vormachen.

                              Oder in USA fängt man vor einer Herztransplantation mit dem Prof. das Feilschen an. Der wird einem was husten!! Aber auch da wird nach Notwendigkeit (höchstens heimlich nach Zahlungsfähigkeit) und nicht nach Ursachen operiert.

                              Und auch die Lebensführung in der Vergangenheit spielt keine Rolle(von der abgeleiteten Zukunftsprognose abgesehen)
                              Sonst würde es auf Strafbarkeit von Lebensführung hinauslaufen, wobei der Arzt Richter und Henker in einer Person wäre


                              Jedenfalls lernt man auf der Uni, auch nach Ende der sozialistischen Wirtschaft, dass auch eine auf Privateigentum beruhende Marktwirtschaft (Frage: Wie viel Krankenhäuser sind echtes Privateigentum und nicht nur privatrechtlich organisiert, GmbH. in Öffentlicher Hand z.B. ?) staatlicher Steuerung bedarf. Wobei es gleichgültig ist, ob man über Neoliberalismus, verschiedene Varianten des Keynesianismus oder Globalsteuerung (Nachfragepolitik) geht.

                              Im Gesundheitswesen ist es z.Z. so, dass das Begriffspaar >individualistisch< und >solidarisch< diskutiert wird. Dabei ist natürlich der Ökonomische Ansatz wesentlich, also die Zuweisung von knappen Mittel zur Verfolgung konkurrierender Ziele .

                              Realität ist aber eben nicht Marktwirtschaft (erstrebenswert könnte meiner Ansicht nach nur die >soziale< aber nicht die >freie> M. sein), sondern es werden für die Gesamtheit unter dem Gesichtspunkt, das Gemeinwohl zu erhöhen, Gesetzesvorschriften erlassen.

                              Diese Normen sollen verhindern, dass im Wettbewerb die Anbieter zu unlauteren Wettbewerbsmitteln greifen, oder ermöglichen, dass die Leistungsbereitschaft des einzelnen erhalten bzw, gefördert wird.

                              Marktwirtschaft ist das aber nicht, weil die Selbststeuerung fehlt.

                              Entschuldigung für die lange Erklärung, aber leider ist es gar nicht so einfach, auf kurzen Unfug easy zu antworten… Easy
                              Zuletzt geändert von Easy; 01.02.2003, 18:05.

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