Hallo zusammen,
ich habe mir mal die Mühe gemacht und habe die bisher 100 besten Streckenflüge des diesjährigen OLC-Cups ausgewertet.
Für mich war das Ergebnis sehr überraschend und ernüchternd.
Die Auswertung sieht wie folgt aus
35 Flüge Starrflügler, Gesamtstrecke 7322 km, Flugdurchschnitt 209 km
39 Flüge Flexible, Gesamtstrecke 7801 km, Flugdurchschnitt 200 km
26 Flüge Gleitis, Gesamtstrecke 4843 km, Flugdurchschnitt 186 km
Es sticht sofort ins Auge, daß die durchschnittlichen Fluglängen sehr nahe beieinanderliegen.
Auch die Anzahl der Flüge in den drei Kategorien ist erstaunlich gleichmäßig unter den Top100 verteilt.
Daß aber die Durchschnittdifferenz in den Einzelflügen zwischen Gleitis und Flexis unter 10% sowie zwischen Flexis und Starren weniger als 5.% beträgt erachte ich als Riesenüberraschung.
Ich habe mir entsprechend Gedanken darüber gemacht und bin der Meinung, daß Sepp Gschwender mit seinem Kommentar im letzten DHV-Info auf der richtigen Spur ist.
Drachen und Starre sind wahrscheinlich zu klein, zu schnell und in schwachen Bedingungen zu schlecht.
Die großen Flugstrecken der Gleitis kommen fast immer durch hohe Flugzeiten zustande.
Die Durchschnittgeschwindigkeiten von Flexi uns Starren sind natürlich deutlich höher, aber den Piloten fehlen ganz offensichtlich einige Flugstunden während der schwächeren Thermikzeiten zu Beginn und am Ende des Streckentages.
Diese Entwicklung kommt daher, dass die aktuellen Top-Drachen für die derzeitigen Wettkampfaufgaben konzipiert sind, während der besten Thermikstunden eine mehr oder wenig lange Strecke abzubrettern.
Für Streckenflüge auf Maximaldistanz sind diese Geräte aber ganz offensichtlich nicht mehr ausgelegt. Die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit kann die fehlenden Flugstunden während der schwächeren Thermikzeiten kaum noch kompensieren.
Daß zwischen den durchschnittlichen Gleitschirmstrecken und den hochgelobten Starrflüglern gerade mal 11% liegen ist doch absolut lächerlich.
Es handelt sich hierbei auch nicht um einen Flug, sondern um eine wirklich aussagekräftige Anzahl von Flügen.
Und wir vergleichen hier auch nicht irgend welche Graddler, sondern die besten Streckenflieger Europas.
Daß ich wahrscheinlich gar nicht so schlecht mit meiner Einschätzung liege, zeigt, daß Manfred Ruhmer seit Jahren ein 14,9 qm Gerät fliegt. Ich schätze Manfred auf ein Gewicht ohne Gurtzeug von maximal 75 kg.
Der Otto-Normal-Pilot wird bei diesem Gewicht empfohlenerweise ein Gerät in der Größe zwischen 12,5 und 13,5 qm fliegen und sich auf seiner Landewiese am Ende des Streckentages wundern, weshalb noch Stunden später die Gleitis in höchsten Höhen über ihn wegziehen.
Sepp Gschwendner hat es richtig erkannt: was nützt das beste Gleiten, wenn ich keine Höhe zum Abgleiten machen kann.
Eigentlich ist das alles ganz logisch.
Es würde im Motorsport auch niemand auf die Idee kommen, ein Formel 1 Auto an einem 24 Stunden-Rennen teilnehmen zu lassen.
Die Drachenhersteller entwickeln aber in dieser Art und Weise. Ein gutes Gerät für die schnellen und „kurzen“ Flüge während der klassischen Wettbewerbe ist für das Streckenfliegen über Maximaldistanz und maximale Flugzeit nur bedingt geeignet.
Gott sei Dank verfolgen die Gleitschirmhersteller mittlerweile ebenfalls diesen Weg.
Wahrscheinlich werden daher die Unterschiede zwischen Drachen und Gleitis in den kommenden Jahren wieder größer.
Und neutral betrachtet kommt die Zunahme an weiten Flügen sowie die Verschiebung der Höchstleistungen in den letzten 10-15 Jahren hauptsächlich daher, dass sich die Fluggebiete geändert haben, dass mehr Flüge im Flachland mit Hilfe von Schleppstarts ermöglicht wurden und daß die Regularien des OLC viel weitere Flüge erzeugt als die Streckenausschreibungen der Vor-OLC-Zeit.
Also ihr Drachenhersteller – Mut zum Obenbleiben – Mut zur größeren Strecken daher – Mut zu mehr Fläche!!!!
Fette Wolken
Wichtelmann
ich habe mir mal die Mühe gemacht und habe die bisher 100 besten Streckenflüge des diesjährigen OLC-Cups ausgewertet.
Für mich war das Ergebnis sehr überraschend und ernüchternd.
Die Auswertung sieht wie folgt aus
35 Flüge Starrflügler, Gesamtstrecke 7322 km, Flugdurchschnitt 209 km
39 Flüge Flexible, Gesamtstrecke 7801 km, Flugdurchschnitt 200 km
26 Flüge Gleitis, Gesamtstrecke 4843 km, Flugdurchschnitt 186 km
Es sticht sofort ins Auge, daß die durchschnittlichen Fluglängen sehr nahe beieinanderliegen.
Auch die Anzahl der Flüge in den drei Kategorien ist erstaunlich gleichmäßig unter den Top100 verteilt.
Daß aber die Durchschnittdifferenz in den Einzelflügen zwischen Gleitis und Flexis unter 10% sowie zwischen Flexis und Starren weniger als 5.% beträgt erachte ich als Riesenüberraschung.
Ich habe mir entsprechend Gedanken darüber gemacht und bin der Meinung, daß Sepp Gschwender mit seinem Kommentar im letzten DHV-Info auf der richtigen Spur ist.
Drachen und Starre sind wahrscheinlich zu klein, zu schnell und in schwachen Bedingungen zu schlecht.
Die großen Flugstrecken der Gleitis kommen fast immer durch hohe Flugzeiten zustande.
Die Durchschnittgeschwindigkeiten von Flexi uns Starren sind natürlich deutlich höher, aber den Piloten fehlen ganz offensichtlich einige Flugstunden während der schwächeren Thermikzeiten zu Beginn und am Ende des Streckentages.
Diese Entwicklung kommt daher, dass die aktuellen Top-Drachen für die derzeitigen Wettkampfaufgaben konzipiert sind, während der besten Thermikstunden eine mehr oder wenig lange Strecke abzubrettern.
Für Streckenflüge auf Maximaldistanz sind diese Geräte aber ganz offensichtlich nicht mehr ausgelegt. Die höhere Durchschnittsgeschwindigkeit kann die fehlenden Flugstunden während der schwächeren Thermikzeiten kaum noch kompensieren.
Daß zwischen den durchschnittlichen Gleitschirmstrecken und den hochgelobten Starrflüglern gerade mal 11% liegen ist doch absolut lächerlich.
Es handelt sich hierbei auch nicht um einen Flug, sondern um eine wirklich aussagekräftige Anzahl von Flügen.
Und wir vergleichen hier auch nicht irgend welche Graddler, sondern die besten Streckenflieger Europas.
Daß ich wahrscheinlich gar nicht so schlecht mit meiner Einschätzung liege, zeigt, daß Manfred Ruhmer seit Jahren ein 14,9 qm Gerät fliegt. Ich schätze Manfred auf ein Gewicht ohne Gurtzeug von maximal 75 kg.
Der Otto-Normal-Pilot wird bei diesem Gewicht empfohlenerweise ein Gerät in der Größe zwischen 12,5 und 13,5 qm fliegen und sich auf seiner Landewiese am Ende des Streckentages wundern, weshalb noch Stunden später die Gleitis in höchsten Höhen über ihn wegziehen.
Sepp Gschwendner hat es richtig erkannt: was nützt das beste Gleiten, wenn ich keine Höhe zum Abgleiten machen kann.
Eigentlich ist das alles ganz logisch.
Es würde im Motorsport auch niemand auf die Idee kommen, ein Formel 1 Auto an einem 24 Stunden-Rennen teilnehmen zu lassen.
Die Drachenhersteller entwickeln aber in dieser Art und Weise. Ein gutes Gerät für die schnellen und „kurzen“ Flüge während der klassischen Wettbewerbe ist für das Streckenfliegen über Maximaldistanz und maximale Flugzeit nur bedingt geeignet.
Gott sei Dank verfolgen die Gleitschirmhersteller mittlerweile ebenfalls diesen Weg.
Wahrscheinlich werden daher die Unterschiede zwischen Drachen und Gleitis in den kommenden Jahren wieder größer.
Und neutral betrachtet kommt die Zunahme an weiten Flügen sowie die Verschiebung der Höchstleistungen in den letzten 10-15 Jahren hauptsächlich daher, dass sich die Fluggebiete geändert haben, dass mehr Flüge im Flachland mit Hilfe von Schleppstarts ermöglicht wurden und daß die Regularien des OLC viel weitere Flüge erzeugt als die Streckenausschreibungen der Vor-OLC-Zeit.
Also ihr Drachenhersteller – Mut zum Obenbleiben – Mut zur größeren Strecken daher – Mut zu mehr Fläche!!!!
Fette Wolken
Wichtelmann
Kommentar