Also da kommen mir wieder so ein paar Gedanken, wenn ich mir die aktuelle Diskussion unter http://www.sports-funline.de/vbullet...&threadid=5935 durchlese ...
Sorry, wenn ich das so formulieren muß, aber da kommt wieder voll der typische deutsche Pilot raus, der unselbständig und obrigkeitsgläubig zum Arzt rennt, sich ein (natürlich DHV-zertifiziertes) Sicherheitstraining verordnen läßt und dieses dann in der Fachapotheke abholt. Nachdem er das ganze exakt nach Beipackzettel eingenommen hat, hofft er sodann auf baldige Heilung von seinen Gebrechen, die da quälende Bedenken, Flugangst und Unsicherheit bzgl. des eigenen Fluggerätes wären.
Nur:
Es scheinen viele immer noch nicht zu begreifen, wieviel effektiver ein individueller selbstmotivierter Weg der Fortbildung sein kann, in dem ein ST bestenfalls noch ein ergänzendes und wirklich sinnvoll eingesetztes Rad im Getriebe ist.
Wer zum Nicken und Rollen, zum Beschleunigermontieren und -einstellen, zum Ohrenanlegen die sichere Pfütze unter sich braucht - ich glaub´ der is bei einem DHV-zertifizierten ST gar nicht so schlecht aufgehoben. Der ist für mich aber fortbildungstechnisch betrachtet auch ein absolut hoffnungslser Fall ...
Um sich mit wirklich spürbarem Effekt auf eigenes Können und Sicherheit fortzubilden, reichen drei Tage über Wasser längst nicht aus, das ist nicht viel mehr als trügerische Nervenberuhigung.
Wirklich verbessern wird sich nur derjenige, der ohenhin permanent seine Ohren offen hält und für Rat von jeder Seite - AUCH UND GERADE VON NICHT-FLUGLEHRERN - empfänglich ist.
Nur wer begreift, daß sich Flugsicherheit nicht bereits mit dem reinen Erflogenhaben einiger Klapperchen einstellt sondern um vieles mehr eine ganzheitliche abgerundete und ausgefeilte Flugtechnik in allen Lagen vorraussetzt, nur der wird meiner Ansicht nach überhaupt irgendwelche Sicherheitsvorteile aus solch einem Training für sich verbuchen können. Und solche ganzheitliche Schulung und Weiterbildung wird man meiner Ansicht nach nur von Leuten "aus der Praxis" erhalten (Fluglehrer sind dies übrigens scheinbar eher selten).
Und zur ausgefeilten Flugtechnik gehören meiner Ansicht nach auch uneingeschränkt sauber (nicht hoch) geflogene WOs, saubere Steilspiralen (in jedem Detaill dieses Manövers), Fullstalls und dergleichen mehr. Gerade der Strömungsabriß - nicht daß man ihn selbst unbedingt bräuchte, aber wer noch nie einen Strömungabriss selbst erflogen hat, dem fehlt einfach ein ganz wesentliches Stück Schimverständnis!
Ein ST ist demnach erst dann wirklich effektiv eingesetzt, wenn man dort den kleinen Prozentsatz der Figuren fliegt, für die´s wirklich Wasser unter´m Arsch haben sollte (Strömungsabrisse, zumindest die ersten und heftigste Klapper deutlich jenseits der 50% oder halt Akro).
Der optimale Fortbildungspilot wäre eigentlich der, der sich selbst so gut auf die Manöver vorbereitet hat, daß er nur noch das Boot und sonst nix mehr braucht.
Wer sich auf die Inhalte der STs verlässt und völlig unvorbereitet dort hinkommt, der sieht sich zwangsläufig mit einem konsensualen Lehrplan des kleinsten gemeinsamen Nenners konfrontiert, der halt alle Bedürfnisse befriedigen muß, auch die von Hein "Wie hohl ich die Ohren rein?" Blöd ...
Nicht, daß es auch für diese Pilotengruppe Fortbildungsmöglichkeiten bräuchte, klar. Nur das Spektrum müsste viel breiter werden.
Wenn einige Piloten sich da zum Zwecke der individuelleren und daher deutlich effektiveren Fortbildung andere Alternativen suchen und diese gottseidank auch immer öfter angeboten werden (halt nicht bei uns in Apotheken-Deutschland) - wen wundert´s denn???
Vielleicht wird sich ja die deutsche Rezeptfliegerei nochmal irgendwann zu einem besseren wenden ... die derzeitigen Lehrpläne und überhaupt das gesamte Verhalten des Verbandes erziehen leider förmlich zur Unselbständigkeit und sind daher eigentlich eher noch kontraproduktiv als wirklich hilfreich.
Diese so oft erlebte Einstellung nach der Art "Nächstes Jahr mach ich endlich mein ST, dann wird alles besser!" - daß da niemandem was dämmert ...
Markus
Born to glide
Sorry, wenn ich das so formulieren muß, aber da kommt wieder voll der typische deutsche Pilot raus, der unselbständig und obrigkeitsgläubig zum Arzt rennt, sich ein (natürlich DHV-zertifiziertes) Sicherheitstraining verordnen läßt und dieses dann in der Fachapotheke abholt. Nachdem er das ganze exakt nach Beipackzettel eingenommen hat, hofft er sodann auf baldige Heilung von seinen Gebrechen, die da quälende Bedenken, Flugangst und Unsicherheit bzgl. des eigenen Fluggerätes wären.
Nur:
Es scheinen viele immer noch nicht zu begreifen, wieviel effektiver ein individueller selbstmotivierter Weg der Fortbildung sein kann, in dem ein ST bestenfalls noch ein ergänzendes und wirklich sinnvoll eingesetztes Rad im Getriebe ist.
Wer zum Nicken und Rollen, zum Beschleunigermontieren und -einstellen, zum Ohrenanlegen die sichere Pfütze unter sich braucht - ich glaub´ der is bei einem DHV-zertifizierten ST gar nicht so schlecht aufgehoben. Der ist für mich aber fortbildungstechnisch betrachtet auch ein absolut hoffnungslser Fall ...
Um sich mit wirklich spürbarem Effekt auf eigenes Können und Sicherheit fortzubilden, reichen drei Tage über Wasser längst nicht aus, das ist nicht viel mehr als trügerische Nervenberuhigung.
Wirklich verbessern wird sich nur derjenige, der ohenhin permanent seine Ohren offen hält und für Rat von jeder Seite - AUCH UND GERADE VON NICHT-FLUGLEHRERN - empfänglich ist.
Nur wer begreift, daß sich Flugsicherheit nicht bereits mit dem reinen Erflogenhaben einiger Klapperchen einstellt sondern um vieles mehr eine ganzheitliche abgerundete und ausgefeilte Flugtechnik in allen Lagen vorraussetzt, nur der wird meiner Ansicht nach überhaupt irgendwelche Sicherheitsvorteile aus solch einem Training für sich verbuchen können. Und solche ganzheitliche Schulung und Weiterbildung wird man meiner Ansicht nach nur von Leuten "aus der Praxis" erhalten (Fluglehrer sind dies übrigens scheinbar eher selten).
Und zur ausgefeilten Flugtechnik gehören meiner Ansicht nach auch uneingeschränkt sauber (nicht hoch) geflogene WOs, saubere Steilspiralen (in jedem Detaill dieses Manövers), Fullstalls und dergleichen mehr. Gerade der Strömungsabriß - nicht daß man ihn selbst unbedingt bräuchte, aber wer noch nie einen Strömungabriss selbst erflogen hat, dem fehlt einfach ein ganz wesentliches Stück Schimverständnis!
Ein ST ist demnach erst dann wirklich effektiv eingesetzt, wenn man dort den kleinen Prozentsatz der Figuren fliegt, für die´s wirklich Wasser unter´m Arsch haben sollte (Strömungsabrisse, zumindest die ersten und heftigste Klapper deutlich jenseits der 50% oder halt Akro).
Der optimale Fortbildungspilot wäre eigentlich der, der sich selbst so gut auf die Manöver vorbereitet hat, daß er nur noch das Boot und sonst nix mehr braucht.
Wer sich auf die Inhalte der STs verlässt und völlig unvorbereitet dort hinkommt, der sieht sich zwangsläufig mit einem konsensualen Lehrplan des kleinsten gemeinsamen Nenners konfrontiert, der halt alle Bedürfnisse befriedigen muß, auch die von Hein "Wie hohl ich die Ohren rein?" Blöd ...
Nicht, daß es auch für diese Pilotengruppe Fortbildungsmöglichkeiten bräuchte, klar. Nur das Spektrum müsste viel breiter werden.
Wenn einige Piloten sich da zum Zwecke der individuelleren und daher deutlich effektiveren Fortbildung andere Alternativen suchen und diese gottseidank auch immer öfter angeboten werden (halt nicht bei uns in Apotheken-Deutschland) - wen wundert´s denn???
Vielleicht wird sich ja die deutsche Rezeptfliegerei nochmal irgendwann zu einem besseren wenden ... die derzeitigen Lehrpläne und überhaupt das gesamte Verhalten des Verbandes erziehen leider förmlich zur Unselbständigkeit und sind daher eigentlich eher noch kontraproduktiv als wirklich hilfreich.
Diese so oft erlebte Einstellung nach der Art "Nächstes Jahr mach ich endlich mein ST, dann wird alles besser!" - daß da niemandem was dämmert ...
Markus
Born to glide
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