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Sicherheitstrainings, Fortbildung, etc.

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    Sicherheitstrainings, Fortbildung, etc.

    Also da kommen mir wieder so ein paar Gedanken, wenn ich mir die aktuelle Diskussion unter http://www.sports-funline.de/vbullet...&threadid=5935 durchlese ...

    Sorry, wenn ich das so formulieren muß, aber da kommt wieder voll der typische deutsche Pilot raus, der unselbständig und obrigkeitsgläubig zum Arzt rennt, sich ein (natürlich DHV-zertifiziertes) Sicherheitstraining verordnen läßt und dieses dann in der Fachapotheke abholt. Nachdem er das ganze exakt nach Beipackzettel eingenommen hat, hofft er sodann auf baldige Heilung von seinen Gebrechen, die da quälende Bedenken, Flugangst und Unsicherheit bzgl. des eigenen Fluggerätes wären.

    Nur:
    Es scheinen viele immer noch nicht zu begreifen, wieviel effektiver ein individueller selbstmotivierter Weg der Fortbildung sein kann, in dem ein ST bestenfalls noch ein ergänzendes und wirklich sinnvoll eingesetztes Rad im Getriebe ist.
    Wer zum Nicken und Rollen, zum Beschleunigermontieren und -einstellen, zum Ohrenanlegen die sichere Pfütze unter sich braucht - ich glaub´ der is bei einem DHV-zertifizierten ST gar nicht so schlecht aufgehoben. Der ist für mich aber fortbildungstechnisch betrachtet auch ein absolut hoffnungslser Fall ...

    Um sich mit wirklich spürbarem Effekt auf eigenes Können und Sicherheit fortzubilden, reichen drei Tage über Wasser längst nicht aus, das ist nicht viel mehr als trügerische Nervenberuhigung.
    Wirklich verbessern wird sich nur derjenige, der ohenhin permanent seine Ohren offen hält und für Rat von jeder Seite - AUCH UND GERADE VON NICHT-FLUGLEHRERN - empfänglich ist.
    Nur wer begreift, daß sich Flugsicherheit nicht bereits mit dem reinen Erflogenhaben einiger Klapperchen einstellt sondern um vieles mehr eine ganzheitliche abgerundete und ausgefeilte Flugtechnik in allen Lagen vorraussetzt, nur der wird meiner Ansicht nach überhaupt irgendwelche Sicherheitsvorteile aus solch einem Training für sich verbuchen können. Und solche ganzheitliche Schulung und Weiterbildung wird man meiner Ansicht nach nur von Leuten "aus der Praxis" erhalten (Fluglehrer sind dies übrigens scheinbar eher selten).
    Und zur ausgefeilten Flugtechnik gehören meiner Ansicht nach auch uneingeschränkt sauber (nicht hoch) geflogene WOs, saubere Steilspiralen (in jedem Detaill dieses Manövers), Fullstalls und dergleichen mehr. Gerade der Strömungsabriß - nicht daß man ihn selbst unbedingt bräuchte, aber wer noch nie einen Strömungabriss selbst erflogen hat, dem fehlt einfach ein ganz wesentliches Stück Schimverständnis!

    Ein ST ist demnach erst dann wirklich effektiv eingesetzt, wenn man dort den kleinen Prozentsatz der Figuren fliegt, für die´s wirklich Wasser unter´m Arsch haben sollte (Strömungsabrisse, zumindest die ersten und heftigste Klapper deutlich jenseits der 50% oder halt Akro).
    Der optimale Fortbildungspilot wäre eigentlich der, der sich selbst so gut auf die Manöver vorbereitet hat, daß er nur noch das Boot und sonst nix mehr braucht.
    Wer sich auf die Inhalte der STs verlässt und völlig unvorbereitet dort hinkommt, der sieht sich zwangsläufig mit einem konsensualen Lehrplan des kleinsten gemeinsamen Nenners konfrontiert, der halt alle Bedürfnisse befriedigen muß, auch die von Hein "Wie hohl ich die Ohren rein?" Blöd ...
    Nicht, daß es auch für diese Pilotengruppe Fortbildungsmöglichkeiten bräuchte, klar. Nur das Spektrum müsste viel breiter werden.

    Wenn einige Piloten sich da zum Zwecke der individuelleren und daher deutlich effektiveren Fortbildung andere Alternativen suchen und diese gottseidank auch immer öfter angeboten werden (halt nicht bei uns in Apotheken-Deutschland) - wen wundert´s denn???
    Vielleicht wird sich ja die deutsche Rezeptfliegerei nochmal irgendwann zu einem besseren wenden ... die derzeitigen Lehrpläne und überhaupt das gesamte Verhalten des Verbandes erziehen leider förmlich zur Unselbständigkeit und sind daher eigentlich eher noch kontraproduktiv als wirklich hilfreich.

    Diese so oft erlebte Einstellung nach der Art "Nächstes Jahr mach ich endlich mein ST, dann wird alles besser!" - daß da niemandem was dämmert ...

    Markus
    Born to glide
    Zuletzt geändert von MH; 03.09.2003, 17:55.
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    #2
    Das mag auf manche zutreffen ...

    ... aber ...

    Markus, hier muß ich dir aus eigener Erfahrung entschieden widersprechen.
    Ich habe 2002 meinen Sopi abgeschlossen und war bis zu meinem Performance Training in diesem Sommer (Starten, Landen, dynamischeres Kurvenfliegen, Abstiegshilfen und Klapper über Wasser) ein "Geradeausflieger". Kein Wunder nach 40 Flügen - es mag vielleicht Naturtalente geben, aber dazu gehöre ich nicht.

    Es hat allerdings ausgereicht, daß mir ein wirklich guter Pilot mal in Ruhe und in einer kleinen Gruppe alles erklärt hat, was in der typischen A-Schein/Sopi-Ausbildung eben oft keinen Platz mehr hat. Ich war mit meiner ersten Flugschule wirklich sehr zufrieden aber das Ende meiner Ausbildung diente dann doch mehr dem Sammeln von Flügen als der Verbesserung meiner Technik. Auch durch Dinge wie "Patrick, gib mir mal Dein Funkgerät für den Anfänger hier - Du kannst doch sowieso schon selbständig fliegen". Da fühlt man sich erstmal gebauchpinselt aber besser wird man nur bedingt - schließlich weiß man es ja noch nicht besser. Ich habe bis zum P.T. immer versucht, Schräglagen möglichst gering zu halten, tja ...
    Und auch die Ausleitung einer Spirale will _erklärt_ und _verstanden_ werden. Wenn man (OK, ich ;-) liest, "Ausleitung selbständig", dann muß ich doch denken, ich lasse einfach die Bremse langsam nach und nehme das Gewicht raus und dann hört die Spirale schon auf. Daß man den Schirm bei 80-100 km/h eben sobald er die Nase wieder hochnimmt in eine flache Kurve _zwingen_ muß, um die Fahrt abzubauen, hat mir erst Jochem beigebracht.

    Also mir hat's enorm viel gebracht und ich turne dieses Jahr munter an meinem Hausberg in Baden-Baden mit meinem Arcus rum - ein Unterschied wie Tag und Nacht gegenüber "frisch nach dem Sopi".

    Und _jetzt_ geht's an's selbständige Üben!

    Gruß,
    Patrick

    Kommentar


      #3
      Original geschrieben von pmhausen
      Und auch die Ausleitung einer Spirale will _erklärt_ und _verstanden_ werden. Wenn man (OK, ich ;-) liest, "Ausleitung selbständig", dann muß ich doch denken, ich lasse einfach die Bremse langsam nach und nehme das Gewicht raus und dann hört die Spirale schon auf. Daß man den Schirm bei 80-100 km/h eben sobald er die Nase wieder hochnimmt in eine flache Kurve _zwingen_ muß, um die Fahrt abzubauen, hat mir erst Jochem beigebracht...........
      Ich will das einfach mal aufgreifen, ist aber nicht gegen Dich persönlich gerichtet, Patrick, sondern allgemein gemeint. Ich glaube, den Gedankengang, den ich da als Zitat herausgenommen habe, ist in der Kategorie "Konsumentendenken" einzuordnen.

      Denn:

      Sich aktiv Gedanken z.B. über die Spirale zu machen bedeutet, daß man über die Frage "wohin mit der ganzen kinetischen Energie beim ausleiten" binnen kürzester Zeit stolpert. Dann sollte man (meiner Meinung nach) nicht sofort jemanden fragen, sondern intensiv selbst drüber nachdenken, dann erst jemanden fragen, der sich damit auskennt und die Gedankengänge vergleichen. Dann geht´s auch ohne zertifiziertes PF-Training hier, Zusatzlizenz da, etc.

      Kurs buchen, Erklärung anhören, kapieren und ausprobieren, ohne sich selbst intensive Gedanken zu machen halte ich für entschieden zu wenig.

      Viele Grüße
      Steffen

      Kommentar


        #4
        Aktives Denken

        Hallo Markus,

        was Du schreibst sehe ich genauso. Allerdings gehörten in unserer Flugschule Abstiegshilfen, Klapper, Rollen und Nicken etc. bereits zur Ausbildung. Ich dachte, daß wäre überall so. Erst diese Manöver fördern das Schirmverständnis -> ohne Aktion eben auch keine Reaktion des Fluggerätes.

        Ich beschäftige mich auch am Boden sehr viel mit dem Gleitschirmfliegen, dennoch hab ich mal in Andelsbuch eine Landung im böigen Talwind hingelegt, die nur aufgrund der trägen Gutmütigkeit meines Makalu M ohne Frontstall gelang. Die anschließende Analyse eines am Landeplatz Anwesenden zeigte mir sehr schnell, daß ich die Kappe zu weit habe schießen lassen und der Anstellwinkel für die nächste Böe echt mies war.
        Ich habe in diesem Moment nicht vorausgedacht und war zu verunsichert, um sinnvoll zu reagieren. Ich habe mich im Nachinein geärgert, daß ich nicht richtig reagiert habe, denn gerade hier im Forum habe ich häufig von plötzlichem Talwind gelesen und hätte mich bereits mental auf eine solche Situation einstellen können (waswärewenn-Szenario), zudem tritt dieser Vorgang bein Bodenhandling sehr schnell ein, wenn man es zuläßt.

        Ich will damit nur sagen, daß derartige Situationen meiner Meinung nach nur durch Motivation und nachhaltigem Interesse für den Gleitschirmsport und seinen potenziellen Widrigkeiten zu meistern sind und keinesfalls mit der ST-Urkunde und einem dadurch beruhigtem Gewissen.

        Umso verständnisloser lese ich soeben in de.rec.sport.gleitschirm
        [...Irgendwie gings an diesem Tag überall hoch und als ich dann eine Startüberhöhung von 750 Metern hatte wollt ich langsam wieder runter, da mein Schirm auch hin und wieder an den Aussenseiten eingeklappt ist hab ich etwas Panik bekommen da es ein 1ér ist und ] !!! [ das ja eigentlich nicht passieren sollte...] !!!

        für mich als Anfänger, bei allem Verständnis für Anfängerfragen, kaum nachzuvollziehen und ein Hinweis auf eine schlechte Ausbildung/Vorbereitung, wenig bzw. kein Bodenhandling, mangelndes Interesse für das Gerät etc.,
        -> Mankos, die so auch ein gutes ST nicht beheben kann.

        Gruß
        GP
        Zuletzt geändert von GleitPflug; 04.09.2003, 20:12.

        Kommentar


          #5
          Hei Markus,

          Gratulation zu diesem Beitrag. Ist zwar etwas heiße Luft aber ich kann Dir diesmal uneingeschränkt zustimmen!
          Genauso isses in Deutschland und Dein Vergleich mit der Apotheke war besser als der mitm Wasserloch und dem? ähh Zebra? ;-')))

          Und auch der Steffen hat volkommen recht! Erst mal Hirn einschalten...

          Und die anderen, die "Konsumenten" müßen halt dafür zahlen. Auch OK. Nur nicht mein Ding...

          Sodala und dieser Beitrag ist auch heiße Luft, denn schlauer seit ihr liebe Leser nun auch nicht geworden! ;-)
          ätsch...


          Grüße,

          Tom

          Kommentar


            #6
            Hallo Markus,

            das ist aber eine heiße These. Für eine ähnliche Ansicht wurde ich schon mal von einem Sanitäter aus dem Münchner Dustkreis angeschossen :-).

            Trotzdem hast Du meine Zustimmung.

            Grüße von Oliver
            ----------------------------------------------------------------------
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            Kommentar


              #7
              Sorry, ...

              ... ich will hier den STs nicht das Wasser abgraben und deren Existenzberechtigung in Frage stellen, dies nochmals zur Klarstellung.
              Ein ST - richtig eingesetzt - kann einem sehr viel bringen. Allerdings nicht in der Art und Weise wie viele dies sehen, daß man dort in drei Tagen Intensivkurs die Megakatharsis durchläuft und als besserer geleuterter Pilot dort heraus kommt. Das ST bietet einem die Möglichkeit, zum ersten mal unter sicheren Bedingungen Sachen wie Spirale, Fullstall und Megaklapper zu erfliegen und sich ein Grundgefühl für diese Manöver zu schaffen - mehr aber halt auch nicht, danach muß man sich schon selbst ordentlich ranhalten.

              Das Hauptproblem, welches ich aufzeigen will ist die Art und Weise, wie das ST bei uns verkauft wird:
              "Fliege bis zum ST am besten nur gradaus, Spirale und Fullstall braucht eh keiner und den Rest gib´s als Kochrezept bei uns in mehreren kleinen aber feinen Häppchen". In den Gesamtzusammenhang gesetzt erzieht das deutsche Ausbildungssystem so förmlich die Piloten zur Unselbständigkeit, meine Meinung. Motivation zum selbständigen Lernen, zur Selbstfindung fehlt hier vollkommen. Allein die übliche Zeitspanne zwischen Schein und erstem ST von mindestens einem, eher zwei Jahren halte ich für dramatisch zu lang.

              Es mag vielen Leuten eins sein, aber es ist nicht nur ein feiner Unterschied ob der eine ST-Anbieter einen fixen unflexiblen Lehrplan mit Rundumsorglosbetreuung bietet und der andere deutlich individueller und damit auch fordernder auf die Piloten eingeht und diese im Falle eines Falles halt auch den SAT fliegen lässt ...
              Ohne je einen solchen Kurs belegt zu haben, aber nach allem was man so hört gewinne ich nicht den Eindruck, daß dort Piloten ums Verrecken zum Satten gebracht werden sondern dort vielmehr eine durchaus intensive Selbsterfahrung erleben, die einem auch mal Grenzen und nicht nur Möglichkeiten aufzeigt.

              Markus
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                #8
                Konsumentendenken?

                'n Abend!

                @Markus:
                Mit Deinem letzten Beitrag kann ich mich voll und ganz einverstanden erklaeren, danke fuer die Praezisierung.
                Wenn Du nur eine "wenn ich alle Scheine habe, bin ich automatisch ein kompetenter Pilot" Mentalitaet anprangerst, hast Du meine volle Unterstuetzung.

                @Steffen:
                Konsument hin oder her ... ich habe nach meiner Grundausbildung und den ersten Fluegen hier vor der Haustuer _selbstaendig_ festgestellt und entschieden, dass ich:

                a) Defizite habe
                b) Diese bei meiner wenigen Zeit fuer's Fliegen am besten durch professionelle Hilfe behebe
                c) Dass diese professionelle Hilfe mich nicht zu einem erfahrenen Piloten macht (in einer Woche!)

                Ich bin kein erfahrener Pilot sondern maximal ein fortgeschrittener Anfaenger.

                Trotzdem fuehle ich mich Durch Deine Aeusserung etwas auf den Schlips getreten. Ich habe 3 Jahre an meinem Sopi gearbeitet, war 3 Jahre hintereinander immer auch wieder auf dem Uebungshang, starte vorwaerts in jeder Situation, in der ich mich zum Start entschliesse, absolut souveraen, bin hier lokal im Verein, treffe mich mit Vereinskameraden zum Groundhandling, bilde mich theoretisch weiter, ...

                ... aber mehr als 30 Fluege pro Jahr, die im Schnitt laenger als eine halbe Stunde dauern kriege ich bei meinem Beruf wirklich nicht hin. Ich habe fuer den Sopi 3 jahre gebraucht, weil ich immer nur im Sommerurlaub in Andelsbuch in der Flugschule war. Und dieses Jahr, wo ich als "flugtauglich" entlassen bin, ziehe ich es aufgrund einer bewussten Entscheidung vor, mir - in einer anderen Flugschule - noch einmal einen Intensivkurs zu holen, damit das mit der Spiralausleitung (z.B.) auch noch klappt.
                Das ist _Arbeit_, wenn man es ernst nimmt. Es geht nur schneller als wenn ich bei meinem Flugpensum alles selbst mache.

                Was soll ich denn Deiner Meinung nach tun? Nicht fliegen? Kommt nicht in die Tuete. Mich immer nur im Sommerurlaub in Andelsbuch oder Koessen raushauen? Genausowenig. Ich werde mich im Rahmen meiner freien Zeit so weit und intensiv wie moeglich fortbilden. Dazu gehoerte das Performance Training und dazu gehoert, dass ich an meinem B-Schein arbeite und frueher oder spaeter auf Strecke will. Und im Herbst gehts's auf die Wiese und zur Saisonabschlussveranstaltung unseres Vereins in die Turnhalle, Rettung werfen und packen, und und und ...

                Ich kann nicht nachvollziehen, dass es jemand als "Konsumentendenken" bezeichnet, wenn man sich einen Lehrer engagiert - hey, Du hast ein Gehoer und Finger. Kauf Dir eine Gitarre und dann geht das schon. Musikunterricht? Konsumentendenken! Fahrstunden? Konsumentendenken! Wozu gehen wir ueberhaupt in die Schule?

                Unter fachkundiger Anleitung lernt der Lernwillige (!) um Groessenordnungen besser - schon mal daran gedacht?

                *grummel*
                Patrick

                Kommentar


                  #9
                  Original geschrieben von Steffen
                  Sich aktiv Gedanken z.B. über die Spirale zu machen bedeutet, daß man über die Frage "wohin mit der ganzen kinetischen Energie beim ausleiten" binnen kürzester Zeit stolpert. Dann sollte man (meiner Meinung nach) nicht sofort jemanden fragen, sondern intensiv selbst drüber nachdenken, dann erst jemanden fragen, der sich damit auskennt und die Gedankengänge vergleichen. Dann geht´s auch ohne zertifiziertes PF-Training hier, Zusatzlizenz da, etc.
                  Bewegungsabläufe lernt man nicht allein durch "intensives Nachdenken" sondern erst durch Üben, Üben, Üben...
                  Das gilt erst recht für potenziell gefährliche Flugfiguren, zu denen meiner Meinung auch die Spirale - angesichts mind. eines Dutzends tödlicher Unfälle - zu zählen ist. Ein Sicherheits- oder Performance-Training über Wasser ist nun mal der sicherste Rahmen, um solche Flugfiguren lernen und üben zu können.

                  Die Antwort von Patrick zeigt ja gerade, wie solch ein Training einem Anfänger oder Wenig-Flieger weiterhelfen kann.

                  Ich fühle mich durch meine bisher absolvierten DHV-Sicherheitstrainings auch nicht zur Unselbständigkeit erVzogen. Wie flexibel ein ST-Anbieter ist, ist ja unabhäng vom DHV-Zertifikat. Wann man sich zum ersten Mal anmeldet (bei mir war es ein 1/2 Jahr nach dem Sopi), und was man aus dem Training macht - das liegt an jedem selbst.

                  Bleibt noch die Frage: Was kann man nach einem Sicherheitstraining üben, also selbständig über Grund, ohne unverhältnismäßige Risiken einzugehen, aber auch ohne wieder aus der Übung zu kommen?

                  Joachim
                  Zuletzt geändert von Stoderjoe; 06.09.2003, 19:05.

                  Kommentar


                    #10
                    Hi ChessPlayer,

                    da hast Du aber nur teilweise recht, denn die mentale Auseinandersetzung mit einem Manöver - vorher - macht einen ganz grossen Anteil aus. Denn nur wenn Du die kinetischen Zusammenhänge einigermassen verstanden hast, kannst Du Dich geistig darauf vorbereiten, beim Ausführen des Manövers >>zu versuchen << das richtige zu machen. Und das ganze vor dem geistigen Auge ein paar mal durchzuspielen und gewisse Eventualitäten dabei abzuchecken, kann m.M. nach auch nicht wirklich falsch sein. Danach kommt dann das üben, üben üben, variieren und nochmal ü........

                    Und zu Deiner Frage was man auch über Grund üben kann:

                    Fast alles ! Siehe oben ... Denn dazu gehört auch das abchecken des Geländes ( wo fall ich rein wenn ich die Rettung werfen müsste )

                    Grüße

                    Bernd

                    Kommentar


                      #11
                      Mentales ...

                      Hi!

                      Original geschrieben von El Zorro
                      ... die mentale Auseinandersetzung mit einem Manöver - vorher - macht einen ganz grossen Anteil aus. Denn nur wenn Du die kinetischen Zusammenhänge einigermassen verstanden hast, kannst Du Dich geistig darauf vorbereiten, beim Ausführen des Manövers >>zu versuchen << das richtige zu machen. Und das ganze vor dem geistigen Auge ein paar mal durchzuspielen und gewisse Eventualitäten dabei abzuchecken, kann m.M. nach auch nicht wirklich falsch sein. ...
                      Exakt. Ich hatte auch in der Sopi-Schulung schon Spiralen geflogen, ohne dass man mir die Ausleitung sonderlich gut erklaert haette. "Innere Bremse nochmal nachziehen" ist nicht ganz dasselbe wie "Schirm in eine flache Kurve zwingen - mit Kraft und Gewalt". Jedenfalls kam es bei mir nicht so an.

                      Im P.T. haben wir die Manoever, die wir ueber Wasser fliegen sollten, an einem "Simulator" am Abend vorher geuebt. Und siehe da, nachdem ich wusste, worauf ich achten soll (Schirm nimmt die Nase wieder hoch), und in etwa auf die anzuwendenden Steuerkraefte vorbereitet war, gelang mir die Ausleitung auf Anhieb! Reproduzierbar - sodass ich jetzt auch selbstaendig und ueber Grund spirale.

                      Also ich wuerd's weiterempfehlen - ist aber sicher auch eine Mentalitaetsfrage. Bezahlte Fortbildungskurse sind ein _Angebot_. Wenn ich mir mal einen neuen Schirm kaufe, werde ich mit dem sicher wieder ein bezahltes Training ueber'm See absolvieren.

                      Ich habe auch schon "Halbstarke" an dem Hundertmeter-Huegel rumsoaren sehen, an dem ich zum Hoehenfluege sammeln war, dass mir ganz schwindlig wurde. Der Fluglehrer meinte, die floegen auch erst seit einem Jahr, seien aber eben bei jedem fliegbaren Wetter hier an der Kante ...
                      Wer's auf die Art und Weise "blickt", prima. Ich habe nur wenig mehr Zeit als ein reiner "Urlaubsflieger" und versuche daraus das beste zu machen, um so sicher und "gekonnt" wie moeglich unterwegs zu sein.

                      Gruss,
                      Patrick

                      Kommentar


                        #12
                        "Bewegungsabläufe lernt man nicht durch "intensives Nachdenken" sondern nur durch Üben, Üben, Üben...
                        Das gilt erst recht für potenziell gefährliche Flugfiguren, zu denen meiner Meinung auch die Spirale - angesichts mind. eines Dutzends tödlicher Unfälle - zu zählen ist. Ein Sicherheits- oder Performance-Training über Wasser ist nun mal der sicherste Rahmen, um solche Flugfiguren lernen und üben zu können"

                        Jein, denn gerade die Spirale ist aufgrund ihrer fast nicht zu übertreffenden Stabilität als Flugfigur sehr wohl auch mental zu meistern, sofern man über die physische Fitness verfügt und nicht gerade bei 1.2 g das Bewusstsein verliert. Natürlich gibt es speziell auch in der Ausleitung gewisse Finessen, wie sie schön allmählich abzubauen, um einen allfälligen Frontklapper beim Tauchen nach der Geschwindigkeitsabnahme zu verhindern. Jedoch wäre dieser bei den meisten Geräten sowieso ziemlich harmlos. Ich werd mal versuchen dieses Jahr noch ein Sicherheitstraining zu erwischen. Dies jedoch nur um Fullstall und Vrille mal ausgiebig zu üben.

                        Kommentar


                          #13
                          Vereinsmeierei...

                          hi, leute!

                          Ohne jetzt jemanden angreifen zu wollen:
                          Aber seid ihr immer so verkrampft?

                          ES GEHT UM EURE FREIZEITBESCHÄFTIGUNG!
                          und nicht etwa um eure pension, eure arbeit oder sonstwas das lebensnotwendig wäre...

                          "...aber da kommt wieder voll der typische deutsche Pilot raus,
                          der unselbständig und obrigkeitsgläubig zum Arzt rennt..."


                          Eine weitere (sorry!) deutsche Eigenheit scheint ja auch die Rudelbildung zu sein....
                          Auf einem Campingplatz am Gardasee stand mal der Clubbus eines deutschen Bikevereins,
                          worauf das Motto geschrieben stand:

                          IM VEREIN IST ALLES AM SCHÖNSTEN!


                          gruß, mike

                          ps: für alle die das jetzt gar nicht lustig finden können: macht nix, is eh ok!
                          Gruß, Mike

                          Kommentar


                            #14
                            ST, etc..

                            Markus, chess player, etc. haben sicher auch richtige Argumente vorgebarcht, doch es muss doch bitte allen klar sein:

                            selbst nach der intensiven theoretischen Beschäftigung von Steilsprialen, wing-overs, beschleunigte Klapper, etc.. bleibt
                            auf alle Fälle ein wichtiges Restrisiko des Piloten vor der ersten Anwendung bestehen.
                            Leider dient uns der tödliche Absturz eines Piloten, der sich die
                            SAT-Einleitung/Ausleitung aus dem Internet runtergezogen hat, als anschauliches Beispiel, wie "grau die Theorie" ist.

                            Jeder, der mal eine 18 m/s Spirale geflogen hat, wird mir wohl bestätigen, dass man G-Kräfte schwer simulieren kann - und letztendlich sind diese Flugzustände extremere Flugzustände, die der Geist UND der Körper vertragen muss.

                            Klar, 3 Tage ST und dann nie wieder selbständig weitertrainiert ist natürlich nicht der Bringer und jeder Pilot sollte wirklich den Winter nutzen, um mal Klapper, wing-over, SS, etc. zu trainieren. Wenn nicht, dann bitte nicht Thermik fliegen gehen.

                            Vor allem sollte auch eines bedacht werden: die Gütesiegelklapper und Einstufungen etc.. haben mit den Verhältnissen, die bei einem echten thermischen Massivklapper auftreten, herzlich wenig zu tun. Das gleiche gilt für Figuren wie SAT, etc.. - ohne jetzt eine Firma runterzuziehen: es gibt Schirme, die sind für diese Figur denkbar ungeeignet, und das stellt sich natürlich dann nur z.B. beim SAT - Training während eines ST heraus.

                            Fazit: ST alleine ohne weiteres Training und Üben bringen wenig, aber als Einstieg in extreme Flugzustände als Sicherheitsaspekt (See, Schwimmweste) absolut wichtig !!

                            happy landings und SATte Grüsse

                            Micha

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                              #15
                              Hi zusammen,

                              @ Patrik: Dein Satz hatte gut gepasst, um ihn aufzugreifen und meinen Kommentar allgemein abzugeben (habe ich aber auch so dazu geschrieben) ich wollte Dir nicht auf den Schlips treten, da ich es aber doch getan habe: sorry dafür.

                              @ ChessPlayer: Oh, nein, Du irrst Dich. Bewegungsabläufe lernt man sehr wohl durch intensives Nachdenken (natürlich nicht ausschließlich), wird im Leistungssport schon ewig angewendet und fällt unter das Stichwort „Mentales Training“. Ein Skifahrer geht z.B. vor dem Abfahrtslauf nochmal die ganze Strecke im Kopf durch (sieht etwas lustig aus, wenn er in irgendeiner Ecke sich in die Kurven legt), aber dieses intensive „Fühlen“ mit dem Kopf bringt locker flockig genauso viel wie „echt“ praktizieren.

                              Viele Grüße
                              Steffen

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