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Fliegen in den Dolomiten, einzigartig aber.....

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    Fliegen in den Dolomiten, einzigartig aber.....

    Liebe Fliegerfreunde!
    Alles ganz schön was hier geschrieben wird, es stimmt in den Dolomiten zu fliegen ist mit Sicherheit ein einzigartiges Gefühl.
    Nur wird immer nur davon berichtet wie schön es sei, wie einfach es sei, usw.
    Möchte mal einige Sachen zu Tage bringen von dene nie berichtet wird.

    1. Fliegen heisst nicht nur fliegen, sondern auch richtig und kontrolliert landen und starten! Wieso pubbliziert hier niemand Fotos davon. 100 von Fehlstarts bei einfachsten Bedingungen.
    Leichter Aufwind, lange Wiese......riesengrosser Landeplatz, fast kein Talwind.
    Kontrolle des Schrims=0
    Einige Wenige hingegen beweisen wie es anders geht!

    2. Die Flugverhältnisse waren letzte Woche optimal. Wo man nur hinflog ging es rauf und es war ruhig. Und davon wird berichtet. Was ist aber wenn ein bisschen Wind kommt. Sind sich die Piloten bewusst dass es dann Rotoren gibt, Fallwinde, usw.

    3. Toplandungen: Tja normal landet man gegen den Wind, habe binnen wenigen Stunden drei Gegenhangladungen gesehen wo ich dachte muss dass denn sein.

    4. Respekt zur Natur: Wieso pubbliziert niemand Fotos des Startplatzes. Papiere, Dosen, Flaschen. Ein bisschen mehr Respekt wäre vielleicht angbracht. Nur gut dass es Leute gibt die ab und zu aufräumen.

    5. Marmolada Fotos: Sicher schön, usw. ich waren aber alle nochmal. Eine Toplandung auf der Marmolada kann sehr gefährlich werden.

    Etwas positives gibt es aber: Mittlerweile fliegen viele mit recht sicheren Schirmen, zum Glück!

    Tut mir leid wenn ich alle im selben Topf schmeisse, aber leider ist das was wir in den letzten Tagen leider haben feststellen müssen.

    Weise nochmal auf den Sicherheitbericht im DHV hin.



    Am Rande: Eine Fluggruppe ist bein uns auf die Seceda gekommen. Als sie den Startplatz gesehen haben (W und im Internet Fotos + Dokumentation) hat sich niemand getraut zu starten.
    Im Gegenteil, einige von uns die Tandem geflogen sind (einige ex Ligapiloten, ecc.) wurden beschumpfen was uns denn einfalle bei so einem Start zu starten.
    Tja jeder sollte vielleicht vor seiner eigenen Haustüre kehren! Waren darüber sehr überrascht, denn normalerweise sind deutsche Gastpiloten immer sehr freundlich. Diese haben genau das Gegenteil bewiesen.

    Na dann nice flights.....

    #2
    Re: Fliegen in den Dolomiten, einzigartig aber.....

    Original geschrieben von stuflesser

    Tut mir leid wenn ich alle im selben Topf schmeisse, aber leider ist das was wir in den letzten Tagen leider haben feststellen müssen.

    Hallo stuflesser,

    Du hast da teilweise sicher recht, doch denke ich, dass sich das in gewisser Weise von selber regelt. Z. B. waren am Sonntag bei dem etwas auflebenden Ostwind und anspruchsvollen Thermikbedingungen an der Südseite nur noch eine Hand voll Piloten auf der Marmolada. Nach dem Ansturm der Tage zuvor ein beschaulicher ruhiger Gipfelaufenthalt.

    Klar verdreht man oft die Augen, wenn man die Starts und Landungen sieht, sowas kann man aber doch in jedem anderen Fluggebiet auch bewundern.

    Und natürlich gelten auch für eine Toplandung auf der Marmolada die Vorteile einer gepflegten Landeeinteilung und ebenfalls gelten auch dort die Gesetzte der Aerodynamik und Physik, was scheinbar nicht jedem Piloten klar war. So gesehen muss man sich wundern, dass nichts passiert ist.

    Dennoch für viele ein unvergessliches Erlebnis und es sei jedem gegönnt.

    Grüße von Oliver
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      #3
      Hallo Oliver

      Falls Du nicht weisst wer
      "Stuflesser" ist:

      Patrick Stuflesser
      Sekretär Parapendio Club Gherdeina


      Ich denke wenn sich das "selber regelt" dann wohl kaum zu seinem vorteil. und wohl kaum zum vorteil der dort ansässigen
      einheimischen kollegen.

      Insofern ist deine argumentation das man schlechte stats und landungen auch anderswo sieht nicht "zulässig", denn anderswo ist es P.S vermutlich auch schei..egal.

      Liebe grüsse
      Mario

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        #4
        Warnung haben nichts geholfen....

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        Leider wieder ein Toter.......

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          #5
          Re: Re: Fliegen in den Dolomiten, einzigartig aber.....

          Original geschrieben von Oliver
          Klar verdreht man oft die Augen, wenn man die Starts und Landungen sieht, sowas kann man aber doch in jedem anderen Fluggebiet auch bewundern.
          Dem widerspreche ich energisch - trotz jahrelanger Kössenerfahrung!
          Nicht, daß man anderswo auch katastrophale Start- und Flugleistungen sieht - nur daß "anderswo" eben nicht die Dolomiten sind. Es ist halt ein Unterschied, ob ich das typische Antikönnen der Piloten in Kössen, oder aber exakt das gleiche oder noch stümperhaftere Darbietungen am Col Rodella sehe ...

          Was mich wirklich schockiert - und hier unterstütze ich Patrick sowie den DHV in ihren Warnungen und ihrer Kritik voll und ganz - ist, wie niedrig die persönliche Risikoschwelle vieler Piloten dort absinkt. Ich meine, ich bin sehr sicher viele der Typen dort würden in anderen Fluggebieten bei vergleichbaren Bedingungen mit ihrem Können nicht ums verrecken starten.
          Ich habe gerade die Startszene am Rodella mehrere Tage lang ausgiebig beobachtet - da drängt sich einem zwangsläufig der Verdacht auf, daß da einige Leute gerade ihre ersten Rückwärtsstartversuche machen da es die Bedingungen nicht anders zulassen. Mindestens 27 neue Rückwärts-Aufziehmethoden habe ich dort kennengelernt, ca. 25 davon absolut unbrauchbar. Nicht anders schaut´s beim Höhemachen vor dem Startplatz aus, von Flugtechnik ist da bei vielen leider keine Spur zu sehen.
          Hört man sich am Startplatz um, trifft man häufig auf ganze Vereinscliquen wo im Crashverfahren eine Rundumeinweisung für´s Fluggebiet verpaßt wird, manche Piloten noch nicht den kleinsten Schimmer vom Fluggebiet haben.

          Ich will selbstkritisch anmerken, auch wir waren mit locker 10 Vereinskollegen unten und halten uns auch sonst nicht sonderlich mit Werbung am Stammtisch zurück. Nur, daß bei uns mehrere Piloten einfach auch mal nicht flogen oder landen gingen, trotz noch verhältnismäßig ruhiger Bedingungen.

          Und wer Patricks Darstellung der Sachlage für zu kritisch hält: Die zwei Toten am Dienstag und Mittwoch (beide am Col Rodella meiner Info nach) hat er dabei noch unterschlagen ...

          Ich will gerade die Vereine in Erwartung des langen Oktoberwochenendes hier nochmals eindringlich ihrer Verantwortung ermahnen:
          Überlegt Euch gut, wen Ihr unter welchen Vorraussetzungen mit dorthin nehmt. Nicht, daß irgendjemand daheim bleiben sollte, aber auf die Vorabinformation der Mitglieder kommt es an. Und dazu gehört der eindeutige Hinweis auf die Startbedingungen, das erforderliche Flugkönnen sowie das Inbetrachtziehen eines komplett fluglosen Wochenendes wenn´s die Bedingungen nicht zulassen.

          Letztes Jahr wurde tagelang generell am Col nur nach Norden rausgestartet und in der Leethermik sehr dicht am Hang aufgedreht, letzte Woche rauschten fast jeden Tag permanent heftigste Dustdevils am Startplatz durch, während 50m daneben gestartet wurde - es ging kaum anders. Der Startplatz lag oft im Westwind-Lee des Cols, mehrfach wechselte der Startwind in kurzen Intervallen von Süd auf Nord und umgekehrt. Und das waren - ich darf Patrick hier zitieren und ihm zustimmen - noch verhältnismäßig "ruhige" Bedingungen dort!
          Über derartige Herausforderungen sollte man sich halt in jedem Falle vorher bewußt sein.


          Markus
          Born to glide
          http://www.borntoglide.de
          http://www.bodenlos.de

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            #6
            Hallo,

            Original geschrieben von Mario Tejon
            Ich denke wenn sich das "selber regelt" dann wohl kaum zu seinem vorteil. und wohl kaum zum vorteil der dort ansässigen
            einheimischen kollegen.
            Vielleicht habe ich es missverständlich ausgedrückt, ich meinte, wenn die Bedingungen anspruchsvoller werden, sieht man eh nur noch 20 % der Flieger, z. B. am Sonntag. Das heißt nicht, dass sich nicht dennoch viele überfordern.

            Original geschrieben von Mario Tejon

            Insofern ist deine argumentation das man schlechte stats und landungen auch anderswo sieht nicht "zulässig", denn anderswo ist es P.S vermutlich auch schei..egal.
            Wieso nicht zulässig. Es ist doch so, dass es auch anderswo anspruchsvolle Verhältnisse gibt. Man kann die Leute nicht bekehren. Auch nicht in den Dolomiten. Das ist schlimm aber immerhin einen Versuch wert. Das macht ja stuflesser dankenswerterweise. Kann ich nur unterstützen.

            Sein Vorwurf war allerdings direkt an die Autoren der Bilder und Erlebnissberichte gerichtet, die die Faszination des Fliegens in dieser Region darzustellen versuchen. Demnach hätte ich ein Video mit Müll, Kamikazestarts, Totalzerlegern und der Hubschrauberbergung machen sollen. Würde ich gerne, habe aber leider zu wenig Material. Der Unterhaltungswert wäre allerdings beträchtlich. Ich denke jedoch nicht, dass irgendjemand vom Fliegen abhalten würde. Vielleicht sollte man ein Filmchen als Gefahreneinweisung drehen, wo man sieht, was alles passieren kann. Das ist aufwändig zu produzieren und wer sieht es sich dann hauptsächlich an: Die, die es eh schon wissen.

            Vielleicht hilft mehr Distanz zu den Geschehnissen, zugegeben, für stuflesser, der mittendrinsteckt schwierig, aber ich bin sicher, die Karawane zieht weiter. Es kommen neue Ziele, wo jeder hinmuss (vielleicht die Mont Blanc Landung :-) ). Dann wird es wieder ruhiger in den Dolos.

            Grüße von Oliver
            ----------------------------------------------------------------------
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              #7
              Gedanken zum Fliegen rund um den Col Rodella

              Hallo Stuflesser,
              Original geschrieben von stuflesser
              http://www.sports-funline.de/vbullet...&threadid=6139
              Leider wieder ein Toter.......
              das ist ja richtig schlimm! Wenn ich richtig gezählt habe, dann mussten wir innerhalb von 6 Tagen von 3 Fliegerkollegen Abschied nehmen und das finde ich nicht nur schlimm sondern sehr sehr traurig. Wenn man sich nur einmal überlegt, einer von ca. 200 Piloten gewesen zu sein die anwesend waren, so gehörte man potentiell zu mehr als 1% zu einem Kandidaten. Weite ich die Rechnung auf unsere Gruppe aus die etwa 10 Piloten umfasste........ da kommt ein Gefühl über mich das ich nicht beschreiben möchte.

              Nach den Informationen die ich vor Ort erhielt sind alle Unfälle direkt am Col Rodella oder am Langkofel dahinter passiert und damit immer unterhalb Kammhöhe zustande gekommen.

              Ich habe mir in den Tagen in denen ich dort war viele Gedanken zum Col Rodella gemacht und schnell war mir klar, dass der Berg kein Startberg für Anfänger ist. Nein, die Startplätze sind von der Beschaffenheit sehr gut, finde ich. Die Gesamtsituationen mit vielen vorhandenen Windsystemen macht den Berg zu einem Startberg der sehr gefährlich werden kann.

              Das Tal liegt auf 1500m und ist damit ein Hochtal. Der Startplatz auf 2400m liegt nur 900m über Talgrund und damit ist auch in dieser Jahreszeit der Talwind aus dem Fassatal noch so mächtig um bis auf Startplatzniveau zu reichen.

              Der Talwind aus dem Grödnertal bzw. von Wolkenstein herauf ist stets vorhanden. Er hebt aber auf Passhöhe ab und gleitet auf den Talwind auf der von Canazei den Pass hoch kommt. Dieser Talwind aus Nord wird meiner Meinung nach etwas unterschätzt. Der Startplatz an der Lokomotive steht zwar ständig im Talwind von Canazei, doch direkt dort kann eben auch der Talwind aus dem Grödnertal immer einmal durchschwappen.
              Sehr problematisch wird es wenn zum Talwind noch ein, wenn auch nur leichter, überregionaler nördlicher Wind hinzu kommt. Je stärker dieser Wind, desto weniger schützend ist auch die Felswand vom Sella. Auch der hinterste Startplatz kann von Seitenwirbeln erfasst werden, meiner Meinung nach.

              Der Col Rodella ist mehreren Windsystemen ausgesetzt. Wie schon angesprochen, dem Talwind aus dem Fassatal, dem Talwind von Canazei den Sellapass rauf, dem Talwind aus dem Grödnertal von Nord den Pass rauf. Angetrieben werden diese Talwindsysteme vorwiegend von der starken Erwärmung der beeindruckenden Felsformationen der Dolomiten.

              Hinzu kommt, dass der Col Rodella selbst ein thermisch aktiver Berg ist, an dem nach fast allen Seiten hin die Ablösungen abreissen können. Allein durch kräftige Ablösungen auf einer Seite, kann dies erheblichen Einfluss auf die Strömungssituation am gesamten Berg haben und hier haben wir noch nicht einmal dein Einfluss der verschiedenen Talwindsysteme mit einbezogen.

              Die Südostseite geht meiner Meinung nach um die Mittagszeit noch gut, ehe dann dann die Südseite stärker zieht. Allerdings ist die Südseite aufgrund der Beschaffenheit des Berges mit markanten Abrisskanten und dem Einfluss des Talwindsystemes wohl deutlich anfälliger, als ein Start im potentiellen Lee des Südoststartplatzes.

              Die wechselnden Winde noch bis am Samstag mit Nord- und Südwind am Südoststartplatz mit den vielen Dust Devils liefern mir einen weiteren Beweis für die Problematik des Startberges.
              Der Nordwind (Talwind aus dem Grödnertal) kam pulsierend immer wieder durch und kurz darauf entstanden auch die Dust Devils. Die von Südost aufsteigende Thermik wurde dort mit in den Talwind aus dem Grödnertal einbezogen, oder umgekehrt. Ich weiss selbst nicht so genau was dort los ist. Die Dust-Devils sind jedenfalls eindeutig das Ergebnis des Grödnertalwindes und den thermischen Ablösungen am Col Rodella. Bemerkenswert empfand ich auch folgendes: Es war bei einem Grossteil der Starts deutlich zu sehen, dass die Ablösungen nur flach den Starhang hochgezogen kamen, denn kurz nach dem Start in den Aufwindbereich, sackten nen Haufen Schirme mächtig durch. Nun könnte ich mir vorstellen, dass der Nordwind über die thermische geglitten ist und sich im Lee mit der Südseitenthermik vermischt hat ->Leerotor . Anderseits kann der "Kesel" selbst mit der vorgelagerten Abrisskante einen Leerotor ausgebildet haben, der für das Saufen verantwortlich war. Achja, und den Talwind aus dem Fasstal gibt es ja auch noch :-(

              Dies ist jetzt nur ein Teil meiner Überlegungen die ich während der Tage angestellt habe. Es kann grottenfalsch oder richtig sein, ich weiss es selber nicht und deswegen habe ich nur kleine Brötchen gebacken, habe nicht an der Marmelade geschleckt und hatte ganz allein für mich mit die beeindruckendsten Flüge der Saison genossen.

              Tja, und dann gibt es 3 tote Fliegerkollegen innerhalb von 6 Tagen bei eigentlich nicht so heftigen Bedingungen........

              Hat sich überhaupt mal jemanden mit der Gefahr der Höhenkrankheit befasst, die Ursache für Unkonzentriertheit und damit Unfallauslöser sein kann?

              Wir waren für etwa 48 Stunden auf einer Höhe von min. 2300m, max. 3400m, da wir oben am Pass übernachtet haben. Am Freitag wachten einige von uns mit dickem Brummschädel und starkem Unwohlsein auf (ohne einen Tropfen Alk!). Für uns gabs am Freitag damit anstatt einen Flugtag einen Erholungstag im Tal um der wahrscheinlich eingetretenen Höhenkrankheit entgegenzuwirken. Sowas kann man eigentlich auch verdrängen oder/und mit mit ein paar Aspirin vertuschen.

              Sehr Schade, vielleicht stelle ich bei Eintreten weiterer Dolomitentage anstatt einer gut klingenden Wetterprognose eine Wetterwarnung ins Netz, denn ich habe irgendwie ein ungutes Gefühl dabei, gutes Flugwetter zu prognostizieren mit dem späteren Ergebniss von 3 toten Fliegerkollegen hören zu müssen. :-(

              edit:

              Jaja, nach anfänglich grossen Bedenken meinerseits, habe ich mich nun doch einigen erfahrenen Piloten angeschlossen, die mein vollstes Vertrauen geniesen. In Anbetracht meines Könnenstandes und der erwarteten Bedingungen ist so in etwas genau das so zustande gekommen wie ich es mir vorgestellt hatte, wobei die Bedingungen ja eher "soft" waren. Das zeigt schon, dass es dort, wenn mal richtig Wind geht, es sehr sehr gefährlich werden kann. Ich werde jedenfall auch beim nächsten Besuch des Fluggebietes wieder alles dran setzen, nur dann zu fahren wenn alles passt.

              Gruss
              Stefan
              Zuletzt geändert von Stefan Hörmann; 22.09.2003, 22:59.
              http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog

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                #8
                Ach ja, auch noch zu erwähnen ist ein Retterabgang am Col Rodella, Sonntag
                ca 17:30.

                Beim Landebier trinken sehen wir
                ca. 200m über den Bahnseilen einen Schirm, der mit Ohren negativ ging.
                Als der Schirm wieder flog, war schon die Rettung draußen.
                Das der Pilot nicht in den Bahnseilen landete und den 4 Toten ergeben hätte, hat er dem Talwind zu verdanken.
                Wo er genau gelandet ist konnten wir nicht sehen, muss aber im Osthang gewesen sein. Ein anderer Flieger ist gleich mal hingeflogen...

                Keine Ahnung was dem gegroundeten Pilot dabei passiert ist.
                5 Min später war die Rettungswagen schon unterwegs, zumindest hat man das Martinshorn gehört.


                Daniel
                Zuletzt geändert von Hexogen; 23.09.2003, 00:24.

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                  #9
                  Alle Jahre wieder

                  Hallo Jungs!

                  Alle Jahre im September kommt die Diskussion rund um die Unfälle in den Dolomiten ins rollen, immer wieder wird heftig diskutiert und es wundert mich auch immer, mit welch großem Respekt diese Diskussionen hier im Forum geführt werden. In anderen Trades geht es da schon ganz anders zu. Vielleicht haben wir uns diesen Respekt in den vergangenen Jahren auch mit manch unbeliebten Äußerungen erkämpft, aber...

                  ... danke auch mal dafür daß dieses Thema immer so sachlich und Fair ausdiskutiert wird!!

                  Wenn wir den Tatsachen ins Auge sehen, so haben all die Hinweise, Botschaften, Warnungen und Hilfen der letzten Jahre eher wenig gefruchtet. Patrick ist es sicherlich leid, wie viele andere Piloten aus dem Fassatal und Südtirol auch, in den Medien von den Unfällen im Flugsport zu lesen. Sicherlich sind, speziell in diesem Jahr, viele Gastpiloten die Unfallopfer, doch ich denke es wäre vermessen auch die in diesem Jahr sehr vielen Unfälle mit unseren einheimischen Piloten NICHT zu erwähnen. Diese gingen glücklicherweise bis auf zwei Ausnahmen relativ glimpflich aus. Jeden kann es treffen, auch mich selbst. Oft ist es eine Gradwanderung, so wie am vergangenen Donnerstag. 5 Dust Devills innerhalb 30 Minuten am Drachenstartplatz sollten ALLE Piloten zum Denken anregen, egal ob Ligapilot, Vielflieger oder Anfänger. Aber, ich selbst bin auch gestartet, wenn auch mit einem mulmigen Gefühl wie ich es sehr selten hatte. Wer von all den Piloten die dort kämpften, daß der Devil nicht ihren Tandem, Einzelschirm oder Drachen mit nach oben saugte wußte was er bei einem Start eigentlich riskierte? Jeder von uns hätte abstürzen können, mit evt. tödlichen Folgen, oder ist sich jemand sicher daß es ihn an besagtem Tag gleich nach dem Start nicht hätte treffen können? Nur höre und lese ich immer wieder, wie Sicherheitsbewußt wir einheimische Flieger sind. Sind wir das wirklich? Wieviele Abstürze und Rettungs-Auslösungen gab es in diesem Jahr von unseren Piloten? Zum Glück standen sie nicht alle in unserer Zeitung...

                  Das Problem der Sicherheit und der Selbsteinschätzung betrifft uns alle, doch nur ein Bruchteil der Piloten beschäftigt sich damit. Im Flugsport werden viele Entscheidungen durch das Beobachten Anderer getroffen. Fliegt ein Pilot, fliege ich auch. Steigt ein Pilot, werde ich auch steigen usw. Aber: wer ist der Pilot der fliegt und steigt? Kann ich mich mit ihm gleichsetzen? Das wird meistens nicht berücksichtigt.

                  Die Thematik ist sehr komplex. Ich glaube wir sind an einem Punkt angelangt, an dem Warnungen wie jene von Patrick und z.T. auch von mir nicht mehr sehr viel helfen. Hilfestellungen und Angebote der einheimischen Clubs und Piloten werden zwar genutzt, aber eh nur von jenen Piloten, welche vorsichtig und überlegt Handeln und eher nicht zur Risikogruppe gehören. Wie viele Piloten melden sich bei Patrick, mir oder sonstwem um sich Meteoinfos zu holen. Wie viele Piloten schauen sich die Wetterinfos im Internet an bevor sie in die Dolomiten starten oder dort sind? Ich sehe die täglichen Zugriffe auf meiner Seite www.paragliding.it auf welcher die wichtigsten Meteoseiten für Südtirol auf einen Klick zu finden sind und man sich recht gut übers Wetter informieren kann, aber es sind meistens dieselben Personen die sich dort täglich informieren. Also müssen wir die bestehende Linie der Warnungen und Hinweise weiter beibehalten, aber wir müssen auch einen anderen Weg einschlagen, um die vielen anderen Piloten, welche sich bisher nicht angesprochen gefühlt haben, auch noch anzusprechen. In diese Richtung arbeiten wir derzeit und hoffen, daß dies auch wieder Früchte tragen wird. Die Unfälle werden wir damit aber nicht abschaffen können und, so schlimm und traurig es auch klingen mag, dessen müssen wir uns bewußt werden.

                  Zum tödlichen Absturz von gestern: in Österreich war gegen Abend Südföhn gemeldet (Ö3). Bedeutet bei uns zunehmender Südwind. Ich bin selbst am Hirzer geflogen und konnte ein für Südtirol äußerst seltenes Phänomen beobachten: SÜDFÖHN. Über einzelnen Bergen wurden zeitweise Cumuluswolken zu Föhnwolken plattgeschliffen. Basishöhe an die 2500 Meter. Kein gutes Zeichen und sicherlich nicht ideal, um in den Dolomiten auf Höhen von über 2500 Metern zu fliegen. Aber diese Wetterphänomene werden eben nicht immer richtig gedeutet. Als ich das Schauspiel gesehen habe ging ich ohne weitere Überlegungen zum Landen.

                  Bleibt zu hoffen daß es am Col Rodella, besonders am ersten Oktoberwochenende, keine Unfälle geben wird. Aber diese Hoffnung ist leider gering.

                  Wenn jemand Wetterinfos braucht, schickt mir ein Mail, ich laß euch meine Handynummer zukommen und es gibt bei Bedarf Infos per sms.

                  Schöne Flüge und viele Grüße

                  Andy Frötscher


                  info@paragliding.it

                  Kommentar


                    #10
                    Wer, wann, wo

                    Hallo,

                    wir waren auch die ganze letzte Woche in den Dolos. Mit einer Flugschule, betreute Urlaubsreise, alles Scheininhaber auf unterschiedlichstem Niveau.

                    @Robi:
                    Wer als relativer Anfänger -so wie wir- dort fliegt muß sich bewußt sein, daß im Auto am Landeplatz das Picknickset für eine laaange Mittagspause vorhanden sein muß.
                    Dann ist´s dort für uns aber auch klasse. Vor 12.oo und nach 16.oo. Wars sowohl an den Startplätzen als auch in der Luft "genußfliegertauglich". Für einen neidischen Blick zu den Cracks über der Marmolada hat die Zeit auch gereicht.
                    Talwind war ja die ganze Woche im Fassatal kein Thema.

                    Mir waren übrigens die lieber, die die aufkommende Thermik umflogen sind um lieber gleich zu landen und vielleicht einfach nur die geile Aussicht genießen zu können, als diejenigen, die dorthin flogen, wo schon alle anderen eine Klapper bekommen haben, um dort auch das suspekte Steigen zu nutzen. Von den Abwindzentrierern lebt noch jeder.

                    Aber sicher sollten alle, die noch wenig Erfahrung haben, einen guten Scout in so einem Gebiet dabei haben.

                    @ Hexogen
                    Wir haben am Samstag gegen Mittag die Segel gestrichen, weil uns die Bedingungen zu suspekt waren. Auf dem Weg zurück zur Gondel kamen uns drei sehr junge (18-20) locals entgegen:
                    "Na, fliegt´s Ihr nicht mehr?"
                    "Ne, ist uns zu joker!"
                    "Schauts nach uns, wir machen jetzt die Dummys für Euch.."

                    Wir haben nicht geschaut, sondern sind Mittagessen und Capputrinken gegangen. Am späten Nachmittag trafen wir die Jungs wieder (zumindest 2 davon) am Startplatz:
                    "He, da sind ja die Dummys wieder ;-) "
                    "Laß mal gut sein, Dein Hauptdummy von heute Morgen hat eben schon Rettung geworfen und ist im Fels gelandet. Hat aber Glück gehabt, nichts passiert"
                    "Was ist denn passiert?"
                    "Uns wars hier auch zu blöd, sind dann an den Südstart, im Lee hoch und oben an der kante hats dann seinen Schirm zerlegt..."
                    "War Euch nicht klar, daß da Lee ist?"
                    "Doch. Schon."
                    Die gute Nachricht ist: Dieser Rettungswagen war nicht wegen diesem Flieger unterwegs!

                    Die Unfälle waren alle in der heißen Zeit. Wenn man den (Augen)zeugenberichten glaubt, dann warens mal wieder Pilotenfehler.... . Der erste Tote war ein Schweizer mit nem Fahrradhelm. Wir waren gerade in der Gondel runter, als der Bergwachtmensch, der die Untensilien gebrogen hat runter fuhr. War blöd!

                    Grüße und Happy Flüge

                    Kai
                    Gleitschirmfliegen macht glücklich
                    www.mein-traumflug.com

                    Kommentar


                      #11
                      Gleitschirmfliegen ist...

                      ...wie Schlauchbootfahren auf hohe See.

                      Wenn man das nie vergißt dann ist die wahrscheinlichkeit das man absturzt kleiner (aber nie ganz ausgeräumt).

                      Ich habe den Eindruck das viele dieses vergessen - und in den Dolomiten gibt es grosse Wellen.

                      Grüsse aus Stuttgart,

                      Matthew

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                        #12
                        Dolomiten

                        Hi,
                        ich war von Montag bis Donnerstag an der Rodella. Ich fand die Bedingungen an keinem Tag einfach. Teilweise ging es in der Thermik ausgesprochen rabiat zu. Die Startbedingungen insgesamt habe ich an der Rodella noch nie leicht empfunden. Die Windbedingungen haben fast immer ein Rest von Unsicherheit hinterlassen. Daß eine schöne Wiese noch keinen Start sicher macht konnte man sehr gut in den vier Tagen beobachten. Am schlimmsten fand ich übrigens den Tandemstart eines Einheimischen, der bei Nullwind, rückwärtsaufziehend stolpernd
                        in der steilen Wiese des Osthanges, den Glücksengel seines Gastes herausforderte, ohne Helm übrigens. Und dabei hatte ich sicher den Eindruck, daß der eigentlich besser starten konnte.
                        Das Können schwankt eben mitunter wie die Bedingungen an der Rodella. Im Lee bin ich natürlich auch mal geflogen. Am Dienstag
                        war ein deutlicher Nordwindbestandteil zu spüren. Trotzdem bin ich zweimal am Langkofel aufgedreht. Auf der Marmolata lande ich
                        grundsätzlich nicht, weil ich die Startbedingungen nicht richtig von oben einschätzen kann.
                        Nach jedem Rodellabesuch weiß ich, was ich noch besser machen kann. Und ich weiß jetzt genau, was ich vom Intox 25 zu halten habe. Den habe ich ausreichend testen können.
                        Nächtes Jahr bin ich wieder da, dann ist natürlich Alles besser....

                        Gruß Wolfgang

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                          #13
                          Ich höre immer "die Dolomiten" seien gefährlich, und als 08/15 Arcuspilot solle man doch nach Kössen gehen etc.
                          An all den Tagen die ich mich schon um Campitello rumgetrieben habe, waren anfängertaugliche Stunden genauso dabei wie sehr schwierige Bedingungen.

                          Wer z.B. Samstag/Sonntag unterwegs war hätte ohne einen taktischen Fehler um 14.00 Uhr 7m/s mit Hosenscheißpotenzial abbekommen können, oder von 17.00-19.00 Uhr am Col Rodella in Schulungsbedingungen rumsoaren.

                          Ich sehe also nicht, warum ein Durchschnittspilot nicht die wunderbaren Bedingungen dort ausnützen sollte, wenn er sich vorher entsprechend informiert, wo er wann hinfliegen darf.

                          Wer nicht weiss wo Luv und Lee ist, lebt in Kössen oder am Tegelberg auch ziemlich gefährlich.

                          Markus Schmidt

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                            #14
                            Fliegen in den Dolomiten...

                            [QUOTE]Original geschrieben von Markus Haubt
                            Ich will gerade die Vereine ... nochmals in ihrer Verantwortung ermahnen: Überlegt Euch gut, wen Ihr unter welchen Voraussetzungen mit dorthin nehmt. ... Und dazu gehört auch der eindeutige Hinweis auf die Startbedingungen ...
                            Hi,
                            wieder mal 100 % ACK. Möchte dies nur noch ausdrücklich auch an die Flugschulen weitergeben, die betreute Reisen in die Dolomiten anbieten. Eine hatte in der Woche einen Piloten mit, der grad vor drei Monaten seinen Sopi gemacht und noch keinerlei Thermikerfahrung hatte. Sie ließen ihn seelenruhig auch nachmittags starten. Hab mich mit ihm unterhalten, er fragte mich, ob das „normal“ sei, wenns in der Luft so „ruckelt und rappelt“...
                            Viel Freude hatte er bestimmt nicht an den Flügen, auch wenn er tapfer täglich zwei bis drei gemacht hat. Ich finde, eine Flugschule sollte ihre Kunden besser beraten - auch wenn dabei vielleicht mal ein Kursbeitrag durch die Lappen geht.

                            [QUOTE]Original geschrieben von Stefan Hörmann
                            ...Talwind aus dem Grödnertal... dieser Talwind aus Nord wird meiner Meinung nach etwas unterschätzt ... Der Col Rodella ist mehreren Windsystemen ausgesetzt ...
                            Ähnliche Beobachtungen hab ich an den Tagen am Col auch gemacht, insbesondere was die wechselnde Leesituation am Südoststart betraf, trotz des ganz schwach vorhergesagten Windes. Am Mittwochnachmittag unmittelbar nachdem der Unfall passiert war, bekam einer unsrer Kameraden eine Info vom Sellapass, wonach dort über 30 km/h Nord anstanden, und eine weitere über gleichzeitig 30er Südwest im Bereich Fassatal. Am Col-Südoststart war davon nichts zu merken... Sind dann mit der Bahn runtergefahren.

                            Es war mein erster Dolomitenurlaub, mit unglaublich schönen Flügen über einer grandiosen Landschaft, in Höhen, die ich noch nie zuvor erreichte. Hab mit jeder Faser diese Eindrücke aufgesaugt, ich seh die Bilder noch immer vor mir. Hab mich trotzdem regelmäßig zwischen 14 und 17 Uhr aus dem Luftraum verp.....t, weil ich bei Steigwerten um die 7 m die Grenzen meiner Flachlandflugkünste eindeutig erreicht sah, hab mich von den Felswänden fern gehalten und zum Toplanden begnügte ich mich mit dem Belvedere.
                            Danke an dieser Stelle an die einheimischen Piloten für ihre Freundlichkeit und Gastfreundschaft. Da war jederzeit ein freundliches Wort, ein helfender Handgriff, ein fachkundiger Tip, obwohl Ihr’s mit uns scharenweis einfallenden Gastfliegern in diesen Wochen bestimmt nicht leicht habt... Da kann sich manch Verein in D und A ’ne ganz fette Scheibe abschneiden.

                            Mein Beileid den Angehörigen der Toten. Dem Verunglückten vom Mittwoch hatten wir noch versucht zu helfen, am Donnerstag erfuhren wir dann von italienischen Kollegen, dass er gestorben ist.

                            Bettina

                            P.S. Andy, gibts außer den genannten Links noch telefonisch erreichbare Berg-Wetterstationen, wo man im Tagesverlauf nochmal kurz die aktuellen Wind-Infos abrufen kann?
                            Angehängte Dateien
                            Das Vertrauen der Unschuldigen ist das mächtigste Werkzeug des Lügners. (Stephen King)

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                              #15
                              dolomiten

                              ich flog sa/so das erste mal in den dolomiten mit toplandung auf der marmolada. voraussetzung ist das man das meteo schon zuhause studiert...in meinem fall in der schweiz... es waren im gesamten alpenraum gute bedingungen angesagt für streckenflüge mit wenig wind. diese vorhersage stimmte auch für die dolomiten. die bedingungen waren absolut gut an diesen beiden tagen für routinierte piloten.

                              das problem mit den harten bedingungen beim starten fliegen oder landen in den dolomiten stellt sich auch in den alpen oder hochalpen in anderen ländern. die bedingungen hier sind sicher nicht härter als bei uns im wallis(fiesch) oder im engadin. es sind vielfach die piloten die mit ihrem material oder auch von ihrem können überfordert sind.

                              happy landing airborni

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