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Entscheidung Gleitschirm oder Hängegleiter

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    Entscheidung Gleitschirm oder Hängegleiter

    Hi,

    ich überlege mir derzeit, den Einstieg in die Fliegerei zu tätigen. Per Modell bin ich auch schon seit einiger Zeit aktiv, nur jetzt lockt die bemannte Luftfahrt

    Bisher hatte ich es dank früherer Aufenthalte in der französischen Schweiz (oberhalb Martigny, Monthey, etc.) auf Paraglider abgesehen. Doch durch dieses Forum und andere Berichte, frage ich mich nun, was ich denn nun in die nähere Auswahl fassen sollte:

    Wohnort ist Würzburg und damit ja nicht unweit von der Wasserkuppe, wo auch mit Sicherheit die Schulung stattfinden würde/wird.

    Meine internen Gedanken: In unmittelbarem Umkreis gibt es einige Flugplätze bei denen auch ULs fliegen (bin allerdings für die motorlose Variante) und mit Sicherheit auch Hängegleiterschlepp mit vorteilhafter Ausgangshöhe angeboten wird. Dies könnte man später, bei einer ordentlichen Fluggerätbeherrschung sicherlich (?) ausnutzen um die nahe Umgebung unsicher zu machen und in der Thermik zu soaren...

    Mit dem Paraglider ist der Schlepp ja nicht möglich? Wie erfolgsversprechend in Hinblick auf die Ausgangshöhe ist denn der Windenschlepp für Paraglider?

    Danke schonmal für eure Antworten! Ich weiß, dass man die Entscheidung nur selber treffen kann. Dennoch interessieren mich die subjektiven verschiedenen Meinungen

    Ciao, Gustav
    Zuletzt geändert von gustav; 13.10.2003, 23:22.

    #2
    Hi Gustav,

    ich finde, daß man auf jeden Fall mal mit der Gleitschirmliegerei anfangen kann. Es ist deutlich weniger Aufwand, man kommt schneller in die Luft und als Anfänger bleibt man da auch länger.

    Windenschlepp mit dem Gleitschirm ist immer mehr eine ernsthafte Alternative zum Start am Berg. Große Strecken werden aus der Winde gefogen.

    Der Aktionsbereich ist mit dem GS Vergleich zum HG Aufgrund von schlechterem Gleiten und geringerem Speed natürlich eingeschränkt.

    Irgendjemand hat mal gesagt: Beim GS fliegen ist alles besser als beim HG, außer wenn man in der Luft ist.

    Ich denke, es kann eine Gute Idee sein mit dem GS fliegen anzufangen und irgendwann auf HG umzusteigen. Ich spiele jetzt nach 4 Jahren GS fliegen mit dem Gedanken auch HG zu fliegen. Ich scheue mich aber stark vor dem damit verbundenen Aufwand.

    GS fliegen ist halt so schön easy ;-) Lappen hinschmeißen, rausstarten, stundenlang fliegen, irgendwo landen, zusammenpacken, zurücktrampen. So locker geht das mit dem HG nicht.

    Ich hoffe ich konnte dir mit den paar Gedanken ein wenig bei deiner Entscheidung helfen.

    Gruß Stephan

    Kommentar


      #3
      GS fliegen oder Drachen?
      Teil 1
      Das Thema ist schon fast so alt, wie das Gleitschirmfliegen und hier schon oft gepflegt worden. Reizt aber immer wieder aufs neue, sich darüber auszutauschen. Also ich meine hierzu:

      Die Kosten: Für die reine Ausbildung gibt es nur geringe Unterschiede. Gemessen an den Neupreisen kommt man bei einer Ge-brauchtausrüstung bei den Drachen sicher günstiger weg. Ein 10 Jahre alter gut gepflegter Uno oder Impuls oder... kostet mit Gurtzeug insgesamt kaum mehr als ein Philou mit Protektorgurtzeug. Das Drachenmaterial altert langsamer, sowohl physisch als auch moralisch. Bei Gebrauchtgeräten ist allerdings der Markt im Keller, wegen der geringen Nachfrage. Das ist für Neueinsteiger sehr vorteilhaft. Bis zum A-Schein incl. Ausrüstung sind die Unkosten also etwa gleich, kaum unter 2000Euro. Danach sind anfallende Reparaturen am Drachen etwas teurer (Steuerbügel kosten 30-50Euro), der Check ist auch teurer als beim Schirm. Dafür ist die Lebensdauer größer und die Flugleistung sinkt nur geringfügig mit dem Alter ab.

      Start und Landung: Ist bei ruhigen Bedingungen mit dem Schirm zweifelsohne einfacher, da man beim Start mehr Zeit hat für Korrekturen, einen verkorksten Versuch auch wieder abbrechen kann. Bei starkem Wind kann ein Drachen noch gut starten, wenn der Schirm schon rückwärts fliegen würde. Selbst bei wenig Übung geht das schon mit dem Drachen recht gut. Da bin ich etwas anderer Meinung als Schorsch. Bei heftigen thermischen Ablösungen am Startplatz ist der Start mit dem GS mitunter gefährlicher als mit dem Drachen. Der bekommt schon in Bodennähe ausreichend Fahrt und ist dann manovierfähig. Der GS ist mit dem Auf-ziehen schon 5m über dem Boden der Thermik voll ausgesetzt. Wenn es dann kurz nach dem Abheben zu einem Klapper kommt, ist es genau die Standardsituation, die in diesem Jahr schon soviele tödliche Unfälle gebracht hat. Bei solchen Bedingungen ist natürlich auch der Drachenstart heikel, allerdings ist der kritische Zeitraum kürzer. Die Landung mit dem Drachen ist schwieriger einzuschätzen wegen des flacheren Gleitwinkels. Weiterhin ist der Handlungsablauf vor dem unmittelbaren Aufsetzen kompli-zierter (Umgreifen, Aufrichten, Ausschweben, Ausdrücken) als beim Gleitschirm. Deswegen rumpelt es recht oft bei den Dra-chenlandungen, selbst bei geübten Piloten. Das sieht allerdings schlimmer aus, als es sich für den Betroffenen darstellt. Der ist es in der Regel gewöhnt und freut sich noch über eine gut geglückte Landung. Die beim Übungsdrachen dicke Gummibereifung federt gut ab (selbst viele Ligapiloten verwenden Räder), die Steuerbügel bilden einen guten Schutz, wenn es mal ganz arg werden sollte.
      Steuern in der Luft, also weiter oben: In ruhiger Luft ist das bei HG und GS gleich einfach. In turbulenter Luft, bei Thermik oder böigem Wind ändert sich für Drachen darin praktisch nichts. Der Krafteinsatz wächst natürlich, wenn man gegen Böen ansteuern muß. Ganz anders der GS. Da muß man dann stets dafür Sorge tragen, daß der Flügel seine Geometrie beibehält oder nach Stö-rungen wieder einnimmt und dann noch die Fluglage und -Richtung kontrollieren. Im Forum gibt es eine ganze Reihe von sehr interessanten Beiträgen und sowohl engagierte wie sachkundige Diskussionen zur Steuerung von Gleitschirmen. Die einzige Fra-ge von Drachenfliegern in dieser Problematik war seit langem die nach dem Steuern von Wingovern. Die konnte lapidar mit drei Sätzen beantwortet werden. Mit anderen Worten: Der GS ist unter turbulenten Bedingungen ein sehr anspruchsvolles Fluggerät und erfordert vom Piloten ein hohes Maß an Verständnis für die Vorgänge in der Kappe und drum herum.

      Was das Fluggefühl anbetrifft: Ein befreundeter Drachenflieger meinte nach seinem ersten Flug als GS-Passagier: "Wie im Ket-tenkarussell". Wenn man nach oben schaut, hat er sicher recht, ansonsten ist die Position sitzend oder halb liegend zweifelsohne recht bequem. Beim Drachen hat man erst mal seinen Kopf mit Helm einigermaßen waagerecht zu halten. Das strengt die Nackenmuskulatur an und man muß sich einige Zeit daran gewöhnen. Bei sehr langen Flügen kann man aber auch mal den Kopf auf die Basis abstützen und den Nacken etwas ausruhen. Ansonsten wird das aber oft überbewertet. Wunderbar ist die Fluglage, wirklich vogelgleich, wohin man schaut kann man alles unter sich sehen. Nach hinten oben geht es allerdings gar nicht. Das stört mitunter beim gemeinsamen Kreisen mit anderen Fliegern, wenn die darauf keine Rücksicht nehmen und einem immer "im Nacken sitzen" müssen. Deine Hauptfrage, die Sicherheit: "Die Gleitschirme klappen und die Drachen tucken", das hört man in dieser Rubrik oft, ist aber zu kurz gegriffen. In diesem Frühjahr anläßlich eines Liga-Durchganges am Mt. Avena bei Feltre hat sich knapp unter mir vor meinen Augen ein Drachen überschlagen. Der Pilot ging am Schirm runter und blieb zum Glück unverletzt. Das war meines Wissens der einzige Vorfall eines deutschen Piloten in diesem Jahr. Die Thermik war extrem hart und bockig, dazu ein starker Höhenwind. Wir befanden uns etwa 600m über dem Gipfel in der Scherung zwischen Thermik und Nordwind. Etlichen Piloten wurde es zu bunt und landeten, Schirme waren erst gar nicht gestartet. Der getuckte Drachen war ein Hochleister, bei dem für den Wettbewerb natürlich gewisse Kompromisse zwischen Flugstabilität und Leistung gemacht werden. Der betreffende Pilot fliegt jetzt einen Drachen gleichen Typs aber mit Pitchflosse. Durch diese Maßnahme werden Überschläge wirkungsvoll verhindert. Bei Übungsdrachen, Intermediates und auf Sicherheit getrimmten Hochleistern sind durch technische Vervollkommnung der Geräte Überschläge sehr unwahrscheinlich geworden. Ich schildere das so ausführlich, da das wohl Unangenehmste, was einem Piloten wiederfahren kann, Reaktionen des Fluggerätes sind, die er nicht beherrschen kann. Der Tuck ist so etwas. Außer Gerätebruch wegen Überlastung (>6g bzw. bei Vorschaden) fällt mir bei Drachen nichts ganz Schlimmes ein. Die Gefährdung des Piloten ist relativ groß beim Start durch die zum Abheben notwendige hohe Anlaufgeschwindigkeit ohne realer Möglichkeit des Startabbruchs. Das diszipliniert natürlich, wenn man weiß, daß man gut auf verschieden Dinge achten muß. Bei der Landung ist es wieder die vergleichsweise hohe Geschwindigkeit im Moment des Aufsetzens, die man umsetzen muß. Beim GS ist es eher die potentielle Energie, die Gefahren birgt. Klapper in niedriger Höhe, falsche oder zu späte Reaktion, der Pilot plumpst herunter oder dreht gegen den Hang und knallt mit Rückenwind dagegen und fällt dann noch runter. Ähnliche Szenarien gibt es bei der Landung bei durch Thermik hervorgerufene Klapper in niedriger Höhe oder Strömungsabriß beim Überbremsen. Der Drachen hebt ohne Gegenwind mit knapp 30km/h ab und fliegt auch etwa so schnell kurz vor dem Herausdrücken. Das entspricht einer Freifallhöhe von etwa 4m. Allerdings ist die Drachenflugbahn in der Regel sehr flach und beim Crash wird diese Energie nicht schlagartig in Verformung umgesetzt. Beim GS geht es mitunter sehr steil nach unten und der Protektor hat nur 20cm Bremsweg. Beim schlimmen Crash sind beim Drachenflieger besonders die Oberarmknochen gefährdet, beim GS-Flieger die Wirbelsäule. Im letzten DHV-Info gibt es eine gründliche Auswertung der Unfälle in der letzten Saison. Auf der DHV-Internet-Seite kann man die von früheren Jahren auch finden. Sehr bedenkenswert finden alle, daß es in diesem Jahr bereits 9 Todesfälle unter deutschen GS-Piloten gab, viele davon mit Geräten der DHV-Kategorie1-2. Das sollten eigentlich Konstruktionen mit einem hohen Grad an passiver Sicherheit sein. Bei den Drachen gab es leider auch zwei Todesfälle. Natürlich ist das Fliegen eine gefahrenträchtige Sportart. Man versetzt seinen Körper in einen Zustand hoher Energie, wenn man fliegt. Man kann es aber lernen, damit richtig umzugehen. Man muß auch lernen, daß man nicht unbedingt fliegen muß (auch wenn andere fliegen). Das sind die beiden Aufgaben, wo auch Flugschulen verstärkt nachdenken sollten, wenn es um die Senkung der Unfallzahlen geht. Ob Drachen- oder Gleitschirm, das ist natürlich vordergründig eine emotionale Frage. Wenn es Dir aber egal ist, womit, Hauptsache in die Luft kommen, ist es pragmatisch. Im Flachland kann man an der Winde mit dem Drachen genau so oft starten wie mit dem GS. Nach dem dritten Startlauf läßt beim Drachenflieger gewöhnlich die Lust nach. Ein GS-Pilot ist dann vielleicht noch nicht so müde. Der Thermikanschluß und insbesondere das Obenbleiben ist im Flachland mit dem Drachen leichter, denn der GS schafft es oft nicht bis zur nächsten Wolke. Noch größer wird der Gleitzahl-Vorteil gegenüber dem GS beim Flachlandstreckenfliegen. Im Gebirge hat man eine größere Zahl von Fluggebieten, die für den GS geeignet sind. Der Thermikanschluß klappt genau so gut wie mit dem Drachen, bei ganz schwachen Bedin-gungen hat der GS leichte Vorteile, wenn er noch dicht an einer Felswand etwas Thermik herauskitzeln kann, wo der Drachen sich nicht hintraut. Wenn man nach dem Start mit dem Drachen absäuft, kann man durchaus noch einmal hochfahren und neu aufbauen, wenn man viel Wert auf einen weiteren Versuch legt. Das fällt einem mit dem GS natürlich leichter. Der größere Aufbauaufwand beim Drachen fällt bei guten Wetterlagen aber kaum ins Gewicht, man fliegt sowieso nur einmal und ist halt 1/2 Stunde früher auf dem Berg. Streckenfliegen geht im Gebirge auch gut mit dem GS. Klar sind hier auch Vorteile des Drachens, aber das ist nicht prinzipiell. Wenn man 100km mit dem GS geflogen ist, hat man einen wahnsinnig eindrucksvollen Flug hinter sich gebracht und eine große sportliche Leistung geschafft. Vergleichbar ist vielleicht damit eine Strecke von 150km mit dem Drachen. Das ist aber nur ein Maßstabsfaktor. Wir fliegen ja nicht, um uns fortzubewegen, sondern um Spaß zu haben.
      Zuletzt geändert von Konrad Lüders; 14.10.2003, 14:56.

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        #4
        Teil 2

        Meinen Fluglehrer fragte ich während der A-Schein-Ausbildung, warum man überhaupt auf die Idee kommen kann, mit dem Drachen Streckenflüge unternehmen zu wollen. Wer solche Ambitionen hat, sollte doch Segelfliegen lernen. Ich war nämlich früher selber etwa 8 Jahre lang als Segelflieger aktiv, hatte auch an ein paar Wettbewerben teilgenommen und natürlich einige Strecken geflogen. Die Antwort des Fluglehrers, daß es sehr reizvoll sei, mit einem so einfachen Gerät wie dem Drachen Stre-ckenflüge durchzuführen, habe ich damals nicht verstanden. Das kam mir abstrus vor. Inzwischen bin ich aber der gleichen Mei-nung. Das Wegfliegen vom gewohnten Hausberg oder Schleppgelände zu einem vorher festgelegten Ziel kostet Überwindung. Den Widerstreit der hierbei auftretenden Empfindungen kann man regelrecht auskosten. Es sind nämlich auch sehr glückvoll empfundene Momente, wenn man sich der anderen Talseite nähert, dort das erhoffte Steigen findet, wieder aufdreht und sich so seinem Ziel allmählich nähert und endlich erreicht. Ganz toll, wenn man eine geschlossene Aufgabe schafft, sich aus dem Endan-flug ankündigt und endlich wieder daheim bei den Freunden landet. Wer mal im Wettbewerb erlebt hat, wie toll die Stimmung auf dem Landeplatz auch unter den "alten Hasen" ist, wenn sie die Aufgabe geschafft haben, kann erahnen, wie schön das Strecken-fliegen sein muß. Da ist zwischen GS und Drachen prinzipiell kein Unterschied. Der Drachen macht es einem aber leichter, weil er besser gleitet. Das ist im Flachland von besonderem Vorteil, da die Sprünge zwischen den Steiggebieten oft so groß sind, daß die zur Verfügung stehenden Arbeitshöhen doch eine höhere Gleitzahl bedingen, als sie der GS bietet. Außenlandungen: Da muß man beim Drachen sorgfältiger in der Landevorbereitung sein. Insbesondere spielt die Windrichtung im Tal eine etwas größere Rolle. Hoher Bewuchs auf dem Landefeld stört mehr als beim GS. Wenn das Landefeld klein ist und ringsherum noch Hindernis-se aufgebaut sind, hat man ebenfalls mehr Probleme mit dem HG. Eine gute Hilfe, den Anflugwinkel steiler und die Ausschweb-strecke kürzer zu gestalten, ist der Bremsschirm. Das Gleiten verschlechtert sich ganz erheblich und ist dazu noch gut mit dem Steuerbügel regelbar. Den Bremsschirm sollte man auch am heimischen Landeplatz öfter benutzen, damit man sich damit gut vertraut macht. Räder nützen bei einer Außenlandung in der Regel wenig, da der Untergrund oft weich ist und der Bewuchs zu hoch für eine Radlandung. Eine Landung in der unmittelbaren Nähe von Straßen oder Häusern ist vorteilhaft wegen der Rückho-lerei und evtl. Hilfe im Notfall. Wenn es dort aber sehr eng ist, ein Kilometer weiter weg dagegen ein schönes Feld, ziehe ich das vor. Landung bei Rückenwind mit dem Drachen? Natürlich alles versuchen, das zu vermeiden, außer bei Hangauflandung. Sollte der Wind im Endanflug schlagartig drehen muß man sich bewußt machen, daß man die nach dem langen Flug etwas eingeschlafe-nen Beine richtig in Schwung bringen muß. Richtig gut rausdrücken und dann mit aller Kraft mitlaufen. Knallt der Drachen dann doch auf die Nase, gleich alles loslassen und Arme an den Körper ziehen. Bei unklaren Windverhältnissen sollte man die Wahl der Volte möglichst weit herauszögern. Man kann oft eine Position so einnehmen (mittig neben der Längsseite eines Landefeldes), daß man in zwei Richtungen die Restvolte zum Endanflug abfliegen kann. Also erst gemütlich die Höhe weit abdrehen und ziem-lich tief die Entscheidung treffen. Da hat der Wind dann nicht mehr viel Zeit, um noch einmal zu drehen. Für die ersten Strecken-flüge sollte man sich Gegenden aussuchen, wo man die Probleme minimiert. Eine ausgedehnte Bergkette oder Hangkante (Schmittenhöhe, Greifenburg, Lijak/Slovenien) mit davor liegendem Tal mit guten Landewiesen ist dafür bestens geeignet. Hat man die ersten Außenlandungen unter guten Bedingungen auch gut geschafft, hat man weniger Streß bei der Vorbereitung von Außenlandungen unter beengten Verhältnissen. Generell gilt, daß man den Streckenflug rechtzeitig und bewußt abbricht, ins Tal hinaus fliegt, wo man sich schon ein geeignetes Landefeld ausgesucht hat. Dort ganz bewußt eine schulmäßige Volte fliegen, mit Peilung auf den Landepunkt etc. Sehr anzuraten ist, sein Vorhaben nicht geheim zu halten, sondern seine Freunde oder andere Piloten davon in Kenntnis zu setzen. Über Funk ab und zu mal eine Positionsmeldung absetzen oder einfach Kontakt halten ist für die Sicherheit gut und auch für das seelische Gleichgewicht.

        Im Flachland gibt es einen wesentlichen Vorteil für den Drachen in der Möglichkeit des UL-Schlepps. Das UL zerrt Dich dorthin, wo die Thermik aufsteigt. Säufst Du trotzdem ab, landest Du halt neben der Startbahn und hängst Dich wieder dran. Kein Abbau, kein Transport mit der Bahn auf den Berg,... Gleitschirme können im Flachland an der Winde starten, haben aber doppelt schlechte Karten. Über der Winde steht selten ein Bart und der Aktionsradius, ihn woanders zu suchen, ist wegen des schlechteren Gleitens eingeschränkt.
        Nun, ich wünsche Dir bei Deiner Wahl viel Glück und einen erfolgreichen Beginn Deines Fliegerdaseins.
        Beste Grüße
        Konrad

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          #5
          vielen dank erstmal für die antworten (weitere werden natürlich noch gerne genommen *g*)!

          werde mich in den nächsten wochen und monaten langsam zu einer entscheidung nach abwägung (und evtl probeflug - aber wer kann das, wenn er vorher noch nie in der luft war schon beurteilen?) hinreißen lassen. die (lern)saison ist ja sowieso rum. theorie dagegen geht im winter immer

          nochmal ein paar punkte die mir gedanken bereiten:

          1. landung mit hg
          das die teile mehr platz brauchen dank besserem gleitverhalten ist mir bekannt (evtl ein kleiner pluspunkt für die gs). wie ich gesehen habe, wiegen die geräte so um die 30 kilo. da ich nicht ganz so gut gebaut bin wie unser arni in californien, mache ich mir auch gedanken hinsichtlich der landung: das gewicht samt bewegungsenergie davon zu überzeugen, keinen überschlag mit spitze in den boden zu machen... *g*
          muss man sich um sowas gedanken machen?

          2. fliegen in der ebene
          wurde im grunde genommen schon fast beantwortet. beim gs reicht die reichweite meist nicht bis zum nächsten aufzug... vorteil für den hg ivm ul-schlepp

          3. hangflug
          hier müsste der hg ja stabiler zu fliegen sein (wurde ja tw schon beantwortet). aber wie sieht es mit turbulenten landungen aus? hg hat ja doch ordentlich geschwindigkeit...

          4. infoseiten
          nichts zum abwägen, eher nachlesen. rund um den gs gibt es ja dutzende interessanter seiten mit ebensovielen herstellern. nur zu hg finde ich kaum was. was sind denn so die bekannten und präferierten hg-hersteller?
          wie sieht es bei den gs mit der marke u-turn aus? wie stuft ihr diese ein (infinity)?
          info: hier geht es mir nicht um kaufentscheidung, sondern darum, einen gewissen horizont und wissen über die ganzen hersteller zu erlangen.

          ach ja: platz im auto wie auch keller ist reichlich vorhanden
          2 meter lange gerätschaften lassen sich (noch) innen transportieren

          merci erstmal fürs lesen

          cu, gustav

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            #6
            fliegen in der ebene

            servus gustl,


            qoute:


            2. fliegen in der ebene
            wurde im grunde genommen schon fast beantwortet. beim gs reicht die reichweite meist nicht bis zum nächsten aufzug... vorteil für den hg ivm ul-schlepp


            erzähl das allen flachland-gs-fliegern, die die 200km marke von der winde aus geknackt haben. die lachen sich wahrscheinlich einen ast.....


            hummel


            ps: im aktuellen gleitschirm steht übrigends gerade ein guter artikel über so flug mit dem gs drin

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              #7
              Jeder sieht es anders...

              ...und es kommt eben darauf an, wie Du die zahlreichen mehr oder weniger kleinen Vorteile,
              die der GS hat, bewertest gegen die zwei Hauptvorteile des Drachens - die da sind:
              Das Fliegen ist schöner und sicherer.

              Gruß, Manfred

              Kommentar


                #8
                Recht hatter

                Robi hat schon Recht, es wird nicht aus jedem Windenschleppstart ein Streckenflug.
                Mal ist der Bart grad weg, mal startest Du ins saufen, da kommen schhon einige Versuche pro Tag zusammen. Mir selbst ist es auch schon passiert, dass ich an einen Tag mit "guter Thermik" gar keinen Einstieg gefunden hab.
                Dazu kommt noch, dass man ja auch hin und wieder Windendienst hat.
                So gelang mir im Juni ein wunderschöner Spazierflug von 30 km rund ums Schleppgelände mit auskurbeln eines Segelfliegers, den ich nach 2,5 Stunden leider mit Gewalt beenden musst. Grund... ich hatte ab 16,30 Uhr versprochen den Windenfahrer abzulösen
                Tja so kanns gehen, davor ist nur gefeit, wer kein Windenfahrer ist, aber das ist wieder eine andere Geschichte

                Übrigens fliege ich so oft es geht an der Winde und mache im Jahr etwa 130 - 160 Windenstarts.
                Nach meiner Umschulung auf HG komme ich leider nicht so oft zum Hg-Schlepp, dafür hatte ich auch mit meiner Exxtacy schon einige schöne Flüge aus der Winde, bei der ich sogar in schwachen Bedingungen einige Schirme ausgekurbelt habe.

                Happy landing wünscht Jens

                Gleitschirm- & Drachenfliegerverein Ostrau e.V., Zschochau, Gleitschirm Zschochau, Gleitschirmfliegen Ostrau, Gleitschirm Ostrau, Modellflugsport Ostrau, Kirschberg Döbeln, Windenschlepp, Windenschlepp Ostrau, Modellflug, Ostrau, Volleyball, Volleyball Ostrau, Beachvolleyball

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                  #9
                  Original geschrieben von Konrad Lüders
                  [...] hat sich knapp unter mir vor meinen Augen ein Drachen überschlagen. Der Pilot ging am Schirm runter und blieb zum Glück unverletzt. Das war meines Wissens der einzige Vorfall eines deutschen Piloten in diesem Jahr.
                  Hallo Konrad,

                  während der Junior- / Ladieschallenge in Greifenburg ist ebenfalls ein Pilot mit seinem Drachen getuckt. Du hast aber bestimmt recht, dass Probleme im Flug weitaus seltener mit dem Drachen auftreten als mit dem Schirm, dafür ist die Landung etwas kritischer.

                  Viele Grüße,

                  Tobi

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                    #10
                    Tuck / Getunte Hochleister

                    Original geschrieben von Tobias Schreiner

                    ..während der Junior- / Ladieschallenge in Greifenburg ist ebenfalls ein Pilot mit seinem Drachen getuckt...
                    Beim Tuck vom Axel sollte noch erwähnt werden, dass er
                    eigentlich einen sehr gutmütigen Drachen hatte. Um mit dem Zephir zu tucken muss es verdammt dumm laufen, aber passiert ist es trotzdem. Axel war bis auf seine Brille Gott sei Dank heil,was nicht zuletzt daran lag dass die Rettung erst 2 Tage frisch gepackt war.

                    Unfälle passieren in jeder Geräteklasse von 1-3, ob Gleitschirm oder Drachen. Am Thema Sicherheit kann man die Entscheidung wohl kaum festmachen.

                    Das Erlebnis des Vogelgleichen und dynamischen fliegens wirst Du wohl eher mit dem Drachen haben. Die Gemeinschaft der Drachenflieger ist kleiner und gezwungenermassen etwas disziplinierter (=>Konrad), was jedoch auch den Vorteil hat,
                    Dass man sich immer wieder begegnet.

                    Gruss Christoph

                    PS: Hat irgend jemand von euch eine Ahnung was mit dem Freiflieger, der bei der Challenge mit seinem Calypso (HG) einen
                    Fehlstart hatte, los ist ??? Hatte ne böse Schwellung am Bein und
                    wollte das Fliegen an den Nagel hängen.

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