Ich wollte dieses Thema mal aufs Allgemeine ziehen, weil es für GSler genauso interessant ist:
Daß fliegen süchtig macht, wird niemand auf diesem Forum bestreiten. Daß die Sucht Fliegen sicherlich anderen Suchtmitteln vorzuziehen ist, ist auch keine Frage (zuallermindestens wegen der fehlenden körperlichen Abhängigkeit und den damit verbundenen Schäden).
Aber: Die geistige und seelische Abhängigkeit, die das Fliegen verursacht, sollte nicht verharmlost werden. Wir alle wissen, was gemeint ist:
- Die Unfähigkeit, einen schönen Tag als solchen geniessen zu können, ohne "draussen" sein zu wollen
- Sich nicht auf die Arbeit konzentrieren zu können, wenn am Hausberg ein passender 20er Wind ansteht
- sich dabei zu ertappen, lieber "da oben" sein zu wollen, als seine Kinder aufwachsen zu sehen ("...jetzt muß ich mit den Gören in den Zoo gehen, wo alle meine Kumpels sicherlich aufsoaren...")
- Urlaub ohne fliegen ist nicht mehr vorstellbar
- Beziehung/Famile geht nur noch, wenn sie sich voll dem Fliegen und dessen Unplanbarkeit unterordnet
- Wenn der November und damit die Perspektive heranrollt, vielleicht mal für zwei oder gar drei Wochen NICHT unter einem Schirm hängen oder stehen zu können, wird man doppelt so depressiv, als man es sowieso zu der Jahreszeit würde
- Das Unterbewusstsein versucht dem Großhirn ständig klarzumachen, daß jeder Tag, an dem man nicht fliegt, das Ende der Welt ist (selbst wenn man vorher auch 30+ Jahre prima ohne Fliegen ausgekommen ist)
- Die Phantasien, alles hinzuwerfen, in die Berge zu ziehen und wie auch immer nur noch zu Fliegen, nehmen beängstigend reale Züge an
usw usf.
So paradox es klingt: Fliegen ist Freiheit, aber Fliegen macht unfrei. Das Fliegen schiebt sich unweigerlich ins Zentrum allen Denkens, Fühlens, Handelns und Wollens. Eine Heilung ist frühestens dann zu erhoffen, wenn man so lange dabei ist und soviel geflogen ist, daß man alles mal mitgemacht hat. Aber auch dann hält's nicht lange vor.
Und noch schlimmer: Es geht eigentlich nicht anders. Die Fliegerei kann nicht wirklich als Teilzeithobby betrieben werden, und die einzig dem Fliegen gerecht werdende Art, es zu betreiben, ist sich ihm völlig zu verschreiben. So viel es überhaupt nur irgend geht.
Warum ich das schreibe? Vielleicht weil's November wird und ich schon fast zwei Wochen lang nicht mehr unter einer Kappe war. Aber auch weil Markus damit, daß er sich der Sucht voll und bewußt hingibt, eine Lösung gefunden hat, damit umzugehen. Aber es ist nicht immer eine mögliche oder praktikable Lösung.
Über diese Seite der Sucht hat m.W. nach noch kein Psychologe etwas geschrieben. Interessant wär's allemal, und vielleicht könnte damit ein fliegender Psychologe damit einen Weg finden, auch wieder alles hinzuwerfen, in die Berge zu ziehen und mit der Fliegerei Geld zu machen ("die fliegende Couch! Entwöhnung während Du fliegst!" ;-))
Schöne Flüge!!
Daß fliegen süchtig macht, wird niemand auf diesem Forum bestreiten. Daß die Sucht Fliegen sicherlich anderen Suchtmitteln vorzuziehen ist, ist auch keine Frage (zuallermindestens wegen der fehlenden körperlichen Abhängigkeit und den damit verbundenen Schäden).
Aber: Die geistige und seelische Abhängigkeit, die das Fliegen verursacht, sollte nicht verharmlost werden. Wir alle wissen, was gemeint ist:
- Die Unfähigkeit, einen schönen Tag als solchen geniessen zu können, ohne "draussen" sein zu wollen
- Sich nicht auf die Arbeit konzentrieren zu können, wenn am Hausberg ein passender 20er Wind ansteht
- sich dabei zu ertappen, lieber "da oben" sein zu wollen, als seine Kinder aufwachsen zu sehen ("...jetzt muß ich mit den Gören in den Zoo gehen, wo alle meine Kumpels sicherlich aufsoaren...")
- Urlaub ohne fliegen ist nicht mehr vorstellbar
- Beziehung/Famile geht nur noch, wenn sie sich voll dem Fliegen und dessen Unplanbarkeit unterordnet
- Wenn der November und damit die Perspektive heranrollt, vielleicht mal für zwei oder gar drei Wochen NICHT unter einem Schirm hängen oder stehen zu können, wird man doppelt so depressiv, als man es sowieso zu der Jahreszeit würde
- Das Unterbewusstsein versucht dem Großhirn ständig klarzumachen, daß jeder Tag, an dem man nicht fliegt, das Ende der Welt ist (selbst wenn man vorher auch 30+ Jahre prima ohne Fliegen ausgekommen ist)
- Die Phantasien, alles hinzuwerfen, in die Berge zu ziehen und wie auch immer nur noch zu Fliegen, nehmen beängstigend reale Züge an
usw usf.
So paradox es klingt: Fliegen ist Freiheit, aber Fliegen macht unfrei. Das Fliegen schiebt sich unweigerlich ins Zentrum allen Denkens, Fühlens, Handelns und Wollens. Eine Heilung ist frühestens dann zu erhoffen, wenn man so lange dabei ist und soviel geflogen ist, daß man alles mal mitgemacht hat. Aber auch dann hält's nicht lange vor.
Und noch schlimmer: Es geht eigentlich nicht anders. Die Fliegerei kann nicht wirklich als Teilzeithobby betrieben werden, und die einzig dem Fliegen gerecht werdende Art, es zu betreiben, ist sich ihm völlig zu verschreiben. So viel es überhaupt nur irgend geht.
Warum ich das schreibe? Vielleicht weil's November wird und ich schon fast zwei Wochen lang nicht mehr unter einer Kappe war. Aber auch weil Markus damit, daß er sich der Sucht voll und bewußt hingibt, eine Lösung gefunden hat, damit umzugehen. Aber es ist nicht immer eine mögliche oder praktikable Lösung.
Über diese Seite der Sucht hat m.W. nach noch kein Psychologe etwas geschrieben. Interessant wär's allemal, und vielleicht könnte damit ein fliegender Psychologe damit einen Weg finden, auch wieder alles hinzuwerfen, in die Berge zu ziehen und mit der Fliegerei Geld zu machen ("die fliegende Couch! Entwöhnung während Du fliegst!" ;-))
Schöne Flüge!!
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