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Warum kommt es zum SAT ?

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    Warum kommt es zum SAT ?

    Guten Morgen !

    Am Wochenende habe ich einen Piloten beobachtet der einen sogenannten SAT geflogen ist. Es hat ausgeschaut wie eine rückwärts geflogene Spirale, d.h. der Schirm fliegt vorwärts und der Pilot rückwärts. Aufgefallen ist mir daß der Pilot den äusseren Tragegurt weggedrückt hat und sich dann auf die andere Seite gelehnt hat. Dadurch hat sich der Schirm praktisch "aufgestellt" und ist dann in die andere Richtung geflogen. ( habe ich später auf Video gesehen )

    Mich würde jetzt mal eine flugphysikalische Erklärung interessieren , warum es zu dieser Figur kommt und der Schirm nicht einfach ganz normal in eine Steilspirale übergeht ?
    ( Suchfunktion brachte keinen Ergebnisse )
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    #2
    eine "vrille" oder "negative" mit viel speed eingeleitet ergibt diese figur. der schirm kann wegen hoher flächenbelastung nicht mehr kollabieren. dann sieht das so aus, was du gesehen hast.

    Kommentar


      #3
      Hi Hans,

      Es ist nicht notwendig, den äußeren Tragegurt 'wegzudrücken' - vielmehr sollte man im SAT maximale Gewichtsverlagerung auf die kurveninnere Seite bringen (es geht zwar auch ohne, jedoch ist das Timing je nach Schirmtyp meist kritischer...). Die kurveninnere Seite befindet sich im SAT (im Gegensatz zur Spirale) jedoch nicht "unten" (wo das Gewicht in der Spirale sowieso "reinfällt"), sondern "oben" (man muß sich also mit der äußeren Hand abstützen, um soviel Gewicht wie möglich "oben/innen" zu halten).

      Es ist leichter, sich den Übergang von einer Spiraleinleitung zum SAT mit einem Modell vorzustellen; bastel' Dir vielleicht was, wenns dir leichter fallen sollte.
      In einer Spirale beschreibt der Schirm eine Kreisbahn bzw. fliegt einen Kurve um eine gewisse senkrechte Rotationsachse. Der Pilot hängt etwa 6-9m weit entfernt unter der Kappe und legt deswegen einen noch größeren Weg (Radius zurück). Die Neigung des Schirms (Eintrittskante) nimmt nun je nach Stärke der Spirale von 0° (Geradeausflug) bís fast 90° (Schirm steht komplett auf der Nase/Eintrittskante) zu.
      Zur Einleitung des SAT muß nun der Schirm noch verstärkt innen nachgezogen werden, bevor er diese 90°-Stellung erreicht, also in die Spirale "anbeißt". In diesem Moment dreht sich die Kappe also noch ein Stückchen weiter und der vorher genannte Winkel liegt nun über 90°. Da nun also die Kappe nicht mehr den Radius der Spirale beschreibt, sondern sozusagen noch "enger reinbeißt", der Pilot jedoch in der Spiralbewegung einen recht großen Radius (mit hoher Bahngeschwindigkeit) geflogen ist, zieht es nun den Piloten fast "rückwärts" weg und er wird von dem großen auf einen kleineren (mehr als halb so klein) Radius "gezwungen". Durch diese Überleitung vom großen auf den kleineren Radius und auch die relativ hohe Bahngeschwindigkeit (je nach Einleitung), ist die G-Belastung bei der Einleitung des SAT am höchsten. Nach der Einleitung fliegt also die Schirmkappe praktisch noch immer vorwärts (auch wenn jetzt die Strömung nicht mehr ganz "gerade" anliegt), der Pilot jedoch rückwärts, da sich die Rotationsachse zwischen Schirm und Pilot verschoben hat (näher beim Piloten als beim Schirm).


      Grüße,

      Bernd

      Kommentar


        #4
        Danke Bernd für deine Erkärung, die ich jetzt versucht habe nachzuvollziehen.

        Das "Wegdrücken" des Aussengurtes hat eigentlich nur damit etwas zu tun, später das Gewicht richtig velagern zu können.

        Ganz verstanden habe ich die Sache glaube ich trotzem noch nicht :

        Ein SAT entsteht ( vereinfacht ausgedrückt ), dadurch, daß der Schirm durch extremen Gewichts- und Bremseinsatz kurz vor erreichen der Spirale über die 90 Grad hinaus ( im Optimalfall 180 Grad ) gekippt wird.

        Frage : Würde das nun auch passieren, wenn der Pilot sich schon in der Spirale befindet und sich nun einfach immer mehr nach innen lehnt und die Bremsen weiter runterzieht ? Also jede extreme Spirale geht irgendwann automatisch in den SAT über ?
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        Kommentar


          #5
          Zitat Bernd:
          „Zur Einleitung des SAT muß nun der Schirm noch verstärkt innen nachgezogen werden, bevor er diese 90°-Stellung erreicht, also in die Spirale "anbeißt". In diesem Moment dreht sich die Kappe also noch ein Stückchen weiter und der vorher genannte Winkel liegt nun über 90°. „

          Durch das starke Anbremsen der inneren Seite beim Einleiten wird sie praktisch von der Außenseite überholt.
          Die Folge ist, dass die Innenseite nun über der Außenseite ist...Pilot fliegt rückwärts
          Schirm vorwärts.
          Dieser Übergang darf nicht zu schnell erfolgen(zu schnell zu viel Bremse) sonst kann die Strömung der Innenseite abreißen-->Vrille
          Hier noch ein kleines Video:



          @Lufthans
          "
          Frage : Würde das nun auch passieren, wenn der Pilot sich schon in der Spirale befindet und sich nun einfach immer mehr nach innen lehnt und die Bremsen weiter runterzieht ? Also jede extreme Spirale geht irgendwann automatisch in den SAT über ?"

          Es sind nicht die Bremsen, sondern die Bremse(Innenbremse).
          Das Problem bei der SAT-Einleitung aus einer Spirale ist, die Kräfte werden extrem groß…und Du verlierst bei der Einleitung sehr viel Höhe.
          Aber es geht schon, sehr unsauber halt, weil Du die ganze Rotations/Fall-Energie erst mal abbauen musst, bevor es richtig in den Sat geht.
          Spirale 20m/s, SAT 5m/s sinken.
          Besser ist vorher Spirale etwas ausleiten und erneut reinziehen.

          Daniel
          Zuletzt geändert von Hexogen; 19.04.2004, 11:59.

          Kommentar


            #6
            Original geschrieben von lufthans
            Frage : Würde das nun auch passieren, wenn der Pilot sich schon in der Spirale befindet und sich nun einfach immer mehr nach innen lehnt und die Bremsen weiter runterzieht ? Also jede extreme Spirale geht irgendwann automatisch in den SAT über ?
            Es kommt sehr auf den Schirm an. Sehr SAT-freudige Schirme können auch aus einer relativ starken Spirale heraus in den SAT gebracht werden. Schirme mit nervösem Außenflügel flattern aber nach dem Einleiten aus einer bestehenden Spirale mit dem Außenflügel und behalten dieses "Flattern" auch bei - man kann solche "Pseudo-SATs" oftmals sehen, wenn die Einleitung nicht ganz geklappt hat; auch steht der Schirm oft noch auf der Eintrittskante, anstatt schön "aufgestellt" (also deutlich über 90°) zu sein.

            Bernd

            Kommentar

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