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2. Ausblick auf das Event@DHV-Jugend mit Fly&Schrei@Kössen ab 20.5.04

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    2. Ausblick auf das Event@DHV-Jugend mit Fly&Schrei@Kössen ab 20.5.04

    Schönen Abend beisammen,

    Montag, 17.05.2004 um 23 Uhr herum, Zeit für ein Update für die Wetterentwicklung der kommenden Tage.

    Rückblick auf heute:

    Nach dem gestern die schwache Kaltfront rasch über die Alpen gerauscht ist, herrschte heute in den Westalpen bereits prächtiges Frühlingswetter mit Temperaturen deutlich über 20 Grad. Das Hochdruckgebiet über den Britischen Inseln hat ganze Arbeit geleistet. Der Ostalpenraum war noch etwas benachteiligt. Zwar wurde gestern kurzfristig trockene Luft herangeführt, im Laufe des Tages sickerte von Nordosten im Randbereich des nur langsam abziehenden Tiefdrucktroges über Osteuropa allerdings nochmals ein Schwall bodennaher feuchter Luft gegen Alpen. Diese wurde mit dem Tagesgang ausgelöst und es entwickelten sich viele Quellwolken, die aber kaum Schauer gebracht haben dürften (oder, gabs da welche bei Euch?).


    Aktuelle Wetterlage:

    Aktuell liegt ein flaches aber grossräumiges Hochdruckgebiet etwas südlich der Britischen Inseln. Nordöstlich davon liegt ein mächtiger Tiefdrucktrog, der uns ein erstes Mal am Dienstag beschäftigen wird. Der zuletzt wetterwirksame Tieftrucktrog beschert nun dem Balkan und den Anrainern wechselhaftes Wetter mit vielen Schauern und Gewittern. Weitere Störenfriede sind ein Tief/Höhentief über den Azoren (Hä, Azorentief? Heists es nicht Azorenhoch? :-) ) und ein schwaches Höhentief über Südspanien. Beide Teile jucken uns nicht.

    Einschätzung der Wetterlage am Dienstag:

    Der Westalpenraum verbleibt dank der Nähe zum Hoch weitgehend in dessen Einflussbereich und keine Macke sollte sich da Petrus erlauben. Im Ostalpenraum liegt allerdings nach wie vor noch recht feuchte und labil geschichtete Luft in der Grundschicht herum. Sie wird nur zögernd ausgeräumt. Zusätzlich streifen zeitweise Feuchtefelder den Ostalpenraum mit mittelhoher und hoher, meist aber dünner Bewölkung. Die Feuchtefelder gehören zu den Ausläufern des Troges über Nordeuropa, die mit in die nordwestliche Höhenströmung eingebunden werden und damit die Ostalpen erreichen. Aktuell sind die ersten Feuchtepakete bereits auf dem Satelittenbild zu erkennen. Eine erstes kleines Cirrenband hat die Alpen kurz vor Sonnenuntergang knallrot aufleuchtend erreicht.

    Ein Wort zu den Flugbedingungen am Dienstag:

    Im Ostalpenraum, besonders nach Osten hin, wird die vorhandene Grundschichtfeuchte mit dem Tagesgang neuerlich zu Cumulusbewölkung ausgelöst und erst ab Mittag sickert langsam etwas trockenere Luftmasse aus Norden ein. Da ein "kräftiges" Hoch mit absinkenden Luftmassen fehlt, wird es trocken labil mit deutlich ansteigender Basis und Bewölkungsrückgang ab Mittag.

    Im Westenalperaum herrscht dagegen eitel Sonnenschein und nur über den Alpen und Hochalpen entwickeln sich einige Quellwolken die allesamt harmlos bleiben werden. Eigentlich wäre die Luft zu trocken um Wolkenbildung zu ermöglichen. Die in den Hochalpen lagernden Schneemassen werden bei den hohen Temperaturen nun aber rasch schmelzen und durch Verdunstung wir dort die Luft angefeuchtet. Viel zu wenig Feuchte für grösserer Dinger, aber doch gerade richtig für uns Thermikflieger.

    Übrigens: Bei der Verdunstung entsteht Verdunstungskälte die zu kräftigen Luftmassenabflüssen entlang der Schneefelder führen. Die ohnehin schon kalte Schneeluft erfährt damit nochmals eine Abkühlung und gerade die Randzonen zur "warmen Thermik" können mitunter heftig Turbulent sein. Auch die kräftigen Abwindfelder über den Schneeflächen sind nicht ohne! An die sogenannten Abrisskanten sollte man der Schneelage mit überdurchschnittlich viel Schneevorrat nicht zu nah anfliegen.

    Der Höhenwind weht am Dienstag aus Nordwest. In 3000m erreicht er etwa 20-25 km/h in den Westalpen und 30-40 km/h ganz im Osten der Ostalpen.

    Ausblick auf Mittwoch:

    Das Hochdruckgebiet verflacht zunehmend, bleibt aber mit trockener und warmer Luftmasse im Alpenraum wetterbestimmend. Die Luftmasse wird thermisch weiter aktiv sein, so dass auch am Mittwoch sehr gutes Streckenflugwetter herrschen wird und dies nun auch im anfangs benachteiligten Ostalpenraum. Der Höhenwind bleibt um 20 km/h in 3000m, im Westen wie im Osten, inneralpin wahrscheinlich noch etwas abgeschwächter.

    Ausblick auf Donnerstag:

    Am Donnerstag liegt der Alpenraum bei kaum vorhandenem Druckgradienten noch im Einflussbereich von trockener und sehr warmer Luftmasse. Allerdings drehen die Winde am Donnerstag über West auf Südwest. Damit wird deutlich feuchtere Luft (Subtropikluft) herangeführt. Es wird wieder labiler (feucht-labil). Mit der nun feuchteren Luftmasse wird am Donnerstag der Zenit der kurzen Streckenflugphase überschritten sein. Am Donnerstag aber noch immer gute Streckenflugbedingungen. Allerdings sollte die veränderte Windsituation in die Streckenplanung mit aufgenommen werden. Die Labilität wird am Donnerstag vor allem nach Westen und Südwesten für deutlich mehr Quellwolken sorgen. Schauer und Gewitter sind am Donnerstag im Kaiserwinkel aber kaum zu erwarten. Dies ändert sich aber am Freitag.

    Ausblick auf Freitag:

    Am Freitag bestimmt zunehmend feuchte Subtropikluft das Wettergeschehen im Alpenraum. Grund hierfür ist der nordeuropäische Tiefdrucktrog, der die Alpen streift. Auf der Vorderseite wird in der warmen Luft im Grenzbereich zum Tiefdrucktrog ein Randtief entstehen, dessen Front sich an die Alpennordseite legt.

    Am Freitag sollte der Tag noch mit Sonne beginnen. Im Laufe des Vormittags entwickeln sich nach und nach mehr Quellwolken, diese werden höher und höher, dunkler und tiefer und gegen Abend werden diese mächtig genug, um uns den Cb am Himmel zu zeigen.
    Ich gehe am Freitag aber dennoch am Vormittag von fliegbaren Bedingungen aus.

    [b]Ein Hinweis:[/b}

    Wenn ihr bei einer möglichen Gewitterlage noch unter Wolken fliegt dessen vertikale Ausdehnung ihr nicht kennt, aber plötzlich Niederschlag von Eiskörnern habt, dann ist es Zeit um Landen zu gehen. Sind es nur einzelne ganz kleine Eiskörner, so ist die Situation noch nicht zu brenzlig, aber dann Augen auf auf die weitere Entwicklung und auch mal von der Wolke weg um an Ihr raufzuschauen was da oben so abgeht.

    Hintergrund:

    Zur Niederschlagsentwicklung sind Temperaturen von -20 bis -25 Grad nötig. Erst dann kann unterkühltes Wasser an Kristallisationskeimen geftrieren. D.h., eine Wolke muss schon bis in eine Höhe reichen, wo min. -20 Grad anzutreffen sind. Bei sommerlichen Wetterlagen mit Gewittergefahr liegt die Höhe variabel bei 5000-6000m Höhe und damit ist es mit Sicherheit keine harmlose Quellwolke mehr, sondern kann innerhalb sehr kurzer Zeit zu einem ausgewachsenen Cumulonimbus heranreifen.

    Tendenz für Samstag:

    Jaja, back to the Roots. Es hat ja kommen müssen. Die Schauer und Gewitter die am Freitag Nachmittag und Abend einsetzen, setzen sich in der Nacht auf Samstag im gesamten Alpennordbereich durch. Am Samstag bleibt es von Sonnenaufgang an, den wir kaum erkennen werden, bei regnerischen Wetter mit tiefer Basis und auch wieder deutlich kühlerem Wetter. Mit Nordwestwind wird der ganze Mist an die Alpennordseite gedrückt und so wird es wohl bis Mittag/Nachmittag schiffen ohne Unterlass. Deswegen wäre es vielleicht angebracht, wenn Ihr Spiele zur Unterhaltung mitbringen könntet. Unser Zelt wird wohl die 40 Teilnehmer schlucken.

    Tja, und am Sonntag, da gehen wir nach dem grossen Regen nochmals fliegen, ist doch klar.

    Sodele, morgen am frühen Abend werde ich versuchen nochmals einen sehr kurzen Blick auf die zu erwartende Wetterentwicklung werfen. Allerdings kann ich es nicht versprechen, ob ich es noch schaffe. Am Mittwoch muss unbedingt ein Streckenflug nachgeholt werden, weswegen ich am Dienstagabend bereits Richtung Alpen düse.

    Wir sehen und in Kössen.

    Liebe Grüsse
    Stefan 'Cumulonimbus' Hörmann
    http://www.gleitsegelwetter.de/Spezial/X-Alps-2011/ - X-Alps Wetterblog
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