Fliegen mit Ballast

[ShaunP]

Was haltet Ihr von Tauchergewichten als Bleiballast um das Startgewicht zu erhöhen ?

hier noch ein paar Facts:

Startgewicht momentan 85kg
Gewichtsbereich Schirm: 80-105kg (M)
geplanter Ballast ca. 6kg (also knapp 10% meines körpergewichts)

Da Wasserballast zunächst aufgrund des Volumens ausscheidet (zumindest für mich mit meinem Gurtzeug) habe ich mir zwei Tauchgewichte gekauft. Allerdings nicht die bekannten "Bleiklötze" sondern zwei Stoffsäcken, die mit Bleifügelchen gefüllt sind.

[kemde]

AW: Fliegen mit Ballast

Aber Wasserbalast kannste ablassen wenn Du ihn nicht mehr oder doch nicht brauchst. Bleigewichte dagegen habe ganz andere Wirkung auf die Umwelt ....

Fliegergrüße
Klaus

[Meister Röhrich]

AW: Fliegen mit Ballast

Richtig!!

Besonders vorteilhaft bei einer Außenlandung mit anschließendem Fußmarsch.

mfg

[UlrichPrinz]

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... oder auch Vorteilhaft, wenn Abends die Thermik schwach wird, und du gern noch moeglichst
lang heimgleiten willst (Umkehrthermik, BergKetten-Soaring, ...) 10l Wasser kann man da einfach ablassen.

Auf Lanzarote hab ich uebrigens immer Sand mitgenommen, 2 Saecke a' 7 kg, rechts und links ins Gurtzeug unten rein. Konnte ich dann rausrieseln lassen.
War nur etwas schwer beim Start, aber vorteilhaft wegen "Standhaftigkeit" rueckwaerts! ;-)

CU@CB, Ulli

[Ma Schmi]

AW: Fliegen mit Ballast

Wasser ist sicherheitstechnisch jedenfalls viel besser als Blei. Egal ob abgelassen oder nicht.
Man kann auch einen Wassersack zwischen die Hauptkarabiner hängen. Da ist es vom Platz her oft ok.
Ich persönlich mag es nicht wegen der Behinderung beim Start und der eventuellen Brustgurtfunktion beim Reinlegen, es gibt aber Leute die das mit sehr gutem Erfolg verwenden.

[Easy]

AW: Fliegen mit Ballast

Es gibt noch einen grundsätzlichen Einwand gegen Ballast beim HG und GS Fliegen:
Beim Landen allgemein, aber besonders bei einer Crash-Landung wird der Körper des Piloten durch den Ballast zusätzlich belastet, die Gelenke und Wirbel usw. sind für die zusätzliche Belastung schon bei normaler Landung aber sowieso nicht ausgelegt.

Somit steigt die Verletzungsgefahr ganz erheblich, auch ohne Crash.

Wenn überhaupt, sollte man es so machen wie die Segelflieger, die den Wasserballast praktisch immer vor der Landung ablassen, um die zusätzliche Belastung zu vermeiden.

Daraus folgt unter anderem, dass nur Wasser sinnvoll ist. Besser aber, man verzichtet ganz auf Ballast, da ein Unfall mit entsprechender Überlastunggefahr auch beim Start schon eintreten kann.

Ich weis natürlich, das Testpiloten nicht ganz auf Ballast verzichten können, aber...

Easy

[Air1]

AW: Fliegen mit Ballast

Wasserballast richtig angebracht am Gurtzeug find ich überhaupt nicht gefärlich
ich hab meinen wasserballast unter dem Sitzbrett integriert und in dieser position kann ich keine gefahr erkennen
ein nicht so gutes Gefühl hätte ich bei Bleigewichten speziell im vorderen bzw. Tragegurtbereich

[jbr]

AW: Fliegen mit Ballast

Mir scheint auch die Schirmgrösse bei einem Körpergwicht von ~60kg vielleicht etwas gross gewählt. Ansonsten denke ich ist 6 kg Ballast kein wirkliches Problem bei Start oder Landung. Die kriegt man unter Umständen auch mal ungewollt über den Winter zusammen

Jürgen

[Ma Schmi]

AW: Fliegen mit Ballast

Mich haut es regelmäßig auf den Hintern, wenn ich mein Ballast-Wasser nicht vor der Landung ablasse und das sind auch nur 6-7 kg.
Wer es schon mal ausprobiert hat weiss, dass 10% des Körpergewichtes zusätzlich, die auch noch am Hintern hängen, einen Riesenunterschied zum unbeschwertem Einschlag machen.
Anscheinend auch einen ziemlichen Unterschied zu 10% Winterspeck.

Das gleiche gilt für den Start. Da kommt man daher wie ein Albatros und meine Startabbruchrate ist mindestens doppelt so hoch wie ohne Wasser.

[ferlacher]

AW: Fliegen mit Ballast

Ich habe mir mal zu Beginn meiner Acroversuche einen Tauchergurt mit 10kg Softblei (so kleine Kügelchen) zugelegt, weil ich damals einen M-Schirm hatte, aber nur ein Startgewicht von etwa 90kg. Der Gurt um die Hüfte eignet sich zwar besser, als ich gedacht hätte, aber ich habe das dann auch sein lassen, weil mir auf Dauer das Risiko zu groß wurde (so eine Bleiwulst um die Hüfte würde wie eine Sollbruchstelle bei einer Wirbelverletzung wirken...) und auch das Aufsteigen auf Berge unnötig anstrengend.

Nimm' Dir einen kleineren Schirm, wenn möglich !


Grüße, Bernd

[Skybiker]

AW: Fliegen mit Ballast

Hier meine Überlegungen und Erfahrungen zum Wasserbalast.
An die Karabiner würde ich den Wassersack auf keinem Fall hängen,
da bei einem grossen klapper mit abkippen des Gurtzeuges
der Wassersack erheblich auf die eingeklappte Seite ziehen kann
da das wasser ja immer nach unten also zur eingeklappten Seite fliesst.
Am besten in einem Frontkontainer der weiter innen am Gurtzeig eingreift.
Ausserdem fliegt man dann mit einem minimal verkleinertem Anstellwinkel
da der Pilot durch die anbringung des Gewichtes minimal nach hinten
pendelt.
Ich habe auch schon gesehen dass Piloten den Wassersack in die Rückentasche stecken. Dies hat aber 2 Nachteile A) der Pilot pendelt hierdurch leicht nach vorne
= größerer Anstellwinkel B) beim starten und landen wird der Pilot durch das Gewicht im Rücken nach hinten gezogen.

Gruß Peter

[Easy]

AW: Fliegen mit Ballast

Hallo,

das Problem beim Ballast ist anders als beim Winterspeck, weil beim Winterspeck baut der Körper auch bei Knochen und Muskeln noch etwas an, sofern man noch jung genug und der Körper Zeit hat. Wenn nicht, hat man die gleichen Verletzungsprobleme, wie man von Turnern usw. leicht erfragen kann.

Bei älteren Bundeswehr-Fallschirmspringern kann man sich ja auch mal erkundigen, wieviel Knochenbrüche die schon hatten, bzw wie die Gelenke so aussehen.

Wer will könnte ja die Bleigewichte eine längere Zeit Tag und Nacht mit sich rumtragen, um einen Aufbau der Knochen usw. zu bewirken, aber wer macht das schon?

Sportärzte könnten mit ihrem Wissen da weiterhelfen.

Easy

[ShaunP]

AW: Fliegen mit Ballast

Danke erstmal für Eure Beiträge...

Hier vielleicht doch noch ein paar Überlegungen bzw. Infos:

Nackig wieg ich z.Zt. ca. 66 kg, mein ganzer Plunder bringt in Summe ca. 19kg auf die Waage (also inkl. Klamotten, Schuhe etc.) - somit also Startgewicht ca. 85 kg. Da ich schon mal ein paar Kilo mehr auf den Hüften hatte bin ich davon ausgegangen, dass das früher oder später auch wieder so kommen wird.

Also, zur Wahl entweder Schrim in S mit Bereich bis 85kg (d.h. absolute Obergrenze oder leicht drüber...) oder eben in M mit Bereich ab 80 kg (in diesem Fall also Untergrenze bzw. mit ein bischen Zunahme im Mittelbereich)... Hab mich deshalb für den M entschieden.

Nur mit Zunehmen funktioniert das nicht so wie ich mir das vorstelle. Auch wenn's für viele unglaublich klingt gibt's auch tatsächlich Probleme mit Gewichtszunahme. Hab aber die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben und hoffe doch noch irgendwann mal die 70kg Grenze zu knacken...

Bisher bin ich den Schirm ohne Ballast geflogen und hatte eigentlich nicht wirklich Probleme. Im Gespräch mit Freunden hat dann einer erzählt, dass er ähnlich Probleme bzgl. Gewichtsbereich hatte und eben genau drum mit 5kg Ballast geflogen ist und eine deutliche Verbesserung der Flugeigenschaften festgestellt hat - speziell wenn's mal unruhiger wird...

Die angesprochenen Stoffbeutel sind so klein, dass sie in die Seitentaschen des Gurtzeugs passen. Das zusätzliche Gewicht liegt somit genau im Bereich der Hüfte (entspricht auch dem Schwerpunkt des menschlichen Körpers) - die Probleme bzgl. Schwerpunktverschiebung wie z.B. mit Wasserballast im Rückenfach sollten also nicht auftreten...

Konnte es bisher leider mangels besserem Wetter noch nicht in der Praxis ausprobieren. Da es ab morgen ja wieder besser werden soll werd' ich dann wohl das Ganze mal mit einem ruhigen Abgleiter testen (wg. der Start- und Landeeigenschaften mit Zusatzgewicht) bevors in "wirkliche" Bedingungen geht...

Wenn ich also ein Fazit aus Euren Kommentaren ziehen kann dann wohl das, dass Ballast-Gewicht prinzipiell kein Problem ist, dass man aber speziell bei Start- und Landung aufpassen muss, den eigenen Körper nicht zu überfordern...

[PPT]

AW: Fliegen mit Ballast

Hallo Shaun,

was für eine Körpergrösse hast Du denn bei 66 Kg ?

Ich kenne einige, die leicht untergewichtig sind und Probleme haben, zuzunehmen. Die haben dann z.B. Schwierigkeiten, sich auf einen ungepolsterten Stuhl zu setzen, weil kaum Fett zum Abfedern vorhanden ist.

Oft hilft es für das Zunehmen, regelmässig viel Sport zu machen, wenn Du sonst gesund bist. Dadurch nehmen die meisten dann zu. ( Auch Übergewichtige nehmen meist zu, wenn sie anfangen Sport zu treiben )

Wie hier schon gesagt wurde, sind Zusatzgewichte immer problematisch. Je schlechter der Balast am Körper verteilt ist, dest größer ist auch die Gefahr.
Ambesten wäre es wohl schwere Klamotten anzuziehen, was dann aber wieder die Beweglichkeit einschränkt usw.

Der Beste Weg ist wohl wirklich den Schirm umzutauschen oder mindestens 10 Kilo zuzunehmen.

Ich selber wiege sogar etwas mehr als Du und würde nie auf die Idee kommen einen M - Schirm zu fliegen, selbst wenn ich vielleicht im Winter 2 Kg über dem Gewicht bin.

[fritz]

AW: Fliegen mit Ballast

Hallo,
bin auf der Suche nach einem Wasserballastbehälter, so 5-6 Liter.
Soll ins Gurtzeug- Rückenstaufach ganz unten wenn mal richtig Thermik ist.

Bei welchem Sack (Charly,Ortlieb...) läst sich ein Schlauch mit Ventil anschließen?

Grüsse von Fritz